Dienstag, 11. Dezember 2012
Selber knuddeln statt knuddelnde Bärchen
Eins der aktuellen Projekte in der Fabrik ist ziemlich anstrengend. Unqualifizierte Leute auf Kundenseite, ein sehr tighter Zeitplan, dafür aber ein Prestigekunde, für den man quasi alles tut - ob machbar oder nicht. Der Stress ist allen Beteiligten auf unserer Seite anzumerken. Heute via Skype mit einer Kollegin aus einer anderen Abteilung via Chat ein paar Dinge abgeklärt, die wir noch brauchen, um ein Puzzlestück innerhalb des Gesamtprojekts fertigzubekommen. Plötzlich fängt sie an zu jammern: das sei alles so chaotisch, sie wisse nicht mehr wo, wie, was zu tun wäre und sie habe Angst, dass sie das alles nicht schaffen könnte. Was macht man in so einer Situation, zumal sie in weiten Teilen auch noch recht hat, aber sowas gibt man ja nicht zu. Stattdessen das große Beruhigungsprogramm. Das wird schon, wir schaffen das, alles wird gut und morgen scheint wieder die Sonne …was man eben so an Beruhigendem von sich geben kann. Ob es funktioniert hat weiß ich nicht. Ich bekam einfach nur eines dieser Smiliey-Bildchen und zwar ein knuddelndes Bärchen. Jetzt habe ich ein bisschen Angst. Wir haben da ein Projekt, das ständig am Rande des Abgrunds entlang schrammt, einen Haufen nichtsahnender Leute beim Kunden und eine Timeline, die ihresgleichen sucht und ich kriege ein knuddelndes Bärchen. Naja, wenns hilft, bin ich ja zufrieden, aber ich befürchte, dass der Kunde unzufrieden sein wird, wenn wir ihm dieses Bärchen als Mailanhang schicken, wenn wir ihm mitteilen, dass das alles so nicht klappen wird, wie er sich das vorstellt.
Muss morgen die Kollegin mal fragen, ob wir nicht lieber selbst knuddeln sollten, statt dem Bärchen. Das wird auch nichts helfen, aber es wäre zumindest ein Trost in diesen dunklen Zeiten.
Muss morgen die Kollegin mal fragen, ob wir nicht lieber selbst knuddeln sollten, statt dem Bärchen. Das wird auch nichts helfen, aber es wäre zumindest ein Trost in diesen dunklen Zeiten.
... comment