Montag, 22. Juli 2024
Endlich

Endlich. Das wurde Zeit. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Dass Biden nicht bereit für eine zweite Amtszeit ist, war die ganze Zeit klar. Es fühlte sich an, als wolle man ein schrottreifes Auto irgendwie durch den TÜV bringen, damit wieder eine zeitlang Ruhe ist. Trotzdem wäre dann jede Fahrt ein neues Abenteuer. Und die amerikanische Präsidentschaft ist etwas anderes als ein Auspuff, der plötzlich unter der Fahrt abfällt. Und eine Präsidentschaft dauert vier Jahre, nicht zwei wie beim TÜV ...wobei ich mir nicht sicher wäre, ob Biden zwei weitere Jahre durchstehen würde. Nun also Kamala Harris. Von der man so gut wie gar nichts hörte in den letzten Jahren. Zumindest kommt es mir so vor. Und trotzdem ist sie nun meine große Hoffnung. Der Gedanke an nochmal Trump und den ganzen Rest dieser kranken Republikaner-Horde macht mir schlechte Laune (und das ist eine harmlose Umschreibung). Ein erster Schritt, dies zu verhindern ist getan. Hoffentlich funktioniert es.

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Mittwoch, 26. Juni 2024
Soweit alles gut

„Soweit alles gut“. Eine Antwort, so nichtssagend wie das „Ich liebe Dich“ eines Mörtel Lugner, aber anders als die jungen Ehefrauen auf der Suche nach finanzieller Absicherung, interessiert mich der Wahrheitsgehalt der Aussage sehr. Was bedeutet „Soweit“? Was ist denn nicht gut? Die guten Elemente interessieren mich nicht, also doch, schon. Ich freue mich, dass es sie gibt, vielleicht möchte ich auch irgendwann erfahren, was die Momente denn zu guten gemacht hat, aber zuallererst und in der aktuellen Situation, ist mir wichtig zu erfahren, wenn etwas nicht gut ist. Über allem schwebt die Befürchtung, dass ungute Dinge lieber verschwiegen würden, denn das bedeutet vielleicht wieder den Geruch von Desinfektionsmittel in der Nase und eine Nadel in der Vene zu haben, dazu noch viele Leute in blau und immer wieder am Morgen noch ein paar in weiß, die zwar nett, aber auch bestimmend sind; denn sie bestimmen, ob und wann man wieder nach Hause darf. Dann lieber nichts sagen und ungute Dinge ertragen. Auch wenn die Schmerzen ungewöhnlich stark sind, viel stärker als gestern und sogar viel stärker als noch vor ein paar Stunden. Und auch, wenn man lieber liegen bleibt, weil beim Aufstehen immer dieser Ansatz einer Ohnmacht aufzieht. Es ist ja alles gar nicht so schlimm, jedenfalls nicht so schlimm wie die vielen Schläuche und die Flaschen, die sich Tropfen für Tropfen entleeren, um gleich darauf wieder durch eine volle Flasche ersetzt zu werden, deren Inhalt dann wieder im Körper versickert. Es ist auch nicht so schlimm, wie die Angst vor jeder neuen Untersuchung. Und ständig anderen Personen im Bett nebenan, die es anscheinend geschafft haben - entweder nach draußen oder... sie haben es jedenfalls geschafft.

Das alles sind Dinge, die man nicht mehr möchte und deshalb ist alles gut. Soweit.

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Dienstag, 25. Juni 2024
Glamping

Dienstag, also schon mitten drin im Urlaub. Und tatsächlich stellt sich so etwas wie Erholung ein. Das Wenig bis Nichts tun ist ganz großartig dafür. Es ist auch kein Camping, wie man es sich vorstellt. Mit schwitzigen Plastikzelten, Massenduschen und -Toiletten, Fußpilz und lärmenden Kindern allerorten. Die lärmenden Kinder gibt es sicher auch, aber am entgegengesetzten Ende des Platzes. Man sieht und hört sie am Abend, wenn die Krabbe - das Maskottchen des Platzes - zur allabendlichen Kinderbelustigung ruft. Dann sind sie da, tanzen und juchzen zu den unsäglichen Melodien, die die zwangsfrohgelaunten Animateure in den vermeintlich witzigen Verkleidungen lippensynchron zum Playback trällern. Danach gibts noch ein Foto vom Knirps mit der Truppe und dann ist auch schon bald Feierabend und die Kids kommen ins aufgeheizte Zelt oder Campingwagen, damit die Eltern endlich in Ruhe bei Bier und Aperölchen die Mühen des Tages ertränken können. Aber von alldem bekommt man hier nichts mit. Es ist auch kein Zelt vom Outdoordiscounter, das bei den ersten Sonnenstrahlen giftige Dämpfe absondert. Man nennt es wohl Glamping und das ist auch wohl das, was man als Tiny House bezeichnet. Es gibt ein Bett, ein richtiges Bett mit Matratze. Es gibt ein Bad mit einer Dusche, einer Toilette und Wasseranschluss. Es gibt eine Küche und ein Wohnzimmer. Und es gibt einen Garten mit Gartenhäuschen, einen Grill, einen Tisch im Freien nebst Stühlen. Es ist wirklich ein Tiny House. Hier könnte ich auch außerhalb des Urlaubs wohnen. Okay, man hat hier wirklich viele Nachbarn, der Platz ist riesig, aber das Meer ist nur 5 Minuten zu Fuß entfernt, es gibt großartige Lauf- und Radstrecken, der Supermarkt ist auch nicht weit weg und wenn man sich in den Router des Vermieters hackt, ist auch das Internet erstaunlich schnell.
Für den Anfang ist es aber "nur" Urlaub, aber auch damit kann man gut leben. Bisschen kurz vielleicht, das ist auch den Katzen geschuldet, bei denen man nie weiß, ob sie nicht zuhause die Beleidigten spielen und entsprechend Terz machen. Sie haben da Methoden entwickelt, die schon grob an subtilen Terror erinnern. Clevere Mädchen. Tatsächlich scheint es sie keinen Deut zu interessieren, ob ich zuhause bin, wenn ich zuhause bin. Aber anscheinend vermissen sie mich doch. Oder zumindest die Streicheleinheiten und das jederzeit Einfordernkönnen von selbigen. Naja, ich vermisse sie ein bisschen. Vielleicht honorieren sie ja das.

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Donnerstag, 20. Juni 2024
Rüttler, Brückenbauer und Abbruchunternehmer

Nebenan wird genaut und nun ist klar, dass "Rüttler" eine sehr treffende Bezeichnung für eine Maschine ist. Sie rüttelt und das sehr intensiv. Da rütteln die ganzen Häuser rundherum einfach mal mit. Keine Ahnung, ob das der Bausubstanz schadet, aber ich denke nicht. So ein bisschen Gerüttle sollte ein solide betoniertes Haus schon aushalten.
Sehr nervig im Zuge der Baumaßnahmen: der Vater der bauenden Tochter. Täglich klingelt es mitten am Tag, man möge mal mitkommen, es gäbe war zu Zeigen. Und zu klären. Ob es denn okay sei, dass dieser oder jene Zaun da weg käme und ob der neue zu machende Weg hier an dieser Kante entlang gehen könne. Wer weiß sowas ad hoc? Es gibt doch Pläne, darauf Abstände und dies und das und neben einem Rüttler gibt es noch etwas mit einem sehr passenden Namen: ein Maßband. Ein Band, mit dem man Maß nehmen kann. Zum Beispiel, ob der Abstand zwischen zwei Punkten genau der ist, der auch in Plänen so verzeichnet ist. Wenn dem so ist: wunderbar. Wenn nicht: nicht. Wenn es das nächste Mal klingelt und ich doch mal kurz mitkommen solle, werde ich genau dies zu Protokoll geben: wenn im Plan so vermerkt plus es baurechtlich keine Bedenken gibt, kann man das gerne so machen. Eigentlich doch gar nicht so schwer. Die Durchfahrt der Brücke ist 3,5m hoch, mein LKW 4,0m. Kann ich durchfahren? Ich würde behaupten, dass das problematisch sein könnte. Da bringt es auch nichts, wenn man beim Brückenbauer klingelt, ihn zur Brücke schleppt und fragt: passt da mein LKW durch? Es hat sich an den physikalischen Gegebenheiten nichts geändert; nur der Brückenbauer ist genervt - und das verstehe ich. Geht mir ähnlich, dabei bin ich noch nicht mal Brückenbauer. Würde mir gerade noch fehlen. Reicht aber auch so schon mit Genvertsein. Nun denn, nächste Woche bin ich nicht da. Da kann er gerne so oft klingeln, wie er möchte. Und sollte in der Zwischenzeit etwas außerplanmäßig gebaut worden sein: es gibt bestimmt Brückenbauer, die so genervt ob des vielen Klingelns waren, dass sie auf Abbruchunternehmer umgestellt haben: die würden sich dem Problem sicher mit Freude annehmen.

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Montag, 17. Juni 2024
Bin jetzt MItglied

Ich bin nun also Mitglied in einem großen deutschen Fußballverein. Passend zur EM. Ziemlich cool für jemanden, der von Fußball nur bedingt Ahnung hat. Ich kenne die Anzahl der Menschen, die maximal auf dem Platz stehen dürfen, weiß, dass mit nur einem Ball auf zwei Tore gespielt wird, es gibt Halbzeit und Abseits und so. Aber diesen ganzen taktischen Kram kapiere ich nicht. Habe mich auch nie damit befasst. Beim firmeninternen Tippspiel zur gerade stattfindenden EM offenbart sich das gnadenlos: Vorletzter Platz und letzter ist jemand, die/der ständig vergisst zu tippen. Aber egal: ich bin nun trotzdem Mitglied eines großen deutschen Fußballvereins. Der ist geografisch so weit weg, dass ich so gut wie gar nicht in die Verlegenheit komme, Spiele des Vereins live anschauen zu müssen. Ich besitze auch keine Abos für die tausend Streaming-Dienste, die es braucht, um Fußball der großen deutschen Fußballvereine zu schauen. Aber ich weiß ja, wie Videotext funktioniert, also werde ich immer up to date sein - wenn ich dran denke, dass die gerade spielen. Aber als Mitglied wird man da doch sicher informiert. Da ruft jemand an oder so.
Ich hab mir auch schon Ausweisschutzfolie bestellt. So ein Mitgliedsausweis ist nämlich aus Papier (die von meinem Verein zumindest) und Papier ist ein Sensibelchen. Dachte eigentlich, da käme eine Scheckkarte. Mit Digitalfunktion zum Geld draufbuchen und Stadionkarten hinterlegen. Dem ist aber nicht so: er ist aus Papier und man muss noch ein Passbild draufkleben. Alles in allem also wie damals beim YPS-Detektivausweis. Den fand ich auch cool. Wie meinen neuen Mitgliedsausweis für einen großen deutschen Fußballverein. Freue mich schon fast ein bisschen drauf, wenn bald der Mitgliedsbeitrag abgebucht wird.

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