Dienstag, 3. September 2024
Nazi-Schlümpfe in der Dorfpolitik

Wir haben seit Neuestem ein paar der Nazi-Schlümpfe im Gemeinderat und natürlich passiert das, was zu erwarten war. Statt sinnvoller Zusammenarbeit nur Gehetze und Draufgehaue. Die Protokolle der Sitzungen zu lesen ist körperlicher Schmerz. Ich hatte tatsächlich überlegt, mir mal so eine Sitzung zu geben, aber ich kann das nicht. Wenn dieser blaue Obertrottel herumfabuliert, natürlich auch gerne mit der entsprechenden Wortwahl provoziert und am Ende außer Hass und Hetze rein gar nichts dabei herumkommt, bin ich mir nicht sicher, ob mein Nervenkostüm dem standhält. Was für ein widerlicher Lurch. Übrigens gläubiger Christ, war vor der Rente auch bei einem von der Caritas betreuten Wohnheim tätig. Ein Gauleiter mit sehr kleinem Revier sozusagen. Da kann man nur hoffen, dass die armen Bewohner die Gnade einer Demenz erfahren haben. So lässt sich so ein Typ einigermaßen ertragen.

Aber Stichwort Demokratie: er wurde gewählt und mit ihm zwei Grazien aus der Kosmetikecke - beide Immunologinnen (würden sie das lesen - sie würden Gift und Galle spucken. Gendern! Wuaaaah) Dank Telegram-Schnellstudium während Corona (Gibts nicht!). Es gibt also Menschen in meiner Umgebung, die der Meinung waren, das sei eine gute Idee, diese Leute in den Gemeinderat zu bringen. Die müssten per Gesetz gezwungen werden, jeder einzelnen Gemeinderatsitzung bis zum Ende beizuwohnen. Und dann noch im Anschluss das Protokoll dazu lesen. Aber nicht halbherzig, sondern so richtig bei der Sache sein: es wird hinterher abgefragt!

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Montag, 26. August 2024
Sperrmüllabholung

Voller Stolz letztens Sperrmüll zur Abholung angemeldet. Ein Triumph meinerseits über die Großmächte Lethargie und Prokrastination. Ein paar Klicks auf der Website und schon war das erledigt. Ein erster Schritt, um die Minimüllhalde im Carport zu beseitigen. Die Anmeldung war ein Klacks, eine Auftragsbestätigung kam umgehend, aber die habe ich ignoriert, denn der Termin war fix ins Kleinhirn eingemeißelt: 27. August. Ein Dienstag. Morgen!
Endlich kommt er weg, der alte Ring aus Eisen, der mal Teil eines kleinen Trampolins war, die Einzelteile eines Schreibtischsessels, die windschiefe und nicht mehr funktionierende Stehlampe, die (Hallo Paranoia) in nicht mehr zusammensetzbare Teile zerstückelten Festplatten... all das kommt morgen weg. Und dem wird auch so sein! Zum Teil, denn in der Auftragsbestätigung steht, dass morgen (27. August) der Sperrmüll-Teil geholt wird. Das wäre zum Beispiel der Schreibtischsessel, ein kaputter Staubsaugerschlauch und so. Elektroschrott - Stehlampe, Festplatten, sonstiger Elektrokleinkram gehört da nicht dazu und auch kein Metallzeug, wie der alte Eisenring und noch ein paar andere Metallkleinteile: das alles wird an einem anderen Tag geholt, nämlich dem 14. August.

Auch ohne in den Kalender zu schauen, ist klar: der Termin ist durch und vorbei. Tja. Hätte ich mal in die Auftragsbestätigung geschaut, aber das habe ich vor mir hergeschoben. Hatte sicher Wichtigeres zu tun. Also was wirklich Wichtiges. Prokrastiniert hab ich da auf gar keinen Fall. Niemals!

Nun werde ich an meinem freien Freitag wohl den Weg der Schande antreten und das Zeug direkt zum Wertstoffhof bringen. Seufz.

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Montag, 5. August 2024
Positiv

Neue Woche, neues Glück. Naja, Glück. Neue Woche halt. Das mit dem Glück wird sich zeigen. Die ersten Mails, die schon seit Freitag in der Mailbox vor sich hinwabern, verheißen nichts Gutes. Aber positiv denken, immer positiv denken. Sagt auch der Typ in der Medidation. Er verklausulisiert das anders, aber letztlich geht es in die gleiche Richtung. Mein Credo für den Tag habe ich auf „Positiv und zufrieden“ gesetzt. Das ist ein hehres Ziel, würde ich sagen und deshalb arbeite ich daran. Nicht stressen lassen, auch nicht von mir selbst, positiv denken, positiv sein, positiv, positiv.
Ich versuche das ja regelmäßig, eigentlich so gut wie jeden Tag und irgendwie komme ich mir vor wie Peter Schlönzke. Naja, bei ihm ging es ja auch so einigermaßen gut aus; wenn das mal kein Ansporn ist. Also: positiv denken, positiv sein, positiv bleiben, positiv, positiv, positiv. *glücksmelodiesummend*

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Freitag, 2. August 2024
Laufpause und FOMO

So richtig abgekühlt hat es in der Nacht nicht. Entsprechend unruhig war der Schlaf und die Nacht auch früh zu Ende. Ganz ohne Wecker. Hat den Vorteil, dass man schon um halb Acht einkaufen kann und um kurz nach Acht mit allem durch ist. Nicht, dass es zuhause spannende Dinge zu erleben gäbe. Zu erledigen schon, aber ich habe keine Lust auf Garten. Ist ja auch besser für die Insekten, wenn aller verwildert. Für die Katzis ist es auch toll: der eigene Dschungel. Perfekt zum Verstecken, Jagen und Herumtollen. Machen sie auch, wie man unschwer an den ganzen Kletten erkennen kann, die ihr Fell bevölkern. Und bei der großen Katze auch zu Verfilzungen führt, die man wegschneiden müsste, was ich täte, wenn sie mich ließe. Sie lässt mich nicht. Nummer von der Tierärztin liegt parat, aber ich sträube mich noch; vielleicht lieber noch warten, bis eh ein Fellwechsel ansteht und überhaupt ist jede Woche später eine Woche ohne Vollnarkose für das dämliche Vieh. Harte Worte, aber ist doch so. Diese Katze könnte es soviel einfacher haben, aber nein, einfach geht ja nicht. Es muss sediert und geschoren werden. Naja, Michael Jackson fand Propofol ja auch ganz gut; vielleicht ist die Katze die Wiedergeburt von ihm. Falls ja... an der Eleganz in den Bewegungen kann man es nicht erkennen und singen hab ich sie noch nicht gehört.

Jetzt am Morgen ist es ein bisschen kühler. Und es weht ein leichter Wind. Sehr angenehm. Eigentlich auch die perfekte Temperatur für einen Lauf. Aber auch darauf habe ich gerade keine Lust. Ich weiß gar nicht, auf was ich eigentlich Lust hätte. Irgendwie so gar nichts. Und trotzdem ist da eine innere Unruhe. So eine FOMO. Nur... was sollte ich denn gerade out missen? Mir fällt nichts ein. Später gehe ich kurz zu meinen Eltern (Technikprobleme), aber das ist jetzt auch nichts, was mit Herzchen und Glitzer im Terminkalender stünde.
Vielleicht muss ich die Langeweile einfach aushalten. Sollte doch machbar sein.

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Der jüngste Sohn einer Bekannten hat heute Führerscheinprüfung. Und anscheinend bestanden. Zumindest nach dem Foto, bei dem er links vorne mit Lenkrad in der Hand sitzt. Oder es lief so bescheiden, dass es auf das bisschen "Fahren ohne Fahrerlaubnis" auch nicht mehr ankommt. Ich tippe aber auf ersteres.
Nun hätte sie also einen Chauffeur, der sie zum Date fahren könnte. Wäre aber etwas unangemessen und außerdem gab es schon seit ewigen Zeiten kein Date mehr. Hat Gründe. Heirat und so.

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Apropos Date: nächste Woche ist sowas in der Art. Eigentlich sollte es aber kein Date sein, also nicht im romantischen Sinn. Was heißt "sollte" - es wird keins in dieser Form, sondern ein freundschaftliches Essen gehen. Vielleicht ein bisschen Knutschen danach, aber nicht mehr. Das wäre nicht gut und manchmal ist Vernunft eine gute Sache. Vernünftig halt. Erspart viel Drama und Ungemach. Andererseits hätte sich dann wahrscheinlich das Thema "Langeweile" erledigt - aber auf eine so ungute Weise, dass es auch wieder keinen Spaß macht (bzw. kurz schon, aber dann...). Naja, egal. Das Essen ist in dem Lokal ganz okay. Bisschen überteuert und der Laden ist auch ein bisschen show-affin (ein Spanier, der allen zeigen möchte, dass es ein spanisches Lokal ist, als ob in jedem Restaurant in Spanien ein Typ mit Klampfe sitzt und ständig Frauen in wallenden Kleidern herumtanzen. Außerdem sind meine Datteln im Speckmantel um Welten besser und dieses Hackfleischbällchen in Tomatensauce-Dingens (komme nicht auf den Namen) habe ich auch schon mal mit besserem Fleisch und weniger gestreckt gegessen, aber nun denn. Man sitzt schön und kriegt wegen von der Straße nebenan nicht soviel mit (was doof wäre, weil große Straße mit Poser-Klientel).

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Ich glaube, ich lasse das mit dem Lauf heute. Ein Tag Pause ist ja auch mal nicht schlecht - das lädierte Knie würde es mir danken - und ein bisschen Rumhängen und Lesen kann sicher nicht schaden. Der Tag ist noch lang; kann mich ja später immer noch aufraffen, wenn ich es gar nicht aushalte.

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Donnerstag, 1. August 2024
Therapie to go

Ein Abend unter Freunden und trotzdem gefühlt alleine dort gewesen. Zeiten ändern sich. Angewandtes Wissen aus der „Akzeptanz“-Psychogruppe ist gefragt und ruckzuck merkt man, wie sehr sich theoretisches Wissen und das reale Leben unterscheiden. Vielleicht fehlt auch einfach nur die Übung, aber bin ja dran. Gezwungenermaßen.
Der Weg dahin mit dem Rad war schön. Fahrtwind, warm zwar, aber immerhin Luft, die sich bewegt. Und auf dem Rückweg das gleiche nochmal, aber ein halbes Grad kühler. Die Hitze macht einen fertig. Zusätzlich zu allem anderen. Man kommt mit dem Duschen nicht mehr nach, bzw. käme, denn irgendwann gibt man auf. Die kurze Zeitspanne, die man danach nicht schwitzt, ist es nicht wert. Man fühlt sich die meiste Zeit wie ein lebender Pritt-Stift, alles klebt. Dass es allen anderen genauso geht, ist ein Trost. T. schwitzte schon beim Atmen. Ihm macht das Wetter noch weitaus mehr zu schaffen als mir. Überhaupt sind die Zipperlein bei allen allgegenwärtig. Auch hier geht es wohl nicht nur mir so.
Ich sähe eingefallen aus. Im Gesicht. Das ist relativ zu sehen; es gibt da genug, das einfallen kann. Tatsächlich kommt es mir aber nicht so vor. Ich fühle mich eher aufgebläht. Wie die Kuhkadaver, die man auf Bildern in den TV-Nachrichten sah, damals, als die Kühe in England verrückt wurden und reihenweise starben und man gar nicht hinterher kam und die toten Tiere sich im Zuge der Verwesung mit Gasen füllten und sich dabei furchtbar aufblähten. Wenn da eine mit einer Nadel reinpikst, das gibt eine Sauerei, dachte ich mir damals. Und so fühle ich mich zur Zeit. Wie eine tote Kuh im Verwesungsprozess. Dass eine explodierende tote Kuh eine Sauerei erzeugt ist aus sprachlicher Sicht ein bisschen witzig. Fiel mir gerade so auf.

Jedenfalls ändert sich vieles und das gilt es zu ändern oder es zu akzeptieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich manche Dinge ändern möchte. Und dann ärgere ich mich über mich selbst, weil es mich stört, dass es so ist, wie es ist. Wie wenn man nicht auf eine Party eingeladen wird, wohl wissend, dass es zum Kotzen gewesen wäre, dort zu sein. Tatsächlich ist das eine dieser Situationen, die mich stört. Und während ich es so schreibe, habe ich es schon akzeptiert und bin ganz froh, dass es so ist, wie es ist. Therapie to go. Sieh an.

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