Dienstag, 6. August 2013
Englisches Rot

Ein Tag in der Sonne und schon habe ich Farbe. Es ist - wie jedes Jahr - dieses englische Rot. Ich nenne es so, weil man es von den Damen und vor allem Herren von der Insel kennt, nachdem sie den halben Mittag betrunken am Strand einer Baleareninsel herumlagen. Ganz so schlimm ist es bei mir allerdings nicht. Weder bezüglich betrunken herumliegen, noch was den Rotton betrifft. Ich war auch nur kurz in der prallen Sonne, aber es hat gereicht, um der Schulter doch schon diesen Farbstich zu verpassen. Das sieht nun richtig beschissen aus: Arme und Gesicht, inklusive Dekollete braun, Bauch, Rücken, Beine weiß und jetzt noch rote Schultern und Oberarme. Sieht aus wie von einem hand- und/oder fußmalenden Bodypainter gemalt. Einem farbenblinden. Nach ein, zwei Flaschen Zinn 40. Im Dunklen. Und mit Feine-Pinsel-zuhause-vergessen.
So gegen Ende des Sommers dürften sie die Farben dann einigermaßen gegenseitig angepasst haben, um dann gemeinsam im dunklen Herbst und dem dann anstehenden Winter zu verblassen. Same procedure as every year.

Apropos same procedure. Heute mittag mal wieder Zeuge einer grauenhaften "Hah, Du wirst es nie merken, dass ich was getrunken habe"-Vorstellung geworden. Eigentlich schade, dass sie beim dritten Mal einsammeln der verlorenen Cent-Stücke nicht das Gleichgewicht verloren hat und mit Wumms in den Schrank gedonnert ist. Wäre mir ein Fest gewesen, aber sollte wohl nicht so sein. Wäre ja auch nicht nett dem Schrank gegenüber. Der ist nicht schön, aber alt und hat sowas nicht verdient.

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