Samstag, 11. Januar 2025
No Post-Xmas-Blues

Sie sind weg. Mit dem Abholen der Christbäume, die am Morgen noch die Gehwege säumten, ist Weihnachten für dieses Mal Geschichte. Es war ein ruhiges, angenehmes Weihnachten. So darf es gerne immer sein. Sogar dem betrügenden Stand auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt habe ich so ein kleines bisschen verziehen. Jetzt darf sich der Körper von dem vielen Fett und den Unmengen an Zucker erholen. Die Venen werden durchgespült und irgendwann ist bestimmt auch der Geruch nach Glühwein und Keksen weg, der sich in den Nebenhöhlen festgesetzt hat. Die Socken mit den weihnachtlichen Motiven rutschen in der Schublade wieder nach hinten und die Weihnachtshemden werden nochmal gewaschen und gebügelt, bis auch sie bis Ende des Jahres wieder ungetragen auf dem Bügel hängen.
Früher hatte ich ab und an einen gewissen Post-Weihnachtsblues. Die lange Zeit des Wartens, bis es endlich soweit ist und dann ist alles ganz schnell wieder vorbei. Und man soll wieder normal weitermachen. So ähnlich geht es wahrscheinlich den großen Künstlern, die vor hunderttausenden Menschen auftreten, es wurde monatelang geprobt, gemacht, getan, dann der Auftritt, das Adrenalin kocht über und dann... alles vorbei. Ein Hotelzimmer, die Groupies sind gegangen, Drogenreste liegen auf der Kommode und dem Tisch, das wars. Okay, vielleicht war es bei dann doch ein bisschen anders, aber so eine Grundmelancholie war oft zu spüren. Dieses Jahr nicht. Das ist gut.

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