Montag, 13. Januar 2025
Das Eis zum schmelzen bringen

Man sollte seinen Gefrierschrank - so man denn einen sein eigen nennt - ab und an enteisen. Einmal im Jahr, so liest man. Öfter muss nicht sein, denn durch die dort herrschenden Temperaturen haben Bakterien eine schwere Zeit und überhaupt liegen die meisten Lebensmittel auch gut eingepackt in der Kälte. Einmal im Jahr also. Meine Enteisungszyklen sind deutlich länger. Tatsächlich wüsste ich gar nicht, wann diesbezüglich das letzte Mal aktiv war. Es wurde aber auf jeden Fall schon mindestens einmal gemacht. Da war ein Kleinkind für einen Moment unbeaufsichtigt in der Küche und hat das Gerät ausgeschaltet. Das fiel auf, als sich über Nacht eine große Pfütze gebildet hatte. Die Lebensmittel waren angetaut und wurden entsorgt und da nun eh alle Fächer leer waren, wurde auch gleich komplett abgetaut und das Innere gesäubert. Das ist aber so um die 18 Jahre her, ob es danach nochmal eine Abtauaktion gab, vermag ich nicht zu sagen.

Heute war es aber soweit! Den eisigen Temperaturen draußen geschuldet, verfiel ich in morgendlichen Aktionismus. Die Lebensmittel wurden mitsamt den Schubladen ins Freie gepackt und das Gerät ausgeschaltet. Ein Topf heißes Wasser auf einem Handtuch hineingestellt und Tür zu - das sollte das Eis in Nullkommanix dahinschmelzen lassen. Es war aber sehr viel Eis und das Nullkommanix benötigte mehrere Topffüllungen, einen Fön und Geduld. Aber nach ein paar Stunden war alles geschmolzen, der Innenraum gereinigt und eine Waschmaschine voll mit Hand- und Geschirrtüchern. Nach Wiedererkalten durften auch die Lebensmittel wieder von dem kalten Draußen ins kalte Drinnen.

Und fürs nächste Mal nehme ich mir vor, nicht mehr zu warten, bis die Eismasse reichen würde, um eine Pinguinkolonie dort einziehen lassen zu können.

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