Samstag, 31. Mai 2025
Die feuchten Tränen der kniegeschädigten Wolken
Alt werden ist echt nichts für Weicheier. Jeden Morgen dieses Memory Spielen, welche Körperteile in Kombi schmerzen und bei welchen es im Zusammenspiel nicht schmerzt. Furchtbar.
Gestern vormittag - das rechte Knie war guter Dinge - sollte es nach einigen Tagen Pause wieder ein kurzer Lauf sein. Nur drei oder vier Kilometer. Eher gemächlich. Einfach, um wieder reinzukommen. Mit wenig Lust umgezogen, die Laufschuhe geschnürt und alles, was es an medizinischen Hilfsmittel gibt, an den entsprechenden Stellen angebracht. Konkret ist das so ein Stützstrumpf fürs linke Knie und ein Band für die Patellasehne fürs rechte Knie. Sieht dämlich aus, aber es sieht wahrscheinlich grundsätzlich befremdlich aus, wenn ein umtrainierter, älterer Mann versucht zu joggen. Also egal.
Der erste Kilometer war eine Qual. Die längere Pause machte mir zu schaffen und vor allem auch das ungelenke Laufen, dieses Übervorsichtige, die Schonhaltung, damit das rechte Knie auch ja durchhält. Ab Kilometer Zwei wurde es dann besser. Es gab einen kurzen Schreckmoment, ein kurzer Stich ins Knie, aber nach ein paar Meter langsamen Gehens war das wieder okay.
Am Ende wurden es dreieinhalb Kilometer und eigentlich fühlte sich auch alles ganz in Ordnung an. Hielt aber nur eine knappe Stunde, dann knirschte und kleckerte es und Gehen war nicht mehr so wirklich drin. Stattdessen humpeln mit durchgestrecktem Bein und Treppen in Minimalgeschwindigkeit und ganz ganz vorsichtig. Zwischendurch knackt es so richtig und es fühlt sich an, als würde irgendwas im Knie, das unter Spannung stand plötzlich losgelassen. Leider ist das keine Erlösung, sondern tut dann so richtig weh. Es scheint aber nicht die Patellasehne zu sein. Diese liegt unterhalb der Kniescheibe. Der "neue" Schmerz ist eher darüber und seitlich. Es ist auf jeden Fall großer Mist und nervt.
Am frühen Nachmittag dann noch aufs Rad und zum Elektrodiscounter geradelt. Das ging eigentlich ganz gut, ob es eine meiner bessere Ideen war?... Ich bezweifle es. Auf dem Rad ging es ganz gut, aber nach dem Absteigen war es schlimmer. Es wird wohl wieder auf eine Schonzeit fürs Knie hinauslaufen. Nervt mich jetzt schon. Und doppelt frustrierend: es könnte sein, dass auch Fahrradfahren für den Anfang ausfällt. Das ist wie zweimal lebenslänglich bei Wasser und Brot und den ganzen Tag Helene Fischer auf billigen Bluetoothboxen mit schwachem Akku.
Die Fitnessuhr hat noch zwei offene Projekte für diesen Monat. Es fehlen noch 5,7 Kilometer Gehen und etwas über 25 Kilometer Radfahren. Ich befürchte, dass aus beidem nichts wird. Man wird viel Freude mit mir haben an diesem Wochenende. Meine Laune wird ein einziges blühendes Feld des Frohsinns sein... verdorrt in der sengenden Sonne und nach Wasser lechzend, dass aber nicht kommt, weil die Regenwolken es nicht zum Feld schaffen. Sie würden gerne, aber ihre Knie sind kaputt. Deshalb können sie nur am Himmel entlang humpeln und kommen nur langsam und unter Schmerzen von der Stelle. Die meiste Zeit weinen sie, dicke Tropfen fallen auf die Erde, aber sie sind viel zu weit vom Feld entfernt; es hat nichts von den feuchten Tränen der kniegeschädigten Wolken. Stattdessen geht Blüte für Blüte ein, sie lassen erst die Köpfe hängen, bis er schließlich abfällt und auf dem sandigen Boden zu Staub zerfällt. Das Gras hält am längsten durch, aber bald sind auch die letzten Halme nur noch trockenes Stroh. In weiter Ferne sind die Wolken. Sie sehen, wie das Feld leidet, versuchen näher zu kommen, aber es geht nicht. Die Knie schmerzen zu sehr. Die Wolken sind verzweifelt, sie weinen noch mehr, der Boden unter ihnen kann die vielen Tränen gar nicht mehr aufnehmen. Es kommt zu Überschwemmungen. Aber das Feld bleibt trocken. Mit letzter Kraft versuchen ein paar Büsche sich gegenseitig Schatten zu spenden, aber die Kraft der Sonne ist gnadenlos. Mit einem letzten Seufzen ergeben auch sie sich ihrem Schicksal. Aus dem blühenden Feld des Frohsinns wurde eine tote Wüste. Exakt so ist das mit meiner Laune.
Gestern vormittag - das rechte Knie war guter Dinge - sollte es nach einigen Tagen Pause wieder ein kurzer Lauf sein. Nur drei oder vier Kilometer. Eher gemächlich. Einfach, um wieder reinzukommen. Mit wenig Lust umgezogen, die Laufschuhe geschnürt und alles, was es an medizinischen Hilfsmittel gibt, an den entsprechenden Stellen angebracht. Konkret ist das so ein Stützstrumpf fürs linke Knie und ein Band für die Patellasehne fürs rechte Knie. Sieht dämlich aus, aber es sieht wahrscheinlich grundsätzlich befremdlich aus, wenn ein umtrainierter, älterer Mann versucht zu joggen. Also egal.
Der erste Kilometer war eine Qual. Die längere Pause machte mir zu schaffen und vor allem auch das ungelenke Laufen, dieses Übervorsichtige, die Schonhaltung, damit das rechte Knie auch ja durchhält. Ab Kilometer Zwei wurde es dann besser. Es gab einen kurzen Schreckmoment, ein kurzer Stich ins Knie, aber nach ein paar Meter langsamen Gehens war das wieder okay.
Am Ende wurden es dreieinhalb Kilometer und eigentlich fühlte sich auch alles ganz in Ordnung an. Hielt aber nur eine knappe Stunde, dann knirschte und kleckerte es und Gehen war nicht mehr so wirklich drin. Stattdessen humpeln mit durchgestrecktem Bein und Treppen in Minimalgeschwindigkeit und ganz ganz vorsichtig. Zwischendurch knackt es so richtig und es fühlt sich an, als würde irgendwas im Knie, das unter Spannung stand plötzlich losgelassen. Leider ist das keine Erlösung, sondern tut dann so richtig weh. Es scheint aber nicht die Patellasehne zu sein. Diese liegt unterhalb der Kniescheibe. Der "neue" Schmerz ist eher darüber und seitlich. Es ist auf jeden Fall großer Mist und nervt.
Am frühen Nachmittag dann noch aufs Rad und zum Elektrodiscounter geradelt. Das ging eigentlich ganz gut, ob es eine meiner bessere Ideen war?... Ich bezweifle es. Auf dem Rad ging es ganz gut, aber nach dem Absteigen war es schlimmer. Es wird wohl wieder auf eine Schonzeit fürs Knie hinauslaufen. Nervt mich jetzt schon. Und doppelt frustrierend: es könnte sein, dass auch Fahrradfahren für den Anfang ausfällt. Das ist wie zweimal lebenslänglich bei Wasser und Brot und den ganzen Tag Helene Fischer auf billigen Bluetoothboxen mit schwachem Akku.
Die Fitnessuhr hat noch zwei offene Projekte für diesen Monat. Es fehlen noch 5,7 Kilometer Gehen und etwas über 25 Kilometer Radfahren. Ich befürchte, dass aus beidem nichts wird. Man wird viel Freude mit mir haben an diesem Wochenende. Meine Laune wird ein einziges blühendes Feld des Frohsinns sein... verdorrt in der sengenden Sonne und nach Wasser lechzend, dass aber nicht kommt, weil die Regenwolken es nicht zum Feld schaffen. Sie würden gerne, aber ihre Knie sind kaputt. Deshalb können sie nur am Himmel entlang humpeln und kommen nur langsam und unter Schmerzen von der Stelle. Die meiste Zeit weinen sie, dicke Tropfen fallen auf die Erde, aber sie sind viel zu weit vom Feld entfernt; es hat nichts von den feuchten Tränen der kniegeschädigten Wolken. Stattdessen geht Blüte für Blüte ein, sie lassen erst die Köpfe hängen, bis er schließlich abfällt und auf dem sandigen Boden zu Staub zerfällt. Das Gras hält am längsten durch, aber bald sind auch die letzten Halme nur noch trockenes Stroh. In weiter Ferne sind die Wolken. Sie sehen, wie das Feld leidet, versuchen näher zu kommen, aber es geht nicht. Die Knie schmerzen zu sehr. Die Wolken sind verzweifelt, sie weinen noch mehr, der Boden unter ihnen kann die vielen Tränen gar nicht mehr aufnehmen. Es kommt zu Überschwemmungen. Aber das Feld bleibt trocken. Mit letzter Kraft versuchen ein paar Büsche sich gegenseitig Schatten zu spenden, aber die Kraft der Sonne ist gnadenlos. Mit einem letzten Seufzen ergeben auch sie sich ihrem Schicksal. Aus dem blühenden Feld des Frohsinns wurde eine tote Wüste. Exakt so ist das mit meiner Laune.
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