Freitag, 12. September 2025
Hyper, Hyper

Die Wettervorhersage ist okay. Mit etwas Glück könnte es trocken bleiben. Das wäre ja ganz wunderbar. Die nächsten beiden Tagen werden nämlich weitestgehend im Freien und ohne Überdachung stattfinden. So wie die letzten beiden Jahre zuvor um diese Zeit auch. Da war immer gutes Wetter; im ersten Jahr sogar sommerlich, letztes Jahr mehr mit Herbsttendenz, aber immer noch gut. Der Himmel weinte nur einmal, aber das war bei Tokyo Hotel und das ist ja mehr als verständlich. Da war mir auch zum Weinen.

Ich werde den Altersdurchschnitt exorbitant anheben, aber das ist mir völlig egal. Und es interessiert auch keinen. Die Veranstalter eh nicht, die nehmen, was an Kohle kommt. Die anderen Besucher auch nicht. Na dann. Es fühlt sich noch nicht mal Cringe an. Man muss halt seine Grenzen kennen. Karaoke und Zip-Line werde ich eher nicht machen und erste Reihe bei Timmy Trumpet muss auch nicht sein. Seitlich vor der Bühne bei Scooter und so ein bisschen im Hintergrund bei Apache 207 ist aber durchaus drin.

Laut der "Interessiert"-Liste auf den sozialen Medien, werden ein paar Bekannte ebenfalls vor Ort sein. Das könnte für spannende Momente sorgen. Einige habe ich das letzte Mal vor Corona gesehen. Das war auch vor dem Umschwung ins "Die da oben!"-, "Alles scheiße, Revolution"- und "Die kriegen alles, unsereins nix"-Lager. Ein paar vermeintliche Anwesende kommunizieren online nur noch rudimentär mit mir. Da geht es um verschmähte Liebe und so. Und andere hat man einfach aus den Augen verloren und freut sich entweder, dass man sich mal wieder sieht oder es wird einem bewusst, warum man den Kontakt hat auslaufen lassen. Mal sehen.

Die Vorfreude steigt. Und tatsächlich auch die Aufregung. Letzteres in Bezug auf Anreise, klappt das, kommt man gut durch zum Parkplatz, hat man alles. Völlig unnötig, sich da Gedanken zu machen, aber was will man machen. Die Gedanken sind frei. Sagen auch die besagten Umgeschwungenen den lieben langen Tag. Man darf nichts sagen, aber die Gedanken... ach, lassen wir das.
Jedenfalls ist die Vorfreude groß und die FOMO klein. Ist ja auch so ein Thema die ganze Zeit. Man unternimmt zu wenig, man muss mal wieder raus, immer nur zuhause, nichts passiert, andere erleben so viel, blah blah blah. Nimm das, FOMO! Zwei fucking Tage lang ist nun aber mal Ruhe!

Oder um es mit den Worten von H.P. Baxxter zu sagen: Hyper, Hyper.

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