Montag, 14. Dezember 2009
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Ich kann mich an ein Jahr erinnern, an dem ich an genau diesem Tag im tiefsten Oberschwaben in einer von Dorfpomeranzen und Bauerntölpeln frequentierten Provinzdisse die Welt an sich, ein paar Idioten im speziellen und mein Leben im Allgemeinen verfluchte und insgeheim wusste, dass es für die nächsten paar Jahre nicht besser werden würde. Dann gab es dieses ominöse Jahr, das mir hätte eine Warnung sein sollen. Ich meine: größer können Zaunpfähle nicht sein und noch mehr winken geht gar nicht. Aber das Trottelgen war wohl schon zu ausgeprägt, oder vielleicht zeigte der extreme Hang zur Selbstzerstörung damals schon Blüten, jedenfalls bin ich mit Ansage ins offene Messer gelaufen, ohne zu Wissen, wie happig das alles einmal sein wird.

Vor ganz ganz vielen Jahren war toll. Da habe ich nachts noch betrunken im Bett einen Brief geschrieben, bin nochmal aufgestanden und zum Briefkasten gewankt und habe den Brief abgeschickt. Entweder er kam nie an oder er war so grauenhaft, dass man ihn am besten direkt verbrennt. Jedenfalls wurde ich nie darauf angesprochen und nachzufragen traute ich mich nicht. Im Nachhinein muss man froh sein, dass es zu der Zeit noch keine Emails gab. Aufstehen und an den Briefkasten latschen ist dann doch eine gewisse Hemmschwelle; eine Email ist schnell geschrieben.

Die letzten Jahre war dieser Tag meistens ziemlich beschissen. Selber schuld, wenn man Zaunpfahl nebst ausgiebigem Winken so vehemment ignoriert. Insofern finde ich das Konzept der ausgleichenden Gerechtigkeit gar nicht mal so schlecht, vor allem, wenn es endlich mal mir zugute kommt.

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