Dienstag, 18. September 2012
Im Wald da sind die Räuber (...gelogen: Räuber waren keine da)

Dass hier am Berg seltsame Menschen wohnen war mir ja klar, aber wie seltsam manche sind, kann man noch nicht mal auf den ersten Blick erahnen. Dazu muss man in den Wald. Da läuft man dann plötzlich durch eine Duftwolke, gegen die ein Douglas-Geschäft in der Vorweihnachtszeit ein dezenter Hauch ist. Ich bin mir nicht sicher, ob der Hund der duftgetränkten Dame sein Geschäft verrichtet oder ins Gebüsch gereihert hat. Das arme Tier muss das den ganzen Tag ertragen und Hund haben ja auch noch eine ziemlich gute Nase. Aber weil die Menschen hier am Berg seltsam sind und diese Dame ein Vorzeigeexemplar war, bin ich mir fast sicher, dass dieser Hund auch einen eigenen Hundepsychologen hat, dem er sein Leid vorbellen kann.
Auch nicht schlecht war die Kampflesbe. Kurzes graues Haar, eine ähnlich kurzer, sehr grauen Blick und mit der Erkenntnis, dass dieses Wesen (ich) männlich ist den Blick starr nach vorne gerichtet und die Eierstöcke in Verteidigungsposition gebracht. Ihr Schritt wurde auch schneller und sie hielt den Atem an. Bestimmt stieg auch der Puls und sie musste sich erstmal an einer Eiche (DIE Eiche, geht also) festhalten um wieder zur feministischen Ruhe zurückzufinden.
Dann war da noch der Mann mit den drei riesigen freilaufenden Hunden. Sie waren zwar in seiner Nähe, aber "bei Fuß" sieht anders aus. Er lief in Schäferhundmanier um sie herum und trieb sie auf die rechte Seite des Weges. Sah alles ganz manierlich aus, aber als ich vorbei war, hörte ich ihn leise aufatmen und "Ok" sagen. Was wäre denn gewesen, wenn es nicht "Ok" gewesen wäre??? War ich hier ein menschliches Versuchskaninchen? Aber eigentlich will ich das gar nicht so genau wissen (besorge mir aber vorsichtshalber eine Dose Pfefferspray. Das wirkt doch auch bei Hunden, oder?).

Bin mal gespannt, wen ich morgen so treffe.

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