Donnerstag, 1. November 2012
Es gibt Grenzen, auch bei der Haarentfernung

Seit drei Tagen habe ich nicht mehr rasiert und ich überlege, ob ich das nicht lassen soll. Es verdeckt so vorteilhaft das Doppelkinn und die Grauschattierungen sind ein bisschen wie die Multicolorlackierungen, bei denen ein Auto je nach Winkel eine andere Farbe hat. Die Haut beruhigt sich und wird besser und man hat morgens locker fünf Minuten mehr Zeit. Hm. Bis morgen bleibts jedenfalls mal so. Morgen abend wäre ein Geburtstag, ein erster Test, ob ich mit der Nummer durchkomme. Andererseits wächst das ja auch weiter und weiter und irgendwann hat mein ein Gestrüpp wie Hagrid. Das will ich dann auch wieder nicht. Aber vielleicht tatsächlich nur alle drei Tage rasieren und dazwischen den dezenten Hauch von maskuliner Wildheit verströmen. Eine kleine Rebellion gegen den Rasierwahn.

Morgen habe ich frei und ich weiß von einem Friseur, der noch nach alter Sitte mit dem Messer, ganz viel Schaum und warmen Tüchern rasiert. Vielleicht sollte ich mir das mal gönnen. Vielleicht flammt der auch die Härchen aus dem Ohr, wobei ich das eher nicht glaube. Ich kenne ein paar seiner Klienten und die haben teilweise mehr Ohr- denn Haupthaar. Aber vielleicht wollen die das nur nicht. Beim Coiffeur, bei dem ich üblicherweise bin, werde ich ja auch immer gefragt, ob die Augenbrauen auch geschnitten werden sollen, was ich jedesmal vehement verneine. Vielleicht bietet man den Leuten beim Rasierfriseur auch eine Ohrhaarentfernung an, aber das will niemand. Kann ja sein.
Wäre ich dort und würde man mich fragen, käme ein klares „Ja“. Weg mit den Ohrhaaren! Aber die Augenbrauen bleiben wie sie sind. Ja, ich kenne den Waigel noch. Nein, er ist nicht mein großes Idol. Es gibt Grenzen, auch bei der Haarentfernung.

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