Montag, 22. April 2013
Gibt so Tage, da fühlt man sich wie Hans-Jürgen Bäumler. Oder Heinz Rühmann.

Auf dem Weg vom Büro auf den Berg an einer Tankstelle vorbeigekommen und siehe da: Diesel 138,9. Das klingt ok (nicht fair, so ein Preis ist nicht fair, aber er schien mir ok), dachte ich mir und fuhr rein. Kaum den Wagen ausgemacht, stand ein junger Mann mit Warnweste bereit. Ob ich denn tanken möchte. Ja. Vollmachen? Ja, bitte. Soll ich auch nach Öl und Wischwasser schauen? Äh.
Er musste nicht nach Öl und Wischwasser schauen. Trotzdem faszinierend: die haben nun also wieder Tankwarte, wie man es aus den Filmen mit Hans-Jürgen Bäumler, Heinz Rühmann und so weiter kennt. Ok, die sahen damals nicht aus wie die junge Variante von Bushido (ich war auch total freundlich zu ihm; wer weiß, wen der so kennt, der jemand kennt usw. Sie wissen schon), aber vom Prozedere her war es gleich. Als ich bezahlte, sah ich, wie er auch noch die Frontscheibe wischte.

Gibt man so einer guten Seele dann Trinkgeld? Eigentlich schon, aber ich hatte ja nicht nach dem Service gefragt. Eigentlich klappt das mit dem Tanken bei mir noch ganz gut (ich hoffe, das war kein „Spezieller Service für ältere Menschen“; dann wäre ich stinkig). Zum Glück war er schon mit einem anderen Auto in tankender Form beschäftigt und ich musste mir keine weiteren Gedanken machen. Ich wollte ihn ja nicht bei der Arbeit stören, in dem ich ihn durch eine schnöde Trinkgeldübergabe störe. Zumal ich eh nicht gewusst hätte, was man da so gibt. In den Hans-Jürgen Bäumler- und Heinz Rühmann-Filmen war das immer ein Groschen oder so, aber wo kriegt man auf die Schnelle einen Groschen her, wenn man mal einen braucht? Ich hatte jedenfalls keinen parat.
Ich Nachhinein wäre der Groschen auch nicht ok gewesen: die Scheibe war nämlich eher schlierig denn sauber. Aber kennt man ja von Bushido: mit sauber hat der es nicht so und wieso sollte es bei der jungen Variante anders sein.

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