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Montag, 27. April 2015
Orgasmus durch Shoppen? Eher nicht, oder?
Sie will Geld. Neben Mariacron zum Frühstück und eine Runde Schnaps zu Mittag. Sie hat so vieles noch nicht realisiert, aber beim Thema Geld sind die Synapsen plötzlich wieder alle in Topform.
Geld also. Nun denn. Der Herr Anwalt meint, dass sie schon was bekommt, aber die Summe, die Suffinchen nennt, kommt ihm absurd hoch vor. Also Termin bei ihm, um das alles mal durchzurechnen. Ich mag diese Termine nicht. Da die Kanzlei an zentraler Stelle in der großen Stadt ist, muss ich immer frühzeitig losfahren, damit ich nicht zu spät komme. Stau auf der Autobahn ist ja immer drin und das Parkhaus könnte wegen eines Kongresses belegt sein. Wenn kein Stau und das Parkhaus frei ist, bin ich zu früh da. Dann trinke ich noch einen Kaffee bei Tchibo und vertreibe mir die Zeit damit, hübschen Frauen beim Bummeln zuzuschauen.
Die Termine selbst sind ok. Der Bürohund kommt mit ins Zimmer und legt sich irgendwohin, um die restliche Zeit zu schlafen. Ich bin da oft ein bisschen neidisch. Ich muss mir juristischen Kram anhören, der mich nicht interessiert und bekomme Ergebnisse präsentiert, die ich ungerecht finde. Am Ende diktiert der Herr Anwalt das Schreiben an die Gegenseite in sein Diktiergerät und das wars. Dann fahre ich wieder nach Hause und warte ab, bis die nervige Antwort von Suffinchens Anwältin kommt. Das geht dann immer ein paar mal hin und her und in der Zwischenzeit hoffe ich immer mehr auf die altbekannte Mariacron-Auto-Baum-Konstellation - gerade jetzt, wo sie nur noch alleine im Wagen unterwegs sein dürfte - aber das passiert nie, also gehe ich wieder zum Herrn Anwalt, damit er mir das alles erklären und anschließend unsere Antwort diktieren kann. Das wiederholt sich viele Male und am Ende gibt es Mariacron, zwei zufriedene und gutgezahlte Anwälte und ich bin genervt. Aber das bin ich ja eh, also hab ich nur wieder mal weniger Geld als zuvor, aber dafür irgendein offizielles Schreiben, dass mich ein Stückchen mehr von Suffinchen freikauft (wobei ich der Meinung war, dass das eh schon durch wäre. Anscheinend nicht).
Und am Ende frage ich mich, ob sie dann wohl ein klitzekleines bisschen glücklich ist. Ob shoppen sie anmacht? Einen Orgasmus kriegt man davon aber nicht, oder? Ob sie beim Blick auf den Kontoauszug wohl unterbewusst denkt, dass das so eine Art Schmerzensgeld für den Verlust des eigenen Kindes ist? Keine Ahnung und ich will es auch gar nicht wissen. Dieses armselige Level zu erreichen ist eine der größten Niederlagen, die in einem Leben überhaupt möglich ist. Glückwunsch! Darauf einen Mariacron.
Geld also. Nun denn. Der Herr Anwalt meint, dass sie schon was bekommt, aber die Summe, die Suffinchen nennt, kommt ihm absurd hoch vor. Also Termin bei ihm, um das alles mal durchzurechnen. Ich mag diese Termine nicht. Da die Kanzlei an zentraler Stelle in der großen Stadt ist, muss ich immer frühzeitig losfahren, damit ich nicht zu spät komme. Stau auf der Autobahn ist ja immer drin und das Parkhaus könnte wegen eines Kongresses belegt sein. Wenn kein Stau und das Parkhaus frei ist, bin ich zu früh da. Dann trinke ich noch einen Kaffee bei Tchibo und vertreibe mir die Zeit damit, hübschen Frauen beim Bummeln zuzuschauen.
Die Termine selbst sind ok. Der Bürohund kommt mit ins Zimmer und legt sich irgendwohin, um die restliche Zeit zu schlafen. Ich bin da oft ein bisschen neidisch. Ich muss mir juristischen Kram anhören, der mich nicht interessiert und bekomme Ergebnisse präsentiert, die ich ungerecht finde. Am Ende diktiert der Herr Anwalt das Schreiben an die Gegenseite in sein Diktiergerät und das wars. Dann fahre ich wieder nach Hause und warte ab, bis die nervige Antwort von Suffinchens Anwältin kommt. Das geht dann immer ein paar mal hin und her und in der Zwischenzeit hoffe ich immer mehr auf die altbekannte Mariacron-Auto-Baum-Konstellation - gerade jetzt, wo sie nur noch alleine im Wagen unterwegs sein dürfte - aber das passiert nie, also gehe ich wieder zum Herrn Anwalt, damit er mir das alles erklären und anschließend unsere Antwort diktieren kann. Das wiederholt sich viele Male und am Ende gibt es Mariacron, zwei zufriedene und gutgezahlte Anwälte und ich bin genervt. Aber das bin ich ja eh, also hab ich nur wieder mal weniger Geld als zuvor, aber dafür irgendein offizielles Schreiben, dass mich ein Stückchen mehr von Suffinchen freikauft (wobei ich der Meinung war, dass das eh schon durch wäre. Anscheinend nicht).
Und am Ende frage ich mich, ob sie dann wohl ein klitzekleines bisschen glücklich ist. Ob shoppen sie anmacht? Einen Orgasmus kriegt man davon aber nicht, oder? Ob sie beim Blick auf den Kontoauszug wohl unterbewusst denkt, dass das so eine Art Schmerzensgeld für den Verlust des eigenen Kindes ist? Keine Ahnung und ich will es auch gar nicht wissen. Dieses armselige Level zu erreichen ist eine der größten Niederlagen, die in einem Leben überhaupt möglich ist. Glückwunsch! Darauf einen Mariacron.
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