Donnerstag, 6. Juni 2024
Katzen und Pandas

Gewählt habe ich, jetzt mute ich den ganzen Politikmist auf allen Kanälen. Ich will keine Politiker über Terror von links, rechts, dieser oder jener Religion schwafeln hören, ich will keine Politiker in Gummistiefeln mehr sehen, mir ist es egal, wer was wo von sich gibt, die ganzen Schnipsel aus Talkshows, Magazinen, Interviews sind mir egal und ich hoffe, dass ich bald schlau genug bin, mir nicht mehr die Artikel auf SpOn und Co. zu geben. Mein Werk ist vollbracht, mehr kann ich gerade nicht tun. Okay, das waren nur Gemeinde-, Kreistags- und Europawahl, aber eben doch Wahlen. Und ich hab gewählt, das reicht oder um es mit den Worten von Prof. Drosten zu sagen: Ja, ist gut jetzt.

Das gleiche gilt übrigens auch für internationale Politik. Mir ist es egal, was dieser orange Trottel oder sein vor laufenden Kameras sterbender Gegenpart machen, von mir aus können die Niederländer ihren blonden Clown durch die Gegend poltern lassen und auch Italien soll machen, was es will (solange es keine Einreiseverbote gibt und der Urlaub dort nicht teurer wird). Ich bin raus, jetzt muss die Welt mal ohne mich zurecht kommen.

Warum ich das so handhaben möchte, hat einen ganz einfachen Grund: es tut mir nicht gut. Das ist untertrieben. Es tut mir nicht nur nicht gut, es macht mich fertig. Es ist ein düsteres, unheilvolles, ganz übles Rabbit Hole, in das man ganz leicht rein, aber nur schwer wieder rauskommt. Und es hat fiese Nebengänge und der Dreck und Müll aus diesem Rabbit Hole setzt sich überall ab - auch außerhalb des eigentlichen Rabbit Holes und dann wundert man sich, warum die Laune so seltsam ist, wieso es einem nicht gut geht und wieso Dinge so sind, wie sie sind und wieso man nichts ändert und man wundert sich, warum man nichts dagegen tut, so schwer ist das doch eigentlich gar nicht, aber doch, es ist schwer. Und natürlich sind diese ganzen negativen Nachrichten überall nur ein Teil eines großen Komplexes, aber sie sind eben ein Teil davon und dieser Teil lässt sich ganz gut abschalten. Keine aufmerksamkeitsheischende Pöbler mehr, ein großzügiges Muten in den sozialen Medien, nur noch Videos von Katzen und Pandas. Und irgendwann ist es dann auch vielleicht wieder gut.

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