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Mittwoch, 26. Juni 2024
Soweit alles gut
„Soweit alles gut“. Eine Antwort, so nichtssagend wie das „Ich liebe Dich“ eines Mörtel Lugner, aber anders als die jungen Ehefrauen auf der Suche nach finanzieller Absicherung, interessiert mich der Wahrheitsgehalt der Aussage sehr. Was bedeutet „Soweit“? Was ist denn nicht gut? Die guten Elemente interessieren mich nicht, also doch, schon. Ich freue mich, dass es sie gibt, vielleicht möchte ich auch irgendwann erfahren, was die Momente denn zu guten gemacht hat, aber zuallererst und in der aktuellen Situation, ist mir wichtig zu erfahren, wenn etwas nicht gut ist. Über allem schwebt die Befürchtung, dass ungute Dinge lieber verschwiegen würden, denn das bedeutet vielleicht wieder den Geruch von Desinfektionsmittel in der Nase und eine Nadel in der Vene zu haben, dazu noch viele Leute in blau und immer wieder am Morgen noch ein paar in weiß, die zwar nett, aber auch bestimmend sind; denn sie bestimmen, ob und wann man wieder nach Hause darf. Dann lieber nichts sagen und ungute Dinge ertragen. Auch wenn die Schmerzen ungewöhnlich stark sind, viel stärker als gestern und sogar viel stärker als noch vor ein paar Stunden. Und auch, wenn man lieber liegen bleibt, weil beim Aufstehen immer dieser Ansatz einer Ohnmacht aufzieht. Es ist ja alles gar nicht so schlimm, jedenfalls nicht so schlimm wie die vielen Schläuche und die Flaschen, die sich Tropfen für Tropfen entleeren, um gleich darauf wieder durch eine volle Flasche ersetzt zu werden, deren Inhalt dann wieder im Körper versickert. Es ist auch nicht so schlimm, wie die Angst vor jeder neuen Untersuchung. Und ständig anderen Personen im Bett nebenan, die es anscheinend geschafft haben - entweder nach draußen oder... sie haben es jedenfalls geschafft.
Das alles sind Dinge, die man nicht mehr möchte und deshalb ist alles gut. Soweit.
Das alles sind Dinge, die man nicht mehr möchte und deshalb ist alles gut. Soweit.
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