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Mittwoch, 5. Februar 2025
Kein Wald, kein Gestüt
Die Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer kam Ende letzter Woche ins Haus geflattert. Ich habe sie übers Wochenende ignoriert; man will sich ja nicht die wenige freie Zeit am Stück versauen. Tatsächlich ist es aber gar nicht so tragisch. Also tragisch natürlich schon; wer zahlt schon gerne Steuer, aber es ist weniger tragisch als erwartet. Man malt sich ja wildeste Horrorszenarien aus, bei all den Meldungen, die durch die (auch Lokal-)Presse geistern. Ich sah mich schon verhungern und das als „Großgrundbesitzer“. Kennt man ja sonst nur von Scheidungen. Haus weg, weil ansonsten kein Geld zum Ausbezahlen da usw.
Bei mir bleibt die grundlegende Berechnung für die Grundsteuer gleich und wenn ich recht weiß, ist auch der Hebesatz der Gemeinde ganz okay. Damit kann ich dann wohl leben. Ein Glück habe ich kein weitläufiges Gestüt oder einen eigenen Wald mit viel Fläche. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das die Dinge, die richtig kosten werden. Ich wäre da ganz emotionslos. Pferde zum Abdecker, Wald abgeholzt und Investoren gesucht, die mit mir zusammen Wohnblöcke auf die Fläche donnern. Gerne auch mal drei Stockwerke mehr als genehmigt und die ein, zwei Meter näher an der Straße merkt schon keiner. Also das übliche Prozedere, wie man es Bauprojekten so kennt.
In der Stadt laufen ein paar solcher Dinge. Es ist eine relativ kleine Gruppe an Leuten, die immer wieder involviert ist, wenn es um halbseidene Dinge geht, die beim Kauf von Grundstücken oder Gebäuden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, bei der nicht so ganz sachgemäßen Renovierung, der semi-legalen Umgestaltung, den OoopssorrywareinVersehen-Teil- oder Komplettabrissen usw. geht. Und natürlich kommen sie immer wieder mit diesen Nummern durch. Sei es durch die Unfähigkeit der Stadt, den Machenschaften einen Riegel vorzuschieben oder dem Einsatz hochgezahlter Juristen, die das irgendwie so hinbiegen, dass den Leuten nichts passiert und sie bekommen, was sie wollen.
Vielleicht könnte ich das doch nicht, das mit den Pferden und dem Wald und Investoren und so. Vielleicht ganz gut, dass sich mir diese Aufgabe nicht stellt. Ich müsste dann ja womöglich mit besagten Leuten zusammenarbeiten, in deren Kreisen verkehren und hastenichtgesehen würde ich assimiliert, wäre einer von denen, hätte meine Restskrupel verloren, würde Austern schlürfen und Champagner trinken, hätte kein Problem damit, ständig Botox-gestraffte Gesichter zu sehen und wäre womöglich selbst alle zwei Wochen an irgendeinem bayrischen See, um die Wangenknochen unterfüttern zu lassen, während meine Anwälte mir via Telegramm von den neuesten Erfolgen an der Immobilienfront berichten.
Ein Glück habe ich weder Gestüt noch Wald im Portfolio. Und Falten.
Bei mir bleibt die grundlegende Berechnung für die Grundsteuer gleich und wenn ich recht weiß, ist auch der Hebesatz der Gemeinde ganz okay. Damit kann ich dann wohl leben. Ein Glück habe ich kein weitläufiges Gestüt oder einen eigenen Wald mit viel Fläche. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das die Dinge, die richtig kosten werden. Ich wäre da ganz emotionslos. Pferde zum Abdecker, Wald abgeholzt und Investoren gesucht, die mit mir zusammen Wohnblöcke auf die Fläche donnern. Gerne auch mal drei Stockwerke mehr als genehmigt und die ein, zwei Meter näher an der Straße merkt schon keiner. Also das übliche Prozedere, wie man es Bauprojekten so kennt.
In der Stadt laufen ein paar solcher Dinge. Es ist eine relativ kleine Gruppe an Leuten, die immer wieder involviert ist, wenn es um halbseidene Dinge geht, die beim Kauf von Grundstücken oder Gebäuden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, bei der nicht so ganz sachgemäßen Renovierung, der semi-legalen Umgestaltung, den OoopssorrywareinVersehen-Teil- oder Komplettabrissen usw. geht. Und natürlich kommen sie immer wieder mit diesen Nummern durch. Sei es durch die Unfähigkeit der Stadt, den Machenschaften einen Riegel vorzuschieben oder dem Einsatz hochgezahlter Juristen, die das irgendwie so hinbiegen, dass den Leuten nichts passiert und sie bekommen, was sie wollen.
Vielleicht könnte ich das doch nicht, das mit den Pferden und dem Wald und Investoren und so. Vielleicht ganz gut, dass sich mir diese Aufgabe nicht stellt. Ich müsste dann ja womöglich mit besagten Leuten zusammenarbeiten, in deren Kreisen verkehren und hastenichtgesehen würde ich assimiliert, wäre einer von denen, hätte meine Restskrupel verloren, würde Austern schlürfen und Champagner trinken, hätte kein Problem damit, ständig Botox-gestraffte Gesichter zu sehen und wäre womöglich selbst alle zwei Wochen an irgendeinem bayrischen See, um die Wangenknochen unterfüttern zu lassen, während meine Anwälte mir via Telegramm von den neuesten Erfolgen an der Immobilienfront berichten.
Ein Glück habe ich weder Gestüt noch Wald im Portfolio. Und Falten.
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