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Mittwoch, 4. Juni 2025
Waldbeeren im Hochbeet
In der Fabrik hat ein Kollege auch Knie. Das wusste ich nicht. Letzte Woche kamen wir darüber ins Gespräch, als er humpelnd zum Termin kam. Das war wohl ein Sportunfall und war so heftig, dass er mehrfach wegen den Schmerzen ohnmächtig wurde. Das ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Er folgte eine Ärzteodyssee, die nichts brachte. Sowas bringt meistens nichts, man will sich nur selbst sagen können, dass man ja alles versucht habe. Wobei... so ganz stimmt das nicht. Bei meiner Mutter hat es was gebracht. Ich würde aber auch nicht von einer Odyssee sprechen: es waren zwei Ärzte, von denen einer sagte, da ginge nichts mehr und ein anderer sagte: doch. Der "Doch"-Arzt hatte recht. Bei meinem Kollegen waren allerdings ein halbes Dutzend Ärzte der gleichen Meinung, nämlich: da geht nichts mehr. Ein siebter Arzt sollte nun Klarheit schaffen. Eine Koryphäe auf dem Gebiet mit vielen aktiven Profisportlern in der Patientenkartei und entsprechender Expertise bei dieser Form von Verletzung. Der Termin war Ende letzter Woche und das Ergebnis klar: da geht nichts. Entsprechend die Laune des Kollegen. Nun wird es wohl ein anderer Arzt richten müssen, der ihm "Akzeptanz" näher bringt. Wobei das Akzeptieren in dem Fall bedeutet, dass mit Marathon und so in diesem Leben nichts mehr zu machen ist. So ein bisschen was geht schon. Das gilt es zu akzeptieren und eigentlich das Altwerden im Allgemeinen. Tja.
Mein Knie wird heute Nachmittag manuell therapiert. Bin gespannt.
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Der Morgen ist schon derbe regnerisch. Mein völlig verdorrter Rasen freut sich und die Waldbeeren im Hochbeet können ihr Glück kaum fassen. Wasser! Juhuuu!
Die Waldbeeren haben ich vor 4 oder 5 Jahren eingesät. Im ersten Jahr war die Ernte eher mau. Das liegt daran, dass das alles viel zu dicht wächst, ich mich nicht kümmere und grundsätzlich keine Ahnung habe, was da zu tun und zu lassen ist. Ich ignoriere es die meiste Zeit, freue mich, wenn da was Grünes wächst und wenn mal die eine oder andere Frucht dran hängt, komme ich mir vor wie ein Großplantagenbesitzer. So lange das Zeug nicht direkt eingeht, bin ich zufrieden. Ansonsten hätte ich ein schlechtes Gewissen.
Das erste Jahr hat den Waldbeeren gezeigt, dass sie auf mich nicht zählen können: wenn sie überleben wollen, müssen sie das selbst in die Hand nehmen. Und das haben sie gemacht. Seitdem wächst und gedeiht es in den zwei Hochbeeten wie verrückt. Anfang Mai war schon alles grün und Mitte Mai kamen die ersten Beeren. Erst zartgrün, aber schon bald waren sie leuchtend rot und saftig-süß. Teilweise komme ich mit dem Ernten gar nicht nach. Sogar beim Thymian direkt nebenan hat das den Ehrgeiz geweckt und er strengt sich an, auch so zu wuchern.
Gegossen habe ich die Waldbeeren zweimal. Da war es wirklich sehr heiß und ich stand zufällig draußen an den Beeten und dachte: schon heiß heute... vielleicht sollte ich mal gießen. Dann habe ich gegossen. Es war noch öfter heiß, aber da war ich nicht draußen an den Beeten, also hab ich auch nicht ans Gießen gedacht. Da die Waldbeeren das aber kennen und nichts von mir erwarten, zucken sie selbst bei heftigster Sonne mit ihren blättrigen Schultern und üben sich in Geduld bis zum nächsten Regen.
Heute wird es den ganzen Tag regnen. Da freuen sie sich bestimmt, die Waldbeeren.
Mein Knie wird heute Nachmittag manuell therapiert. Bin gespannt.
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Der Morgen ist schon derbe regnerisch. Mein völlig verdorrter Rasen freut sich und die Waldbeeren im Hochbeet können ihr Glück kaum fassen. Wasser! Juhuuu!
Die Waldbeeren haben ich vor 4 oder 5 Jahren eingesät. Im ersten Jahr war die Ernte eher mau. Das liegt daran, dass das alles viel zu dicht wächst, ich mich nicht kümmere und grundsätzlich keine Ahnung habe, was da zu tun und zu lassen ist. Ich ignoriere es die meiste Zeit, freue mich, wenn da was Grünes wächst und wenn mal die eine oder andere Frucht dran hängt, komme ich mir vor wie ein Großplantagenbesitzer. So lange das Zeug nicht direkt eingeht, bin ich zufrieden. Ansonsten hätte ich ein schlechtes Gewissen.
Das erste Jahr hat den Waldbeeren gezeigt, dass sie auf mich nicht zählen können: wenn sie überleben wollen, müssen sie das selbst in die Hand nehmen. Und das haben sie gemacht. Seitdem wächst und gedeiht es in den zwei Hochbeeten wie verrückt. Anfang Mai war schon alles grün und Mitte Mai kamen die ersten Beeren. Erst zartgrün, aber schon bald waren sie leuchtend rot und saftig-süß. Teilweise komme ich mit dem Ernten gar nicht nach. Sogar beim Thymian direkt nebenan hat das den Ehrgeiz geweckt und er strengt sich an, auch so zu wuchern.
Gegossen habe ich die Waldbeeren zweimal. Da war es wirklich sehr heiß und ich stand zufällig draußen an den Beeten und dachte: schon heiß heute... vielleicht sollte ich mal gießen. Dann habe ich gegossen. Es war noch öfter heiß, aber da war ich nicht draußen an den Beeten, also hab ich auch nicht ans Gießen gedacht. Da die Waldbeeren das aber kennen und nichts von mir erwarten, zucken sie selbst bei heftigster Sonne mit ihren blättrigen Schultern und üben sich in Geduld bis zum nächsten Regen.
Heute wird es den ganzen Tag regnen. Da freuen sie sich bestimmt, die Waldbeeren.
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