Dienstag, 21. Oktober 2025
No nose to tail - Schweinekopf am Straßenrand

Noch nicht mal im Urlaub kommt man um die Eskapaden der Amis rund um ihren Ober-Psycho herum. Es reichen die Überschriften, um den Puls zu beschleunigen. Die Artikel gebe ich mir schon gar nicht mehr. Aber völliges Ignorieren ist nicht möglich. Naja, doch, schon. Aber dafür muss man wohl Mitglied der Demokraten sein. Die kriegen es ja ganz gut gebacken.

Damit reicht es jetzt auch zu diesem Themenkomplex; eigentlich ist es eh schon zuviel...

---

Die Sonne macht Pause, aber das ist nicht schlimm. Heute morgen dann endlich zum ersten Lauf des Urlaubs aufgerafft. An den bisherigen Locations klappte es nicht - entweder wegen Lage der Location oder aufgrund zeitlicher Überschneidungen. Man kommt zu nichts war diesbezüglich wörtlich zu sehen.

Der heutige Morgen sah auch nicht danach aus, als sei er für einen Lauf geeignet. Wobei es ja kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung gibt. Aber wenn alles grau und nass ist, macht das auch nicht wirklich Spaß. Dazu kommt, dass ich nur ein paar alte Laufschuhe mit sehr abgelaufener Sohle dabei habe, die Straßen dieser Stadt aber nur aus Kopfsteinpflaster besteht, das in feuchtem Zustand äußert glatt ist - was nicht stimmt, aber es wirkt so und dann läuft man wie auf rohen Eiern, übervorsichtig und hat Angst und das ist nicht gut für die Knie. Bin dann aber trotzdem los, die Steine waren nicht glatt, alles war gut. Ich war nur zu warm angezogen (merke: grau und düster bedeutet nicht zwangsläufig kalt) und bei steilen Abschnitten war ich trotz dem Wissen und die Nicht-Glattheit der Steine zu vorsichtig. Egal: am Ende waren es etwas über für Kilometer und die Laune gut. Morgen früh möchte ich wieder los.

---

Es gibt erstaunlich viele Katzen hier. In der Stadt, aber vor allem am Hafen. Man hat ihnen ein „Hotel“ gebaut und überall stehen Kisten, in denen sie schlafen können. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Es sind schon sehr verwahrloste Tiere dabei und ich bin mir sehr sicher, dass die wenigsten sterilisiert oder kastriert sind. Somit dürfte fortwährend für genügend Nachmieter in den Hotels und Boxen gesorgt sein. Plus einiges an Sonstwoschläfern. Ob das überall hingestreute Futter nicht noch anderes Getier anlockt, wäre die nächste Frage. Aber vielleicht wissen die Leute hier auch, was sie tun. Die hatten das ja sicher nicht erst seit gestern und werden es auch noch haben, wenn ich schon lange wieder weg bin. Kann ja nicht überall die Welt retten; da müssen die jetzt mal selbst durch.

NACHTRAG: die haben sich gekümmert. Diese Ansiedlung der Katzen ist gewollt; so hat man sie an einem (bzw. drei - es gibt drei dieser Hotels) Ort, kann sie dort besser entwurmen und sterilisieren und man soll auch gespendetes Futter nur dort ablegen, um keine anderen Tiere anzulocken. Na also. Wieder was gelernt und ich nehme alles zurück.

---

Apropos Tiere: vor ein paar Tagen kam ich beim Wandern an einer Stelle vorbei, wo ein kleiner Minibus gerade von der Einmündung zum Wanderweg herausfuhr. Das sind hier oft einfach nur sandige Wege, die direkt an einer Hauptstraße starten. Manchmal ist die Stelle dann etwas größer, sodass ein oder zwei Autos da theoretisch mitten in der Pampa parken könnte. Ich wüsste nicht wozu, bzw. doch: jetzt schon. Der Minibusfahrer hatte dort gehalten und Schlachtabfälle abgeladen. Ein halber Schweinekopf, einiges an Schwarte und entbeinte Knochen. Ich denke, dass es der Minibusfahrer war, der das dort hinterlassen hatte. Es war alles noch frisch, keine Fliegen oder andere Tiere dran. Wahrscheinlich hätte man noch eine Suppe draus kochen können. Eh seltsam, dass man das nicht gemacht hat. Die hiesige Küche arbeitet traditionell nach dem „Nose to tail“-Prinzip; dass da Knochen und Köpfe unverarbeitet weggeworfen werden ist eher ungewöhnlich. Aber auch das wird seine Gründe gehabt haben.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment