Mittwoch, 2. Februar 2022
Ein Wagen, drei Einkäufe

Im Supermarkt an der Kasse ist vor mir eine Frau mit sehr vollem Einkaufswagen an der Reihe. Sie legt aber nicht alles komplett auf das Kassenband, sondern teilt es in drei Einkäufe auf. Gut, sie kauft halt für verschiedene Leute ein, so ist das dann einfacher abzurechnen. Das war mein erster Gedanke, gepaart mit großem Respekt, weil das schon eine gewisse Ordnung im Einkaufswagen selbst voraussetzt. Was allerdings seltsam war: der erste Part war ein buntes Sammelsurium an Dingen: Lebensmittel, Snacks, Duschgel und Handseifen. Der zweite Teil bestand nur aus Getränken, bzw. sogar nur aus der Billig-Cola in 1,5 Liter-Plastikflaschen, sowie 4 Dosen von dem auch eher günstigen Bier, bei dem nur eine Zahl aufgedruckt ist. Der dritte Teil der gesonderten Einkäufe waren nur Küchenrollen und Toilettenpapier, aber auch hier recht große Menge (4 Packungen Küchenpapier mit jeweils 4 Rollen, 3 Packungen Toilettenpapier). Diese Zusammenstellung ließ mich dann doch etwas ratlos zurück, aber fragen wollte ich nicht. Bzw. doch, ich habe was gefragt, nämlich, ob sie nicht auch noch meine Einkäufe mitgezählten wolle; sie habe doch gerade so einen Lauf. Wollte sie aber nicht.
Die Aufteilung der Einkäufe erinnerte mich ein bisschen an Monk, aber dem widersprach die Käuferin und ihr Erscheinungsbild, das tendenziell dann eher Richtung Frau Flodder ging (allerdings ohne Gummistiefel). So ist das mit der fehlenden Kommunikation: nicht direkt nachgefragt und prompt gibt es da ein Rätsel, dessen Lösung ich niemals erfahren werde. Es sei denn, die gleiche oder zumindest eine ähnliche Konstellation gibt es mit der Dame und mir ein zweites Mal, aber die Chancen stehen eher schlecht.

Vielleicht hatte es auch was mit Payback-Punkten zu tun; die ließ sie sich nämlich für jeden Einkaufsblock gutschreiben. Man müsste hier recherchieren, aber das kommt wahrscheinlich nur in Frage, wenn die Langeweile Ausmaße annimmt, die ich mir selbst zum jetzigen, schon corona- und krankheitsbedingt sehr langweiligen Zeitpunkt nicht mal ansatzweise vorstellen kann. Wenn das mal kein Hoffnungsschimmer ist - es ist also noch gar nicht so schlimm.

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Mittwoch, 26. Januar 2022
Mit einer Taube Schach spielen

Wenn McWinkel Facebook den Rücken kehrt, könnte ich das ja eigentlich auch tun. Kurz nachdem ich seinen Post mit der Ankündigung gelesen hatte, machte ich den Fehler und bin in zwei der lokalen Gruppen. Es ist einfach nicht schön, wenn man so geballt gezeigt kriegt, was für Nasen in der Umgebung unterwegs sind. Klar, statistisch gesehen war das zu erwarten, aber mir war es lieber, als die sich noch nicht als Trottel geoutet haben. Oder Nazi-Versteher. Es juckt mich in den Fingern, den gröbsten Ausfällen einen Kommentar entgegen zu setzen, aber das bringt nichts. Es ist wirklich wie Sascha Lobo schrieb: es ist wie mit einer Taube Schach zu spielen (die letztendlich die Figuren umwirft, aufs Schachbrett kackt und vor den anderen Tauben damit prahlt gewonnen zu haben) und darauf habe ich weder Lust, noch aktuell die Kraft dafür. Deswegen bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich mich wirklich bei der Gegendemo nächste Woche blicken lassen. Sich bei Facebook zurückzuhalten ist die eine Sachen; die Idioten aber live und in Farbe vor sich zu haben, ihre Provokationen miterleben und gleichzeitig ruhig bleiben zu müssen... ich kann da nicht für garantieren. Und es raubt mir Kraft, die ich eigentlich gerade nicht habe. Aber sind ja noch ein paar Tage, mal sehen.

Bleibt die Abkehr von Facebook. Eigentlich wäre es ein logischer Schritt, aber andererseits bietet es teilweise auch einen Mehrwert, den ich nicht missen möchte. Bei Telegram ist es einfacher: da hab ich nun schon seit über einer Woche nicht mehr in die einschlägigen Kanäle geschaut und finde das eine gute Sache. Es schont die Nerven und man lebt auch nicht in ständiger Angst, dass die Dummheit abfärben könnte. Und eigentlich könnte ich es bei Facebook ja ähnlich halten: einfach die Ecken meiden, wo die komischen Leute sich rumtreiben. Und wenn man doch mal versehentlich dort landet: Augen zu, Browser zu, kurz heiß duschen und dann vorsichtig wieder rantasten. Klingt einfach, funktioniert nur leider nicht immer. Ist wahrscheinlich wie bei dem Unfall, an dem man vorbeifährt, wo man keinesfalls schauen möchte, aber...

Es bleibt spannend.

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Montag, 24. Januar 2022
Ja wo laufen sie denn?

Die "Spazier"-Dödel sind mittlerweile auch hier angekommen. Dass die rechten Nasen aus der Stadt das feiern, ist den Leuten hier egal. Man würde es den Nazis ja nicht ansehen, dass es Nazis seien und außerdem ginge man ja nur spazieren. Naja, die meisten. Die örtliche Globuli-Queen hat ein Beinleiden und humpelt eher, aber die Sache scheint ihr so wichtig zu sein, dass sie ihren geschundenen Körper an die frische Luft und zum "Spaziergang" hievt.

Letzte Woche haben sich vier Teenager auf die andere Straßenseite gestellt. Das war der bisherige Gegenprotest. Heute waren es schon vierzig. Ich war zwei Stunden vor Beginn bei meinen Eltern und habe davon erzählt, dass heute eine Gegendemo stattfinden wird - im Gegensatz zu den "Spazier"-Leuten offiziell angemeldet. Das Ende vom Lied: meine Mutter war nebst zwei Freundinnen das erste Mal auf einer Demo. Das ginge nicht, dass die da rumlaufen und meinen, sie wären im Recht, meinte meine Mutter und hat natürlich vollkommen recht. Nächste Woche werde ich auch vor Ort sein.

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Kleiner Nachtrag: heute habe ich mir das nicht zugetraut. Ich bin so wütend auf diese Leute und bin mir nicht sicher, ob ich das verbergen könnte. Es wäre aber kontraproduktiv diese Leute anzupöbeln, weil... ach, man sollte sie eigentlich ignorieren. Völlig ignorieren. Aber es sind ein paar Leute dabei, die nicht wirklich die hellsten Kerzen auf der Torte sind und wenn man die mit Nazis alleine im Dunkeln rumlaufen lässt. Am Ende sprechen sie sächsisch und wollen unseren schönen Ort in Bautzen II umbenennen. Nun sind unsere lokalen Politiker noch einigermaßen auf klarer Kante, aber sowas kann sich ja auch schnell ändern. Nicht, dass der lokale AfD-Heini (zu bewundern auf der Deppenloge in Berlin) nennenswerte Chancen auf irgendeine wichtige Funktion im Umkreis hätte, aber Zeiten ändern sich. Da muss man gewappnet sein und deshalb: lieber nicht pöbeln. Bringt ja auch nichts - außer mir kurzfristige Genugtuung und eine heisere Stimme, aber ersteres hält nicht lange und letzteres würde mich ungemein nerven.

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Sonntag, 23. Januar 2022
Morgen dann vielleicht...

Meine "Zeiten" sind irgendwie komplett durch den Wind. Ich stehe zu den üblichen Zeiten auf, aber die Produktivität bleibt anscheinend liegen. Ich kriege nichts auf die Reihe. Also doch, natürlich schon. Ich kann einkaufen, Sport ist kein Thema, ich koche, ich mache die Wäsche. Klappt alles, kein Problem (siehe hier). Nur: das was auf der ToDo-Liste steht lasse ich konsequent liegt. Prokrastinieren wie aus dem Bilderbuch. Es dürfte kaum eine App haben, die ich nicht auf sämtlichen zur Verfügung stehenden Devices installiert habe. Teilweise sogar angetestet, aber es funktioniert nicht. Das schlechte Gewissen wird dabei stündlich größer, aber geschafft ist weiterhin nichts. Die ersten Ansätze von "erledigen" kommen am Abend. Am frühen Abend. Da, wo auch die Müdigkeit wieder einsetzt und an richtige Produktivität eigentlich nicht mehr zu denken ist. Manches klappt trotzdem, aber bei weitem nicht das, was alles hätte klappen sollen oder sogar müssen. Es geht auch um banale Dinge wie Ordnung in manche Strukturen bringen, aber auch komplexere Dinge, wie solche Strukturen erstmal schaffen. Das ist alles suboptimal, um nicht zu sagen richtiger Mist und ich nehme mir auch jeden Tag, wenn ich ins Bett gehe vor, dass morgen aber wirklich mal rangeklotzt wird, aber sowas von, aber das funktioniert offensichtlich nicht. Mit Ranklotzen sind auch nur kleine Mini-Projekte gemeint, also Dinge, die durchaus zu schaffen sind. Und trotzdem will es nicht klappen. Naja, morgen dann vielleicht...

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Mittwoch, 19. Januar 2022
Geht doch

Na also, Tag 2 der neuen Woche und sie startet gut. Völlig unerwartet an einen Termin gekommen. Dauert zwar noch einige Zeit bis dahin, aber ich habe einen Termin. Wer hätte das gedacht. Klar ist ein Termin kein Wundermittel für all das Böse da draußen, aber es ist ein wichtiger Punkt in dem ganzen Drama. Bis dahin auf der faulen Haut sitzen ist aber nicht drin, ist auch nicht gewollt und jetzt ist zusätzlich noch Motivation da. Wer hätte das gedacht.
Außerdem am Morgen noch den von der Sport App gewünschten kurzen Lauf absolviert und was einigermaßen Gesundes gekocht. Naja, es waren Reste von gestern mit etwas Gemüse aufgepeppt, aber immerhin. Der Mittag war dann fauler als geplant; das wäre einer der Punkte, den es zu ändern gilt. Ging dann am Abend schon ein bisschen los (nachholen) und morgen sollte dann ein früheres In-die-Puschen-kommen anstehen. Und vielleicht eine Runde aufs Rad, aber so, dass es die App nicht mitkriegt. Die hat mich zum Erholen verdonnert und wäre wohl nicht amused, wenn ich radle statt erhole. Obwohl... wenn ich gaaaaaaaannnnz langsam fahre und mich nur minimal anstrenge... naja, schauen wir mal.

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