Montag, 15. Januar 2024
Der Wille war da

Wenn Dinge alt werden, kann es passieren, dass sie zerbröseln. Wie zwei alte Stehlampen, die hier seit vielen Jahren das ihrem Namen entsprechende getan haben: sie standen und zwar die meiste Zeit herum. Nun entstand an anderer Stelle Bedarf für eine Stehlampe und weil sie bei mir zwar standen, aber das eher unnütz, wollte ich eine derselben verschenken. Die erste Lampe hatte ich schon nach draußen gebracht, als ich mich über die Betonbrocken auf dem Boden wunderte. Es war der Fuß der Lampe, der sich in seine Einzelteile zersetzte. Wusste gar nicht, dass in so einem Fuß Beton ist, ist aber anscheinend so. Also die Lampe konnte man schon mal nicht guten Gewissens (und auch so nicht) verschenken, deshalb die andere geholt. Da bröselte nichts; sie war nur sehr verstaubt und diese Staub hatte sich schon festgesetzt. Nicht weiter schlimm, kann man ja abrubbeln. Am neuen Bestimmungsort der Lampe den Staub tatsächlich ziemlich gut weg bekommen und die Lampe angestöpselt, was super funktionierte (die Stecker und dazugehörigen Steckdosen haben sich schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr geändert), allerdings hatte es keinen Effekt. Zumindest keinen erhellenden. Die Lampe ist kaputt. Hätte ich natürlich auch zuhause merken können, wenn ich es denn mal getestet hätte. Habe ich aber nicht.

Kaputt sind übrigens die Plastikteile, also die Verbindungselemente für verschiedene Drähte (wie immer da der Fachbegriff ist). Da diese nicht exponiert im Licht waren (dem eigenen und dem der Sonne), wurde das Plastik porös und die Dinger haben sich bei der leichtesten Berührung aufgelöst. Nicht völlig aufgelöst natürlich, aber in kleinste Partikel zerfallen, damit die Viecher im Meer (und anschließend wir) auch was davon haben. Jetzt haben wir also frisches Plastik für die Weltmeere, zwei kaputte Lampen für den Sperrmüll (bin ja leider nicht in Berlin, wo ich das mit einem „Zu verschenken“-Schild einfach so auf die Straße stellen könnte), aber kein Licht an der Stelle, wo die Lampe(n) hätten zum Einsatz kommen sollen. Aber immerhin: der Wille war da!

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Sonntag, 14. Januar 2024
Schlechte Laune konservieren

Grünkohl ist schon lecker, aber wie so oft bei leckeren Sachen: mein Körper ist davon nicht begeistert. Am Anfang schon, die Geschmacksknospen jubeln, gut geschmiert von dem Fett des Specks und der Wurst, die Gewürze kitzeln genau die richtigen Synapsen, es ist ein kulinarisches Fest. Aber später rächt sich das durch all die Dinge, die man Kohl so nachsagt und die Fettsäuren sind wie man selbst: sehr gesättigt. Üblicherweise gibt es zu einem Grünkohlessen auch Schnaps. Das habe ich ausfallen lassen, aber ich glaube nicht, dass das der Grund für Grummeln usw. ist. Es grummelt übrigens weiterhin; fast einen Tag später. Naja, ein-, zweimal im Jahr kann man das schon machen und dann auch die Folgen tragen wie ein Mann.

Ich hatte die Hoffnung, dass ein kleiner Lauf am Morgen den Magen und vor allem den Verdauungstrakt ein bisschen durchrütteln und dadurch vielleicht etwas Ordnung in die Sache bringen würde, aber der Körper war hauptsächlich damit beschäftigt, nicht zu erfrieren. Das hat immerhin ganz gut geklappt. Der Rest nicht; das muss dann wohl die Zeit regeln.

Es war wohl auch der Temperatur geschuldet, dass sonst niemand auf den Feldern unterwegs war. Wahrscheinlich haben es sich die Hunde verkniffen und sich geweigert Gassi zu gehen. Die älteren Paare, die eigentlich immer da herumspazieren, haben die Wärme des heimischen Wohnzimmers vorgezogen und Kinder auf Laufrädern hatten die Erlaubnis, in der Wohnung herum zu rollern - den Eltern war es zu kalt da draußen. Kann ich verstehen - mir war es auch zu kalt, aber ich war nun mal schon draußen. Die Runde war dann aber wirklich kurz. Ab dem dritten Kilometer wurde es übrigens besser, sprich: wärmer. Nicht die Außentemperatur, aber die gefühlte. Die akuten Erfrierungserscheinungen wurden weniger und eigentlich hätte es ab da Spaß machen können, allerdings hatte ich keine Lust, mir die schlechte Laune der ersten zwei eisigen Kilometer verderben zu lassen. Also noch kurz auf dem Rückweg beim Bäcker vorbei und was fürs Frühstück besorgt, um die Mistlaune zu konservieren und nicht abebben zu lassen. Klappte auch ganz gut. Nun grummelt nicht mehr nur der Magen, sondern der ganze Kerl ist grummelig. Die perfekte Basis für den Arbeitstag morgen.

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Samstag, 13. Januar 2024
Blow und Spiele

Die Straße ist dezent gepudert. Noch nicht mal Glatteis können wir hier. Meine Güte, so schwer kann das doch nicht sein? Es ist schon seit Wochen kalt, so richtig kalt. Da muss doch nur ein bisschen Feuchtigkeit drauf und gut ist. Aber nein, hier soll es bitte kein Regen sein, wie probieren es mit Schnee, aber selbst das klappt nicht. Anfänger. Und sowas schimpft sich Wetter.

Diese senile Bettflucht am Morgen nervt ungemein. Vielleicht ist es auch die innere Uhr. Oder ein perfides Zusammenspiel von beidem. Die Blase mischt natürlich eifrig mit. Selbst wenn der restliche Körper sich auf ein Weiterschlafen einigen könnte, meldet sich die Blase mit einem druckvollen „Also ich bin da anderer Meinung! Wir stehen auf.“. Und so eine Blase hat starke Argumente - vor allem, wenn man am Abend zuvor der Meinung war, zwei Kannen Tee sind eine gute Sache und der Gesundheit zuträglich. Mag sein, aber das ist eben auch sehr viel Flüssigkeit. In jüngeren Jahren war die Blase gelassener, da gab sie auch unter Druck noch ein, zwei Stündchen Ruhe. Allerdings war damals auch kein Tee im Spiel. Vielleicht liegt es ja daran.
Eigentlich könnte man ja kurz aufstehen und kurz ins Bad, damit die Blase ihren Willen hat und Ruhe gibt, aber in dem Moment, an dem man das Bett verlässt, ist der restliche Körper der Meinung, dass die Nacht ja nun wohl vorbei sei, da man sich ja entschlossen habe aufzustehen. Finito. Das wars. Eventuell ist das der Grund, warum alte Menschen erst gar nicht mehr aufstehen, um die Blase zu entleeren. Habe ich mir heute morgen auch kurz überlegt, aber ich bin einfach noch nicht soweit. Vielleicht auch ganz gut so. So schön Ausschlafen wäre, ist es bei einer Pro-Kontra-Abwägung aktuell noch so, dass sich der Blasendiktatur zu beugen das kleiner Übel darstellt. Ich hatte übrigens gerade einen Vertipper: da stand „Blasediktatur“. Ein schönes Wort. Was könnte eine Blasediktatur wohl sein. Vielleicht eine Gesellschaft, bei denen der männliche Teil der Bevölkerung nur überleben kann, wenn es regelmäßig zu oralen Handlungen sexueller Natur kommt und die Herrschenden nutzen dies aus, indem sie selbiges nur gewähren, wenn die Bevölkerung den Ball flach hält. Eine Blasediktatur. Blow und Spiele quasi.

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Freitag, 12. Januar 2024
2 Kalorien auf 100ml

Minus 8 Grad am Morgen. Da ist selbst der kurze Weg vom Parkplatz in den Getränkemarkt ohne Huskies fast nicht zu bewältigen. Hab es aber doch geschafft. Und danach war ich sogar noch einkaufen.
Wenn man bei solchen Temperaturen einkauft, ist man geneigt, sich auch winterliche Dinge zu kaufen. Das habe ich getan: es wurde Tee in vielerlei Varianten: Bratapfel, Spekulatius, Kirsch-Marzipan und Zimt-Pflaume. Gäbe es noch die Geschmacksrichtung "Bratwurst", hätte ich nun einen kompletten Weihnachtsmarkt in trinkbarer Form im Schrank. Die erste Kanne (Bratapfel plus ein Beutel Apfelstrudel, den ich noch zuhause hatte) steht schon hier neben mir. Es riecht köstlich und mir ist so heimelig zumute, dass ich die Katze auf dem Schoß schon fast wund gestreichelt habe.
Grünkohl habe ich auch mitgenommen. TK-Ware zwar, aber das ist okay. In hiesigen Gefilden bekommt man den so gut wie nirgends frisch und der Kohl ist ohne irgendwelchen Zusatzkram. Es ist nur der gepflügte und geschnittene Kohl in kalt und Grünkohl soll ja seinen ersten Frost gesehen haben, damit er gut schmeckt... das hat der dann ja wohl auf jeden Fall. Was mach übrigens auch nicht kriegt: Grützwurst (also Pinkel). Gibt es einfach nicht. Nun denn, wird auch ohne funktionieren. Morgen weiß ich genaueres - da steht das nämlich auf dem Speiseplan.

Zum Mittag dann noch eine Runde laufen gewesen. Am Anfang ist es schon noch elendig kalt, aber das wird dann besser und besser. Es war ein gechillter Lauf, nicht auf Geschwindigkeit angelegt, sondern eher ein entspanntes den Hintern bewegen. Am Ende wurden es etwas über sieben Kilometer und es tat richtig gut. Und sowohl mit Geschwindigkeit, wie auch Körpergefühl bin ich mehr als zufrieden. Das neue Jahr fängt diesbezüglich wirklich gut an.

Und nachher teste ich "Kirsch-Marzipan". Hat übrigens 2 Kalorien auf 100ml. Das geht.

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Donnerstag, 11. Januar 2024
Mehr Zufriedenheit bitte

Die Sonne machte gute Laune, aber laufen ist bei der Kälte trotzdem nicht so ganz ohne. War aber nur ein kurzer, dafür relativ knackiger Lauf. Morgen dann eine längere Runde; da habe ich mehr Zeit (und vielleicht ist es auch ein kleines bisschen weniger kalt).

Viel los ist um diese Zeit nicht. Eine Frau mit einem riesigen Hund, zwei ältere Herren auf dem Fahrrad und ein Landwirt, der mit dem Traktor ein Feld pflügte. Auch schön, wenn man einen Traktor bei seiner eigentlichen Bestimmung sieht; in den letzten Tagen waren die Dinger ja zumeist in langen Kolonnen auf Straßen und öffentlichen Plätzen unterwegs. Bei den Protesten bin ich hin und her gerissen und eine konkrete, feste Meinung kann ich nicht vorweisen. Mich nervt das ganze Drumherum, dass Bekannte, die seit Wochen dafür plädieren, über die auf Straßen klebenden Protestierenden der letzten Generation einfach drüber zu fahren oder diese doch wenigstens körperlich zu schmerzhaft wie möglich anzugehen, dass also genau diese Leute durch Traktoren verstopfte Straßen plötzlich super finden. Man müsste die Bauernproteste als "woke" deklarieren und sich daran ergötzen, wie diese Leute sich winden, weil sie es einerseits zu einhundert Prozent unterstützen, dass das Landvolk es denen da oben mal zeigt, aber zeitgleich natürlich keinesfalls zum woken Klientel zählen wollen. Es wäre ein klassisches Dilemma und ich hätte meine helle Freude daran.
Am Schönsten wäre allerdings, wenn die Landwirte nicht streiken müssten und ein bisschen Zufriedenheit im Lande Einzug hielte. In vielerlei Hinsicht.

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