Donnerstag, 1. Februar 2024
Senile Bettflucht

Um 5 Uhr wach. Einfach so. Das ist viel zu früh und lange vor dem Klingeln des Weckers. Trotzdem aufgestanden, bringt ja alles nichts. Wenn man dann doch irgendwann wieder einschläft und zwar so richtig, dann rächt sich das durch einen Fast-Herzinfarkt, wenn der Wecker schließlich doch seine Arbeit verrichtet. Also aufgestanden. Senile Bettflucht nennt sich das wohl. Das Frühstücksfernsehen startet erst um 5.30 Uhr, wie ich nun weiß. Vorher lief die Wiederholung der Panorama-Sendung von gestern. Es ging um Signa und Benko und ich will das alles nicht mehr hören. Dieser Typ war schon unsympathisch, als man damals Kaufhof an ihn verschachterte und keiner will gewusst haben, auf was für ein stereoidgepushtes Pferd man da setzte. Und als es um die Rettungen von Galeria Kaufhof ging, hätte man diesen Typen auch einnorden sollen, aber da war es schon zu spät und nun bringt er die Schäfchen ins Trockene, die er nicht eh schon auf die Seite geschafft hat. Es ist so enervierend, mit was die Leute durchkommen. Nun habe ich mich doch aufgeregt, dabei wollte ich das gar nicht. Was ich eigentlich sagen wollte: ich habe wohlwissend die Panorama-Sendung gestern ausgelassen, weil ich weiß, dass mir der ganze Mist nicht gut tut und nun läuft das am Morgen vor dem Frühstücksfernsehen und erschrickt Menschen wie mich, die nicht schlafen können. Was kontraproduktiv ist, denn solche Sendungen pflanzen sich ja ins Gehirn und man bekommt bestätigt, wie schlecht die Welt an manchen Stellen doch ist und wahrscheinlich schläft man dann auch in der kommenden Nacht unruhig und so weiter. Es ist ein Teufelskreis. Deshalb möchte ich auch nichts mehr zu Weidel und dem Rest dieser Bande wissen, lesen oder sehen. Wer es noch nicht kapiert hat, mit welchen geistigen (vorerst noch geistig; der Rest käme später) Brandstiftern es da zu tun hat und das ignoriert oder gar goutiert, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Mich braucht niemand mehr davon zu überzeugen. Es ist ja auch nicht sonderlich schwer, das zu erkennen. Aus dem gleichen Grund will ich auch Merz nicht mehr sehen, hören oder von ihm lesen. Oder Lindner. Natürlich ist Vogel-Strauß-Taktik nicht die cleverste, schon gar nicht, wenn man eh Probleme mit den Ohren hat - da ist Sand im Gehörgang sicher nicht gut - aber es ist die gesundheitlich unbedenklichste und das ist manchmal das wichtigste Argument.

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Mittwoch, 31. Januar 2024
Alles wird gut

Was für eine doofe Woche. Es brennt an allen Ecken und Enden, nichts klappt, wenn an einer Stelle endlich etwas einigermaßen funktioniert, hakt es an anderer Stelle und das Gesamtkonstrukt kommt wieder ins Stocken. Anstrengend. Wenn die Laune ohnehin fragil ist, sind solche Dinge dann doppelt belastend. Ich komme aus dem Meditieren und Mantren sprechen schon gar nicht mehr raus, aber auch das hilft nur bedingt. Sogar die Aussicht auf das nahende Wochenende ist keine wirkliche Hilfe, ich bin mir nicht sicher, ob es ein Wochenende zum drauf freuen wird. Das Gejammer ist also groß; gestern schon, aber heute nochmal mehr. Der Entfrustungslauf am Mittag tat gut, er entfrustete auch, es ist aber weiterhin noch genug Frust da, um die schlechte Laune weiterhin zu kultivieren. Es gibt einfach so Tage, nein, so Wochen. Letztlich gilt dennoch: alles wird gut. Hoffentlich.

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Dienstag, 30. Januar 2024
Ich bin die Ebbe!

Dafür, dass mein Job eigentlich aus zwei sehr strikt - auch zeitlich - getrennten Bereichen besteht, war ich seit der letzten Woche extrem einseitig unterwegs. Eigentlich sogar nur auf der einen Seite. Wäre ich ein riesiger Dampfer auf hoher See, müsste man davon ausgehen, dass die Ladung verrutscht ist und zwar auf eine sehr bedenkliche Weise.

Grundsätzlich wäre mir das egal: ich hasse beide Bereiche, aber es ist nun mal gewollt, dass es eine harte Aufteilung gibt. Steht sogar auf einem juristisch so gut wie nicht angreifbaren Papier, also sollte ich mich tunlichst auch daran halten. Nur müsste man das auch meinen Ansprechpartnern kommunizieren, damit die wissen, dass ich ein rares Gut bin, quasi wie Ebbe und Flut und wenn Flut ist und die Kinder nörgeln, weil Ebbe ja viel cooler sei, da könne man durch den Matsch und da wären Würmer und nicht nur das doofe Wasser, wo man ohnehin nicht drin schwimmen darf und das Wasser soll augenblicklich verschwinden, dann ist das ein hehres Anliegen der Nörgelkinder, aber selbst durch ein Potenzieren des Nörgelns ist nicht dran zu rütteln: das Wasser ist jetzt halt da und verschwindet erst wieder, wenn es Zeit dafür ist. Und genauso ist es bei mir, nur dass die Nörgler älter, aber keineswegs weniger nervig sind. Vielleicht sollte ich ab sofort jede Anfrage aus dem Bereich, der gerade nicht dran ist, mit „Ich bin die Ebbe!“ beantworten, befürchte aber, dass das neue Fragen aufwirft.

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Montag, 29. Januar 2024
If Genervt-Faktor = Sleep Score -> Cancel Day

Wenn der Tag mit einem verschütteten Kaffee startet, ist das eigentlich ein klares Zeichen, das keinesfalls ignoriert werden sollte. Bin trotzdem nicht wieder direkt ins Bett, sondern stattdessen ins Home Office (war nahezu der gleiche Weg). Keine gute Idee, wie sich beim Öffnen der Mailbox zeigt. Nicht nur das Ignorieren von Zeichen rächt sich - auch ein freier Freitag lädt zu Eskapaden der Gegenseite (= Kollegen und Kunden) ein. Die Kopfschmerzen waren vorher schon da, aber mit solchem Kram potenziert sich das. Ob ich das einen ganzen Tag durchstehe, ist noch nicht klar. Ob ich das den ganzen Tag durchstehen sollte auch nicht. Mein "Sleep Score" laut Uhr 96. Bei einem Höchstwert von 100 ist das nahe am Scheintod. So fühle ich mich auch; allerdings nach dem Aufstehen. Nun denn, starten wir mal in den Tag und schauen, was er bringt. Geht der Genervt-Faktor auf einen ähnlichen Wert wie der "Sleep Score" breche ich ab.

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Sonntag, 28. Januar 2024
Übergangsjacke, Zwiebelook und volle Blasen

Ist schon wieder die Zeit für Übergangsjacke? Was tun, wenn der Zwiebellook nicht mehr reicht? Es ist tragisch: tagsüber satte Plusgrade, hart an der Grenze zu zweistelligen Werten, nachts knackig kalt und deutlich unter Null Grad. Das bedeutet am Morgen (=jetzt): vom Raureif glatte Wege, gefrorene Scheiben, eisige Kälte. Man muss sich warm einpacken, wenn man sich zu einem Morgenlauf entschließt. Das Atmen fällt schwer, jeder Schritt will vorsichtig gemacht sein, was der Idee eines entspannten Laufs gänzlich entgegen spricht. In der Sonne wird es dann etwas wärmer, aber nur soweit, dass die Blase sich meldet - es ist aber schon noch ein gutes Stück bis zum Waldrand. Dort angekommen gestaltet es sich auch nicht ganz einfach; die Handschuhe von den Finger gepfriemelt und im Mund zwischen geparkt, der Knoten der Hose löst sich auch nur schwer und schon beim entspannenden (die Blase dankt) Erledigen dessen, wofür man sich minutenlang vorbereiten muss, dampft es, also würde man Atomkerne zum Kühlen ins Wasserbecken versenken. Naja, hat ja auch beides was mit Strahlkraft zu tun, aber ich glaube nicht, dass das der Grund ist.
Nachdem alles erledigt ist, muss man die Hose wieder leidlich zuknoten und versuchen die Handschuhe über die Hände zu bekommen. Ein letzter höflicher Gruss an die Spaziergänger, die natürlich gerade in dem Moment um die Ecke kamen, als man loslegte (und man(n) weiß: da ist nichts mehr mit Aufhören) und nun kopfschüttelnd an einem vorbeilaufen.
Tatsächlich ist der restliche Lauf entspannter. Das Adrenalin der plötzlichen Zuschauer des Naturschauspiels, die wärmende Anstrengung des sich Aus- und wieder Ankleidens (und wenn es nur der Knoten der Hose und die Handschuhe waren) und die nicht mehr nervende Blase sorgen eine gechillte Grundatmosphäre und es läuft sich völlig locker... bis die nächste Eisplatte kommt und es einen fast auf die Fresse legt.

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