Montag, 2. März 2020
Bleiben Sie ruhig! Keine Panik!

Üblicherweise ist der Zug gut gefüllt. Ob das morgen auch so sein wird, bleibt abzuwarten. Corona sei Dank kann man sich die Sitzplatzreservierung in den meisten Fällen in der nächsten Zeit wohl sparen. Wahrscheinlich hat man sogar beide Plätze für sich allein und falls nicht, sollte ein kurzes, aber kehliges Husten helfen, den Platz neben sich schnell freizubekommen. Werde ich morgen gleich mal testen.

Diese krude Mischung aus Panik und angemahnter Besonnenheit allerorten ist ohnehin verwirrend. Man soll nicht dahin, nicht dorthin, Hände und auch sonst alles so gut es nur geht waschen, wenn schon Husten, dann aber bitte in Ärmel und Ellbogen und keinesfalls in die freie Wildbahn aber: bitte, bitte keine Panik! Bleiben Sie ruhig! Kein Grund zur Sorge; es sei denn, Sie waschen die Hände jene entscheidenden Sekunden zu kurz. Dann gnade Ihnen Gott und die Retter vom Robert Koch-Institut.

Tatsächlich habe ich keine Husten, aber einen permanent vorsichhinsimmernden Kopfschmerz, der die ganze Zeit präsent, aber in seinen Ausprägungen variabel ist. Keine Ahnung, was davon zu halten ist. Ich schiebe es aufs Wetter und den Stress, den ich mir selber mache, indem ich prokrastiniere, bis die Explosionen schon zu hören und die ohnehin fragil arrangierten Projekte schon am Einstürzen sind. Eigentlich wüsste ich nicht um masochistische Tendenzen bei mir; in dem Fall könnte man das aber durchaus meinen. Der Hang und Drang zu Nervenzusammenbrüchen. Da gibt es bestimmt einen Fachterminus, aber ich kann das jetzt gerade nicht googlen. Ich schaue lustige Katzenvideos und danach lese ich den gefühlt tausendsten Artikel zu Corona. Muss ja up-to-date sein, wenn ich morgen Bahn fahre.

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