Freitag, 22. April 2011
K-Freitag

Früher bestand der Karfreitag aus für einen Feiertag relativ frühem Aufstehen, einer kleinen Fahrradtour und Unmengen an Bier. Manche aßen sogar Fisch, ich beschränkte mich auf das Schwimmenlassen des imaginären Fisches in meinem Magen. Die Rückfahrt war meistens gemeingefährlich und weit entfernt von den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung. Einmal hat es mich deshalb auch so zerlegt, dass ich ohnmächtig mit einer blutenden, weil aufgeplatzen Augenbraue auf der Straße lag und den Rest der Nacht in der Notaufnahme verbrachte. Immerhin eine exzellente Ausrede für die Kopfschmerzen am nächsten Tag. Zum Glück hatte ich damals noch etwas von der eigentlich verschreibungspflichtigen Salbe aus den Staaten. Die Schürfwunden im Gesicht waren in kürzester Zeit verschwunden.
Die letzten Jahre waren ähnlich, wenn auch gemäßigter. Kein Fahrrad mehr, auch nicht diese drastischen Mengen an Alkohol – zumindest nicht auf meiner Seite. Bei anderen schon, was die üblichen sinnleeren Streits nach sich zog. Egal.
Heute war die Lust auf Fisch (weder real noch imaginär) genauso klein wie die Lust auf viele Menschen und bei dem Wetter heute wären es viele, sehr viele Menschen gewesen. Keine Lust auf Smalltalk, Sonnenbrand und deutsches Liedgut, was traditionell ab einem bestimmten Zeitpunkt von einem Pulk Senioren angestimmt wird.
Stattdessen wollte ich schlafen, schlafen und nochmal schlafen. Das hat allerdings auch nicht wirklich geklappt, aber trotzdem bin ich so ein klitzekleines bisschen und im Ansatz erholt. Noch zwei solcher Tage und der Nervenzusammenbruch ist verschoben. Das dürfte machbar sein.

In diesem Sinne: Frohe Ostern.

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