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Donnerstag, 7. Februar 2013
Es läuft
Die zweite Bewerbung innerhalb von wenigen Tagen draußen. Außerdem die Unterlagen bei einem Headhunter untergebracht. Am Wochenende sind elf Millionen im Jackpot. Und slightly drunk. Es läuft also.
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Mittwoch, 6. Februar 2013
Bohnerwachsgeruch
Das Amtsgericht ist einem uralten, gelben Gebäude untergebracht. In den Stufen der Steintreppe sind tiefe Wölbungen, Stück für Stück wurde Millimeter für Millimeter von Generationen an Besuchern abgetragen, die dort einen Termin hatten. Ein Schild an der schweren Holztür am Eingang macht darauf aufmerksam, dass man die Klinge ganz nach unten drücken möge, um die Tür zu öffnen. Ein Hinweis, der den Drang auslöst, die Klinke nur halb zu drücken - nur um zu sehen, was dann passiert.
Gleich im Eingangsbereich wird man von einer Bohnerwachsschwade erfasst, die sich durch das gesamte Gebäude zieht. Der Geruch nach alten Büchern, alten Möbeln und alten Traditionen mischt sich darunter. Überhaupt ist so vieles was dort passiert Tradition. Es gibt Rituale, die heute noch genauso ausgeführt werden wie schon seit ewigen Zeiten. Selten wurde „Never change a running system“ so konsequent durchgezogen und es scheint zu funktionieren. Gemächlich natürlich, Eile ist in diesem Gebäude ein Fremdwort. Es gibt gleich am Eingang einen Aushang, der über die aktuellen Fälle Auskunft gibt, und wenn das wirklich alles ist, was an Brandaktuellem ansteht, ist klar, warum man es dort nicht eilig hat.
In den Fluren sieht man Menschen mit Aktenordner - immer nur die schwarzen, immer aus Karton, nie Plastik. Auf den Tischen in den Büros uralte Büroutensilien. Locher, die seltsame Löcher stanzen, Lineale, deren Skalen sich nur dem Wissenden erschließen, Schreibmaschinen - manche elektrisch, viele noch mechanisch. Das Holz an den Griffen der Stempel ist glatt und glänzt vom tausendfachen festem Anpacken, damit der Abdruck auf den Unterlagen auch schön sauber ist. Überhaupt ist es dort überall ordentlich. Die Stifte in den Büros liegen penibel ausgerichtet in Reih und Glied auf dem Schreibtisch, das Stempelkissen steht im exakten Winkel zur Tischkante, sogar die Kaffeeflecken auf der Kaffeetassenunterlage scheinen einer gewissen Ordnung zu folgen. Manche benutzen eine Untertasse, die meisten aber nicht. Ein kleiner Stilbruch. Eigentlich sollten alle eine Untertasse benutzen. Und ganz altes Porzellan.
Die Unterschrift ist schnell getätigt. Die Sucherei nach einem Parkplatz hat länger gedauert als die eigentliche Aktion. Mir fällt auf, dass das hölzerne Geländer auf der Treppe ins Erdgeschoss genauso glatt und glänzend ist wie die Griffe der Stempel in den Amtsstuben, per Hand poliert von tausenden von Menschen in vielen Jahren, einfach so nebenbei beim Treppensteigen.
Der Bohnerwachsgeruch bleibt auch nach Verlassen des Gebäudes noch kurz in der Nase, wird dann aber von der kalten Winterluft weggeblasen. Laut Parkschein könnte ich noch über eine Stunde bleiben. Ich gebe ihn einem älteren Mann, der gerade angekommen ist. Er freut sich über die gesparten 50 Cent und ich fahre nach Hause.
Gleich im Eingangsbereich wird man von einer Bohnerwachsschwade erfasst, die sich durch das gesamte Gebäude zieht. Der Geruch nach alten Büchern, alten Möbeln und alten Traditionen mischt sich darunter. Überhaupt ist so vieles was dort passiert Tradition. Es gibt Rituale, die heute noch genauso ausgeführt werden wie schon seit ewigen Zeiten. Selten wurde „Never change a running system“ so konsequent durchgezogen und es scheint zu funktionieren. Gemächlich natürlich, Eile ist in diesem Gebäude ein Fremdwort. Es gibt gleich am Eingang einen Aushang, der über die aktuellen Fälle Auskunft gibt, und wenn das wirklich alles ist, was an Brandaktuellem ansteht, ist klar, warum man es dort nicht eilig hat.
In den Fluren sieht man Menschen mit Aktenordner - immer nur die schwarzen, immer aus Karton, nie Plastik. Auf den Tischen in den Büros uralte Büroutensilien. Locher, die seltsame Löcher stanzen, Lineale, deren Skalen sich nur dem Wissenden erschließen, Schreibmaschinen - manche elektrisch, viele noch mechanisch. Das Holz an den Griffen der Stempel ist glatt und glänzt vom tausendfachen festem Anpacken, damit der Abdruck auf den Unterlagen auch schön sauber ist. Überhaupt ist es dort überall ordentlich. Die Stifte in den Büros liegen penibel ausgerichtet in Reih und Glied auf dem Schreibtisch, das Stempelkissen steht im exakten Winkel zur Tischkante, sogar die Kaffeeflecken auf der Kaffeetassenunterlage scheinen einer gewissen Ordnung zu folgen. Manche benutzen eine Untertasse, die meisten aber nicht. Ein kleiner Stilbruch. Eigentlich sollten alle eine Untertasse benutzen. Und ganz altes Porzellan.
Die Unterschrift ist schnell getätigt. Die Sucherei nach einem Parkplatz hat länger gedauert als die eigentliche Aktion. Mir fällt auf, dass das hölzerne Geländer auf der Treppe ins Erdgeschoss genauso glatt und glänzend ist wie die Griffe der Stempel in den Amtsstuben, per Hand poliert von tausenden von Menschen in vielen Jahren, einfach so nebenbei beim Treppensteigen.
Der Bohnerwachsgeruch bleibt auch nach Verlassen des Gebäudes noch kurz in der Nase, wird dann aber von der kalten Winterluft weggeblasen. Laut Parkschein könnte ich noch über eine Stunde bleiben. Ich gebe ihn einem älteren Mann, der gerade angekommen ist. Er freut sich über die gesparten 50 Cent und ich fahre nach Hause.
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Dienstag, 5. Februar 2013
In Kauflaune
Das Blöde, wenn man angespannt ist: man kommt in Kauflaune. Kaufen beruhigt die Nerven. Keine Ahnung wieso, aber da gibt es bestimmt ganz schlaue Doktorarbeiten zu dem Thema (wenn auch nicht von Guttenberg oder Schavan). Mich beruhigt es jedenfalls. So gab es in letzter Zeit ein sündhaft teures Softwarepaket, ein neues Handy (das ist echt nicht schlecht, bin am Rande der Begeisterung), AfterShave und heute auch noch neue Eiweisshakes. Letztere sind auch noch gut für die Zeit nach der bösen Erkältung, dann dienen sie nämlich als abendlicher Eiweislieferant und garantieren eine Grundversorgung diesbezüglich, die tagsüber leider viel zu kurz kommt. Komplizierte Sache, aber ist so.
Jedenfalls habe ich die letzten Tage ausgiebig gekauft und meine Laune war nach dem Klick auf „Jetzt bestellen“ immer gut. Ein zusätzlicher Kick war dann übrigens die Bestätigungsmail im Posteingangsfach. Wenn ich also mal im Lotto gewinne (habe ich immer noch nicht, so ein Mist), werde ich nur noch bestellen. Den ganzen Tag durch die Onlineshops surfen und bestellen und am Abend glücklich und entspannt einschlafen. Wahrscheinlich bin ich dann auch sehr müde, denn die Sachen werden ja auch geliefert und ich muss sie entgegen nehmen und reinschleppen, auspacken, bestaunen usw. Das strengt an! Naja, werde ich dann ja sehen, wenn ich im Lotto gewonnen habe und die Nummer so durchziehe. Bis dahin gönne ich mir das ab und zu und überlege mir schon mal Ausreden, wenn die Nachkommen fragen, warum ich ihnen nichts hinterlasse. Inflation kommt als Argument bestimmt gut. Behalte ich mal so im Hinterkopf. Hm, gibts da vielleicht ein Buch zu dem Thema? Gleich mal schauen und gegebenenfalls bestellen.
Jedenfalls habe ich die letzten Tage ausgiebig gekauft und meine Laune war nach dem Klick auf „Jetzt bestellen“ immer gut. Ein zusätzlicher Kick war dann übrigens die Bestätigungsmail im Posteingangsfach. Wenn ich also mal im Lotto gewinne (habe ich immer noch nicht, so ein Mist), werde ich nur noch bestellen. Den ganzen Tag durch die Onlineshops surfen und bestellen und am Abend glücklich und entspannt einschlafen. Wahrscheinlich bin ich dann auch sehr müde, denn die Sachen werden ja auch geliefert und ich muss sie entgegen nehmen und reinschleppen, auspacken, bestaunen usw. Das strengt an! Naja, werde ich dann ja sehen, wenn ich im Lotto gewonnen habe und die Nummer so durchziehe. Bis dahin gönne ich mir das ab und zu und überlege mir schon mal Ausreden, wenn die Nachkommen fragen, warum ich ihnen nichts hinterlasse. Inflation kommt als Argument bestimmt gut. Behalte ich mal so im Hinterkopf. Hm, gibts da vielleicht ein Buch zu dem Thema? Gleich mal schauen und gegebenenfalls bestellen.
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Montag, 4. Februar 2013
Krank sein ist scheiße
Durch den Sturm gekämpft, zwei Stunden zusammen mit anderen Schniefnasen und Rotzhustern beim Arzt herumgesessen, zehn Minuten Untersuchung, dann wieder durch den Sturm nach Hause mit der ärztlichen Erkenntnis, dass man in meinem Zustand besser nicht rausgeht, sondern lieber das Bett hüten sollte. Wusste ich eigentlich schon vorher, aber nun habe ich die offizielle Bestätigung und die Erlaubnis, dies bis einschließlich Mittwoch auch zu tun. Bzw. nicht ganz: morgen muss ich ja noch zur Post, um die Krankmeldung zu verschicken. Also wieder raus in den Sturm, Briefmarken besorgen, Briefe abschicken und dann wieder im Sturm nach Hause und zurück ins Bett. Wie soll man denn da gesund werden?
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Sonntag, 3. Februar 2013
Krank. Mist.
Krank. Das ist total scheiße. Ich will nicht krank sein, bin es aber. Eigentlich war ich der Meinung, dass die Nummer durch wäre, aber ist sie wohl nicht. Deshalb steht morgen früh ein Besuch bei Frau Doktor an, eiskaltes Stethoskop inklusive und ich werde die Praxis viele Stunden später mit einem Rezept für ein dezentes Antibiotikum und einer Krankmeldung verlassen. Mal sehen, wie lange die gilt. Ideal wäre die ganze Woche, denn ich bin wirklich wirklich krank und will mich vollends auskurieren. Ich will schlafen, den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und ich will gesund werden und zwar zum Schreien gesund. Mich nicht mehr nur ok, sondern fit fühlen. Endlich mal wieder richtig Sport machen können. Keine Schniefnase mehr.
Immerhin lief die morgendliche Übergabe einiger wichtiger Utensilien reibungslos. Ich wurde nicht in die Wohnung gebeten, stattdessen kam man mir in Treppenhaus entgegen. Spricht ja auch Bände.
Immerhin lief die morgendliche Übergabe einiger wichtiger Utensilien reibungslos. Ich wurde nicht in die Wohnung gebeten, stattdessen kam man mir in Treppenhaus entgegen. Spricht ja auch Bände.
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