Dienstag, 12. Februar 2013
Ah, Reifen nennt man die

Gibt es eigentliche eine Job-Seite nur für Schwätzer und Dilettanten? Wenn ja sind unsere Personalentscheider dort Dauergast. Es muss so eine Seite geben, ich wüsste sonst nicht, wo sie diese seltsamen Leute auftreiben, bei denen jedem anderen in Sekundenbruchteilen klar ist, dass das nichts wird. Ich muss mal fragen, ob ich beim nächsten Bewerbungsgespräch dabei sein darf. Vielleicht sind die da ja ganz anders, aber eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen - sonst würden sie sich in anderen Situationen auch verstellen. Tun sie aber nicht. Besonders heftig ist es, wenn zwei dieser Blender aufeinander treffen. Buzzword-Bingo at its best. Wenn der eine schon beruflich Kühlschränke am Nordpol verkauft hat kontert der andere mit Heizlüftern in der Sahara. Top-Hotel hier, Edel-Restaurant da, der eine kennt diesen, der andere jenen. Alles High Potentials und beste Freunde. Eigentlich müssten die Handys dieser Typen den ganzen Tag klingeln, weil irgendwelche CEOs aus den ganzen DAX-Unternehmen anrufen und um Rat fragen. Seltsamerweise ist dem aber nicht so. Wahrscheinlich passiert das erst am Abend, dem arbeitsreichen Abend, denn Feierabend haben diese Helden ja nicht - auch nicht, wenn sie um 16 Uhr schon das Büro verlassen und so dämlich sind irgendwelche Kneipen-, Restaurant- oder Faulenzbilder in den Social-Media-Portalen zu hinterlassen. Ist dann sicher auch Business. Irgendwie.

Angenommen Sie hätten eine Werkstatt und wären auf der Suche nach einem hochqualifizierten KFZ-Fachmann. Einem Meister seines Fachs, einem Könner. Es bewirbt sich jemand, kommt zu Ihnen in den Laden und während sie mit ihm durch den Verkaufsraum laufen, fragt er sie nebenbei, was das für runde Dinger da an diesem Gefährt wären. Sie sagen: Reifen. Er: Ah, ok, ich habe mich schon immer gefragt, wie man die wohl nennt.
Wären sie nicht etwas verwundert und würden sie nicht beim dann folgenden Gespräch mal genauer nachfragen und ein paar andere fachliche Kompetenzen abklopfen? Eben! Bei uns bekäme er noch auf dem Weg ins Büro Vertrag und Kugelschreiber in die Hand gedrückt, dazu noch die Schlüssel für den Firmenwagen und eine Tankkarte im Ledertäschchen. Die geballte Inkompetenz fällt in den höheren Etagen dummerweise meist erst kurz nach Ende der Probezeit auf. Dann ist es den hohen Herren aber meist zu peinlich sich die eigene Unfähigkeit einzugestehen und man behält die Trottel oder - wenn es gar nicht anders geht - setzt sie vor die Tür und steckt ihnen noch einen Umschlag mit einer netten Abfindung in die Jackentasche. Beides nicht sehr clever, aber an der Tagesordnung.

Ich hab mal geschaut: www.klugscheissr.de wäre noch frei. Vielleicht sollte ich so ein Portal für Dödel und Nichtskönner aufmachen. Potentielle Kunden kenne ich ja schon zuhauf.

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Montag, 11. Februar 2013
Kranke und arbeitsscheue Bäcker

Wir haben ja wirklich viele Bäcker im Ort, aber einer hat „wegen Krankheit geschlossen“, der andere macht erst um 7 Uhr auf (und die Bäckereiaushilfsverkäuferin mit dem 7er BMW schaut ziemlich gestresst, wenn man zehn vor sieben vor der Tür steht, weil man davon ausgeht, dass Bäcker schon vorher aufhaben. Möge sie in der Servicehölle schmoren, die Zicke), wie ich heute morgen feststellen musste. Die anderen habe ich dann gar nicht mehr getestet, wobei ich mittlerweile weiß, dass auch ein dritter zu hat. Somit also ohne Frühstück auf die Autobahn, was vielleicht ganz gut war, denn das waren die Minuten, die zwischen Stau und Nicht-Stau entscheiden und ich hatte letzteres. Dafür aber kein Frühstück. Das gabs dann vom Brötchendienst in der Fabrik, aber der ist nicht so gut. Man gibt sich Mühe, aber manchmal reicht auch das nicht. Wer immer die Idee hatte, auf ein Körnerbrötchen mit Camenbert gemahlene Walnüsse zu streuen hasst Camenbert-Körnerbrötchen-Esser und die Butterbrezeln sind auch eine Frechheit. Aber was will man machen, wenn man Hunger hat und der einzig akzeptable Lean&Deluce-Laden in New York ist… Ist ja nicht so, dass ich ohne Frühstück verhungern müsste, aber es könnte knapp werden. Gefühlt zumindest. Naja, für den Notfall habe ich ja noch Eiweißriegel (schreibt man übrigens mit „ß“. Sollten sich manche Leute mal merken!) und wenn man die fauligen Stellen von den Äpfeln wegschneidet, die schon seit Wochen im Büro rumliegen, wären auch die eine Option. Sie müssen also keine Spendenaktion meinetwegen starten. Wenn sich aber mal jemand um die vielen kranken und arbeitsscheuen Bäcker im Ort kümmern könnte…

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Sonntag, 10. Februar 2013
3105

Ich weiß jetzt um Notfallpläne bei Alkoholikern und warum die manchmal nicht funktionieren. Warum sie nicht funktionieren interessiert mich allerdings weniger. Wenn sie nicht funktionieren, sind es keine guten Pläne und gehören in die Tonne. Dumm nur, dass ich immer nur erlebe, wenn sie schief laufen. Tja.

Und auf arbeiten morgen habe ich auch keinen Bock. Wo sind die Lottomillionen, wenn man sie mal braucht?

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Samstag, 9. Februar 2013
Tach, Post

Und wieder war der nette Herr von DHL da. Diesmal ein Paket mit Eiweißpülverchen, in das der Versender netterweise noch zwei Riegel und einen Kugelschreiber gelegt hat. Das wars dann jetzt aber erstmal mit Post. Werde bestimmt was vermissen und Entzugserscheinungen haben. Schweißausbrüche, wenn ein gelber Laster vorbeifährt und so. Naja, geht auch vorbei und vielleicht bestelle ich in der Übergangsphase dann doch ab und an mal was, bis ich richtig clean bin. Natürlich wird das nie aufhören, diese Sehnsucht nach gelben Lastern, aber es wird besser werden. Trotzdem wird Gelb für den Rest meines Lebens eine Nogo-Farbe sein, aber da muss ich durch. Ich kann ja mit GPS substituieren (die sind doch noch dunkelbraun/schwarz, oder???). Oder ich gehe mal direkt in diese… wie heißen die Dinger?… Geschäfte? Wäre natürlich auch eine Option. Da mache ich mir später drum Gedanken, jetzt erstmal schauen, was es bei Amazon so alles neues gibt.

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Freitag, 8. Februar 2013
Anfeuern am Wochenende

In dieser Saison war der Kamin noch kein einziges Mal an. Das liegt daran, dass rund um den Kamin viele eher leicht brennbare Dinge herum liegen. Bücher, Plastikkram, ein großes, aufgezogenes Foto... Dass diese Dinge da liegen hat sich so ergeben und irgendwie sind das nun ihre angestammten Plätze, da räumt man sie ja nicht einfach so wieder weg. Vielleicht aber doch, zumindest, wenn es so elend nasskalt bleibt, wie es gerade ist und laut Wettervorhersage wird das das ganze Wochenende so sein. Also vielleicht doch schon mal ein bisschen Holz in Kaminnähe und die brennbaren Dinge von dort wegbringen. Und ist hier nicht noch irgendwo ein Eisbärfell? Sie wissen schon, zum nackt darauf vor dem Kaminfeuer herumfläzen. Wenn schon, dann richtig.

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