Donnerstag, 25. Januar 2024
Papa macht das schon

Nachdem die Hinrichtung von Kenneth Smith mit einer Giftspritze daneben ging, soll er nun mittels Stickstoff aus seinem kriminellen Leben scheiden. Die Methode ist hochumstritten, aber das hat die Amerikaner ja noch nie abgeschreckt.

Irgendjemand hat das nun entschieden. Da soll jemand mittels injiziertem Gift getötet werden, aber das klappt nicht. Man ist verständlicherweise sauer. Wer kennt das nicht: da will man jemanden umbringen und dann klappt das nicht. Ist nie schön. Aber beim nächsten Mal soll das bitte funktionieren! Deshalb wird überlegt, wie man das am besten bewerkstellige. Man kommt auf das gute alte Stickstoff. Das ist super! Das nehmen wir. Aber lass es uns nochmal testen, hier sind ein paar Tiere. Mach mal. Und dann sind da Leute, die testen das. Sie testen, ob Stickstoff eine gute Sache wäre, um jemanden hinzurichten. Abends kommen diese Leute heim zu ihren Familien. Große Freude, die Kinder laufen zur Eingangstür. Papa, Papa! Mama, Papa ist da! Später sitzt man zuhause und berichtet vom Tag. Der Junior berichtet vom Tor, das er im Sportunterricht geschossen hat, die Tochter zeigt stolz die Zöpfe, die ihre Freundin ihr geflochten hat. Und er Papa berichtet von seinen Erfolgen bei den Tests mit Stickstoff. Es läuft hervorragend! Die Ratten sterben durch die Bank, keine überlebt. Bei manchen dauert es eine Weile, sie zucken noch zu lange und den Schaum vor dem Mund wollen wir auch nicht, aber das kriegen wir schon noch hin. Dauert ja noch bis zur Hinrichtung von diesem Smith. Diesmal entkommt er uns nicht, oder kleine Sarah-Jane? ...sagt er und kneift seiner Tochter zärtlich in die Wange.
Nein, diesmal verreckt das Schwein, sagt Sarah-Jane, lächelt und nimmt noch eine Gabel von den Smashed Potatoes.

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Mittwoch, 24. Januar 2024
Volles Haar und Restglitter

Ein stürmischer Tag steht bevor. Die ohnehin klapprige Scheune der Nachbarn klappert schon jetzt bedenklich (was aber okay ist, sagte man mir. Das müsse so sein, weil die Bretter absichtlich lose angebracht sind, weil sie beweglich sein müssen, um sie auf und zu klappen zu können. In der Scheune wurde dereinst Tabak zum Trocknen aufgehängt. Hier ein kleiner Tipp: der Hinweis, dass es ja noch andere Pflanzen gäbe, die es zu trocknen gilt und man mit so einer Scheune doch direkt ins große, bald vielleicht legale Geschäft einsteigen könnte, kommt nur bedingt gut an. Man ist hier noch nicht so weit). Die Katzen sehen im Wind aus wie 80er Jahre Rockbandmitglieder vor einem Riesenventilator bei einem Videodreh, sie reagieren aber nicht auf Jon und Bon Jovi. Allerdings reagieren sie auf ihre richtigen Namen auch nicht. Vielleicht bleibe ich also heute bei 80er Jahre Rockstarnamen (Joey, David, Tommy, Nikki...), wenn sie sich draußen den Wind ums Fell pusten lassen.

Ich wollte in der Mittagspause eigentlich auch eine Runde raus, aber ob das geschehen wird, entscheide ich spontan anhand der dann vorherrschenden Umstände. Rein optisch würde es sich bei mir nicht lohnen - nichts mit 80er Jahre Rockstar, bzw. doch schon, aber eben wir ein 80er Jahre Rockstar heute. Viele haben zwar immer noch einen erstaunlich kompakten Haarwuchs, die meisten allerdings nicht und ich bin ein ganz herkömmlicher 80er Jahre Rockstar mit entsprechender Frisur.
Als 80er Jahre Rockstar altern ist übrigens auch nicht leicht. Einige sind nie von dem Trip runtergekommen, laufen mit Brillen mit bunten Gläsern rum, ein Tuch hier, ein paar Nieten da, Firlefanz an den Klamotten, Stiefel so bunt wie der Wassermalkasten der Enkel, die Haare (sofern in ausreichender Menge vorhanden) blondiert oder tiefschwarz, Kajal in breiten Streifen um die Augen, ein Joint in den Gichtgeplagten Fingern. ODER es sind eben Männer, die aussehen wie die meisten Männer in dem Alter eben aussehen. Gedeckte Farben, ausgedünntes Haar, die restlichen Fusel meistens etwas wirr und ungebändigt durch die Prärie wehend, Pullunder über dem Polo-Hemd, ein dicker Goldring als Zeichen, dass noch Geld da ist... alte Männer halt. Beide Varianten sind ein bisschen enttäuschend. Bei den Nostalgikern mit dem abbröckelnden Restglitter wirkt es meist ein bisschen peinlich, bei den auf herkömmlichen Weg Gealterten ist es eine Enttäuschung festzustellen, dass die Helden von einst ja doch ganz normale Menschen sind. Naja, am wichtigsten ist, dass keiner von beiden auf die Idee kommt, neue Platten rauszubringen. Die Nummer ist durch.

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Dienstag, 23. Januar 2024
Gute Fahrt

Vor etwas über zwei Wochen starb Franz Beckenbauer - just als eine Doku über ihn in der ARD eingeplant war. Gerade läuft im Kino ein Film über Frank Farian und was passiert? Es ist seltsam. So oder so: RIP Frank. Ich mochte Deine Musik in all ihren Ausprägungen. Sogar Rocky.

PS: würde in nächster Zeit eine Doku, ein Filmbeitrag oder überhaupt etwas Mediales über mich gesendet oder gezeigt werden... ich wäre nervös.

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Ich hatte Glück und bin wie ein Surfer auf der Welle des Staus gefahren; das große Drama kam erst, als ich schon vorbei war. Tatsächlich wurde die Autobahn sogar gesperrt. Eine halbe Stunde früher und ich wäre mittendrin gewesen. So richtig derbe wurde es also nicht und immerhin hatte ich endlich mal Zeit für ein paar Podcasts. Dazu kommt man ja sonst nie. Im Zug lese ich eher, zuhause ist es auch nicht so, dass man sich mit Podcast im Ohr irgendwohin setzt. Eigentlich höre ich sie nur im Auto (wenn ich alleine unterwegs bin), in der S-Bahn (komisch, aber da ist mir nie nach lesen), beim Laufen und wenn ich mit dem Rad eine längere Strecke unterwegs bin. Und heute war es ja mehr Zeit im Auto als sonst. Noch bin ich nicht up to date mit all dem, was ich heruntergeladen habe, aber das wird wohl auch nie passieren. Gibt ja immer Nachschub an allen Fronten. Egal. Es machte die Fahrt dann doch recht kurzweilig und ich kam durchaus entspannt an. Gleiches übrigens auch bei der Rückfahrt; die lief auch gut. Ich habe mich früh verkrümmelt, um dem großen Chaos zu entrinnen. Das hat vorzüglich geklappt.

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Montag, 22. Januar 2024
Verbindung fällt aus

Morgen streikt die Bahn noch nicht, muss sie auch gar nicht, denn meine Verbindung fällt auch ohne Streik aus. Und das einen Tag, nachdem das Geld für die Verlängerung der Bahncard abgebucht wurde. Wie passend.
Nun wäre ich grundsätzlich flexibel und könnte an einem anderen Tag fahren, sagen wir beispielsweise am Mittwoch. Oh, nein. Geht ja nicht, weil Streik. Somit werde ich also doch morgen fahren und zwar mit dem PKW. Wenn ich früh genug losfahre, umgehe ich (bzw. umfahre ich) vielleicht die richtig üblen Staus. Tatsächlich kann es passieren, dass ich sogar schneller von A nach B komme als mit der Bahn. An normalen Tagen wäre das eher nicht der Fall, wenn ich den Early Bird Modus nehme schon. Ich plane auch eine entsprechend frühe Rückfahrt ein, in der Hoffnung auch da den übelsten Staus zu umgehen. Dann könnte ich noch eine Runde Home Office dranhängen und es wäre einigermaßen glimpflich vonstatten gegangen. Und dann steigt die Spannung, was nächste Woche geht. Der Stau ist bis Montag avisiert, aber erfahrungsgemäß hat die Bahn ja in der Zeit verlernt, wie man Züge fährt und somit könnte es auch am Dienstag noch zu Auswirkungen, sprich Ausfällen kommen und die Chancen stehen nicht schlecht, dass es auch da wieder meine Verbindung betrifft. Man würde am liebsten draufhauen; das wäre dann eine schlagende Verbindung (und ein richtig mieser Witz). Ich fahre wirklich gerne Bahn, aber eben nur, wenn sie auch fährt und das tut sie morgen leider nicht. Ob nächste Woche wird man sehen. Übrigens auch schön: wenn man die Rückreise antreten möchte und DANN heißt es "Verbindung fällt aus". Es macht nicht immer Spaß. Stau macht allerdings noch weniger Spaß.

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Sonntag, 21. Januar 2024
Joseph

Das dürfte der letzte Tag im Schnee in dieser Saison gewesen sein. Für diese Woche sind durchgehend Temperaturen über Null, sowie Regen vorhergesagt. Das wird die weiße Pracht schnell wegspülen. Auch recht, besser als tagelanger Matsch, der vor sich hinschmutzt. Es waren viele Leute unterwegs, die diesen Winter-Sonnentag nochmal genießen wollten. So auch ich.

Ein riesiger Bernhardiner hatte viel Spaß bei seiner Gassitour über den Deich, vor allem bei der Jagd nach Nutrias, die sich auf den Hängen der Deiche die Sonne auf den Pelz scheinen ließen. Sind ganz schön schnell die Viecher, der Bernhardiner hat keinen erwischt, was aber auch daran liegen könnte, dass die Erde bebt, wenn dieser gewaltige Hund sich in Bewegung wirft. Natürlich kommt einem da sofort der Hund vom Alm Öhi ins Gedächtnis: Joseph. Der war aber eher lethargisch, da mussten die Murmeltiere (Nutrias gab es da oben eher nicht) keine Sorge haben. Joseph heißt übrigens auch der Sohn von Bekannten. Ein ungewöhnlicher Name für unsere Breitengrade. Passt auch überhaupt nicht in das grundsätzliche Namensgeflecht dieser Familie. Altertümliche Namen waren da bisher Fehlanzeige. Nun gibt es den kleinen Jospeh. Immerhin ist er energiegeladener als der Hund vom Alm Öhi; es ist ein ganz normaler kleiner Junge mit einem ungewöhnlichen Namen. Hätte ja auch schlimmer kommen können. Adolf zum Beispiel. Oder Björn wie dieser Nazi in Thüringen. Joseph gab es zwar auch mal einen von der Sorte, aber die Familie ist diesbezüglich nicht vorbelastet und auch aktuell nicht auf dieser Schiene unterwegs. Vielleicht gibt es einen entfernten Erbonkel, den ich nicht kenne und bei dem man sich einschleimen muss. Mir ist es letztendlich eh egal. Ich sehe die Leute selten und wenn, rufe ich den Kleinen so, wie ich die meisten Kinder in dem Alter rufe, mit denen ich selten zu tun habe. Bei mir heißt er: Hey, Du!

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