Dienstag, 2. April 2024
Entwicklungsgespräch

Entwicklungsgespräch. Eine Erfindung aus der Hölle. Man freut sich in ähnlichem Maße darauf wie auf eine Darmspiegelung und die ist nur alle drei Jahre. Und man kriegt Propofol. Beim Entwicklungsgespräch wäre das auch toll, ist aber nicht. Man muss das wach ertragen. Und sich gut verkaufen, aber nicht zu gut, sonst ist es Prahlerei und das wird auch nicht gern gesehen. So ein Entwicklungsgespräch ist quasi wie ein jährliches Zwischenzeugnis und Zeugnisse sind auch so ein Übel. Jedenfalls habe ich so ein Gespräch und schon das Ausfüllen des Bogens hat mich einen halben Arbeitstag gekostet. Was schreibt man hier, was da und vor allem wie UMSCHREIBT man? "Ihr seid ein Haufen nichtsnutziger Idioten!" kommt sicher nicht gut auf die Frage, wie das Verhältnis zu den Vorgesetzten ist. In meinem Fall sitzt man dann mit exakt den Vorgesetzten zusammen; da sollte man sich zurückhalten und Diplomatie walten lassen. Aber auch nicht zuviel, ein bisschen Kritik geht immer und ist auch gewünscht. Die wollen ja keine Duckmäuser und Ja-Sager, es darf auch Widerspruch geben, aber den bitte nur dezent und in homöopathischen Dosen. Kriege ich hin.
Ganz am Ende des Bogens (und dann auch im Gespräch) geht es noch um Ziele. Furchtbar. Mein Ziel wäre volles Gehalt bei hundert Prozent Urlaub. Geht nicht, es müssen vier Ziele sein. Dann halt volles Gehalt bei 25 Prozent Urlaub. Und das viermal. Geht aber wahrscheinlich auch nicht. Seufz. Also dann doch wieder etwas aus den Fingern saugen, das man irgendwie zumindest einigermaßen messen kann. Da wäre volles Gehalt und hundert Prozent Urlaub eigentlich ideal. Vielleicht schlage ich das doch vor. Wäre dann ja zeitgleich noch eine dezente Kritik an der Menge an Arbeit, die einem zugemutet wird.

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Montag, 1. April 2024
Ostern wäre überstanden

Heute Nacht kam mein schon seit vielen Jahren verstorbener Opa in einem Traum vor. Er hatte keine tragende Rolle, wobei... vielleicht doch... was sonst noch so passierte, weiß ich schon nicht mehr. Mein Opa jedenfalls schweißte an zwei Metallplatten herum. Eine Bodenplatte, an die eine seitliche Platte angeschweißt werden sollte. Er machte das nicht gut, die Schweißnähte waren riesig und wulstig, er hielt das Werkzeug sehr ungelenk, das sah alles sehr dilettantisch aus. Aber ich schaute einfach nur zu und ließ ihn gewähren - wie bei einem Kind, dass etwas macht, was es noch nicht richtig kann, wo das Werkzeug zu groß ist für Kinderhände und mit der Koordination klappt es auch noch nicht so richtig, aber man lässt es machen. So war das mit meinem Opa und dem Schweißen.
Mein Opa lebt schon viele Jahre nicht mehr und er konnte zwar vieles richtig gut, bestimmt auch schweißen, aber es ist nicht so, dass er das ständig tat, ich also ein Bild von ihm schweißend im Kopf hätte. Mir ist also völlig schleierhaft, wie er in den Traum kam, wieso er dort eine Bodenplatte mit einer Seitenwand verbinden wollte und überhaupt. Ich wüsste auch keinen Bezug zu Ostern oder zum 1. April. Es ist alles sehr suspekt und falls Traumdeuter hier sind: viel Spaß.

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Nach einem letzten Osterbesuch bei der Verwandtschaft wären die Feierlichkeiten nun auch beendet. Die Menge an Eiern war unbedenklich, somit sollte auch der Cholesterinspiegel nicht in gefährliche Höhen geschnellt sein. Überhaupt hielten sich die Schlemmereien im Rahmen und zweimal Laufen war über das lange Wochenende auch drin. Also alles im grünen Bereich. Die Gespräche drehen sich mittlerweile mehr und mehr um medizinische Unzulänglichkeiten und Thermomix-Rezepte. Da letzte oft im hochkalorischen und/oder sehr zuckerlastigen Bereich zu finden sind, vermute ich, dass die beiden Themenbereiche deshalb in enger Korrelation stehen.

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Der Stromwechsel scheint geklappt zu haben. Es ist der 1. April, die elektrischen Geräte laufen, das Licht im Kühlschrank brennt. Also auch hier: alles gut.

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Sonntag, 31. März 2024
Reingefeiert

Wenn man auf einer Geburtstagsfeier ist, bei der in den Geburtstag reingefeiert wird, bedeutet dies zwangsläufig, dass man mindestens bis Mitternacht, wahrscheinlich sogar noch einige Zeit länger bleiben muss. Wenn dazu noch die Zeitumstellung kommt, haut das die innere Uhr völlig aus von den Gleisen und der nächste Tag ist ein wirres Durcheinander. Auch ohne übermäßige Zufuhr von Alkohol oder anderen stimmungsverändernden Substanzen. Die Sportuhr sagt, es war viel zu wenig Schlaf, aber das bisschen immerhin mit ein paar bemerkenswerten Tiefschlafphasen. Früher nannte man das Koma.

Wenn man Leute schon längere Zeit nicht mehr gesehen hat, fallen Veränderungen besonders auf. Der schon nicht mehr als Ansatz durchgehende Bauch bei dem ehemaligen Vorzeigesportler, die tiefe Traurigkeit in den Augen des Vaters des Geburtstagskindes und natürlich wie sehr sich die ganzen Kids verändert haben. Vom Geburtstagskind gab es Fotos von der Geburt bis heute. Als Baby, im Kindergarten, mit geschulterpolsterter Jacke als Teenie, Hochzeitsbilder, diverse Urlaube usw. Bemerkenswert sind die Fotos von ihr und ihrem Mann. Sie war früher sehr adipös, er ein schon fast dünn. Bei der Hochzeit (vor fast zwei Jahrzehnten), hatte er sich schon in ihre Richtung bewegt. Nicht extrem, aber die Tendenz war klar erkennbar. Vor ein paar Jahre hat sie radikal abgenommen, er hat diesen Schritt allerdings verpasst. Vergleicht man nun die Fotos von damals mit heute, ist es fast so, als hätten sie die Physiognomie getauscht.

Ich war gestern Fahrer. Das hat den Nachteil, dass man warten muss, bis alle Mitfahrenden bereit sind, mitzufahren. Das kann mitunter dauern. Und es ist anstrengend. Neunzig Prozent der Gespräche hätte ich nicht gebraucht, ich habe Muskelkater in den Augen vom Rollen und mehrfach war ich kurz davor, auf nerviges Gesabbel zu reagieren. Habe ich aber nicht. Stattdessen habe ich viel Zeit mit dem Blick aufs Handy verbracht. Aktienkurse gecheckt zum Beispiel. Da tut sich am Samstag nicht viel und feiertagsbedingt waren die Kurse so, wie am Tag zuvor, aber es war trotzdem spannender,zwischen Veränderung am Tag, Veränderung am Tag in Prozent, Veränderung im Monat, Veränderung im Jahr und Veränderung maximal hin und her zu klicken, als einem ewigen Monolog über Fruktose in Lauch, der Dramatik einer Laktoseintoleranz und einer blumigen Schilderung der Folgen, wenn man sich doch mal einen vermeintlich laktosefreien Käse gönnt zu lauschen.

Irgendwann ist es dann aber doch soweit und alle sind bereit für den Heimweg. Um halb Vier war ich im Bett, habe auch gut geschlafen, aber war trotzdem früh wach. Somit bestand der heutige Tag bisher hauptsächlich aus Müdigkeit. Aber das bin ich ja gewohnt.

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Freitag, 29. März 2024
Edelfutter

Das dürfte heute das teuerste Essen gewesen sein, dass ich jemals hatte. Die Elternschaft hatte zum vorösterlichen Mahle in ein Restaurant geladen und so einer Einladung folgt man doch gerne. Dem Feiertag gemäß habe ich mich an Fisch gehalten. Nicht das Menu; ich hatte im Vorfeld schon auf der Website geschaut und schon eine Entscheidung getroffen gehabt. Dabei blieb ich dann auch. Zur Vorspeise ein Bluefin Thunfisch auf Weiskrautsalat, zur Hauptspeise Zander, Linsen und ein Schaum von irgendwas, dazu Petersilienkartoffel und zum Abschluss ein Parfait mit Himbeeren, einem Minzpesto und Erdbeerperlen. Es war alles sehr lecker, aber hm... auch nicht atemberaubend. Den Thunfisch hatte ich anders erwartet (in Form und Farbe und überhaupt), der Zander war als kross gebraten deklariert, was er auch war, aber vielleicht doch eine Spur zuviel, der Nachtisch war ein anderer als bestellt (man brachte mir den aus dem Menu, ich hatte aber - so dachte ich - einen zwar ähnlichen, aber doch anderen). Das ist jammern auf hohem Niveau, aber der Laden ist nun mal auch genau das: hohes Niveau. Und da verzeiht man Fehler nicht so schnell, weil man nun mal keine Fehler erwartet. Ob der Thunfisch so sein sollte, wie er war, weiß ich nicht. Er war lecker. Zum Zander hätte ich ein Fischmesser erwartet. Bei den Leuten, die das Menu hatten (da war Kabeljau dabei) wurde eins gereicht, bei mir nicht. Ob beim Nachtisch in der Küche was durcheinander kam oder ich mich falsch ausgedrückt hatte, weiß ich nicht. Möchte ich auch nicht drauf rumreiten, ich habe auch nichts gesagt. Das werte ich auch keinesfalls als Fehler des Restaurants. Zum Dessert wäre es aber nett gewesen, wenn nach etwaigen Wünschen ob eines Kaffees oder ähnlichem gefragt hätte. Hat man nicht. Auch nicht nach Digestiv. Es lag nicht am Stress der Mitarbeiter; es war nichts los und sehr viele Mitarbeiter da.
Das waren alles keine dramatischen Sachen, aber ich hätte bei dem Level nicht erwartet, dass es überhaupt passiert. Es ist auch nicht so, dass ich jetzt nie wieder dorthin ginge, weil es mich so sehr stört. Ich werde schon alleine wegen den Preisen nicht allzu oft dort sein. Ansonsten sehr gerne wieder. Die Leute sind nett, das Ambiente ist traumhaft und das Essen lecker. Auch toll: die Portionen sind so, dass man nicht aus dem Restaurant rollt. Keine Berge von Material mit Unmengen an Beilagen, sondern so, dass es gut passt, wenn man sich drei Gänge (oder vier in Form von einem zusätzlichen Zwischengang) gönnt.

Hab nachher bestimmt voll das schlechte Gewissen, wenn ich mir vorm TV Nüsse und sonstigen unelitären Knabberkram reinziehe. Aber ich möchte meinen Magen auch nicht überfordern; der wundert sich sicher eh schon über das ganze edle Zeug, mit dem er da zu tun hatte.

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Donnerstag, 28. März 2024
Aua obenrum

Überempfindliche Brustwarzen nerven. Was auch nervt, ist die Online Recherche nach Mitteln, die Linderung verschaffen. Das Klientel für Probleme dieser Art ist sehr einseitig weiblich und oft auch mit einem Neugeborenen versehen. Egal, was da hilft, kann bei mir ja auch nicht schlecht sein. Bei mir tritt die Problematik aber beim Laufen auf und ich könnte mir vorstellen, dass „Brusthütchen“ da nicht die optimale Lösung sind. Allerdings gibt es dann nicht mehr viele Möglichkeiten. Die Überempfindlichkeit, sowie die damit einhergehenden Schmerzen basieren auf der Reibung der Brustwarze an der aufliegenden Kleidung. Der Ansatz ist somit, diese Reibung zu minimieren. Das geht - so sagt Dr. Google - via Cremes und Gels, die es in vielerlei Form und in allen Preisklassen gibt. Oder mittels eines auf der Brustwarze platzierten Pflasters. Bei letzterem ist zu beachten, dass die Brust (in dem Fall meist die männliche) auch durchaus einen gewissen Haarwuchs aufweisen kann. Oft auch, wenn dieser sich an anderer Stelle mehr und mehr verweigert. Man kann das schön oder abstossend finden, was aber meinungsunabhängig passiert: der Kleber des Pflasters klebt. Und zwar auch an den Brusthaaren. Das stört beim Aufbringen nicht, beim Laufen auch nicht, dem Dehnen nach dem Lauf (das wird gerne vergessen, ist aber wichtig) auch nicht. Wo es aber stört, ist beim Entfernen des Pflasters, denn dabei wird nicht nur selbiges, sondern auch der beklebte Teil des Brusthaars entfernt. Nun bin ich - in diesem Fall wohl leider - nicht in der Praxis des Waxings erprobt, aber das geht wohl in die gleiche Richtung. Kann man gelegentlich machen, braucht man aber nicht täglich. Nun laufe ich aber öfter als man üblicherweise waxt (glaube ich zumindest) und ehrlich gesagt, möchte ich mir den dabei entstehenden Schmerz nicht zur Gewohnheit machen. Wer weiß, wo das sonst hinführt. Das menschliche Gehirn ist manchmal sonderbar und es könnten ganz seltsame gedankliche Verbindungen und Synapsenkombinationen entstehen, die sicher interessant, aber in meiner aktuellen Lebenssituation nicht erwünscht sind. Ich werde es trotzdem testen müssen, denn überempfindliche Brustwarzen sind auch kein Spaß. Es wird sich zeigen, ob ausgerissene Brusthaare schlimmer sind.

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