Sonntag, 2. Juni 2024
Ist gerade nicht im Angebot. Was schade ist.

Überschwemmungen allerorten. Auch in der großen Stadt, aber der Weg zur Klinik ist frei - zumindest aus der Richtung, aus der ich komme. Man war gewappnet und hat die andere Richtung frühzeitig gesperrt. Zum Glück gibt es auch keine Opfer zu beklagen. Hochwasser ist hier immer wieder mal, die Leute sind daran gewöhnt und es sind auch keine Wassermassen, die in einem gewaltigem Strom durch die Stadt donnern, der alles mit sich reißt. Es sind zwei, drei neuralgische Stellen, an denen der Fluss übers Ufer tritt und einen Parkplatz, einige Häuser nebst Keller und Teile einer Wiese überflutet. Also nichts im Vergleich zu den Szenen andernorts. Trotzdem nicht schön. Deshalb gab es vor ein paar Jahren auch einen Shitstorm, als ein C-Promi (gibt es D oder E? Dann eher das) der Meinung war, es ist eine gute Idee, aufgedonnert auf einem Stein stehend ein bescheuertes Posting zur Überschwemmung in die sozialen Medien zu kloppen. Kam weniger gut an. Vielleicht hat sich daran auch ihr späterer On-Off-Lover gestört und er nahm das als verspäteten Anlass, ihr gelegentlich eine zu verpassen. Tatsächlich lag dieses Arsch-Verhalten aber wohl eher an der von Grund auf toxischen Beziehung der beiden und daran, dass der Typ eben ein gewaltiger Arsch sondersgleichen ist.
Heute regnet es hier weniger, was dem Fluss aber egal ist; der kriegt sein Wasser von anderswo her und da regnet es vielleicht weiterhin. Ich habe keine Ahnung, verweigere mich auch den Nachrichten, das ist alles zuviel. Ich brauche kuschelige Panda-Videos, shiny happy people und zuckerwattewolkige Aussichten. Verdrängung und Ignoranz ist das Gebot der Stunde. Und wahrscheinlich auch der nächsten Tage. Alles ein bisschen anstrengend gerade. Da braucht es nicht noch amerikanische Psycho-Präsidenten, Marktplatzterroristen und Überschwemmungen... bzw. doch... gerne Überschwemmung. Mit ganz viel Serotonin. Schleußen auf und los gehts. Ist aber gerade wohl nicht im Angebot. Schade.

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Dienstag, 28. Mai 2024
Es ist anstrengend.

So langsam fühlt es sich an wie ein einziger großer Versuch. So muss es Mäusen ergehen, die sich in den Laboren durch Labyrinthe quälen, hier falsch abbiegen, wieder zurückgehen, um dort erneut in die falsche Richtung zu gehen, aber irgendwann... irgendwann sind sie am Ziel! Irgendwann ist da das große Stück Käse, das schon die ganze Zeit so verführerisch gerochen hat. Irgendwann ist man da, hat es geschafft, es ist vollbracht... und kommt ein blöder Forscher, packt einen am Schwanz und man ist wieder in dem trostlosen Käfig bei all den anderen Mäusen, wo man darauf wartet, bis man wieder in ein Labyrinth voller glorreichen Versprechen gesetzt wird und erneut durch die Gänge tappst auf der Suche nach dem Ziel.

Das Ziel ist das Verlassen des Krankenhauses. Bis vorgestern war das Ziel auch zu sehen, das große Finale war terminiert, noch ein paar Tage, dann sollte dieser ganze Mist zu Ende sein. Dann gingen die einen Werte wieder in den Keller und die anderen nach oben. Alle in die falsche Richtung. Seid gestern ist klar, dass es wieder ein paar Schritte zurück ging, heute wird geklärt wie viele. Aus dem Frust wird immer mehr Verzweiflung, Angst ist immer da, für Wut fehlt aber mehr und mehr die Kraft. Es ist anstrengend. Für alle.

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Samstag, 25. Mai 2024
Wahlen

In wenigen Wochen stehen Wahlen an. Neben der Europawahl auch noch zusätzlich eine Gemeinde- und Kreistagswahl. Die Parteien machen eifrig Werbung und der Briefkasten beherbergt immer mal wieder einen Flyer. Der erste der reinkam war von den blauen Idioten. Ja, wir haben dieses Geschwür nun auch hier im Ort und man möchte an der Entwicklung der Gemeinde teilhaben. Es ist eine illustre Runde, wie bei dieser Partei ohnehin ein Sammelsurium skurriler Persönlichkeiten zu sein scheint.
Der Flyer dieser Möchtegern-Vaterlandsretter wurde vom gleichen Design-Büro gestaltet, die auch sämtliche Pizza-Lieferdienst-Flyer in Deutschland verantworten. Inhaltlich versucht man sich so halbwegs zu beherrschen. Remigration steht nicht wortwörtlich drin und auch ansonsten hangelt man sich an Formulierungen vorbei, die das offensichtliche Arschlochsein allzu offen zur Schau stellen. Was allerdings im Flyer auftaucht, sind zwei derbe Fehler: einmal wurde an einen Absatz ein Satzfragment eines anderen Absatzes versehentlich angehängt. Eventuell wurde der andere Absatz via Copy & Paste übertragen und man hat die letzte Zeile nicht komplett gelöscht. Dumm gelaufen. Das andere ist ein Schreibfehler. Man bettelt um "3 Stimen". Da wurde ein "m" unterschlagen und das ist - sagt auch der Duden - falsch. Und das ist erstaunlich: da sind diese Leute, die unser Land retten wollen und zwar vor vielem aber natürlich auch den bösen, bösen Menschen von woandersher, weil die nämlich außer grundsätzlich auf vielerlei Arten böse zu sein auch noch unsere ach so schöne Kultur zerstören wollen. Und gendern geht natürlich auch nicht, das macht die deutsche Sprache kaputt. Und genau diese Verfechter von Kultur und Sprache schreiben was von "3 Stimen" und schaffen es nicht, einen simplen, kurz gehaltenen Flyer Korrektur zu lesen. Ein weiteres Steinchen an dem an Geröll nicht armen Berg von Armseligkeit, die diese Typen darstellt. Vielleicht waren es auch nur Übersetzungsfehler, als man den Inhalt aus den russischen Vorgaben ins deutsche übersetzt hat. Wäre ja gar nicht mal so abwegig.

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Freitag, 24. Mai 2024
Auf der Suche nach einer passenden Krankheit

Dank einer schon ewig vorhandenen Zusatzversicherung habe ich für die drei Tage im Krankenhaus knapp 150 Euro "Krankentagegeld" bekommen. Nicht schlecht. Allerdings auch kein gangbares Modell zur Finanzierung des Lebensunterhalts. Wobei... Kost und Logis ist ja mit dabei. Es müsste aber eine Krankheit sein, die nicht zu sehr einschränkt. Vielleicht was am Knie oder so. Ein dezenter Schmerz wäre okay, aber bettlägrig bitte nicht. Zwischendurch möchte ich schon mal an die frische Luft oder auch mal in die Stadt. Langwierig müsste es sein, sonst bringt dieses Tagegeld ja nichts und ich bräuchte eine zweite Einnahmequelle. Womöglich Arbeit oder sowas. Will man ja nicht.

Muss mal schauen, was es da so gäbe. Da sollte sich doch eine passende Krankheit finden lassen.

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Dienstag, 21. Mai 2024
Kein Aspirin

Dieser Bürotag war völlig unnötig. Es war niemand da, mit ich aktuell irgendwelche Schnittpunkte hätte. Stattdessen in einem viel zu lauten Großraumbüro gesessen auf der Suche nach Konzentration. Normalerweise würde ich dann Kopfhörer übers Ohr ziehen und damit gegensteuern. Aber noch geht das nicht mit Kopfhörern. Vielleicht, nein hoffentlich ab Donnerstag wieder. Dann würde mich auch so ein unnützer Tag nicht stören.
Ich bin früher gegangen. Lieber im Regen an Haltestellen herumstehen, als dieser fiese Klangteppich aus telefonierenden und diskutierenden Menschen. Heute weiß ich, woher die Kopfschmerzen kommen und ich kann mir nicht mal eine Aspirin einwerfen, weil das ja das Blut verdünnt und dünnes Blut ist nicht gut. Wobei das wahrscheinlich mittlerweile auch wieder okay wäre. Nur in der Zeit direkt nach der OP ist es nicht gut, wenn das Blut zu dünn ist. Also denke ich mal, dass das der Grund ist. Ich habe das mal wieder stillschweigend hingenommen und verzichte halt auf Aspirin. Nicht, dass ich jetzt auf Entzug wäre, so oft gibt es das für mich auch nicht, aber gerade heute wäre so ein Tag und genau jetzt wäre der richtige Zeitpunkt. Nun denn, ich sitze in einem ICE, die Wartezeit nachher sollte nicht ganz so dramatisch sein und später geht es auf einen Geburtstag, wo Grillwaren und Salate serviert werden. Wird also vielleicht doch noch ein versöhnlicher Abend eines nervigen Tages.

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