Freitag, 7. Juni 2024
Gartenarbeit = Zen

Nach zwei Stunden Gartenarbeit und drei Säcken Grünschnitt festgestellt: Die Arbeit im Garten, in der Natur, im Grünen ist Zen... von wegen! Es ist Mist, es ist nervig, staubig und laut und überall ist Gras, das Zeug hängt an und in den Klamotten, im Gesicht, in den Haaren, der Rücken tut in kürzester Zeit weh und da wo man den Grünschnitt abgeben kann, sind nur andere Idioten wie man selbst, die es exakt genauso sehen. Zen. Am Arsch mit Zen. Der einzige Pluspunkt ist, dass die Nachbarn nicht mehr so anklagend schauen; dabei sollten sie doch froh sein: durch meinen Wildwuchs sieht ihr mit Messband gemähter Wimbledon-Rasen doch gleich nochmal schöner aus. Sah, denn nun ist zumindest mal ein großer Teil des Gartens auch halbwegs ordentlich. Naja, es ist nicht mehr so viel Gestrüpp da und das, das noch da ist, ist kürzer. Der Nachbarsrasen kommt immer noch um Welten besser daher, aber das sei ihm und den Nachbarn auch gegönnt. Die haben heute anscheinend frei; vielleicht ist auch das Kind krank und deshalb nicht im Kindergarten. Jedenfalls waren um 8 Uhr am Morgen die Rolläden noch unten. Das sind so normale Rolläden, die den Raum dahinter abdunkeln. Schall lassen sie aber schon noch durch. Ich gehe also davon aus, dass der Rasenmäher gut zu hören war. Ich bin zur Sicherheit nochmal über ein paar holzige Äste damit; das ist nochmal ein Stück lauter. Hach, das ist doch bestimmt super, wenn man aufsteht, den Rolladen nach oben macht und beim Blick aus dem Fenster sieht man den ehemals wild wuchernden Garten des Nachbarn ordentlich zurecht gestutzt. Klar wäre länger schlafen super gewesen und das kranke Kind quengelt schon wieder, aber man kann nicht alles haben.

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Donnerstag, 6. Juni 2024
Katzen und Pandas

Gewählt habe ich, jetzt mute ich den ganzen Politikmist auf allen Kanälen. Ich will keine Politiker über Terror von links, rechts, dieser oder jener Religion schwafeln hören, ich will keine Politiker in Gummistiefeln mehr sehen, mir ist es egal, wer was wo von sich gibt, die ganzen Schnipsel aus Talkshows, Magazinen, Interviews sind mir egal und ich hoffe, dass ich bald schlau genug bin, mir nicht mehr die Artikel auf SpOn und Co. zu geben. Mein Werk ist vollbracht, mehr kann ich gerade nicht tun. Okay, das waren nur Gemeinde-, Kreistags- und Europawahl, aber eben doch Wahlen. Und ich hab gewählt, das reicht oder um es mit den Worten von Prof. Drosten zu sagen: Ja, ist gut jetzt.

Das gleiche gilt übrigens auch für internationale Politik. Mir ist es egal, was dieser orange Trottel oder sein vor laufenden Kameras sterbender Gegenpart machen, von mir aus können die Niederländer ihren blonden Clown durch die Gegend poltern lassen und auch Italien soll machen, was es will (solange es keine Einreiseverbote gibt und der Urlaub dort nicht teurer wird). Ich bin raus, jetzt muss die Welt mal ohne mich zurecht kommen.

Warum ich das so handhaben möchte, hat einen ganz einfachen Grund: es tut mir nicht gut. Das ist untertrieben. Es tut mir nicht nur nicht gut, es macht mich fertig. Es ist ein düsteres, unheilvolles, ganz übles Rabbit Hole, in das man ganz leicht rein, aber nur schwer wieder rauskommt. Und es hat fiese Nebengänge und der Dreck und Müll aus diesem Rabbit Hole setzt sich überall ab - auch außerhalb des eigentlichen Rabbit Holes und dann wundert man sich, warum die Laune so seltsam ist, wieso es einem nicht gut geht und wieso Dinge so sind, wie sie sind und wieso man nichts ändert und man wundert sich, warum man nichts dagegen tut, so schwer ist das doch eigentlich gar nicht, aber doch, es ist schwer. Und natürlich sind diese ganzen negativen Nachrichten überall nur ein Teil eines großen Komplexes, aber sie sind eben ein Teil davon und dieser Teil lässt sich ganz gut abschalten. Keine aufmerksamkeitsheischende Pöbler mehr, ein großzügiges Muten in den sozialen Medien, nur noch Videos von Katzen und Pandas. Und irgendwann ist es dann auch vielleicht wieder gut.

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Mittwoch, 5. Juni 2024
Plan mit Prio

Dass ich prokrastiniere weiß ich schon lange. Dass es so schlimm ist, dass es auffällt, war mich nicht klar. Ist natürlich doof, aber vielleicht auch ein Tritt in den Hintern, der den Ausschlag gibt, dem Mist endlich Herr zu werden. So schlimm ist es allerdings nicht; es bleibt nichts liegen, nur sind die Prios falsch verteilt. Mach Sachen? Echt? Ja! Und das ist ziemlich dämlich, denn die Prios gibt es nicht aus simpler Lust und Laune, sondern aus guten Gründen.
Es gibt nun neben Prios auch einen Plan. Einen hoffentlich funktionierenden Plan. Die Umsetzung des Plans hat Prio 1... und daran könnte es eventuell scheitern. Quatsch, ich bin guter Dinge (bzw. rede mir ein guter Dinge zu sein) und gebe mein Bestes - und das möglichst in der bestmöglichen Reihenfolge.

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Dienstag, 4. Juni 2024
Heute gehts eigentlich

Nach einer gefühlten Ewigkeit wieder unterwegs ins Büro. Manchmal muss das sein, sagen sie und es stimmt: manchmal muss das wirklich sein. Wenn der Weg dahin nicht wäre. Immerhin kam der Zug pünktlich. Wir sind zwar im Süden, aber noch soweit südlich, dass die Hochwasser der Bahn hier einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Das heißt nicht, dass die Züge nicht doch immer wieder mal ausfallen, aber das liegt dann an fehlendem Personal oder einer ausgefallenen Leitstelle (wegen fehlendem Personal) und nicht an Hochwasser. Heute fährt der Zug aber und er war sogar zwei Minuten früher da. Der halbe Gleis hat die Köpfe verdreht auf der Suche nach der versteckten Kamera. War aber anscheinend nur ein Versehen und wird sicher nicht mehr vorkommen.
Die hübsche Frau ist auch wieder da. Schwarz ist eindeutig ihre Lieblingsfarbe. Zumindest heute. Ich erinnere mich auch an ein hellblaues Oberteil, aber auch da war der Rest schwarz. Der Rock, die Strümpfe, die glänzenden Lackschuhe, die Jacke. Heute ist es eine schwarze Hose, schwarze Sneakersocken und schwarze Halbschuhe (auch glänzend, aber es sind andere). Alles schwarz. Außer die Haare, die sind blond, glatt und lang und frisch gewaschen. Wenn man lange Haare wäscht, dauert es lange, bis sie richtig trocken sind. Ihre haben noch einen leicht feuchten Schimmer, aber das ist nicht schlimm: es ist nicht kalt. Außerdem habe ich gelesen, dass dieses Nasse Haare - Rausgehen - Krank gar nicht stimmt. Man wird von Bakterien und Viren krank, aber nasse Haare und damit rausgehen macht nichts. Trotzdem besser, dass es heute nicht so kalt ist. Sicher ist sicher.

Sie macht etwas auf ihrem Handy. Die meisten machen etwas auf ihrem Handy. Die anderen schlafen, lesen oder unterhalten sich. Nur wenige schauen aus dem Fenster und beobachten die Landschaft. Da der Zug aber immer die gleiche Strecke fährt, kennt man die Landschaft irgendwann und es wird langweilig. Ich mag das. Never change a running system, never change a good looking landschaft. Langeweile ist eh nicht so schlecht wie ihr Ruf. Es lebe die Langeweile.

Am Bahnhof wird die hübsche Frau nach rechts abbiegen, mein Weg führt nach links. Am späten Nachmittag wird man wieder aufeinander treffen. Auf dem Gleis, beim Warten auf den Zug nach Hause. Vielleicht sollte ich ihr gleich ein „Bis später“ zurufen, aber es das ist wahrscheinlich sehr cringe und ein Dienstag sollte nicht gleich am Morgen cringe anfangen. Also lieber nicht. Reicht ja auch, wenn ich nett lächle. Ist ja auch manchmal schon anstrengend genug. Wobei... heute gehts eigentlich.

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Montag, 3. Juni 2024
Dies und das

Die Briefwahlunterlagen sind in der Post. Meine schon seit letzter Woche, die meiner Eltern seit heute. Sofern der Briefkasten nicht abbrennt (bisher habe ich keine Meldungen diesbezüglich vernommen) und die Post nicht streikt, sollte das also rechtzeitig an der richtigen Stelle ankommen. Noch ein paar Stimmen mehr, um die braunen Trottel zu verhindern, die hier im Dorf mitmischen wollen. Ich befürchte aber, dass man sie nicht komplett verhindern können wird. Aber man wird sehen.

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Curb your enthusiasm, die finale Staffel. Einfach eine der besten Serien aller Zeiten. Richard Lewis wirkte in der vorletzten Staffel schon angeschlagen (weil er es auch war), in der letzten Staffel ist nicht mehr zu übersehen, dass es dem Ende entgegen geht. Umso schöner, dass er noch dabei war. Ich bin mir gar nicht sicher, ob er die Ausstrahlung noch erlebt hat, hätte es ihm aber gewünscht.

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Urlaubsreif.

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