Montag, 27. Januar 2025
Ruhige Kugel

In den Videocalls ist die Stimmung ganz gut; man würde nichts vermuten, wenn man nicht weiß, wie es im Hintergrund brodelt. Da ich weiß, dass es brodelt, amüsiere ich mich königlich über den ach so netten Umgang miteinander. Gute Miene zum bösen Spiel. Aber vielleicht habe ich ja auch was verpasst, vielleicht kam es zur großen Aussprache, es ist alles gut, Friede, Freude, Eierkuchen. Wäre wünschenswert, ist aber wahrscheinlich nicht der Fall. Eigentlich würde ich beide morgen live und in Farbe zusammen erleben - hätte es nicht eine Terminverschiebung gegeben. Somit keine Aussicht auf ein Handgemenge oder einen nonverbalen Schlagabtausch. Ist mir ganz recht, ich kann sowas nicht gut ab. Im TV geht sowas. Stromberg, Jerks usw. ...großartig! Aber so im direkten Umfeld, vor meiner Nase, bei Leuten, die ich kenne und ohne Fluchtmöglichkeit? Neee, lieber nicht. Und somit wird der Besuch im Headquarter zumindest diesbezüglich stressfrei. Ob das für alle Bereiche gilt, bleibt abzuwarten. Immerhin wird beim temporärer Arbeitsplatz morgen in einer Abteilung sein, für die Stress ein Fremdwort ist. So ganz genau weiß ich gar nicht, was sie machen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen nennenswerten Output gibt. Als Mithörer (weil halt nun mal im Raum anwesend) der Gespräche und Team-Calls bin sogar ich am Ende des Tages so dermaßen durchgechillt, dass mein Ruhepuls am unteren Limit herumpochert und mir nichts und niemand etwas kann. Das hält den ganzen Abend über an. Eigentlich sollte mir der Lohn an diesem Tag von der Krankenkasse überwiesen werden - so gut ist mein Blutdruck selten und mein Stresslevel ist im grünsten aller grünen Bereiche. Leider zeigen sich aber erste Wolken an diesem sonnigen Arbeitshimmel. Schuld sind die anstehenden Bundestagswahlen und die Meinungen dazu. Seufz. Aber ich habe ja meine Noise Cancelling Kopfhörer. Ich muss nur darauf achten, diese rechtzeitig zu aktivieren.

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Sonntag, 26. Januar 2025
Sorry Wissenschaft

Obwohl der Körper wieder einigermaßen im Gleichgewicht ist und auch der Schlaf ganz okay war (ein Zeichen, dass es sich tatsächlich wieder so ein bisschen einpendelt) auf einen Lauf am Morgen verzichtet. Das war ein bisschen schade, denn es wäre sicher schön gewesen: strahlender Sonnenschein, für die Jahreszeit angenehme Temperaturen. War mir aber noch zu gefährlich. Ein Tag Erholung sollte ich dem Körper schon noch gönnen und habe das auch getan. Sport bestand somit aus vom der Couch aufstehen und anderen Leuten zuschauen, wie sie aus Skiern Berge hinunter rasten oder auf Zielscheiben schossen. Kann man auch mal machen. Morgen sollte dann aber wirklich alles überstanden sein und dann war es das auch mit Ausreden.

Ich erinnere mich an eine ähnliche Situation irgendwann im letzten Jahr. Ich bin morgens aufgewacht, war noch etwas müde, aber sowas kann ja vorkommen. Eine Stunde später war mir etwas flau im Magen und eine halbe Stunde später hing ich über der Schüssel und entleerte den Magen. Danach war mir zwar nicht mehr schlecht, aber ich war fertig. So richtig fertig. Ich meldete mich krank, bin ins Bett und habe bis zum nächsten Morgen mehr oder weniger nur geschlafen. Nach dem Aufstehen war ich zwar noch wackelig auf den Beinen, aber ansonsten fit. Arbeiten war dann (Home Office sei Dank) auch kein Problem.
Nun würde mich interessieren, was diese Aktion sollen. Es ist ja grundsätzlich schön, dass ich nicht tage- oder gar wochenlang flach liege, aber woran liegt das? Ist mein Körper einfach eine Maschine, der auch die übelsten Viren nichts bzw. nur wenig anhaben können? Dem widerspricht meine Corona-Erfahrung. Hatte es nur einmal, da aber ausgiebig und mehr als dieser "kleine Schnupfen", von dem andere hin und wieder berichten. Vielleicht habe ich mir da aber auch die Abwehrkräfte erkämpft, die mich nun an den Rande einer Immunität bringen. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück und eventuell sind das, was ich da hatte, halt auch einfach nur Kinkerlitzchen, die andere erst gar nicht bemerken oder nebenbei wegatmen würden, mich hauen sie aber für 24 Stunden um. Ich würde meinen Körper ja in den Dienst der Wissenschaft stellen, die das gerne untersuchen darf, nur leider kommt der Mist immer völlig aus der Kalten. Es kündigt sich nicht wirklich an, es ist plötzlich da und dann so schnell, dass es zu spät wäre für Wissenschaft. Ich werde also weiterhin mit gelegentlichen Einschlägen leben müssen und wenn die so schnell wieder weg sind, wie sie kommen, kann ich ja auch ganz gut damit leben. Tut mir nur etwas leid für die Wissenschaft.

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Samstag, 25. Januar 2025
Zahnlos

Der großen Katze fehlt ein Zahn. Nicht irgendeiner, sondern der spitze Eckzahn oben links (von mir aus gesehen). Keine Ahnung, wo der abgeblieben ist. Ich erinnere mich an keine blutigen Szenen oder mehr als das übliche Gejammer (das aber meist auf nahenden Hungertod und/oder fehlende Streicheleinheiten hinweisen soll). Ich wüsste auch um kein Szenario, bei dem der Zahn auf der Strecke hätte bleiben sollen. Vielleicht bei der letzten Narkose? Kriegen Katzen da auch einen Schlauch in den Hals zwecks Beatmung? Wurde da dann versehentlich der Zahn ausgeschlagen? Aber das hätte man dann doch gesehen, sie hätte sicher Probleme beim Fressen gehabt (oder sich zumindest gewundert - andererseits... der Hunger ist ja immer so mächtig; da tritt alles andere in den Hintergrund), hatte sie aber nicht. Sehr seltsam. Ihr macht das aber anscheinend nichts aus. Sie ist guter Dinge, zahnlos zwar, aber fröhlich. Es sind schließlich auch noch genug andere Zähne vorhanden; von den spitzen Dingern gibt es ja auch noch drei. Das Trockenfutter kann sie knacken wie eh und je und sie sieht auch keineswegs so aus, als würde sie am Hungertuch nagen. Eher im Gegenteil.
Vielleicht ist es auch nur wahre Liebe und sie möchte mir nacheifern. Mir fehlt auch ein Zahn, aber da man das nicht sieht (außer wenn ich mit offenem Mund durch die Gegend laufe - mache ich aber selten), lass ich das so. Die Lücke zu füllen wäre nämlich langwierig, schmerzhaft und teuer. Langwierig, schmerzhaft und teuer hatte ich schon mal, nannte sich Ehe, brauche ich nicht mehr. Deshalb Lücke. Die hat auch die perfekte Größe: es passt genau ein Tic Tac quer rein. Wenn es da klemmt, löst es sich langsamer aus als beim aktiven Lutschen und man hat länger was davon. Auch der Atem bleibt länger frisch. Klar, der Zucker sorgt wahrscheinlich für Karies bei dem umliegenden Zähnen, aber irgendwas ist ja immer.

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24 Stunden Grippe

Das kam plötzlich und unerwartet. Gestern morgen war noch alles okay, nicht sonderlich gut geschlafen, aber das war schon die ganze Woche so. Um 9 Uhr zum Frisör, danach noch schnell einkaufen. Zuhause einen Kaffee, dann Laufen gegangen. Der Lauf war so naja, aber egal. Waren auch nur fünf Kilometer. Um halb Zwölf spätes Frühstück. Auch keine Problem. Um halb Zwei eine bleierne Müdigkeit; deshalb ins Bett. Eine halbe Stunde gedöst, aber eiskalte Füße gehabt. Aufgestanden und dann richtig gefroren. Unter die heiße Dusche, dies sehr lange. Die Kälte war überall. Und wollte auch danach nicht weggehen. Gegen 16 Uhr kam die Übelkeit. Den restlichen Abend auf der Couch liegend verbracht. Das ging eigentlich. Um 22 Uhr aufgestanden und leicht schwankend (der Kreislauf wollte nicht so recht) in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Beim Zähnputzen gemerkt, dass ich kurz davor war, mich zu übergeben. Mich direkt wieder hingelegt und liegen geblieben. Mies geschlafen, aber immerhin doch ein bisschen. Heute morgen um halb Neun aufgestanden. Der Kreislauf ist noch wacklig, aber Kaffee und Wasser bleiben vorerst drin. Ich fühle mich auch besser. Keine Ahnung, was das nun wieder war.

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Donnerstag, 23. Januar 2025
Armer Frosch

Eigentlich wollte ich die Nachrichten ignorieren, egal um was es sich dreht - darum wissend, dass es mir nicht gut tut, dem ganzen Irr- und Wahnsinn ausgesetzt zu sein. Aber das sagt sich so leicht. Der Irr- und Wahnsinn ist überall und allgegenwärtig; man kann dem nicht entgehen oder zumindest habe ich noch keine Lösung gefunden. Ich hoffe, ich kriege das noch nicht, denn es nagt schon an mir und das gleich zu Anfang eines neuen Jahres (Sinnbild für Erneuerung, jetzt wird es besser, dieses Mal wird es nicht so schlimm) ...das ist nicht gut.
Das kommt schleichend. Es ist nicht so, dass man von jetzt auf nachher zusammenbricht. Okay, doch, am Ende schon, aber bis das passiert, ist es ein Prozess. Ein relativ langer sogar. Den bemerkt man allerdings nicht immer. Das ist so ein bisschen wie der Frosch im Wasser, das ganz langsam immer heißer wird und am Ende kocht der da, weil er es nicht gemerkt hat. Bei mir ist es gerade kuschelig warm, das Wasser. Die Wärme, die es braucht, wenn man von draußen kommt, wo es kalt is, wo ein eisiger Wind um die Häuser weht und fiese kleine Schneekristalle ziepen, wenn sie auf das Gesicht treffen. Die Wärme, die einem einen wohligen Schauer durch den Körper jagt, wenn man sich in die Wanne setzt und das Wasser die durchgefrorenen Glieder umspült. Es gibt in Japan diese heißen Quellen, deren Hitze den Körper beim Baden durchdringen und bis in den Kern erwärmen. Diese Quellen, in denen auch Affen baden, was niedlich aussieht. Genau diese Art von Wärme hat mein Wasser auch gerade. Wäre ich ein Frosch wäre es mir fast schon zu warm und ich würde mich wundern, wie das nun kommt; das war doch vorher nicht so, aber ich würde noch bleiben, weil: so schlimm ist es ja auch nicht. Ist halt warm. Und später kocht er dann, der Frosch und jeder wird sagen: wäre er doch mal früher aus dem Wasser, aber nein, er blieb ja hocken. Nicht mal gequakt hat er, dann hätte man ihm ja helfen können. Ihn aus dem Wasser holen. Aber nein, da kam kein Quaken. Armer Frosch.

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Mittwoch, 22. Januar 2025
Uran für den Herrn Papa

In der Stadt, zwanzig Kilometer entfernt, ist ein Auto ausgebrannt. Natürlich ein E-Auto. Das ist Wasser auf meines Vaters Mühlen, der - trotz Alter und körperlicher Gebrechen (oder vielleicht gerade deshalb) - weiterhin Autobesitzer und -Fahrer ist und sich beharrlich weigert, auf Elektro umzusteigen. Dabei wäre er prädestiniert dafür: er fährt nur noch kurze Strecken, zuhause laden wäre kein Problem und die Garage ist gefliest; das dauert, bis die komplett abbrennt. Aber er ist völlig indoktriniert, E-Autos brennen, außerdem haben wir keinen Strom und wenn nur "schlechten" (was sich dadurch zeigt, dass das Licht im Wohnzimmer flattert. Könnte natürlich am uralten Trafo liegen... oder eben am "schlechten" Strom), die Atomkraftwerke müssen wieder angeschaltet werden, wir sitzen bald im Dunkeln, usw. Gut, dass er so eine riesige Schüssel fährt. Mit einer Tankfüllung könnte man locker einen Monat heizen, wenn wegen dem schlechten Strom kein Heizlüfter mehr ginge. Hab ihm angeboten, dass ich ihm im Darknet ein bisschen Uran besorge - für den Notfall, wenn auch das Benzin zur Neige geht, der schlechte Strom dann völlig kaputt ist. Dann könne er das spalten und hätte wieder Energie. Wollte er aber auch nicht.
Nichts kann man den Leuten recht machen.

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