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Samstag, 8. Februar 2025
FOMO
Zur Zeit ist FOMO wieder ein großes Thema. Nur nichts verpassen, das Leben ist zu kurz, um nur zuhause rumzusitzen, das muss ich noch sehen, da noch hin, dies tun, jenes ausprobieren, dies, das. Instagram und dieser leidige Whatsapp-Status gießen dabei ständig Öl ins „Andere unternehmen ständig was!“-Feuer, was aber selektive Wahrnehmung ist, denn andere behaupten genau dasselbe auch immer über mich. Wie ich doch rumkäme, wo ich nicht überall wäre.
Bei Instagram kommt hinzu, dass die Leute dort immer dann aktiv sind, wenn es tatsächlich etwas höchst instagramables gibt. Ein Foto vom täglichen Amschreibtischgesitze kommt eben nur so semi-cool. Die richtigen tollen Fotos macht man bei Ausflügen, in Urlauben, auf Events und Konzerten und wenn dann das Wetter mal nicht passt oder alle scheiße aussehen: Hallo Filter!
Aber selbst dieses Wissen, macht die FOMO nicht erträglicher. Man hat trotzdem den Eindruck, dass man selbst nichts erlebt und alle anderen alles. Das ist übrigens kein neues Thema, das gab es auch schon vor Social Media (das verstärkt es nur). Wie hieß es schon bei Herrn Rossi: andere können alles haben, können sich an Feinstem laben und von eben diesen Gaben, möcht‘ Herr Rossi auch was haben.
Etwas Gutes hat diese FOMO dann aber doch: man kriegt seinen Hintern wenigstens ab und an hoch. Der Grund (ich will auch! Ich will auch was erleben!) ist zwar erbärmlich, aber wenn es hilft. Und somit gibt es für dieses Jahr schon zwei Konzerte und ein Festival, für die nicht nur Interesse (ach ja, könnte man eventuell, mal schauen) besteht, sondern konkret Eintrittskarten in physikalischer (die Konzerte) und virtueller (Festival) Form existieren. Es gibt also keine Ausreden. Jedes für sich wird schön, toll und großartig und freue mich auf alle drei Ereignisse. Hach, was werde ich viele Fotos machen und online setzen. Die Leute werden sowas von neidisch sein. Freue mich auch schon auf die Nachrichten: Cool, wo Du Dich überall rumtreibst.
Bei Instagram kommt hinzu, dass die Leute dort immer dann aktiv sind, wenn es tatsächlich etwas höchst instagramables gibt. Ein Foto vom täglichen Amschreibtischgesitze kommt eben nur so semi-cool. Die richtigen tollen Fotos macht man bei Ausflügen, in Urlauben, auf Events und Konzerten und wenn dann das Wetter mal nicht passt oder alle scheiße aussehen: Hallo Filter!
Aber selbst dieses Wissen, macht die FOMO nicht erträglicher. Man hat trotzdem den Eindruck, dass man selbst nichts erlebt und alle anderen alles. Das ist übrigens kein neues Thema, das gab es auch schon vor Social Media (das verstärkt es nur). Wie hieß es schon bei Herrn Rossi: andere können alles haben, können sich an Feinstem laben und von eben diesen Gaben, möcht‘ Herr Rossi auch was haben.
Etwas Gutes hat diese FOMO dann aber doch: man kriegt seinen Hintern wenigstens ab und an hoch. Der Grund (ich will auch! Ich will auch was erleben!) ist zwar erbärmlich, aber wenn es hilft. Und somit gibt es für dieses Jahr schon zwei Konzerte und ein Festival, für die nicht nur Interesse (ach ja, könnte man eventuell, mal schauen) besteht, sondern konkret Eintrittskarten in physikalischer (die Konzerte) und virtueller (Festival) Form existieren. Es gibt also keine Ausreden. Jedes für sich wird schön, toll und großartig und freue mich auf alle drei Ereignisse. Hach, was werde ich viele Fotos machen und online setzen. Die Leute werden sowas von neidisch sein. Freue mich auch schon auf die Nachrichten: Cool, wo Du Dich überall rumtreibst.
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Freitag, 7. Februar 2025
Hot Stone Massage II
Die Steine liegen nicht direkt auf der Haut. Zumindest nicht alle. Das ist gut so, denn einige sind ganz schön heiß. Wahrscheinlich daher auch der Name: Hot Stone. Man hätte draufkommen können.
Für den Sommer ist das wahrscheinlich nicht die beste Wahl bei einer Massage, aber bei den aktuellen Witterungen: perfekt. Zuerst ganz viel warmes Öl, dann glitschige heiße Steine, die auf dem Körper abgelegt werden und dort gezielt durchheizen. Super. Man fühlt sich wie ein Rinderfiletstreifen auf der oberen Platte beim Raclette. Großartig.
So eine Massage ist wirklich entspannend; das einzige was fehlt ist eine Duschgelegenheit vor Ort. Das viele Öl sollte ja auch irgendwann wieder untergewaschen werden, was aber dort nicht geht. Naja, vielleicht geht es doch, aber ich denke, es ist nicht vorgesehen, ich wurde auch nicht gefragt, ob ich duschen möchte, das stand so gar nicht im Raum und explizit nachfragen wollte ich auch nicht. Macht man das? Entschuldigen Sie, wie siehts denn aus mit Duschen? Ich kenne nicht wirklich viele Massagepraxen, aber da war bisher nie was mit duschen. Einmal auf so einer obskuren Party, aber das war ja auch keine Massagepraxis, Massagen waren auch eher nur Beiwerk und überhaupt war niemand der Anwesenden wegen der Massagen dort, aber immerhin: es gab Duschen. Dafür keine heißen Steine, wobei... vielleicht doch. Ich war nicht in jedem Raum. Aber egal.
Vielleicht sollte man auch nicht gleich nach so einer Massage duschen, sondern das Öl einziehen lassen. Hab ich gemacht; jetzt kann ich es hauttechnisch mit jedem Baby aufnehmen. Einem entspannten Baby.
Für den Sommer ist das wahrscheinlich nicht die beste Wahl bei einer Massage, aber bei den aktuellen Witterungen: perfekt. Zuerst ganz viel warmes Öl, dann glitschige heiße Steine, die auf dem Körper abgelegt werden und dort gezielt durchheizen. Super. Man fühlt sich wie ein Rinderfiletstreifen auf der oberen Platte beim Raclette. Großartig.
So eine Massage ist wirklich entspannend; das einzige was fehlt ist eine Duschgelegenheit vor Ort. Das viele Öl sollte ja auch irgendwann wieder untergewaschen werden, was aber dort nicht geht. Naja, vielleicht geht es doch, aber ich denke, es ist nicht vorgesehen, ich wurde auch nicht gefragt, ob ich duschen möchte, das stand so gar nicht im Raum und explizit nachfragen wollte ich auch nicht. Macht man das? Entschuldigen Sie, wie siehts denn aus mit Duschen? Ich kenne nicht wirklich viele Massagepraxen, aber da war bisher nie was mit duschen. Einmal auf so einer obskuren Party, aber das war ja auch keine Massagepraxis, Massagen waren auch eher nur Beiwerk und überhaupt war niemand der Anwesenden wegen der Massagen dort, aber immerhin: es gab Duschen. Dafür keine heißen Steine, wobei... vielleicht doch. Ich war nicht in jedem Raum. Aber egal.
Vielleicht sollte man auch nicht gleich nach so einer Massage duschen, sondern das Öl einziehen lassen. Hab ich gemacht; jetzt kann ich es hauttechnisch mit jedem Baby aufnehmen. Einem entspannten Baby.
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Donnerstag, 6. Februar 2025
Hot Stone Massage
Ende letzten Jahres einen Gutschein für eine Massage bekommen und auch gleich am nächsten Tag zwecks Terminvereinbarung angerufen. Der nächste freie Termin war im Februar. Konkret: morgen.
Morgen werde ich also in den Genuss heißer Steine kommen. Hatte ich noch nie, aber stelle ich mir entspannend vor. Gerade bei den aktuellen Temperaturen kann es nicht verkehrt sein, irgendwie für Hitze zu sorgen und sei es durch Steine, die im Backofen temperiert wurden. Ich denke, das geschieht im Backofen - ich wüsste ansonsten keinen gangbaren Weg. Rein durch Rubbeln werden die sicher nicht so warm, dass es einen nennenswerten Unterschied macht, wenn man sie auf einen menschlichen Körper legt. Überhaupt habe ich mir noch keinerlei Gedanken über den Ablauf gemacht. Ist da auch Öl im Spiel und wenn ja: wie halten dann die Steine? Gerade bei einem gewölbten Körper würden die doch runterflutschen. Und was sind das für Steine? Große Kieselsteine, glatt und wohlgeformt oder grobkörnige Betonbrocken? Letztere hätten den Vorteil, dass sie sich in die Haut krallen und deshalb nicht abrutschen, aber wenn neben heiß noch spitz dazu kommt, ist das wahrscheinlich kein wohltuendes Erlebnis.
Nun, ich werde es herausfinden. Frisch geduscht und mit sauberem Schlübber werde ich pünktlich auf der Matte stehen und gespannt sein, was mich erwartet. Brand- und Wundgel nehme ich mal keins mit; ich gehe davon aus, die haben sowas vorrätig.
Morgen werde ich also in den Genuss heißer Steine kommen. Hatte ich noch nie, aber stelle ich mir entspannend vor. Gerade bei den aktuellen Temperaturen kann es nicht verkehrt sein, irgendwie für Hitze zu sorgen und sei es durch Steine, die im Backofen temperiert wurden. Ich denke, das geschieht im Backofen - ich wüsste ansonsten keinen gangbaren Weg. Rein durch Rubbeln werden die sicher nicht so warm, dass es einen nennenswerten Unterschied macht, wenn man sie auf einen menschlichen Körper legt. Überhaupt habe ich mir noch keinerlei Gedanken über den Ablauf gemacht. Ist da auch Öl im Spiel und wenn ja: wie halten dann die Steine? Gerade bei einem gewölbten Körper würden die doch runterflutschen. Und was sind das für Steine? Große Kieselsteine, glatt und wohlgeformt oder grobkörnige Betonbrocken? Letztere hätten den Vorteil, dass sie sich in die Haut krallen und deshalb nicht abrutschen, aber wenn neben heiß noch spitz dazu kommt, ist das wahrscheinlich kein wohltuendes Erlebnis.
Nun, ich werde es herausfinden. Frisch geduscht und mit sauberem Schlübber werde ich pünktlich auf der Matte stehen und gespannt sein, was mich erwartet. Brand- und Wundgel nehme ich mal keins mit; ich gehe davon aus, die haben sowas vorrätig.
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Mittwoch, 5. Februar 2025
Kein Wald, kein Gestüt
Die Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer kam Ende letzter Woche ins Haus geflattert. Ich habe sie übers Wochenende ignoriert; man will sich ja nicht die wenige freie Zeit am Stück versauen. Tatsächlich ist es aber gar nicht so tragisch. Also tragisch natürlich schon; wer zahlt schon gerne Steuer, aber es ist weniger tragisch als erwartet. Man malt sich ja wildeste Horrorszenarien aus, bei all den Meldungen, die durch die (auch Lokal-)Presse geistern. Ich sah mich schon verhungern und das als „Großgrundbesitzer“. Kennt man ja sonst nur von Scheidungen. Haus weg, weil ansonsten kein Geld zum Ausbezahlen da usw.
Bei mir bleibt die grundlegende Berechnung für die Grundsteuer gleich und wenn ich recht weiß, ist auch der Hebesatz der Gemeinde ganz okay. Damit kann ich dann wohl leben. Ein Glück habe ich kein weitläufiges Gestüt oder einen eigenen Wald mit viel Fläche. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das die Dinge, die richtig kosten werden. Ich wäre da ganz emotionslos. Pferde zum Abdecker, Wald abgeholzt und Investoren gesucht, die mit mir zusammen Wohnblöcke auf die Fläche donnern. Gerne auch mal drei Stockwerke mehr als genehmigt und die ein, zwei Meter näher an der Straße merkt schon keiner. Also das übliche Prozedere, wie man es Bauprojekten so kennt.
In der Stadt laufen ein paar solcher Dinge. Es ist eine relativ kleine Gruppe an Leuten, die immer wieder involviert ist, wenn es um halbseidene Dinge geht, die beim Kauf von Grundstücken oder Gebäuden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, bei der nicht so ganz sachgemäßen Renovierung, der semi-legalen Umgestaltung, den OoopssorrywareinVersehen-Teil- oder Komplettabrissen usw. geht. Und natürlich kommen sie immer wieder mit diesen Nummern durch. Sei es durch die Unfähigkeit der Stadt, den Machenschaften einen Riegel vorzuschieben oder dem Einsatz hochgezahlter Juristen, die das irgendwie so hinbiegen, dass den Leuten nichts passiert und sie bekommen, was sie wollen.
Vielleicht könnte ich das doch nicht, das mit den Pferden und dem Wald und Investoren und so. Vielleicht ganz gut, dass sich mir diese Aufgabe nicht stellt. Ich müsste dann ja womöglich mit besagten Leuten zusammenarbeiten, in deren Kreisen verkehren und hastenichtgesehen würde ich assimiliert, wäre einer von denen, hätte meine Restskrupel verloren, würde Austern schlürfen und Champagner trinken, hätte kein Problem damit, ständig Botox-gestraffte Gesichter zu sehen und wäre womöglich selbst alle zwei Wochen an irgendeinem bayrischen See, um die Wangenknochen unterfüttern zu lassen, während meine Anwälte mir via Telegramm von den neuesten Erfolgen an der Immobilienfront berichten.
Ein Glück habe ich weder Gestüt noch Wald im Portfolio. Und Falten.
Bei mir bleibt die grundlegende Berechnung für die Grundsteuer gleich und wenn ich recht weiß, ist auch der Hebesatz der Gemeinde ganz okay. Damit kann ich dann wohl leben. Ein Glück habe ich kein weitläufiges Gestüt oder einen eigenen Wald mit viel Fläche. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das die Dinge, die richtig kosten werden. Ich wäre da ganz emotionslos. Pferde zum Abdecker, Wald abgeholzt und Investoren gesucht, die mit mir zusammen Wohnblöcke auf die Fläche donnern. Gerne auch mal drei Stockwerke mehr als genehmigt und die ein, zwei Meter näher an der Straße merkt schon keiner. Also das übliche Prozedere, wie man es Bauprojekten so kennt.
In der Stadt laufen ein paar solcher Dinge. Es ist eine relativ kleine Gruppe an Leuten, die immer wieder involviert ist, wenn es um halbseidene Dinge geht, die beim Kauf von Grundstücken oder Gebäuden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, bei der nicht so ganz sachgemäßen Renovierung, der semi-legalen Umgestaltung, den OoopssorrywareinVersehen-Teil- oder Komplettabrissen usw. geht. Und natürlich kommen sie immer wieder mit diesen Nummern durch. Sei es durch die Unfähigkeit der Stadt, den Machenschaften einen Riegel vorzuschieben oder dem Einsatz hochgezahlter Juristen, die das irgendwie so hinbiegen, dass den Leuten nichts passiert und sie bekommen, was sie wollen.
Vielleicht könnte ich das doch nicht, das mit den Pferden und dem Wald und Investoren und so. Vielleicht ganz gut, dass sich mir diese Aufgabe nicht stellt. Ich müsste dann ja womöglich mit besagten Leuten zusammenarbeiten, in deren Kreisen verkehren und hastenichtgesehen würde ich assimiliert, wäre einer von denen, hätte meine Restskrupel verloren, würde Austern schlürfen und Champagner trinken, hätte kein Problem damit, ständig Botox-gestraffte Gesichter zu sehen und wäre womöglich selbst alle zwei Wochen an irgendeinem bayrischen See, um die Wangenknochen unterfüttern zu lassen, während meine Anwälte mir via Telegramm von den neuesten Erfolgen an der Immobilienfront berichten.
Ein Glück habe ich weder Gestüt noch Wald im Portfolio. Und Falten.
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Dienstag, 4. Februar 2025
Farewell Blue Man Group
Ich hatte es vor ein paar Wochen schon mal gelesen, aber gestern stolperte ich nochmals über die Nachricht. Blue Man Group verlässt nach 33 Jahren das Astor Place Theatre. Die letzte Vorstellung war am 2. Februar. Ich muss gestehen, dass mich diese Meldung ein bisschen traurig machte und es ich war melancholisch, als ich das gestern so schwarz auf weiß vor mir hatte. Keine Blue Man Group mehr in New York. Da geht tatsächlich eine Ära zu Ende.
Das erste Mal war ich mit D. dort. Eigentlich wollte ich mit ihr zu Stomp, aber das war ausverkauft. Das war lange vor Internet; man rief bei den Venues an oder ging direkt dorthin, um sich die Karten zu kaufen. Meistens klappt das auch, bei Stomp nicht. Da war alles weg. Zwei Straßen weiter war allerdings ein Plakat über einem Eingang zu einem Keller (so schien es). Die beworbene Veranstaltung hatte ich ein paar Wochen zuvor zufällig bei einem Auftritt in der Jay Leno Show im Fernsehen gesehen und war da schon fasziniert. Zum Glück musste ich D. nicht lange überreden (ich kannte nur die eine Nummer, ansonsten war mir die Show unbekannt) und wir sind auf Verdacht rein. Es war großartig. Alles passte. Der selbstgebackene Schokoladenkuchen im Foyer, der von einer älteren Dame gebacken und verkauft wurde - die Einnahmen gingen an eine wohltätige Organsisation. Man konnte (falls noch vorhanden) das gespuckte Bild einer vorangegangenen Show kaufen, alles war bunt, überall waren Rohre, es lief schöne, aber seltsame Musik (die Röhrenmusik der Blue Man), eine andere Welt. Das Theater selbst war klein, ganz anders als die riesigen Hallen in Berlin und Stuttgart, aber genau das machte den Reiz aus. Es war Off-Broadway und nichts passte besser zu diesen blauen Typen, die wie Welpen die Welt, unsere Welt, erkundeten und dabei auch viel Unfug anstellten. Und wenn am Ende KLF den last train to transcentral ankündigten und man sich aus einem Meer aus Papier befreien musste, blickte man staunend auf drei blaue Gestalten, die die Arme in die Luft reckten, während das Stroboskop Lichtblitze durch den Raum jagte. Man saß einfach nur da. Und war glücklich.
Ich war noch mindestens drei Mal im Astor Place Theatre und war jedes Mal aufs Neue begeistert. Auch alle anderen, die ich mitschleppte, waren begeistert. New York ohne Blue Man Group war fast ein No Go. Und jetzt sind sie raus aus New York. Raus aus diesem kleinen, knuffigen Theater. Eine Zeitung schrieb „eine Ära geht zu Ende“. Das stimmt. Die Shows in den großen Hallen gibt es weiter, sie sind toll und schön und alles, aber sie sind nicht dasselbe.
Tschüss Blue Man, macht es gut. Bin gespannt, was in Euer Theater kommt.
Das erste Mal war ich mit D. dort. Eigentlich wollte ich mit ihr zu Stomp, aber das war ausverkauft. Das war lange vor Internet; man rief bei den Venues an oder ging direkt dorthin, um sich die Karten zu kaufen. Meistens klappt das auch, bei Stomp nicht. Da war alles weg. Zwei Straßen weiter war allerdings ein Plakat über einem Eingang zu einem Keller (so schien es). Die beworbene Veranstaltung hatte ich ein paar Wochen zuvor zufällig bei einem Auftritt in der Jay Leno Show im Fernsehen gesehen und war da schon fasziniert. Zum Glück musste ich D. nicht lange überreden (ich kannte nur die eine Nummer, ansonsten war mir die Show unbekannt) und wir sind auf Verdacht rein. Es war großartig. Alles passte. Der selbstgebackene Schokoladenkuchen im Foyer, der von einer älteren Dame gebacken und verkauft wurde - die Einnahmen gingen an eine wohltätige Organsisation. Man konnte (falls noch vorhanden) das gespuckte Bild einer vorangegangenen Show kaufen, alles war bunt, überall waren Rohre, es lief schöne, aber seltsame Musik (die Röhrenmusik der Blue Man), eine andere Welt. Das Theater selbst war klein, ganz anders als die riesigen Hallen in Berlin und Stuttgart, aber genau das machte den Reiz aus. Es war Off-Broadway und nichts passte besser zu diesen blauen Typen, die wie Welpen die Welt, unsere Welt, erkundeten und dabei auch viel Unfug anstellten. Und wenn am Ende KLF den last train to transcentral ankündigten und man sich aus einem Meer aus Papier befreien musste, blickte man staunend auf drei blaue Gestalten, die die Arme in die Luft reckten, während das Stroboskop Lichtblitze durch den Raum jagte. Man saß einfach nur da. Und war glücklich.
Ich war noch mindestens drei Mal im Astor Place Theatre und war jedes Mal aufs Neue begeistert. Auch alle anderen, die ich mitschleppte, waren begeistert. New York ohne Blue Man Group war fast ein No Go. Und jetzt sind sie raus aus New York. Raus aus diesem kleinen, knuffigen Theater. Eine Zeitung schrieb „eine Ära geht zu Ende“. Das stimmt. Die Shows in den großen Hallen gibt es weiter, sie sind toll und schön und alles, aber sie sind nicht dasselbe.
Tschüss Blue Man, macht es gut. Bin gespannt, was in Euer Theater kommt.
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