Samstag, 19. April 2025
Meine Hoffnung ist elastisch-textil

Neu im Angebot: Patellasehnengezicke. Wieder etwas, das man nicht braucht. Nachdem das linke Knie nun orthesiert ist, fängt das rechte Knie an zu zicken. Fühlt sich wohl benachteiligt und verlangt auch nach Aufmerksamkeit. Nach dem stechenden Schmerz mitten im Lauf hat es die nun auch.

Beim Arzt war ich noch nicht, wie auch... so auf die Schnelle bekommt man den nicht. Außerdem habe ich einen Ende Mai. Nicht explizit dafür, aber schön, dass ich nun neben Zweitmeinung noch eine Erstmeinung für diesen Mist einholen kann. Derweil muss es Doktor Google tun und da heißt es: Patellaspitzensyndrom. Klingt doof, ist es auch. Es tut weh ohne Ende, man soll erstmal pausieren und dann wird man sehen. Pausiert habe ich, allerdings nur einen Tag. Das ist eindeutig zu wenig. Selbst Doktor Google spricht von einigen Wochen. Das passt mir nun aber gar nicht, denn ich zwei Wochen bin ich bei einem Lauf angemeldet. Sind nur zehn Kilometer, aber selbst die würden momentan nicht gehen. Mist.

Bei Doktor Google gibt es auch Hilfsmittel zur Unterstützung der Patellasehne. Ein sogenanntes "Knee Strap". Das ist mehr oder weniger ein Band, das eng unterhalb der Kniescheibe ums Bein gewickelt wird. Dadurch würde besagte Patellasehne unterstützt, sie würde weniger gereizt und das wäre eine sinnvolle und gute Sache. Und da der Teufel in der Not Fliegen frisst, muss es bei mir nun ein überteuertes Umsbeinbindeband richten. Bestellt ist es, osterbedingt kommt es Dienstag. Bis dahin möchte ich eh pausieren, passt also zeitlich.

Meine Hoffnung beruht also auf einem Stück elastischen Textil. Naja, immerhin etwas.

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Freitag, 18. April 2025
Karfriday on my mind

Happy Karfreitag everyone. Was auch immer Jesus an dem Tag getrieben hat: Danke dafür. Den freien Tag nimmt man doch gerne dankbar an.

Hier in der Gegend sind überall Feste, auf denen es Fisch gibt, der dann in viel Bier oder Wein schwimmen darf. Früher, in jungen Jahren, war das eine willkommene Gelegenheit für Vollsuff. Den Entfernungen geschuldet oft mit einer An- und Abreise via Fahrrad verbunden. War nicht immer eine gute Idee und meistens wahrscheinlich auch illegal. Aber da die Festplätze meist an einem See etwas außerhalb sind, war man die meiste Zeit eh auf Feldwegen und durch Wälder unterwegs, wo weit und breit kein motorisierter Verkehr und auch keine Polizei unterwegs war.

Der Vorteil an Karfreitag ist der Wochentag: man hat ein langes Wochenende zum Erholen vor sich. Ganz anders der 1. Mai, der mit etwas Pech mitten unter der Woche lag und man somit mit Nachwehen am Tag darauf rechnen musste. Schon faszinierend, wie man sich da von Feiertag zu Feiertag hangelte. Okay, das ist auch heute noch so, aber so feucht-fröhlich geht es nicht mehr zu. Ist auch besser so. Selbst ein langes Osterwochenende würde wahrscheinlich nur bedingt zur Rekonvaleszenz reichen.

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Donnerstag, 17. April 2025
Adrenalin = Lob

Die innere Uhr kalibriert sich neu. Kein Aufstehen mehr mitten in der Nacht; das Aufwachen rückt immer näher an die eigentliche Weckzeit. Allerdings erwache ich nun mitten aus einem Traum, es sind aufwühlende Träume und mein Puls rast. Es ist so ein bisschen wie bei Flatliners, also so ungefähr. Nur ohne Nahtod. Und ohne Defillibrator. Naja, es ist wohl doch anders. Ein bisschen zumindest.

Mit einer Fuhre Adrenalin aufwachen ist gar nicht schlecht. Man ist gleich hellwach, keine Spur von Müdigkeit, man braucht natürlich trotzdem Kaffee, aber eher zum Runterkommen. Das hat was. Wenn man es steuern könnte, würde ich mir immer ein adrenaliniges Aufwachen wünschen und nicht das tranige aus den Federn wühlen, ins Bad robben und nur mit Mühen die Kaffeemaschine erreichen, um wenigstens einen Hauch Leben in den müden Körper zu pumpen. Dann lieber gleich Aktion in den Herzkammern und Körperspannung in den Gliedern. Je nach Traum in allen. Kann man sich aber leider nicht aussuchen. Vielleicht ist es morgen schon ein schluffiges Arghschonwiedermorgen-Aufstehen. Wäre dann sogar ohne Wecker, weil Feiertag. Wobei ich den Wecker bis auf die Tage, an denen ich echt früh raus muss eh nicht brauche, weil ich schon lange vorher wach bin. Morgen bräuchte ich auch kein Adrenalin. Es ist nichts geplant, ich kann den ganzen Tag abhängen, sogar das Wetter wird so, dass ein fauler Couchtag keine Schande ist. Da braucht es den morgendlichen Kick gar nicht. Aber falls er doch kommt, werde ich mich nicht beschweren. Im Gegenteil: ich werde meinen Körper loben und dafür feiern. Er soll wissen, dass Morgen-Adrenalin eine gute Sache ist. Er soll nach mehr Lob hecheln und er wird mit der Zeit merken, dass Adrenalin=Lob und deshalb wird er Adrenalin in ungeahnten Mengen produzieren, ich werde ihn loben, wie er noch nie gelobt wurde und mein Aufstehen wird ein wortwörtlicher Kick-Start in den Tag. Das wird toll, das wird großartig, das wird grandios. Ich werde nie wieder ohne wollen... Tja, so entstehen wohl Süchte.

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Mittwoch, 16. April 2025
Auf Link folgt Gegenlink

"Ist das ein E-Auto?"
Das ist die erste Frage meiner Mutter, nachdem ich ihr eine Nachricht geschickt hatte, dass zwei Straßen weiter gerade ein Großeinsatz der Feuerwehr wegen eines Garagenbrands ist. Das wird wohl nichts mehr mit Mobilitätswende bei meinen Eltern. Dabei überlegt mein Vater tatsächlich, ob er auf seine alten und leider auch gebrechlichen Tage sein dieselsaufendes Schlachtschiff gegen ein neues Fahrzeug eintauscht. Das wäre völlig unnütz, die Tage, an denen er noch aktiv am Straßenverkehr teilnimmt, sind gezählt. Weniger wegen kognitiver Fähigkeiten was das Fahren betrifft - er stört sich an fehlenden Parkmöglichkeiten und den entsprechend langen Wegen, die er mit dem Rollator von dort zum eigentlichen Ziel noch zurücklegen müsste. Deshalb bleibt er weitestgehend zuhause und minimiert Auswärtstermine (Arztbesuche meist) auf ein Minimum. Das verbliebene Pensum an Fahrten geht noch gut mit dem aktuellen Auto, das aber auch schon das eine oder andere Zipperlein plagt. Meinen Hinweis, dass es sich vielleicht nur dem Fahrer anpassen möchte; moderne Fahrzeuge haben so ein Feature, um sich optimal an das Fahrpersonal einzustellen, wurde als nicht wahr weggebügelt und die Option eines Neufahrzeugs präsentiert. Zur Wahl stand eigentlich nur ein Modell: das exakt gleiche wie aktuell, nur in neuer. Also wieder Diesel, wieder viel zu groß und völlig übermotorisiert. Kompletter Schwachsinn. In minimalsten Dosen und in feinchirurgischer Kleinarbeit habe ich über Wochen den Samen "E-Auto" gesät. Wie toll die doch sind, gerade für Kurzstrecken, was ja das Gros der Fahrten ausmache, schnell sind die Dinger auch und als Top-Argument: es gibt spezielle Parkplätze und die sind oft sehr nah am Eingang der anzufahrenden Stätten. Ein bisschen ging der Keim auch auf. Sogar das Thema "Wallbox" schimmerte plötzlich durch, aber... diese dauernden Brände. Den Worten meiner Eltern nach, brennt es gerade in halb Deutschland und Grund sind einzig und alleine die E-Fahrzeuge. Jeder Online-Artikel zu irgendeinem Brand landet in meiner Inbox und sei es in den hintersten Winkel der Republik, in die mein Vater noch nicht mal mit seinem Diesel-Monster fahren würde. Keine Ahnung, wie sie auf diese Artikel stoßen. Vielleicht sind sie in einer obskuren Telegram-Gruppe. Ich habe mittlerweile eine Liste an Studien, die auf die Zuverlässigkeit von E-Autos hinweisen. Es ist wie mit den Gegenzöllen: auf jeden Link von Trump meinen Eltern folgt ein Link von mir. Das ist alles nicht schön, aber man muss dem ja was entgegensetzen. Und nun das... ein Brand in direkter Nachbarschaft. Ein Garagenbrand noch dazu. Die Ursachen sind noch unklar, zumindest für die Feuerwehr. Meine Eltern haben aber einen Verdacht... Es bleibt schwer.

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Dienstag, 15. April 2025
Mit Musterhausküchenfachgeschäft war alles besser

Keine weiteren Emails; es war wohl eine einmalige Nacht der Tiraden. Es sei denn, da käme wirklich ein Brief vom Anwalt oder eine Email an meinen Arbeitgeber. Beides wäre spannend, beides wäre nervig. Ich gehe davon aus, dass Beides nicht passieren wird.

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Diese Woche kein Besuch im Headquarter. Von meinen "Kontaktpersonen" ist niemand da und die Zeit, die ich für An- und Abreise benötige, brauche ich viel dringender für ein Projekt, das diese Woche beendet sein muss. Ob das klappt, wird sich zeigen. Immerhin kann ich trotzdem noch einigermaßen schlafen.

Die An- und Abreise fehlt mir ein bisschen. Ich fahre gerne Bahn und tatsächlich ist der Tag im Headquarter die Zeit, an der ich am meisten unter Menschen bin. Nicht, dass ich ausgiebig da ausgiebig sozialen Kontakt und ausufernde Konversationen hätte, aber da sind immerhin andere Menschen. Das gilt nicht unbedingt für die restliche Zeit. Ich genieße es auch, einfach nur da zu sitzen und die vorbeirauschende Landschaft zu genießen. Die aufgehende Sonne über den Bergen ganz weit hinten, die Felder an Fahrzeugen, die auf einem riesigen Gelände auf ihren Abtransport warten, die Einfahrt in die Stadt, vorbei an den Staus auf dem Zubringer, die ersten Lichter in den Bürokomplexen am Bahnhof. Sogar die Wanderung der Kolonne Richtung Ausgang und den U-Bahnen hat seine Momente. Beim Warten auf die U-Bahn sieht man in der Menge immer wieder bekannte Gesichter. Bekannt nicht im Sinne von Kennen, aber es sind eben immer die gleichen Leute. Der Mann mit FSP-Maske und dem gut geschützten Tablet, der ungern U-Bahn fährt, deshalb ganz vorne stehen muss, wenn die U5 einfährt, damit er als erstes einsteigen kann und der sich auch direkt nach Abfahrt von der vorletzten Station vor seinem Ausstieg wieder an die Tür drängelt, damit er auch als erstes wieder raus kommt. Der modebewusste junge Mann mit den nach hinten gegelten Haaren, der streng darauf achtet, dass auch wirklich jedes Kleidungsstück gut sichtbar das Logo oder den Namen eines teuren Herstellers trägt, der nichts anderes zu besitzen scheint als Sneaker-Socken, von denen nur ein kleiner Rand aus den Designer-Schuhen herausblitzt - auch im Winter, wenn es eigentlich zu kalt für nackte Knöchel ist. Seine Haut ist schlecht, aber das ist dem Alter geschuldet. Die Pubertät ist noch nicht sehr lange her.
Man ist immer kurz davor, diesen Leuten zuzunicken, wenn man von der Rolltreppe auf den Bahnsteig tritt. Ein kurzes, wissendes Nicken, ein kurzer Gruss, weil: man kennt sich.

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Musterhausküchenfachgeschäft. Als die Werbung dafür noch im Radio kam, war alles ...naja, nicht gut, aber bei weitem besser. Ich wäre dafür, dass diese Werbung wieder kommt. Vielleicht hilft es. Crowdfunding?

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