Donnerstag, 17. Juli 2025
Kein Buch fürs Bett

Man soll die letzten Stunden des Tages nicht vor einem Bildschirm verbringen. Nicht dem TV Gerät, aber auch nicht vor einem Tablet oder dem Handy. Das gute alte Lesen, das ist super! Mit einem eReader geht das klar (hat eine andere Art von Licht als Tablet und Handy und das ist okay), aber natürlich auch Bücher in gedruckter Form. Nachdem das letzte Buch via Kindle gelesen wurde, bin ich nun auf ein gedrucktes Werk geswitcht. Das funktioniert aber nur so mittel. 1376 Seiten sind viel, selbst bei kleiner Schrift und dünnem Papier. Es ist ein dicker Wälzer, den ich da neben Katze mit im Bett habe.

Ich lese seitlich liegend, das Buch in der jeweilig unten liegenden Hand haltend. Mit dem Kindle kein Problem, Taschenbücher sind auch machbar. Ein 1376-Seiten Machwerk nicht so. Es ist nicht nur schwer, sondern auch sehr unhandlich. Außerdem habe ich ein bisschen Sorge, dass ich die Katze erschlage, wenn es mir runter- und auf sie drauf fällt.

Das ist kein Buch fürs Bett. Ich wollte es aber in gedruckter Form, da es auch Fotos enthält und mein Kindle ist alt: das kann Fotos nur so rudimentär. Es ist ein Oldschool-Lesegerät. Fotos zeigt es widerwillig, nur in Schwarzweiß (weil es per se keine Farben kann) und krisselig. Fotos sind ihm zuwider, die möchte er nicht, es ist ein Gerät des geschriebenen Wortes, nicht der künstlichen Realität eines Fotos.
Das Buch hat aber Fotos, also: gedruckte Version. Vielleicht ist es eben einfach kein Bettbuch. Man kann es im Sessel lesen, das Buch sanft auf den Schoß gebettet. Oder am Tisch. Vielleicht auch im Urlaub auf einer Sonnenliege, auf der man bäuchlings liegt und das Buch auf dem Boden im Schatten liegt und somit gut lesbar ist. Man kann sich aber nicht auf den Rücken drehen, denn dann hat man das gleiche Problem wie im Bett: das Buch wird schwer in den Händen. Im Urlaub wäre das noch okay, man kann sich ja wieder ausruhen, nach einer anstrengenden Runde Rückenlesen. Kurz vorm Einschlafen ist das aber nix. Dazu kommt noch die relative kleine Schrift. Das Licht ist im Schlafzimmer schummrig, ich nehme dort keine (oder zumindest selten) Filme auf, die gut ausgeleuchtet sein müssen, damit man auch jeden Winkel erkennt - auch bei schnellen, ruckartigen Bewegungen. Schummriges Licht, müde Augen und kleine Schritte... eine unheilige Kombi. Da ist das Kindle mit seiner einstellbaren Helligkeit und Schriftgröße der eindeutige Gewinner. Außer bei Fotos. Außerdem habe ich das Buch ja nun mal in gedruckter Form; ich werde es mir nicht noch als Kindle-Variante fürs Bett holen. Wäre ja auch beleidigend dem Buch gegenüber. "Du willst mich nur fürs Bett!"... Und das würde auch noch stimmen.

Mit was für Problemen man sich kurz vorm Einschlafen so rumschlägt. Naja, immerhin besser, als sich den Kopf über die Weltlage zu zerbrechen.

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Mittwoch, 16. Juli 2025
Morgendliches In-den-Garten-Hechten

Der Zug für die Rückfahrt wäre übrigens auch ausgefallen. Immerhin in dieser Hinsicht ist Verlass auf die Bahn.

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Der heutige Tag beginnt früh (eine Stunde vor dem Wecker wach), einem grauen Himmel (unerwartet dunkel) und ein bisschen Regen. Letzteres führte dazu, dass auch schon Bewegung am Morgen dabei war und zwar in Form eines In-den-Garten-Hechtens, um drei Säcke mit gemähtem Gras und Buschschnittkram ins Trockene zu verfrachten. Das kommt nämlich alles gleich weg. Um 8 Uhr öffnet der Wertstoffhof und ich gedenke, der erste dort zu sein. Eigentlich könnte ich jetzt schon hin und ein Zelt davor aufbauen. Wie früher vor den Apple Stores, als die ersten iPhones rauskamen oder bei Konzerten von angesagten Musikgrößen, wenn die Leute beim Konzert in der allerersten Reihe stehen wollten (für Row One. Die Row Zero zeltet nicht vor Konzerthallen oder Stadien). Wenn dann das große Tor aufschwingt, kann ich direkt durchhuschen, an den Waagen für die LKW vorbei und gleich rechts, da ganz nach hinten. Das ist der Platz für Grünschnitt, das ist mein Platz für heute. Die Warnweste liegt schon parat, denn darauf wird Wert gelegt. Zu Recht! Sicherheit geht vor - auch und gerade, wenn es um Grünschnitt geht. Man möchte ja schnell wieder gefunden werden, wenn man unter einem Berg Gras und losem Blattwerk verschütt geht. Tatsächlich ist die Idee dahinter aber eher, dass man nicht von anderen Wertstoffentsorgern oder Mitarbeitern des Hofs über den sprichwörtlichen Haufen gerannt (oder besser: gefahren) wird. Ist ja nett, dass man sich diesbezüglich Sorgen macht. Und die Versicherung wird sicher auch das eine oder andere Wort mitgesprochen haben.

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Der Regen möge sich aber später wieder verziehen, sonst wird das nix mit einem kleinen Lauf in der Mittagspause. Der ist aber fix eingeplant - aus physischen, wie auch psychischen Gründen. Und ja, ja, ich weiß: gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Meine Laune gibt es aber gerade auch nur in schlecht, also Schnauze.

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Dienstag, 15. Juli 2025
Her mit den Bonus-Punkten!

Zuerst hieß es, der Zug wäre verspätet und zwar um 46 Minuten. Dann hieß es, die Teilstrecke fiele aus. Teilstrecke bedeutet in meinem Fall der Teil, in dem ich ein- und wieder aussteige. Das ist so ein bisschen wie "Sie atmen sehr sehr unregelmäßig und in extrem langen Zyklen" anstatt "Atmet nicht mehr, ist tot" zu sagen. Die Teilstrecke fällt aus...

Somit fällt meine Anfahrt ins Headquarter aus. Alternative wäre wieder mal das Auto und somit stundenlanger Stau (das mit Ansage). Ich habe entschieden, dass ich im Home Office bleibe. Tatsächlich macht das ohnehin am meisten Sinn. Im Büro sind heute wichtige Gespräche mit externen Leuten. Ich würde dort alleine auf weiter Flur in einem überhitzten Büro mit Blick auf eine Baustelle sitzen, genervt sein und meine Kopfschmerzen kultivieren.

Falls ich je Bedenken gehabt hätte, eine Sozialphobie durch das viele Alleinsein zu entwickeln: zu spät, ist schon da.

Nochmal wegen Bahn: natürlich kann ich diese ausgefallen Fahrten stornieren, aber ich buche die ja nicht des Stornierens wegen; ich würde schon gerne von A nach B kommen (und das nicht so kostenintensiv wie bei Culcha Candela). Die Fahrten sind schon Wochen im Voraus geplant und gebucht - auch dies aus Kostengründen. Ich fahre gerne mit der Bahn, aber das impliziert, dass sie fährt. Teilweise ist sogar Rumstehen auf freier Strecke okay, solange die Klimaanlage geht und keine Reisegruppe auf dem Weg zum Kongress der Gekochten-Eier-auf-Reisen-Essenden mit an Bord ist. Aber ein wichtiges Element ist immer ein Zug, ein Abteil, ein geschlossener Raum in einem physisch vorhandenen Gefährt. Wenn die Fahrt ausfällt, ist da aber leider auch kein Gefährt und somit ist auch die Freude dahin. Außerdem bekomme ich bei Stornierung keine Bonus Punkte. Das prangere ich an. ICH wäre ja gerne gefahren, also her mit den Punkten. Letzte Woche kam eine Email von der Deutschen Bahn. Eine Warnung. Im September gingen einige Bonus-Punkte verloren (die gelten wohl nur ein Jahr) und ich würde unter eine magische Grenze rutschen und somit aus dem exklusiven Zirkel der Silber-Bonus-Punkte-Leute rutschen. Das hätte immense Folgen, die man sich gar nicht ausmalen möchte. Die Bahn tut es trotzdem und mahnt: nichts mehr mit in der Lounge abhängen. Keine für die Bonus-Leute reservierten Sitze mehr. Kein Freigetränk hier, keine kostenlose Massage dort. Außerdem würde das Zugpersonal hässlicher und unfreundlicher.
Mit der heutigen Fahrt hätte ich neue Punkte gesammelt und die Schmach wäre zumindest kurzfristig an mir vorbeigezogen. Durch die Stornierung wird es aber keine Punkte geben und mir droht ein Bahnleben in der Belanglosigkeit. Also quasi wie jetzt, wo meine Fahrten einfach so gestrichen werden und ich von diesen ominösen Vorteilen bisher nichts wusste. Es ist alles nicht schön und unfair ist es obendrein. Womit ich das verdient habe... ich weiß es nicht. Ich habe so eine Ahnung, aber das hat doch niemand mitgekriegt... Egal. Heute also Home Office. Wie schon letzte Woche, wie schon gestern und wie die restliche Woche auch. Never change an running System. Wäre halt schön, wenn das System wirklich running wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

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Montag, 14. Juli 2025
Elbtower für Infantino

Beschissen geschlafen, mies gelaunt. Willkommen in der neuen Woche - es ist Montag, früher Morgen. Die ganze Scheiße steht also noch in voller Pracht und unangetastet vor mir. Die Freude ist groß.

Für einen Morgenlauf war ich zu müde, nun hoffe ich, dass das Wetter bis zur Mittagspause hält. Wobei es gerade echt gut ist (ein Lichtblick, ein Lichtblick!): Wolken halten die Sonne im Zaum, man kann wunderbar durchlüften. Herrlich. So darf es bleiben. Halt nur kein Regen. Aber schauen wir mal. Trotz dem Gejammer bin ich optimistisch (merkt man nur nicht auf Anhieb).

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Gestern ging diese seltsame Klub WM zu Ende. Der Einzige, der sich übermäßig gefreut hat, war der menschliche Penis aus der Schweiz. Und der orange Trottel, den man (so habe ich gelesen. Angeschaut habe ich den Mist nicht) anscheinend nicht von der Tribüne nach der Pokalübergabe runtergekriegt hat. Glückwunsch an wen auch immer (Chelsea wars glaub ich).

Ein gewaltiges Argument für Deutschland, sich nicht um die Austragung von solcher Scheiße zu bemühen: der menschliche Penis aus der Schweiz hat die Angewohnheit, in das Land zu ziehen, das sich am meisten um die Austragung bemüht. So weilte er mit gemeldeter Wohnadresse bei den fußballverrückten Katarlesen und aktuell hat er eine Wohnung im Trump-Tower. Es wäre also zu befürchten, dass es ihn in deutsche Gefilde zieht, käme es zu ernsthaften Erwägungen einer Austragung hier. Das kann niemand wollen. Aber kleiner Tipp, falls es doch soweit käme: der Elbtower in Hamburg wäre ein mehr als adäquates Quartier für diesen grundsympathischen Herrn.

Das muss jetzt aber reichen in Sachen Fußball. Wenn sogar ich mich mit der Thematik befasse, war es entweder erstaunlich großartig oder richtig ekliger Bockmist. Sie dürfen raten, was auf die Klub WM zutrifft.

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Die große Katze ist mittlerweile ein einziger, großer Fellknoten. Es läuft wieder auf einen Besuch bei der Tierärztin raus; Sedierung inklusive. Das kostet eine Menge Geld, aber das ist zweitrangig: viel schlimmer finde ich, wie die Katze hinterher total fertig und taumelig durch die Gegend torkelt. Aber ich befürchte, es geht nicht anders.

Übrigens auch ein großer Faktor bei der "Miese Laune"-Sache.

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Get the Party started... die Arbeit ruft.

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Sonntag, 13. Juli 2025
Sonntag halt

Geschlafen wie der sprichwörtliche Stein, aber anscheinend nicht wirklich tief. Macht aber nichts, man gewöhnt sich daran. Eigentlich dachte ich an eine kleine Laufrunde am Morgen (die sind gerade wirklich klein), aber mit dem Wissen, dass später noch eine bisschen Radfahren auf dem Programm stand, habe ich die bleiben lassen.

Fürs Rad war das Wetter perfekt. Nicht zu heiß, ein leichter Wind, super. Zuerst über Felder, dann am Fluss entlang. An eben jenem Fluss (allerdings etwas dahinter in den Armen) ist am Freitag ein Angler gestorben. Fiel rein und konnte nur noch tot geborgen werden. Wie das genau passiert sein soll, erschließt sich mir nicht, aber gerade ertrinken hier in der Ecke erstaunlich viele Menschen. Vielleicht ist das öfter mal so um diese Zeit, man liest das, wundert sich und vergisst es wieder ein Jahr lang, um es dann wieder zu lesen (mit neuen Ertrunkenen natürlich) und wundert sich wieder. Jedenfalls ist dann gerade wohl wieder Saison. Ich bin heute davon gekommen, kein Sturz in den Fluss (war allerdings auch nicht angeln). Ich war gar nicht im Wasser, hatte somit auch keinen Feindkontakt mit einem Wels (auch so ein Ding: gab es das früher auch? Welsangriffe? Nicht, dass ich wüsste. Ich meine irgendwo gehört zu haben, dass auch das eine Folge des Klimawandels sei: die Seen sind zu warm, die Welse kommen höher im See (üblicherweise tummeln sie sich am Grund des Sees) und so überhaupt erst in Kontakt mit Badenden. Keine Ahnung, ob das stimmt) und war grundsätzlich keinen Gefahren maritimer Art ausgesetzt.

Auf dem Rückweg noch an einem Fest des örtlichen Reitervereins vorbei, weil ich den Nachbarn versprochen hatte, was mitzunehmen. War ein Fehler. Dieses Fest ist jedes Jahr (ähnlich den ertrinkenden Menschen. Kein kausaler Zusammenhang) und das schon seit sehr vielen Jahren. Trotzdem haben sie weiterhin keinerlei Struktur in ihrem Bestellwesen und der Produktion und sind heillos überfordert, wenn mehr als zwei Personen anstehen. Eine halbe Stunde später war die Lieferung an die Nachbarn bereit, der Heimweg angetreten und die Lieferung geliefert. Ich auch. Deshalb ein spätes Frühstück (13 Uhr), kurz im Schatten chillen, aber dann ein Einsehen gehabt und dem Körper gegeben, was er wollte: Mittagsschlaf.

Sonntag halt.

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