Mittwoch, 30. Juli 2025
Bucket List
Grüße gehen raus nach Wacken. Ich wäre dafür zu alt. Matsch, Schlamm, Dauerregen, nassklammer Schweiß in muffeligen Zelten. Eigentlich war ich mein Leben lang dafür zu alt. Mit Wacken zieht also ein weiteres Bucket List-Ding unerledigt an mir vorbei. Es ist nicht das einzige. Tatsächlich wird die Liste immer länger statt kürzer. Es ist wie so oft: sammeln alleine bringt nichts; man muss es auch tun. Naja.
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Die Laune ist grau wie das wetterbedingte Draußen. Beim morgendlichen MoMa-Schauen schon grieselige Stimmung gekriegt, die sich beim Scrollen durch die Nachrichtenportale weiter verschlechterte. Doomscrolling at its best. Dazu noch völlig irre Träume, die ich dankenswerterweise schon weitestgehend vergessen habe. Nur der mit meinem Vater ist noch nicht ganz weggebröckelt. Ausgerechnet der.
Nun gilt es, diese fragile Stimmung wieder einzufangen. Eigentlich wäre Sport eine gute Sache, aber für draußen ist es zu nass, für drin zu unaufgeräumt und zum Aufräumen die Laune nicht passend. Außerdem reicht die Zeit nicht mehr. Meine Hoffnung ruht auf der Mittagspause. Falls es weiterhin so regnet, könnte ich die Zeit für ein grobes Umsortieren nutzen, damit Sport auch hier drin möglich ist. Es ist wie mit der Bucket List: auch die To Do Liste wird immer länger und länger und der Grund ist der gleiche wie bei den "Hach, das muss ich unbedingt noch machen"-Dingen... man muss Dinge tun, nicht nur aufschreiben. Ich gelobe Besserung. Das schreibe ich am Besten gleich auf die Liste: Mich bessern!
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Vielleicht sollte ich die Bucket List einfach ohne weiteren Blick darauf entsorgen. Die meisten Einträge sind ohnehin reiselastig: Hotels & Resorts und ähnliches. So White Lotus Locations, aber die lange vor White Lotus. Die Liste wurde lange vor Corona angelegt und eventuell existieren viele der Ach so tollen-Unterkünfte und -Ziele gar nicht mehr oder zumindest gar nicht mehr in der Form. Und selbst wenn sie noch da sind: für einiges auf der Liste bin ich einfach zu alt, zu uncool oder auch schlicht zu arm. Vielleicht sollte ich die Liste also einfach wegwerfen und eine neue beginnen. Mit Dingen, die auch realistisch ist. Oder zumindest nicht völlig utopisch: träumen ist ja durchaus drin und auch gewünscht. "Giselas Frühstückspension" im Schwarzwald muss nicht unbedingt auf die Bucket List.
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Wieso Wacken auf der Bucket List landete ist mir ohnehin ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte ich gerade Bilder von glücklich feiernden Menschen gesehen. Das hat Wacken ja auf jeden Fall zu bieten und das bei jedem Wetter.
Vielleicht kommt Wacken ja doch auch auf die neue Liste.
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Die Laune ist grau wie das wetterbedingte Draußen. Beim morgendlichen MoMa-Schauen schon grieselige Stimmung gekriegt, die sich beim Scrollen durch die Nachrichtenportale weiter verschlechterte. Doomscrolling at its best. Dazu noch völlig irre Träume, die ich dankenswerterweise schon weitestgehend vergessen habe. Nur der mit meinem Vater ist noch nicht ganz weggebröckelt. Ausgerechnet der.
Nun gilt es, diese fragile Stimmung wieder einzufangen. Eigentlich wäre Sport eine gute Sache, aber für draußen ist es zu nass, für drin zu unaufgeräumt und zum Aufräumen die Laune nicht passend. Außerdem reicht die Zeit nicht mehr. Meine Hoffnung ruht auf der Mittagspause. Falls es weiterhin so regnet, könnte ich die Zeit für ein grobes Umsortieren nutzen, damit Sport auch hier drin möglich ist. Es ist wie mit der Bucket List: auch die To Do Liste wird immer länger und länger und der Grund ist der gleiche wie bei den "Hach, das muss ich unbedingt noch machen"-Dingen... man muss Dinge tun, nicht nur aufschreiben. Ich gelobe Besserung. Das schreibe ich am Besten gleich auf die Liste: Mich bessern!
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Vielleicht sollte ich die Bucket List einfach ohne weiteren Blick darauf entsorgen. Die meisten Einträge sind ohnehin reiselastig: Hotels & Resorts und ähnliches. So White Lotus Locations, aber die lange vor White Lotus. Die Liste wurde lange vor Corona angelegt und eventuell existieren viele der Ach so tollen-Unterkünfte und -Ziele gar nicht mehr oder zumindest gar nicht mehr in der Form. Und selbst wenn sie noch da sind: für einiges auf der Liste bin ich einfach zu alt, zu uncool oder auch schlicht zu arm. Vielleicht sollte ich die Liste also einfach wegwerfen und eine neue beginnen. Mit Dingen, die auch realistisch ist. Oder zumindest nicht völlig utopisch: träumen ist ja durchaus drin und auch gewünscht. "Giselas Frühstückspension" im Schwarzwald muss nicht unbedingt auf die Bucket List.
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Wieso Wacken auf der Bucket List landete ist mir ohnehin ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte ich gerade Bilder von glücklich feiernden Menschen gesehen. Das hat Wacken ja auf jeden Fall zu bieten und das bei jedem Wetter.
Vielleicht kommt Wacken ja doch auch auf die neue Liste.
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Dienstag, 29. Juli 2025
Eine Überdosis Elektrolüte auf Sült
Vom Wecker geweckt und dabei gnadenlos aus einem Traum gerissen worden. Ob es ein schöner oder ein doofer Traum war, wusste ich schon gleich danach nicht mehr. Es war jedenfalls ein aufregender, dem Puls nach zu urteilen. Womöglich hatte ich sensationellen Sex oder war auf der Ziellinie bei einem Marathon. Beides Momente, bei denen ich gerne noch dabei geblieben wäre, aber der Wecker kennt keine Gnade. Immerhin fuhr die Bahn heute und das auch noch pünktlich. Da hat sich das Wecken wenigstens gelohnt.
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In letzter Zeit stolpere ich immer wieder über Werbung für "Elektrolüte". Nein, das ist kein Schreibfehler meinerseits: der Hersteller nennt seine Elektrolyte so. Da hatte die Marketingabteilung wohl eine ganz besondere Kreativsitzung mit ganz viel "Elektrolüte" für die zarten Werbernäschen. Es gibt auch "Elektrolüte Senior". Im dazugehörigen Fernsehspot kommt die ältere Dame des Hauses von hinten zu dem am Tisch sitzenden älteren Herrn und sagt sinngemäß: "Wir haben heute noch was vor - vergiss nicht Deine Elektrolüte". Was genau man vorhat, wird nicht erwähnt. Von exzessivem Kuscheln über Kinder auf der Straße beschimpfen bis zu gemeinsamem Gebiss-Reinigen ist alles möglich. Vielleicht gehts aber auch nur auf einen Kurztrip übers Wochenende. Nach Sült.
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In letzter Zeit stolpere ich immer wieder über Werbung für "Elektrolüte". Nein, das ist kein Schreibfehler meinerseits: der Hersteller nennt seine Elektrolyte so. Da hatte die Marketingabteilung wohl eine ganz besondere Kreativsitzung mit ganz viel "Elektrolüte" für die zarten Werbernäschen. Es gibt auch "Elektrolüte Senior". Im dazugehörigen Fernsehspot kommt die ältere Dame des Hauses von hinten zu dem am Tisch sitzenden älteren Herrn und sagt sinngemäß: "Wir haben heute noch was vor - vergiss nicht Deine Elektrolüte". Was genau man vorhat, wird nicht erwähnt. Von exzessivem Kuscheln über Kinder auf der Straße beschimpfen bis zu gemeinsamem Gebiss-Reinigen ist alles möglich. Vielleicht gehts aber auch nur auf einen Kurztrip übers Wochenende. Nach Sült.
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Montag, 28. Juli 2025
Regen
Zwar vor dem Wecker wach geworden, aber irgendwie widerwillig. Dem Körper war schon klar, dass es kein Entkommen gibt, aber noch zehn Minütchen...
Hat er gekriegt.
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Die Nacht hörte sich an wie Zelten direkt in der Nähe eines Wasserfalls. Der Regen zeigt, was er kann. Da freut sich die Natur und Südeuropa ist neidisch. Bin gespannt, ob sich das sonore Geplätscher auf meinen Schlafrhythmus ausgewirkt hat. Meine Blase zeigte sich unbeeindruckt; es war kein Aufstehen nötig in der Nacht.
Der Regen geht die nächsten Tage weiter; mit Pausen. So gegen Mittag soll eine kommen, was mir recht wäre. Da habe ich einen kurzen Testlauf geplant. Das Knie zickt zwar weiterhin, aber ich würde gerne mal schauen, ob die Zickerei mehr oder weniger wird (oder auf gleichem Level bleibt), wenn es ein bisschen beansprucht wird. Nur minimal, ich bin ja kein Kniesadist. Aber so ganz ohne geht nicht. Also ohne Laufen, nicht ohne Kniequälen.
Morgen wären auch ein paar Regenpausen schön. Speziell, wenn ich rund um den Bahnhof unterwegs bin. Und auf dem Weg von dort ins Büro und später zurück. Dazwischen kann es meinetwegen Schwimmbeckenmengen regnen. Einzig das Grau und die fehlende Helligkeit sind noch ein bisschen nervig, aber nun denn. Hell wird es auch durch Lampen und das Grau muss man ertragen. Wird ja auch wieder besser. Und dann kommt der Herbst und dann der Winter und da ist es nicht grau, sondern dunkel. Den halben Morgen und dann schon wieder am späten Nachmittag. Das ist dann quasi Grau Deluxe.
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Vorbei ist es mit dem Lotterleben. Das Finanzamt hat jetzt eine SEPA-Bevollmächtigung von mir.
Hat er gekriegt.
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Die Nacht hörte sich an wie Zelten direkt in der Nähe eines Wasserfalls. Der Regen zeigt, was er kann. Da freut sich die Natur und Südeuropa ist neidisch. Bin gespannt, ob sich das sonore Geplätscher auf meinen Schlafrhythmus ausgewirkt hat. Meine Blase zeigte sich unbeeindruckt; es war kein Aufstehen nötig in der Nacht.
Der Regen geht die nächsten Tage weiter; mit Pausen. So gegen Mittag soll eine kommen, was mir recht wäre. Da habe ich einen kurzen Testlauf geplant. Das Knie zickt zwar weiterhin, aber ich würde gerne mal schauen, ob die Zickerei mehr oder weniger wird (oder auf gleichem Level bleibt), wenn es ein bisschen beansprucht wird. Nur minimal, ich bin ja kein Kniesadist. Aber so ganz ohne geht nicht. Also ohne Laufen, nicht ohne Kniequälen.
Morgen wären auch ein paar Regenpausen schön. Speziell, wenn ich rund um den Bahnhof unterwegs bin. Und auf dem Weg von dort ins Büro und später zurück. Dazwischen kann es meinetwegen Schwimmbeckenmengen regnen. Einzig das Grau und die fehlende Helligkeit sind noch ein bisschen nervig, aber nun denn. Hell wird es auch durch Lampen und das Grau muss man ertragen. Wird ja auch wieder besser. Und dann kommt der Herbst und dann der Winter und da ist es nicht grau, sondern dunkel. Den halben Morgen und dann schon wieder am späten Nachmittag. Das ist dann quasi Grau Deluxe.
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Vorbei ist es mit dem Lotterleben. Das Finanzamt hat jetzt eine SEPA-Bevollmächtigung von mir.
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Sonntag, 27. Juli 2025
Dreckwäschekissenbezug und silberne Luxuskoffer
Große Unzufriedenheit am Sonntag Morgen. Eigentlich würde ich gerne eine Runde laufen, es wäre auch gut für meine Psyche, aber das wird nichts. Das Knie (aktuell rechts) möchte nicht so wirklich und ich habe Angst, etwas - oder besser gesagt: noch mehr - kaputt zu machen. Selbst langsames Laufen ist nicht gut, eher sogar im Gegenteil, weil die Bewegungen dann abgehakter sind, es mehr einem Stechschritt ähnelt und es, zumindest gefühlt, mehr aufs Knie geht, während bei etwas mehr Tempo eine gewisse Geschmeidigkeit kommt es (man) "rund läuft". Keine Ahnung, ob das medizinisch stimmt, aber es fühlt sich so an.
In der Früh war das Wetter auch noch nass und grau und gar nicht passend für einen Lauf, was den Verzicht einfacher machte. Man kann es aufs Wetter schieben, ist ja gefährlich bei Wind, Wetter, Donner und Blitz auf einem freien Feld unterwegs zu sein. Auch im Wald ist es gefährlich. Da sollte man auf keinen Fall laufen. Die perfekte Ausrede, obwohl ich trotzdem noch Lust gehabt hätte. Naja, aber dann halt nicht.
Jetzt scheint die Sonne. Perfektes Laufwetter. Kein Wind, die Temperatur ist optimal. Wahnsinn.
Ich gehe trotzdem nicht. Das Knie braucht den freien Tag und ich bekämpfe die schlechte Laune mit Kaffee. Und Urlaubsplanung. Immerhin ist dafür nun Zeit.
Urlaub... die Flüge sind gebucht, ein relativ grober Plan ist auch vorhanden. Nun gehts an Details. Unterkünfte buchen, nach Mietwagen schauen, Zugstrecke mit Bootankunfsstellen abgleichen, nach "Welcome Cards", ÖNPV-Tickets vergleichen, dies und das. Ich brauche wohl auch einen neuen Koffer. Der bisherige (der eigentlich meinen Eltern gehört) geht aus dem Leim. Außerdem ist er sehr groß, was den Vorteil hat, dass man viel reinbekommt. Der Nachteil ist die Unhandlichkeit. Und er ist entsprechend schwer und das ist bei Flügen immer doof. Nun sogar noch mehr, weil Biliigflieger und deren rigoroses Durchgreifen in finanzieller Sicht, wenn man sich außerhalb der wirklich eng gesteckten Grenzen der Inklusive-Leistungen bewegt.
Die Influencer - und mein exponierter, markengeiler Ex-Chef - schwören ja auf diese silbernen Metallkoffer. Die kosten aber auch gleich mal soviel wie die komplette Reise selbst. Leider gehe ich nicht so oft auf Reisen, dass sich das lohnen würde. Außerdem möchte ich ungern für einen Influencer gehalten werden. Wobei... das könnte witzig sein. Ich könnte noch Fake-Profile anlegen und die URLs auf den sündhaft teuren Blechkoffer kleben. Vielleicht würde das so eine Art Urban Legend, man würde von einem geheimnisvollen Phänomen sprechen: ein Influencer ohne influencenden Content (aber mit so einem silbernen Koffer!). Man würde nach der Person hinter all dem suchen, es gäbe Werbeverträge, Partnerschaften, kostenlose Reisen zu den Locations, an denen The White Lotus gedreht wurde, ich wäre plötzlich tatsächlich ein Influencer und das nur dank des silbernen Koffers mit den URL-Aufklebern drauf.
Andererseits: wenn ich so einen teuren Koffer hätte, würde ich den doch niemals mit schnöden Aufklebern verschandeln. Wird also wohl nichts mit Influencer-Karriere.
Allerdings auch nichts mit silbernem Großkotzkoffer. Vom Discounter muss er allerdings auch nicht sein. Und schon gar keiner mit Bildmotiven. Kein Strand, keine Palmen, keine lustigen Katzen, keine niedlichen Welpen. Ein einfarbiger Koffer soll es sein. Bei der Farbe bin ich offen. Letztens habe ich die Werbung für einen giftgrünen Koffer einer bekannten Marke gesehen. Der war so grell, dass man ihn auf dem Gepäckband im Flughafen sicher nicht übersehen würde. Allerdings ist die Marke wirklich sehr sehr bekannt und verkauft bestimmt auch viele Koffer und darunter bestimmt auch nicht wenige in diesem grün. Es ist also gut möglich, dass die Gepäckbänder der Flughäfen dieser Welt schon bald so hell und grün leuchten, wie der Dschungel im Sonnenlicht nach einem Regenschauer. Vielleicht fiele dann ein old-school-schwarzer Koffer plötzlich viel mehr auf.
Ich habe aber noch ein paar Tage Zeit, mich zu entscheiden. Ich könnte ja den alten, geschundenen Koffer für die Reise packen, dann mit diesem gepackten Koffer in den Laden gehen und schauen, in welches Modell der ganze Kram passen würde. Vielleicht könnte ich mir da auch noch ein paar Packtipps vom packgeschulten Gepäckverkaufspersonal abholen. Gar keine schlechte Idee.
Übrigens auch immer so ein Thema bei Reisen: Dreckwäsche. Die frische Kleidung wird für die Reise einigermaßen ordentlich in den Koffer gepackt, die restlichen Utensilien (Kulturbeutel, Flip Flops, andere Schuhe) drum herum drapiert. Das klappt mal mehr, mal weniger, aber es hat immerhin den groben Anschein von System. Am Ende der Reise (oder auch schon mittendrin, wenn man nicht an einem Ort verweilt, sondern öfter mal ein-, aus- und umpackt) wurde aus einem Großteil der frischen nicht mehr so richtig frische Wäsche. Teilweise auch Wäsche, bei der man sich nicht sicher ist, ob die jemals wieder den Status "frisch" erreichen können. Dazu gibt es noch einen Berg ungenutzter Kleidung, die man eingepackt hat, weil man sie ja eventuell brauchen könnte, aber oh Wunder: weder der Smoking, noch das kleine Schwarze kamen zum Einsatz und den dicken Kunstpelzmantel hat man nun doch nicht benötigt. Auf Mallorca. Im August.
Nun soll also der Berg an benutzter Kleidung (aufbewahrt in einem alten Kissenbezug, der schon mehr von der Welt gesehen hat, als meine Großeltern - Gott hab sie selig) irgendwie in den Koffer und zwar so, dass die noch einigermaßen frische Kleidung nicht kontaminiert wird. Das ist eine fast unlösbare Aufgabe und schon der Versuch ist unwürdig. Am Ende drückt man das prall gefüllte Dreckwäschekissen irgendwie auf die schon im Koffer befindlichen Dinge, schiebt den Kulturbeutel in eine vermeintliche Lücke, schließt den Koffer unter Missachtung sämtlicher physikalischer Gesetze und hofft, dass niemand beim Zoll das große Pech hat, diesen Koffer öffnen zu müssen.
Auch hier wäre ich für Tipps vom Gepäckverkaufspersonal dankbar. Mein letzter Kofferkauf ist viele Jahrzehnte her - da gab es doch sicher Quantensprünge beim Kofferdesign und sensationell gute Lösungen für diese Problematik. Kann ja nicht sein, dass es nur mir so geht. Sollte der Hersteller der silbernen Luxuskoffer da etwas in petto haben, könnte das sogar DIE Sache sein, die meine Kaufentscheidung entsprechend beeinflusst.
In der Früh war das Wetter auch noch nass und grau und gar nicht passend für einen Lauf, was den Verzicht einfacher machte. Man kann es aufs Wetter schieben, ist ja gefährlich bei Wind, Wetter, Donner und Blitz auf einem freien Feld unterwegs zu sein. Auch im Wald ist es gefährlich. Da sollte man auf keinen Fall laufen. Die perfekte Ausrede, obwohl ich trotzdem noch Lust gehabt hätte. Naja, aber dann halt nicht.
Jetzt scheint die Sonne. Perfektes Laufwetter. Kein Wind, die Temperatur ist optimal. Wahnsinn.
Ich gehe trotzdem nicht. Das Knie braucht den freien Tag und ich bekämpfe die schlechte Laune mit Kaffee. Und Urlaubsplanung. Immerhin ist dafür nun Zeit.
Urlaub... die Flüge sind gebucht, ein relativ grober Plan ist auch vorhanden. Nun gehts an Details. Unterkünfte buchen, nach Mietwagen schauen, Zugstrecke mit Bootankunfsstellen abgleichen, nach "Welcome Cards", ÖNPV-Tickets vergleichen, dies und das. Ich brauche wohl auch einen neuen Koffer. Der bisherige (der eigentlich meinen Eltern gehört) geht aus dem Leim. Außerdem ist er sehr groß, was den Vorteil hat, dass man viel reinbekommt. Der Nachteil ist die Unhandlichkeit. Und er ist entsprechend schwer und das ist bei Flügen immer doof. Nun sogar noch mehr, weil Biliigflieger und deren rigoroses Durchgreifen in finanzieller Sicht, wenn man sich außerhalb der wirklich eng gesteckten Grenzen der Inklusive-Leistungen bewegt.
Die Influencer - und mein exponierter, markengeiler Ex-Chef - schwören ja auf diese silbernen Metallkoffer. Die kosten aber auch gleich mal soviel wie die komplette Reise selbst. Leider gehe ich nicht so oft auf Reisen, dass sich das lohnen würde. Außerdem möchte ich ungern für einen Influencer gehalten werden. Wobei... das könnte witzig sein. Ich könnte noch Fake-Profile anlegen und die URLs auf den sündhaft teuren Blechkoffer kleben. Vielleicht würde das so eine Art Urban Legend, man würde von einem geheimnisvollen Phänomen sprechen: ein Influencer ohne influencenden Content (aber mit so einem silbernen Koffer!). Man würde nach der Person hinter all dem suchen, es gäbe Werbeverträge, Partnerschaften, kostenlose Reisen zu den Locations, an denen The White Lotus gedreht wurde, ich wäre plötzlich tatsächlich ein Influencer und das nur dank des silbernen Koffers mit den URL-Aufklebern drauf.
Andererseits: wenn ich so einen teuren Koffer hätte, würde ich den doch niemals mit schnöden Aufklebern verschandeln. Wird also wohl nichts mit Influencer-Karriere.
Allerdings auch nichts mit silbernem Großkotzkoffer. Vom Discounter muss er allerdings auch nicht sein. Und schon gar keiner mit Bildmotiven. Kein Strand, keine Palmen, keine lustigen Katzen, keine niedlichen Welpen. Ein einfarbiger Koffer soll es sein. Bei der Farbe bin ich offen. Letztens habe ich die Werbung für einen giftgrünen Koffer einer bekannten Marke gesehen. Der war so grell, dass man ihn auf dem Gepäckband im Flughafen sicher nicht übersehen würde. Allerdings ist die Marke wirklich sehr sehr bekannt und verkauft bestimmt auch viele Koffer und darunter bestimmt auch nicht wenige in diesem grün. Es ist also gut möglich, dass die Gepäckbänder der Flughäfen dieser Welt schon bald so hell und grün leuchten, wie der Dschungel im Sonnenlicht nach einem Regenschauer. Vielleicht fiele dann ein old-school-schwarzer Koffer plötzlich viel mehr auf.
Ich habe aber noch ein paar Tage Zeit, mich zu entscheiden. Ich könnte ja den alten, geschundenen Koffer für die Reise packen, dann mit diesem gepackten Koffer in den Laden gehen und schauen, in welches Modell der ganze Kram passen würde. Vielleicht könnte ich mir da auch noch ein paar Packtipps vom packgeschulten Gepäckverkaufspersonal abholen. Gar keine schlechte Idee.
Übrigens auch immer so ein Thema bei Reisen: Dreckwäsche. Die frische Kleidung wird für die Reise einigermaßen ordentlich in den Koffer gepackt, die restlichen Utensilien (Kulturbeutel, Flip Flops, andere Schuhe) drum herum drapiert. Das klappt mal mehr, mal weniger, aber es hat immerhin den groben Anschein von System. Am Ende der Reise (oder auch schon mittendrin, wenn man nicht an einem Ort verweilt, sondern öfter mal ein-, aus- und umpackt) wurde aus einem Großteil der frischen nicht mehr so richtig frische Wäsche. Teilweise auch Wäsche, bei der man sich nicht sicher ist, ob die jemals wieder den Status "frisch" erreichen können. Dazu gibt es noch einen Berg ungenutzter Kleidung, die man eingepackt hat, weil man sie ja eventuell brauchen könnte, aber oh Wunder: weder der Smoking, noch das kleine Schwarze kamen zum Einsatz und den dicken Kunstpelzmantel hat man nun doch nicht benötigt. Auf Mallorca. Im August.
Nun soll also der Berg an benutzter Kleidung (aufbewahrt in einem alten Kissenbezug, der schon mehr von der Welt gesehen hat, als meine Großeltern - Gott hab sie selig) irgendwie in den Koffer und zwar so, dass die noch einigermaßen frische Kleidung nicht kontaminiert wird. Das ist eine fast unlösbare Aufgabe und schon der Versuch ist unwürdig. Am Ende drückt man das prall gefüllte Dreckwäschekissen irgendwie auf die schon im Koffer befindlichen Dinge, schiebt den Kulturbeutel in eine vermeintliche Lücke, schließt den Koffer unter Missachtung sämtlicher physikalischer Gesetze und hofft, dass niemand beim Zoll das große Pech hat, diesen Koffer öffnen zu müssen.
Auch hier wäre ich für Tipps vom Gepäckverkaufspersonal dankbar. Mein letzter Kofferkauf ist viele Jahrzehnte her - da gab es doch sicher Quantensprünge beim Kofferdesign und sensationell gute Lösungen für diese Problematik. Kann ja nicht sein, dass es nur mir so geht. Sollte der Hersteller der silbernen Luxuskoffer da etwas in petto haben, könnte das sogar DIE Sache sein, die meine Kaufentscheidung entsprechend beeinflusst.
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Samstag, 26. Juli 2025
Urlaubsplanungsfinale
Somit wäre der Urlaub gebucht. Also die Flüge. Aber immerhin - das ist ja der erste Schritte. Der Rest wird nun zusammengestückelt. Auch eine neue Erfahrung für einen überzeugten Pauschaltouristen wie mich.
Auch andere Dinge werden neu sein: ich frage ausgiebig in der KI nach, lasse sie planen, hole mir Tipps und Ratschläge. Außerdem werde ich das erste Mal im Leben Airbnb nutzen. Spannend. Eine ganz neue Reisewelt und das auf meine alten Tage. Ach so: mein erster Flug mit einem Billigflieger ist auch mit dabei. Ganz viele neue Parameter und ich bin jetzt schon gespannt, was davon mich am meisten überfordern wird. Wahrscheinlich brauche ich Urlaub vom Urlaub. Nichtsdestotrotz: mit dem Klick auf "kostenpflichtig buchen" startete die Vorfreude.
Auch andere Dinge werden neu sein: ich frage ausgiebig in der KI nach, lasse sie planen, hole mir Tipps und Ratschläge. Außerdem werde ich das erste Mal im Leben Airbnb nutzen. Spannend. Eine ganz neue Reisewelt und das auf meine alten Tage. Ach so: mein erster Flug mit einem Billigflieger ist auch mit dabei. Ganz viele neue Parameter und ich bin jetzt schon gespannt, was davon mich am meisten überfordern wird. Wahrscheinlich brauche ich Urlaub vom Urlaub. Nichtsdestotrotz: mit dem Klick auf "kostenpflichtig buchen" startete die Vorfreude.
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