Dienstag, 19. August 2025
Die Energie meines Herzens wird wegen Zugausfall heute nicht für die Bahn gebraucht

Eigentlich hatte ich es schon erwartet, aber trotzdem den Wecker auf die Zeit gestellt, die mich hätte pünktlich sein lassen. Es ist schon eine Weile her, dass mich der Wecker aus dem Schlaf gerissen hat - normalerweise wache ich ein paar Minuten (manchmal auch viele Minuten) vorher auf - aber heute ist es passiert. Mitten aus einem Traum, den ich schon wieder vergessen habe, auch weil er belanglos war. Es war kein erotischer, kein spannender und kein mystischer Traum. Nicht erinnerungswürdig, so das Urteil meines Unterbewusstseins, dabei möchte ich mich erinnern. Ich lese nämlich gerade ein Buch über luzides Träumen und da ist die Erinnerung an Träume ein wichtiger Bestandteil. Daran muss ich noch arbeiten.

An den Traum erinnere ich mich nicht mehr, aber ich war wach. Mit wummerndem Herzen und schnellem Atem. So ist das, wenn man aus dem Schlaf gerissen wird und kein GSG9ler oder Mitglied der Navy Seals ist und darauf trainiert ist, jederzeit aus dem Schlaf gerissen zu werden und deshalb direkt in Habachtstellung und bereit zum Meucheln des Feindes ist. Es war aber eh kein Feind weit und breit, also nicht weiter schlimm, dass ich so panisch, aber auch unvorbereitet in den Tag geworfen wurde. Immerhin war ich pünktlich. Im Gegensatz zur Bahn. Die vermeldete den Ausfall meiner heutigen Fahrt. Einfach so. Wir fahren nicht, suchen sie sich eine Alternative. Die Alternativen sind keine Alternativen, weil die Fahrten viel zu lange dauern und mit Umstiegen sind, was - man kennt die DB ja mittlerweile - zu weiteren Verzögerungen führen wird.

Nun haben sie ja diesen Lutz rausgeworfen, also so ein bisschen, weil... er ist ja noch da. Wie lange weiß man nicht, aber schon noch ein bisschen. Mindestens bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger da ist. Aber rausgeworfen ist er. Das ist ein Trauerspiel. Man könnte fast meinen, der Dobrindt ist noch zuständig. Oder Andreas Scheuer.
Gut möglich, dass der Lutz doch noch die vertraglich festgelegte Laufzeit voll macht, weil kein Nachfolger gefunden wurde, diese Restlaufzeit aber vergoldet wird, weil er ja eigentlich rausgeworfen wurde und das Ganze als "externer Berater" durchzieht. Man könnte den kompletten Bahnverkehr in Süddeutschland mit der Energie betreiben, die mein Herz benötigt, um die Ader am Hals mit Blut zu versorgen, das sie braucht, um so anzuschwellen, wie bei dem Gedanken an diesen Irrsinn.

Meine Bahn fährt also nicht, ich somit auch nicht, weil bei all dem Wahnsinn eine Fahrt mit dem Auto noch bescheuerter wäre. Muss man sich mal vorstellen: die Bahn ist TROTZDEM noch die bessere Alternative.

Somit: Home Office. Das ist gut, weil es da Kaffee gibt. Jetzt schon. Ansonsten wäre ich um Zug, hätte keinen Kaffee. Dafür könnte ich lesen. Über luzides Träumen zum Beispiel. Wobei das keine gute Idee wäre. Man möchte das ja gleich ausprobieren und dafür müsste man schlafen. Das geht aber nicht (bzw. doch. Geht. Machen auch einige. Kurz vor der Einfahrt Richtung Zielbahnhof gehen dann diverse Handy-Wecker an. Dimm Dimm Dididimm, Dimm Dimm Dididimm, Didididididididimmmmmm), deshalb habe ich ein anderes Zuglesebuch parat. Das wäre momentan das neue von Heinz Strunk. Kann man ja nichts falsch machen. Ich bin aber nicht im Zug und lese somit nicht. Zumindest kein Buch, dafür gleich mal kurz die Nachrichten. Da wird die Ader am Hals sicher wieder viel Blut brauchen, aber kein Problem: die Energie meines Herzens wird ja nicht für die Bahn gebraucht, denn die fällt aus.

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Montag, 18. August 2025
Heute ist ein guter Tag, um mit Popeln aufzuhören

Heute ist ein guter Tag, um mit Popeln aufzuhören. Wenn man den ganzen Tag auf den trockenen Feldern und dem aufgewirbelten Staub der Menschenmassen eines Open Air Konzerts zugebracht hat, ist der Output in etwa so, wie bei einem Minenarbeiter nach einer Zwölfstundenschicht. In meinem Alter fühlt man sich nach dem Open Air auch ähnlich.

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Angus Young ist ein paar Jahre jünger als mein Vater, nur ein paar, aber der Unterschied ist schon gewaltig. Schade, dass ich Angus nicht persönlich getroffen habe, sonst hätte ich ihm sagen können, dass er ein bisschen langsam machen soll. Bald ist es vorbei mit dem Rumgehüpfe und Gitarrengedresche, dann heißt es Rollator und Wundverband statt Bühne und Gibson GS. Andererseits ist mein Vater auch von ein paar Jahren nicht rumgehüpft, weder auf Bühnen noch sonstwo und eine Gibson GS malträtiert er auch nicht - er hat keine und kann auch gar nicht Gitarre spielen.
Bisher dachte ich, dass sei auch gut so: hat er wenigstens auch keine fast noch minderjährige Freundin wie Angus Young. Fände ich ja auch nur so mittelprächtig - speziell wegen Erbe und vielleicht würde auch ein bisschen Neid reinspielen. Aber ich habe Angus Young da Unrecht getan: anscheinend ist er seit 40 Jahren verheiratet, keine neue (und außerordentlich junge) Freundin weit in Sicht. Ein grundsolider Typ. Immerhin da gibt es Parallelen zu meinem Vater.

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Und in ein paar Wochen dann Apache 207 und Co. Kontrastprogramm.

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Sonntag, 17. August 2025
Don't talk

Dinge, die man nicht ansprechen sollte... da gibt es einiges und es kommt ständig etwas dazu. So sollte man zum Beispiel niemandem erklären, dass es eventuell gar keine Laktoseintoleranz ist, wenn man nach fünf Bier (das erste als spätes Frühstück um 11 Uhr), einem völlig überwürzten Grillsteak und einer Feuerwurst heftigen Durchfall bekommt. Und selbst wenn die Marinade des Steaks Joghurt enthielt, würden die Tabletten aus dem Drogeriemarkt trotzdem nur bedingt bis gar nicht helfen. Bin ja aber kein Mediziner und habe meine unqualifizierte Meinung für mich behalten.

Auch bei Politik: Ball flach und überhaupt raushalten. In etwa die gleiche Richtung gehend: E-Mobilität und Solarenergie. Bin raus.

Der große Vorteil: man muss so gut wie gar nicht reden, wenn man sich überall raushält. Kuchen und Salate loben; das geht und bringt Bonuspunkte. Am Ende wird man von allen als sympathisch und liebenswert wahrgenommen. Ein gern gesehener Gast. Hat den Nachteil, dass man auch weiterhin immer wieder eingeladen wird.

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Es gab auch Diskussionen über Backofentemperaturen. Aber sogar da habe ich mich rausgehalten. Es ging um einen speziellen Kuchen, der bei Person A immer viel dunkler wäre, als der gestrige, von Person B produzierte, obwohl die Basis doch das gleiche Rezept von Person C sei. Nach Irrungen und Wirrungen rund um Ober-Unterhitze und Umluft kam man zur Lösung des Rätsels: die Backtemperatur beträgt 130 Grad. Beim handschriftlichen Übertrag des Rezepts an Person A wurde geschludert und die 3 sah aus wie eine 8 und somit wurde aus 130 180 Grad, was mehr ist und zu einem viel dunkleren Resultat führt. Die fälschlicherweise eingesetzte Umluft tut ihr übriges. Hätte ich gleich sagen können, aber ich hielt mich ja raus.

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Wetter: es hat abgekühlt. Und wie. Aus 36 Grad wurden 24. Es ist großartig!

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Samstag, 16. August 2025
Dann haben wir schon was fürs Frühstück morgen

Aufzuwachen ohne Eilmeldung auf dem Handy ist in diesen Tagen auch viel wert. Besonders wenn sich abends zuvor zwei Psychos getroffen, um der Welt ihr gemeinsames Schwanzmessen vorzuführen. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass hierbei nichts Berichtenswertes geschehen ist, aber falls doch, was es keine Eilmeldung wert. Das ist schon mal gut.

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Heute abend eine Geburtstagsfeier im Familienkontext. Die ganze Veranstaltung wird äußerst cringe. Mit Ansage. Die Geburtstagskinder werden 18 und haben sicher keine gesteigerte Lust auf Feierlichkeiten dieser Art. Aber da muss man durch, wenn der Führerschein bezahlt werden soll. Die Großeltern mütterlicherseits sind einigermaßen erträglich. Die Großmutter hat zu vielem eine Meinung, aber kann diese auch ganz gut für sich behalten. Manchmal bricht sie aber doch durch. Der Großvater ist auch eher von der ruhigen Sorte. Er hat immer feuchte Augen, als hätte er gerade geweint oder stünde kurz bevor. In einer entsprechenden Einrichtung stünde "bitte beobachten!" in der Patientenakte und man würde bei der morgendlichen Übergabe auch immer darauf hinweisen. Bitte habt ein Auge auf ihn; es könnte sein, dass hier bald wieder ein Rückfall ansteht.
Die beiden anderen Großeltern wirken wie Leute, die mit einem Handwerkerbetrieb zu Geld gekommen sind. Es reicht für vier Mal Urlaub im Jahr (TUI, schickes Hotel, all inklusive) und einen Daimler (geleast zwar, aber schon mit allen Extras). Das Haus ist abbezahlt, der Schmuck echt, die Kleidung von Hilfiger und Co. Man zeigt, dass man es geschafft hat, aber es ist noch kein Protzen. Der Reichtum ist vorhanden, aber nicht im Übermaß. Der Weg zur High Society ist noch weit, ist aber auch nicht angestrebt. Auch diese Großeltern sind eher ruhig. Die Geschenke werden aber sicher cool. Oder die Umschläge etwas dicker sein.
Am Grill wird der Vater stehen. Auf der Grillschürze ist entweder ein oberkörperfreier, muskulöser Männerkörper abgedruckt oder es steht etwas drauf wie: "Heute kocht der Papa" oder so. Das Weizenbier ist durchgehend zu warm, weil es links vom Grill, aber viel zu nah dran steht. Die Würstchen türmen sich auf der Warmhaltefläche, daneben liegen Steaks in allen Formen und Farben. Hinten in der Ecke blubbert ein Schafskäse vor sich hin. Für die Vegetarier. Die Veganer dürfen sich am Grillgemüse bedienen. Oder am Fisch. Höhöhö. Es wird viele Sprüche dieser Art geben.

Sobald der erste Hunger mit Fleisch, Salaten und Baguette gestillt ist, wird abgeräumt. Man braucht den Platz für Kaffee und Kuchen. Außerdem stehen schon die ersten Schnäpse parat. Für die ganz edlen Tropfen geht der Vater - nun ohne Grillschürze - mit einem Korb voller Flaschen von Tisch zu Tisch und zählt überall aufs neue auf, was die alkoholische Schatztruhe beinhaltet. Die Renner sind Williams Christ, Haselnuss und der Ouzo aus der eiskristallüberzogenen Flasche direkt aus dem Eisfach.

Die Geburtstagskinder sind nun 18 und dürfen auch, worauf so ziemlich jeder sie mehrfach mit süffisantem Grinsen hinweist. Die wollen aber gar nicht; viel lieber wäre ihnen, wenn die ganze Nummer bald vorbei wäre. Mit etwas Glück wird das auch der Fall sein. Nach dem vielen Essen, dem Kuchen und den Schnäpsen kann auch Kaffee nichts mehr retten und die Müdigkeit siegt. Schön wars, hoffentlich sieht man sich bald mal wieder, Danke für die Einladung, feiert noch schön, auf Wiedersehen. Ja klar, gerne nehme ich ein bisschen Kuchen mit. Waren ja wirklich einige und bei dem Wetter isst man auch nicht so viel. Super, dann haben wir schon was fürs Frühstück morgen. Jetzt aber wirklich. Tschüssi.

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Wochenende. Draußen kehrt jemand. Die Rasenmäher stehen auch schon bereit; um 8 Uhr fällt der Startschuss. Am Grünschnittabgabeplatz wird die erste Welle für 9.30 Uhr erwartet. Man ist vorbereitet.

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Freitag, 15. August 2025
Weiterhin Wetter

Um es kurz zu machen: es ist weiterhin Wetter. Bleibt heute auch noch so. Eventuell am Nachmittag lokale Gewitter, ob lokal hier ist, weiß man nicht. Morgen wird es besser, Sonntag top. Dann wieder wärmer, aber nicht so brutal. Fertig mit Wetter.

Es ist am Morgen auch noch länger dunkel. Geht das also auch wieder los. Meiner inneren Uhr ist das egal - deren Wecker schlägt trotzdem an. Leider viel zu früh. Nun denn, vielleicht klappt es mit einem Mittagsschlaf. Falls lokal nicht hier ist und ein Gewitter den Schlaf vermasselt.

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Die große Katze ist besser drauf, aber immer noch eher lethargisch, denn ein Springinsfeld. Das liegt natürlich auch am Alter und der Grundkonstitution, die eher an Deutsche an südlichen Badestränden erinnert. Dicke Plauze und eher Team Schnitzel denn Team Salatbowl. Und die Knoten und Knubbel im Fell sind völlig ausgeufert. Da steht ein Tierarzttermin dringend an. Ich wollte das so lange es geht hinauszögern. Zum einen, weil es so heiß war/ist und die Katze in geschorenem Zustand sehr schnell einen Sonnenbrand kriegen kann. Und eine Katze, die sich nicht bürsten lässt, wird sicher auch nicht beim Sonnencremeauftragen still halten. Zumal sie das runterschlecken würde und ob das so gesund ist. Der andere Grund: das ist jedesmal eine Megasache. Finanziell eh, aber das ist egal. Sie wird dafür aber auch sediert und das ist sicher nicht gut für den Katzenkörper. Danach ist sie entsprechend platt, aber auch verängstigt und will raus. Dann torkelt sie durch die Tür, liegt unter ihrem Busch und schläft. Einmal ist sie nach oben unter eine Couch und tagelang nicht rausgekommen. Nur kurz nach draußen zwecks Geschäft erledigen, dann sofort wieder hoch und verkrochen. Das hat mir das Herz gebrochen und ich habe jedes Mal aufs neue Angst, dass das wieder passiert... Aber ich befürchte, ich komme nicht drum rum.

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Eigentlich war der Plan, gleich am Morgen eine Runde zu laufen. Aber der Schlaf war schlecht, ich müde und dies und das. Also war ich stattdessen kurz einkaufen, dann noch ein Kaffee und dann bin ich los. Das war 9.30 Uhr und selbst da war es schon fast zu heiß dafür. Im Wald ging es aber noch. Zehn Kilometer wären schön gewesen, bei Kilometer Fünf zickte aber das rechte Knie und da nächste Woche ein anstrengendes und für die Knie auch belastendes Wochenende ansteht, habe ich es bei der "kleinen" Runde belassen. Und die auch noch entspannt und ohne Eile. Tat gut. Bis aufs Knie. Es ist diesmal wieder das rechte. Patellasehne lässt grüßen. Hoffentlich kriege ich das in den Griff. Voltaren ist schon mal aufgetragen, eventuell kommt noch Ibuprofen in Tablettenform dazu. Das Doping des kleinen Mannes.

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Ich habe mich aufgerafft und bei der Tierärztin angerufen. Die große Katze hat nun einen Frisörtermin. Mitte September zwar erst, aber das ist mir recht. Wäre ihr wahrscheinlich auch recht, wenn sie davon wüsste. Sie wird wieder sediert werden. Doof, aber geht nicht anders. Andererseits wäre es noch doofer, wenn sie es gut fände. Dann hätte ich hier einen vierbeinigen Michael Jackson-Verschnitt mit einem tragischen Hang zu Propofol. Will man ja auch nicht.

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Nochmal Wetter: am Sonntag so um die 24 Grad. Perfekt.

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