Mittwoch, 27. August 2025
Kaffeelose Zeiten

Die letzten beiden Tage den Podcast über Peter Thiel gehört und kann selbigen sehr empfehlen. Es geht einigermaßen unaufgeregt zur Sache, vieles wusste ich nicht, ein paar Zusammenhänge wirken nun klarer und trotzdem konnte ich einigermaßen schlafen. Es ist so ein bisschen "Doomscrolling" light - wie eine Geisterbahn mit ziemlich real wirkenden Monstern, man schaudert schon, aber kommt ohne Herzinfarkt wieder raus. Gibt es eigentlich ein Wort für Doomscrolling bei Podcasts und TV-Sendungen? Doomhearing und -watching? Egal.

Jedenfalls geht es um Peter Thiel, seinen Aufstieg, seine vermeintlichen Ziele und was er bisher schon so alles angestellt hat. Er hält sich ja immer bedeckt und im Hintergrund - außer wenn der orange Psycho ihn in die Öffentlichkeit zerrt. Wobei auch das nicht stimmt. Es gibt ja genug Videos von ihm online. Aber er flog bisher weitgehend unter meinem Radar. Ich kannte den Namen, wusste, wie er aussieht, kannte so grob ein paar Eckdaten seiner Geschichte. Aber so ausführlich wie in dem Podcast kam ich noch nicht mit ihm in Berührung. Jetzt weiß ich mehr. Macht es nicht besser, aber nun denn.

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Heute war senile Bettflucht angesagt (soviel zum Thema "gut schlafen"). Kurz nach 5 war die Nacht für mich vorbei. Viel zu früh, aber mich nochmal "müde zu schlafen" wäre kontraproduktiv gewesen.

Vielleicht lag es am Koffeinentzug. Die Tage im Headquarter verbringe ich ohne Kaffee. Morgens vor der Abfahrt ist mir zu früh (Hahaha, als gäbe es ein zu früh bei Kaffee). Nein, eigentlich liegt es daran, dass die Toilettensituation in den Zügen doof ist. Im IC wäre es noch okay, aber ich bin alleine unterwegs und müsste mein Zeug am Platz liegen lassen. Immer komisch. In der S-Bahn danach gibt es keine Toiletten. Am Bahnhof - der Zwischenstation - wären welche, aber da sieht schon die Tür aus, als holte man sich einen gewaltigen Ausschlag und man möchte sich nicht untenrum anfassen, nachdem man diesen Türgriff in der Hand hatte. Mit dem Ärmel aufmachen möchte man auch nicht, zumal das unwürdig aussähe, wenn man wie ich gestern nur ein T-Shirt trägt. Der Weg zum Büro und den Sanitäranlagen dort ist also ein weiter. Deshalb kein Kaffee.
Ich könnte vor Ort ins Kaffee-Game einsteigen, zumal wir mittlerweile eine Wahnsinnsmaschine haben. Aber: den Tag über kein Problem, nur muss ich ja wieder nach Hause und das auch via Bahn. Da ist es sogar noch komplizierter, weil man nie so genau weiß, auf welchen Wegen und in welcher Zeit dies geschieht. Das ist einerseits immer spannend und grundsätzlich ja auch eine schöne Abwechslung im Leben eines Reisenden, aber man möchte dabei keine volle Blase haben. Wild urinieren ist an keinem der Bahnhöfen auf der Strecke möglich und überhaupt macht man das natürlich nicht und auf gar keinen Fall. Deshalb sind meine Headquartertage kaffeefreie Zeit. Und gestern war so ein Tag, was mein Körper über sich ergehen lässt, aber natürlich fehlt ihm das Koffein. Das ist verständlich. Vielleicht wacht er also morgens um 5 kurz auf und denkt: Verdammt! Es gab gestern keinen Kaffee! Keinen Schluck! Na dann aber jetzt mal los und nachfüllen... und das war es dann mit Schlafen. Könnte sein. Ich frage den Körper mal bei Gelegenheit, aber nicht im Moment. Wir sind ein bisschen im Streit wegen Ernährung, Knie und ein paar anderen Themen. Hoffe, das legt sich bald.

Im Büro im Headquarter habe ich übrigens Koffeintabletten! Der soll sich mal nicht so anstellen. Die habe ich extra aus oben erwähnten Gründen gekauft. Ist aber halt doch was anderes als Kaffee. Da muss ich dem Körper schon recht geben.

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Heute Home Office. Kaffee steht bereit.

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Dienstag, 26. August 2025
Bald beginnt die neue Trockenzeit

Der Zug am Morgen fuhr pünktlich ab, schaffte es aber auf der relativen kurzen Strecke ohne Zwischenhalt eine kleine Verspätung einzufahren. Die S-Bahn habe ich trotzdem gekriegt. Für die Heimfahrt habe ich eine andere, frühere Verbindung genommen. Da klappte alles. Mein eigentlicher Zug fuhr dagegen nicht.

Sagen wir mal: es ist eine Verbesserung im Vergleich zu letzter Woche, wo keine der beiden Verbindungen fuhr (und ich auch nicht).

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Neues von der Haushaltsgerätfront: Nachdem ich schon einen Favoriten aus der Fülle an Wäschetrocknern auserkoren hatte, fuhr ich gestern in der Mittagspause zum Elektrohändler hier um die Ecke. Das war früher (vor zwanzig Jahren oder so) ein richtig toller Laden mit sensationellem Service, großartiger Beratung und Elektrogeräte kaufte man dort. Das war einfach so. Dann verkaufte der Inhaber an eine Kette (oder eine Einkaufsgenossenschaft? Keine Ahnung) und seitdem sind die dort aktiv. Ist aber halt immer noch um die Ecke und der alten Zeiten wegen - von mir aus auch aus nostalgischen Gründen - ist man doch noch ab und zu dort. So auch ich gestern.

Meinen Favoriten hatten sie nicht da, wie überhaupt gar kein Gerät von dieser Marke. Die Geräte die im Laden standen waren aber allesamt viel zu teuer. Nach ausgiebiger Recherche kannte ich die Preise und die waren überall geringer. Auch bei meinem Favoriten, denn auf der Website gab es ihn. Tatsächlich kostete die Maschine da schon 80 Euro mehr als beim Discounter und bei allen anderen Händlern. Sogar beim Hersteller selbst war es der gleiche Preis wie überall - außer bei dem Laden hier um die Ecke bzw. deren Website. Wäre die Maschine vor Ort gewesen, hätte ich nachgefragt, ob man da nicht was machen könne, zumindest ein bisschen und dann noch kostenfreie Lieferung oder so. Aber sie war nun mal nicht da.

Also fuhr ich nach Hause, ging an den Rechner und auf die Website des Discounters, um dann eben doch da zu bestellen. Die Artikelbezeichnung (Zahlen und Buchstaben) kannte ich mittlerweile fast auswendig, die richtige Seite schnell gefunden, ab in den Warenkorb, Lieferung und Altgerätemitnahme dazu, nein Danke, bitte keine Mikrowelle im Bundle und auf zum Bezahlen. Allerdings war der Preis ein anderer als erwartet; ich hatte wohl die falsche Maschine reingepackt... dache ich. Dem war aber nicht so, es war das richtige Gerät, aber gestern startete eine Werbeaktion. Irgendwas mit IFA und mein favorisiertes Modell war Teil der Werbekampagne. Deshalb die Preisreduzierung und zwar um satte 100 Euro. Da kann man nicht meckern. Glück beim Onlinekauf, Pech bei Spiel und Liebe. Aber dafür bald wieder trockene Wäsche!

Lieferzeit: noch diese Woche. Ich tippe auf Donnerstag. Die alte Maschine wird mitgenommen, die neue an den Ort des Geschehens gebracht, alles wird gut. Ich werde das ganze Wochenende nur waschen, waschen und noch mehr waschen und die Berge von nasser Wäsche trocknen. In allen Variationen. Schnell, normal, Extra- und Schranktrocken, nur etwas trocken, Henkell Trocken. Letzteres nicht, aber alles andere. Bin sehr gespannt auf die Maschine und ihre Fähigkeiten. Könnte mir vorstellen, dass sich technisch ein bisschen was getan hat in den letzten 25 Jahren.

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Montag, 25. August 2025
Die wunderbare Welt der AEG Hausgeräteforen

Das Internet ist nur nur Hass, Spaltung, Trump, Musk, Nazi-Schlümpfe, K-Pop und Influencer-Scheisse - es gibt auch die AEG Hausgeräte-Foren. Ein Ort der Wärme, Freundschaft und echter Hilfe in der Not. Dank so einem Forum weiß ich nun, dass mein Trockner in der Kalenderwoche 43 des Jahres 2000 gebaut wurde. Theoretisch könnte es auch 2010, 2020 oder aber 1990 sein, denn die erste Zahl der Seriennummer gibt über das Baujahr Anschluss. Welcher Held sich gedacht hat, dass bei der Jahreszahl eine einzelne Zahl reicht... man weiß es nicht. Hat Andreas Scheuer mal bei AEG gearbeitet?

Mein Trockner hat nun also ein stolzes Alter. In Menschenjahren wäre das fast 175 Jahre (man rechnet "Mal 7")! Wahnsinn. Wenn ich mal 175 bin, möchte ich nur halb so fit sein, wie mein Trockner. Er heizt noch wie früher. Was er aber seit letzte Woche nicht mehr macht, ist Feuchtigkeit aus der Wäsche bringen. Umgangssprachlich "trocknen" genannt. Das wäre mir aber ganz recht, würde er das tun. Würde ja auch seiner Bezeichnung "Wäschetrockner" entsprechen.

Wenn man mal einen Trockner gewohnt ist, geht es fast nicht mehr ohne. Ein luftgetrocknetes Handtuch fühlt sich an, wie eine Raufasertapete. Man reisst sich tiefe Striemen in die Haut und man muss umso öfter waschen, weil die Handtücher voller Blut sind. Das kann nicht nachhaltig sein.
Eine Reparatur wäre sicherlich nachhaltig, allerdings nicht bei einem Trockner dieser Altersklasse. Ich bin mir sicher, dass die im Atomkraft um die Ecke (als es noch in Betrieb war) eine Schippe Uran nachkippen mussten, wenn ich den Trockner eingeschaltet habe. Spannend wäre, ob wegen dem Ding überhaupt ein Techniker käme. Das kläre ich noch ab. Falls da allerdings (und das ist meine Befürchtung) die Anfahrt schon 200 Euro kostet, dann die Reparaturstunde 100 Euro plus 50 Euro für das defekte Teil, nur um ein halbes Jahr später das nächste Problem zu haben, wäre auch das nicht nachhaltig. Ich hatte das mal mit einem Backofen. Zweimal kam jemand, hat das leidlich repariert zu einem Gesamtpreis, für den man einen zwar günstigen, aber neuen Ofen bekäme. Als sich dann bald danach das nächste Teil in diesem Konstrukt verabschiedete, durfte der Ofen in Rente und ein Nachfolger wurde installiert. Es war nicht gut, den Ofen künstlich am Leben halten zu wollen. Diese Qual möchte ich dem Trockner ersparen. Deshalb wird es wohl ein neuer werden. Heute schaue ich beim Elektrodiscounter hier mal nach, was dort so rumsteht. Dann gehe ich zum anderen Elektrodiscounter und kaufe dort, denn der Elektrodiscounter hier ist IMMER um einiges teurer. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich dort schaue und woanders kaufe. Mit EIN BISSCHEN teurer könnte ich ja noch leben (kürzere Anfahrt und so. Nachhaltig, Sie wissen schon), aber es geht um einige Euro. Und üblicherweise geht man dort nicht auf den Hinweis ein, dass man dasselbe Produkt andernorts viel günstiger bekäme, erst gar nicht ein. Nicht mal ein kleiner Preisnachlass ist drin. Tja.

Ich habe einen Favoriten für den Nachfolger der treuen AEG-Maschine. Einen - da freut sich Herr Habeck sicher posthum - Wärmepumpentrockner. Wenn es die dann tatsächlich wird und sie gute Arbeit leistet, klebe ich mir einen Aufkleber aufs Auto: I HERZ (also ein Herz) Wärmepumpe. Oder noch besser: I HERZ Wärmepump*INNEN. Damit der Puls bei ein paar Leuten hier so richtig hochgeht. Aber erstmal schauen, ob die favorisierte Maschine vom Stil her überhaupt in meine Waschküche passt. Und ob sie sich mit der Waschmaschine dort verträgt. Weiß man ja vorher nie und ruckzuck hat man Gezeter. Das muss nicht sein.

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Sonntag, 24. August 2025
30 Kilometer

Sind ja nur 30 Kilometer. Das ist kein Problem. Die paar Höhenmeter. Pah. Aber für den Anfang starten wir mal mit der Kurzstrecke, höhöhö.

Das war vorher.

Dreissig Kilometer klingt wirklich nicht so viel. Klar, es ist kein Sonntagsspaziergang, aber es ist auch keine Durchquerung der Antarktis. Und die Höhenmeter... 680 sind nicht wenig, aber das ist doch eigentlich auch kein Problem.

Die ersten drei, vier Kilometer lullen noch ein. Man läuft inmitten einer großen Menschenmenge erst durch, dann am Rande eines Parks. Schau mal wie schön. Hach, das Wetter ist heute aber auch toll. Mensch, wie toll die Leute hier wohnen, die können beim Frühstücken auf den Park schauen.
So geht es eine ganze Weile. Dann kommt man an den Stadtrand. Die Wege werden schmaler. Und sie führen nach oben. Das Stimmengemurmel wird weniger, man ist mit sich selbst und dem Anstieg beschäftigt. Der zieht sich, ist aber gut zu machen. Trotzdem sind es um die 600 Höhenmeter und die hat man in den Knochen. Die ganze restliche Zeit. Bei Kilometer 15 ist man am höchsten Punkt. Eine Aussichtsplattform, von der man in die Weite schauen kann. Die Füße tun hier schon etwas weh: durch An- und Abstieg wird entweder die Ferse oder der Ballen besonders belastet, was beide einem krumm nehmen.
Die letzten 7 Kilometer sind am Schwersten. Das Ziel ist nah, aber doch noch so fern. Die Strecke zieht sich. Und es geht nochmal steil nach unten, der Fußballen kommt an seine Grenzen; trotz gutem Schuhwerk. Am Schluss geht es auf dem gleichen Weg wie zu Anfang zurück zum, entlang am und durch den Park. Das sind noch ca. 5 Kilometer und man weiß um jeden Meter. Jeder Schritt ist eine kleine Kraftanstrengung. Man zählt erst die Kilometer (Noch vier, noch drei, noch zweieinhalb), dann die Meter. Plötzlich hört man die Musik und den Jubel. Es ist gleich geschafft. Noch 500 Meter, das Ziel in Sicht. Lächelnd geht man durch das Ziel, es werden Fotos gemacht, man bekommt eine Medaille. Finisher. Auch die Hunde. Die Uhr zeigt 29,75 Kilometer. Keine Ahnung wieso es nicht die vollen 30 sind, aber egal.

Zur Medaille gibt es eine Getränkemarke: Ein Freigetränk. Bei mir wird es ein alkoholfreies Bier. Es schmeckt herrlich, auf den Stufen in der Sonne sitzend. Mein Kreislauf meldet sich, mir wird schlecht. Aufstehen geht gar nicht so einfach, aber das liegt an den schweren Beinen, nicht am Kreislauf. Ich gehe in den Schatten, bin mir nicht sicher, ob ich mich übergeben muss. Es sind aber überall Leute, das wäre mir peinlich. Es dauert ein bisschen, dann beruhigt sich alles. Die Übelkeit ist weg und der Kreislauf ist wieder okay. Seltsam. Das kenne ich so nicht von mir.

Das Auto steht im Parkhaus am Bahnhof. Das sind nochmal 2 Kilometer. Die Schritte dahin sind holprig. Es kommen uns ständig Leute mit Rucksack und in Eventshirts entgegen. Das sind die 42er- und 55er-Gruppen. Manche sehen noch erstaunlich frisch aus, andere sind sichtlich am Ende. Sie haben es bald geschafft. Wir auch, der Bahnhof rückt näher.

Es gibt diese Märsche auch in der 100 Kilometer-Variante. 100 Kilometer in 24 Stunden. Das werde ich in diesem Leben nicht mehr machen. Wahrscheinlich auch keine 55 und voraussichtlich auch nicht die 42 Kilometer. Das war alles ganz wunderbar gestern, aber auch viele Menschen und ich bin wohl kein Herdentier. Aber es kann niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht! Hab ich und ich kann es beweisen. Die Medaille hängt noch am Rucksack.

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Samstag, 23. August 2025
Wandertag

Der Wecker ist auf Sieben gestellt, um halb Sieben wache ich auf. Warum ich es nie in eine militärische Eliteeinheit geschafft habe, ist mir ein Rätsel. Zumindest bezüglich innere Uhr und so wäre ich wie geschaffen für Einsätze, bei denen die Uhrzeit eine tragende Rolle spielt. Es hapert nur an den anderen Dingen. Ausdauer und allgemeiner körperlicher Zustand, Treffsicherheit beim Schusswaffengebrauch, psychische Stabilität und Wille zu Einsätzen, in denen es zu heiß, zu kalt oder zu kriegerisch ist. Aber ich wäre wach.

Gepackt habe ich schon. Wahrscheinlich viel zu viel; den Krempel muss man schließlich mitschleppen. Vielleicht frühstücke ich sogar eine Kleinigkeit; ein Mittagessen wird es heute nicht geben und ein bisschen was braucht der Körper dann doch. Wäre zwar ausreichend zum davon zehren vorhanden, aber da kommt er auf die Schnelle wohl nicht dran.
Die Uhr ist geladen, Powerbank auch. Die Klamottenfrage ist noch offen. Es wird "frisch" mit 19 Grad, aber man ist ja in Bewegung. Andererseits schwitzt man wahrscheinlich auch, was dann wiederum den Körper runterkühlt. Man kann aber auch nicht Unmengen an Kleidung mitschleppen, weil: muss man schleppen. Ich entscheide nachher spontan, habe ich entschieden.

Bin gespannt, wie das alles wird. Und freue mich drauf. Bericht folgt. Um 11 Uhr startet unsere Gruppe in die 30 Kilometer-Runde. Let's go.

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