Donnerstag, 4. September 2025
Abendlauf

Der Regen sollte erst in einer Stunde beginnen. Zeit genug für einen kurzen Lauf, denn mehr sollte es auf keinen Fall werden. Die Knie sind sehr fragil zur Zeit und es tut ihnen sicher nicht gut, wenn zuviel Belastung auf sie einprasselt. Die ersten Schritte sind immer schwer, behäbig und es fühlt sich so an, als würde das nichts werden. Dann spielt es sich ein, es wird geschmeidiger, runder, flüssiger. Hat sogar fast eine gewisse Eleganz. Für mich, gefühlt. Für Leute, die mich sehen sicher nicht.
Am Ende waren es etwas über fünf Kilometer. Nicht viel, aber immerhin. Am Ende sogar fast zu schnell. Das wollte ich gar nicht, aber da waren Leute unterwegs und dann passiert das von alleine. Man zieht den Bauch ein, läuft aufrechter, der Körper kriegt eine Spannung, die er ansonsten vermissen lässt - und man wird schneller. Vielleicht sind das auch die ein, zwei Pünktchen, die man in einem Wettkampf schneller ist: man will sich vor den Leuten nicht blamieren.

Jedenfalls kam ich vor dem Regen zurück, war entfrustet und bester Laune, weil ich mich aufgerafft hatte. So kann man gut in den Feierabend gehen.

Jetzt Fußball. Also nicht ich; das müssen die Profis machen. Ich schaue nur.

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Später in diesem Jahr

Mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt habe ich mich noch nicht befasst. Es ist noch zu lange hin, um mir hier Gedanken zu machen. Tatsächlich fallen mir spontan keine offensichtlichen touristischen Anziehungspunkte ein, wie man es von anderen Städten kennt. Tower Bridge, Big Ben in London. Hofbräuhaus, Englischer Garten in München. In New York wimmelt es von Gebäuden, Parks und Ecken, die man kennt. Aber in Lissabon? Auf Anhieb fällt mir nichts ein. Diese "Bergbahnen", klar. Die gibt es und die werde ich sicher auch sehen und wahrscheinlich auch fahren. Die "Elevador da Glória" zum Beispiel - obwohl ich den Namen nicht kannte. Aber das ist so um drei, vier Ecken vom Hotel und somit komme ich da sicher vorbei. Vielleicht auch am frühen Abend, zum Abschluss nach einem langen Tag auf den Füßen noch eine Fahrt mit der Bahn. Das wird sicher schön und vor allem muss man dabei nicht laufen.

Manchmal geht es schnell und dann sagen wieder alle: es kann jederzeit soweit sein, also Carpe Diem und Leben genießen und so. Stimmt ja auch. Man vergisst das nur immer wieder so schnell.

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Mittwoch, 3. September 2025
Früher USB-Sticks, heute Kopfhörer

Eine Liste mit Anforderungen vom Kunden, mit der "Bitte" um Beantwortung bis Donnerstag. Kann man machen, wird aber nicht funktionieren. Schon gar nicht, wenn die Antworten von eher fachfremden Leuten kommen sollen. Das wird alles sehr unpräzise sein, eher vage und auf gar keinen Fall zielführend. Der Kunde wird unzufrieden sein, die fachfremden Leute auch, das Projekt wird leiden und irgendwie ist alles nicht gut. Aber zum Glück werden die Verantwortlichen in zwei Wochen gut erholt aus dem Urlaub zurück sein. Da haben sie sicher viel Energie, um zu wettern, wieso alles schief gelaufen ist. Na meinetwegen.

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Früher waren meine Frustkäufe USB-Sticks, heute sind es Kopfhörer. Früher war besser; zumindest aus finanzieller Sicht.

Der aktuellste Neukauf: Kopfhörer, die man sich um die Ohrmuschel klemmt. Der Knopf für den Ton liegt vor dem Gehörgang (nicht drinnen! Ganz wichtig), ein Gardinenringartiger Ring verbindet den Klangknopf mit einem Gegenstück, dass sich von hinten an die Ohrmuschel presst und somit für einen sicheren, aber fast nicht spürbaren Halt sorgt. Wenn das funktioniert, ist es eine gute Sache, weil nicht störend. Man sieht allerdings aus, wie Kapitän Efraim Langstrumpf, dem der Ohrring verrutscht ist.

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Kollege sich vorhin im Zoom Call einen Joint angezündet hat. Vielleicht dreht er auch einfach nur beschissen, aber normalerweise raucht er handelsübliche, gekaufte Kippen aus der Schachtel.
Ob ihm nicht klar ist, dass man bei einem Videocall nicht nur sein Gegenüber sieht, sondern das Gegenüber auch ihn? Wäre denkbar, wenn das nicht der erste Joint des Tages war.

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Müde. Freu mich schon aufs Bett, aber jetzt wäre wohl noch zu früh.

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Dienstag, 2. September 2025
Arbeitswellness

25 Minuten zu spät. Das ist die magische Grenze, an der es knapp werden könnte, die nächste S-Bahn zu bekommen. Man wird sehen.

In der Bahn sitzt meistens eine Kollegin und wenn ich verspätungsbedingt auch diese Bahn nehmen muss, kommt immer der unwürdige Moment, wo man sich sieht, dann zusammensitzt und sich halt unterhält, wohl wissend, dass der andere lieber wieder die Kopfhörer aufsetzen und seine Ruhe haben würde. Eigentlich sollte man das ansprechen, aber macht man dann ja auch nicht. Ein Loriot-würdiger Moment. Abgründe des menschlichen Zusammenlebens.

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Die Rückfahrt gestaltet sich auch anders als sonst, nur wie, weiß ich noch nicht. Baustellenbedingt wird der Bahnhof, an dem ich normalerweise einsteige, nicht angefahren. Bzw. eventuell doch, aber ich käme nicht weiter. Oder vielleicht doch. Da ist sich die Bahn selbst noch ein bisschen uneins.

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Seit gestern tracke ich wieder Kalorien. Es ist erschreckend, wie schnell man da auf die Menge kommt, die man sich vorgenommen hat. Es ist keine illusorische Zahl und trotzdem wird die ruckzuck gerissen. Ohne Sport (die Kalorien rechne ich dann wieder raus) würde ich wahrscheinlich verhungern.
Gestern war kein Sport. Eine kleine Abendrunde mit dem Rad hatte ich mir offen gelassen, aber es regnete, es war Wäsche zu machen (und zu trocknen! Yeah!) und ich wollte früh ins Bett. Also kein Rad und somit keine Kalorien zum Runterrechnen.

Heute wirds (wahrscheinlich) einfacher. Im Headquarter komme ich nicht zum essen, weil mein Plan meistens vorsieht, auch wieder früh zu verschwinden. Mittags gibt es einen Shake, ansonsten besteht der Tag aus Unmengen von TicTac (2 Kalorien pro Stück, das geht) und Wasser. Hat ein bisschen was von Knast. Auch in Sachen Ernährung.
Sport fällt heute wahrscheinlich auch flach, aber ich bin genug auf den Beinen. Die Wege zwischen den Bahnhöfen und Zielen sind lang.

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Die S-Bahn um drei Minuten verpasst. Somit 17 Minuten zur freien Verfügung gehabt. War langweilig. Der Rest der Reise war dann entspannt und im Büro auch noch kein Massenandrang. Ist zur Zeit eh wenig, Ferienzeit und so. Der Bürokollege war schon da und verwundert ob meines späten Erscheinens.

Der Tag an sich war ganz okay. Ich habe gerade eine richtig stupide Fließbandarbeit und das ist herrlich. Jeder Klick ist vorbestimmt, jeder Arbeitsschritt der gleiche wie zwei Minuten zuvor und der gleiche wie in zwei Minuten. Es ist reinste Seelenmassage, ein Zen-artiges Arbeiten, Ruhe und Produktivität in perfektem Einklang. Leider aber nichts, was man auf Dauer auch so sieht. Irgendwann geht es einem sicher doch noch auf die Nerven, aber heute noch nicht. Heute war das Arbeitswellness vom Feinsten.

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Für die Rückfahrt habe ich mich für einen Regional-Express entschieden. Ich habe nun zwei Optionen: die eine beinhaltet zweimaliges Umsteigen, wäre aber schneller. Die zweite Option ist mit einmaligem Umstieg, braucht aber dafür eine halbe Stunde länger. Eigentlich logisch, für was ich mich entschieden habe.

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Kalorienzählen war bisher einfach: 4 Bonbons. Dummerweise die mit Zucker. Ist dann doch gar nicht so wenig und dabei sättigt es noch nicht mal. Naja.

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Montag, 1. September 2025
Üben für den Herbst

Senile Bettflucht lässt grüßen. Um halb Fünf plötzlich wach. Noch eine halbe Stunde von einer Seite auf die andere gewälzt, aber Schlafen hatte sich erledigt. Nun denn. Gibt so Tage, aber muss es gleich der Montag sein. So richtig erholt fühle ich mich nämlich nicht. Immerhin die Waage war einigermaßen nett zu mir (was bedeutet, sie war nicht total garstig, widerwärtig und böse). Vielleicht sollte ich jeden Tag so früh aufstehen, um auf die Waage zu gehen. Wenn ich wüsste, dass es einen Effekt hat, würde ich es tun.

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So spät im Jahr erst den "großen" Urlaub zu haben ist nervig, weil man ständig mit den Fotos und Videos der Jetztschonreisenden konfrontiert und unglaublich neidisch ist. Andererseits ist aber auch noch Hauptreisezeit, alles ein bisschen teurer und viele Menschen und so und außerdem sind die ganzen Jetztschonreisenden neidisch, wenn es bei mir dann endlich soweit ist. Mitte Oktober. Was noch sehr weit weg ist.

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Und hier die Technikecke: nachdem der alte Trockner ja das Zeitliche gesegnet hatte und durch ein neues Modell ausgetauscht wurde, macht nun der Fernseher Zicken. Er schaltet sich zwischendurch aus und gleich wieder ein. Ein Neustart quasi. Dazu die Fehlermeldung, dass irgendwas nicht gebootet werden konnte, aber diese Meldung kommt schon seit Jahren und störte nicht weiter. Es gab keine Einschränkungen, die mir aufgefallen wären. Auch die Reboots gab es immer mal wieder - besonders bei speziellen Sendern. Bisher war es meist RTL II (mein Guilty Pleasure, neben TMC), aber nun passiert es auch manchmal bei der ARD. Es ist also kein Phänomen, das von der Qualität des Programms abzuhängen scheint. Tatsächlich stört es mich auch nicht weiter; dann soll er halt rebooten. Wer würde das nicht manchmal gerne, es sei ihm gegönnt. Dass es sich nun aber häuft, macht mir Sorgen. Als hätte der Fernseher mitgekriegt, dass man nur lange und oft genug rumzicken muss, um endlich in Rente zu kommen. Beim Trockner hat es ja auch geklappt.

Ich habe aber keine Lust auf einen neuen Fernseher. In manchem Momenten scheint sogar der Gedanke durch, ihn gar nicht zu ersetzen, wenn er sich verabschieden sollte. Ein Leben ohne TV. Machen ja einige und die leben gar nicht schlecht damit. Wenn ich mir überlege, wieviel verlorene Zeit mir plötzlich zur Verfügung stände...

Aber noch läuft er ja. Er rebootet nur öfter mal. Es gibt auch bei mir Dinge, die ich mittlerweile öfter mache (und machen muss) als früher. Ist halt so, das ist der Lauf der Zeit.

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Heute wird ein herbstlicher Tag. Das ist gut. Mal so ein bisschen Erholen vom Sommer. Und ich muss heute den Ball flach halten. Kein Lauf in der Mittagspause, auch nicht am Abend. Die letzten drei Tage war genug, um nicht zu sagen zuviel. Zumindest für meinen armen, geschundenen Körper. Aber immerhin ist die Uhr zufrieden, es hagelt Fleißpunkte. Auch schön. Trotzdem ist ein grauer Tag eine gute Sache. Üben für den Herbst.

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Sonntag, 31. August 2025
Das Leben ist halt auch so ein F*cker

Mir fehlen noch vier verdammte Kilometer, um die 80 für diesen Monat vollzumachen und die Uhr (und letztlich auch mich) zu befriedigen, aber meine Beine sind so unglaublich müde. Ich schaue jetzt mal, was Kaffee ausrichten kann. Falls es gar nicht geht, mache ich einen schnellen Spaziergang und deklariere das als Laufen. Das ist nur ein Beschiss Light.

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In meinen innerlichen Wortschatz ist ein Wort aus Teeniezeiten zurückgekehrt: der gute, alte F*cker. Der orange Psycho? So ein F*cker! Spahn kommt ungeschoren aus der Maskennummer? Was für ein F*cker. Ey, schau, der Ex-Verkehrstrottel wird doch noch angeklagt... als ob dem was passieren wird, dem F*cker. Solche Sätze hört man von mir natürlich nicht öffentlich, deshalb "innerer Wortschatz", denn meine Gedanken sind randvoll damit.

Interessant ist dabei, dass es nur die männliche Form gibt. Es taucht keine F*ckerin auf, was nicht bedeutet, dass es keine weiblichen Personen gäbe, die dessen würdig wären. Man denke nur an die dauercrumpy Trulla der blauen Nazis, wohnhaft in der Schweiz. Die hätte einen F*cker, also eine F*ickerin mehr als verdient. Kriegt sie aber nicht. Da gibt es Ausdrücke, die viel übler und kein bisschen politisch korrekt sind.

Er wird inflationär genutzt, der F*cker, aber das liegt an den Zeiten und den Leuten an der Macht. Da wimmelt es von F*ckern. Die gabs an diesen Positionen schon immer, aber gefühlt nicht so geballt wie zur Zeit. Bzw. natürlich gab es auch schon solche extremen Ansammlungen, klar. Aber nicht zu meinen Lebzeiten. Wäre schön gewesen, wenn ich auch weiterhin einigermaßen davon verschont geblieben worden wäre, aber dem sollte wohl nicht so sein. Das Leben ist halt auch so ein F*cker.

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