Donnerstag, 22. September 2022
Avicii und norwegische Investoren beim Bäcker

Heute war ein seltsamer Tag. Schwerst verkatert aufgewacht und irgendwie gar nichts auf die Reihe gekriegt. Immerhin doch noch eine kleine Radtour hingekriegt, damit wenigstens ein bisschen frische Luft in die Lungen und ein bisschen Bewegung in den Körper kommt. Aber über allem lag ein dünner grauer Schleier und die Taubheit in den Ohren (eine Entzündung, aber das Antibiotika schlägt noch nicht so richtig an) macht das wattige Gefühl komplett. Beim Hören eines Podcasts immerhin so etwas wie ein Glücksgefühl gehabt. Es sprechen da zwei Leute aus der Comedy-Welt, beide sind sehr erfolgreich in dem was sie tun. Bei dem einen kann ich das vollkommen nachvollziehen, denn er ist eloquent, hat großartige Pointen und ist schlagfertig wie ich es selten erlebt hat. Hier passt der Erfolg. Der andere ist ebenfalls extrem erfolgreich, aber sein Humor erreicht mich nicht immer. Beim Bühnenprogramm nur ansatzweise, weil man hier sieht, wie eingeprobt es ist und das will man eigentlich nicht sehen. Aber egal, vielleicht bin ich einfach auch nur zu alt und kapiere diese Art von Comedy nicht. Aber: im Podcast kommen da manchmal dermaßen unterirdische "Witzchen", die auch auf eine Ebene sind, wo man eigentlich auch gar nicht mehr von Witz sprechen kann... aber egal. Vielleicht sind das auch nur spontane Hirnfürze, die er dann im Nachhinein noch ausarbeitet und überhaupt. Who am I to judge. Er ist mega erfolgreich, er hat seinen Weg gemacht, alles wunderbar. Warum es aber zwischen den beiden Podcastern so gut funktioniert ist mir wiederum ein Rätsel. Aber auch egal.

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Ich sollte kein TV mehr schauen. Zumindest keine Nachrichten oder Sendungen über aktuelle Themen. Die einzige erträgliche Schlacht momentan ist die Küchenschlacht. Das hat nichts mit Ignorieren zu tun, sondern aus reinem Selbstschutz. Klappt leider auch eher nicht so.

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Was ich auch gesehen habe: die Avicii-Doku. War ein gewisser Aufwand, um an sie ranzukommen und eventuell könnte man enttäuscht sein, weil es diesen Aufwand vielleicht nicht wert gewesen sein könnte. Hint: es ist den Aufwand wert. Was für ein faszinierender Mensch, der es leider nicht geschafft hat. Die Szenen, wo er gearbeitet hat, Musikwelten erschaffen hat, Dinge zu einem Gesamtkomplex zusammengesetzt hat, die Momente, wo er Großes erschaffen und das auch gemerkt hat, die Szenen, wenn er das anderen Leuten zeigt, mit einer Freude und einer unendlich tiefen Befriedigung, die sichtbar wurde, wenn die anderen auch die Größe des Geschaffenen begriffen haben. Hammer. Ich finde es schade, dass die Familie wohl nicht möchte, dass man diese Doku weiter einfach so zu sehen bekommt. Es ist eine sehr liebevolle Doku. Sie zeigt die Höhen, aber auch die Tiefen des Menschen hinter Avicii, aber es stellt ihn nie bloß.

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Wie irrsinnig die Welt ist, zeigt sich darin, dass ein norwegischer (!) Investor bei einer kleinen Bäckereikette hier in der Pampa einsteigt. Ich hinterfrage das gar nicht erst, sollen die das machen, aber... ach egal. Ich hinterfrage das nicht. Ich. Hinterfrage. Das. Nicht. Außerdem haben die eh keine gescheiten Brötchen und Probleme Mitarbeiter zu finden. Nimm das norwegischer Investor!

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