Mittwoch, 16. April 2025
Auf Link folgt Gegenlink

"Ist das ein E-Auto?"
Das ist die erste Frage meiner Mutter, nachdem ich ihr eine Nachricht geschickt hatte, dass zwei Straßen weiter gerade ein Großeinsatz der Feuerwehr wegen eines Garagenbrands ist. Das wird wohl nichts mehr mit Mobilitätswende bei meinen Eltern. Dabei überlegt mein Vater tatsächlich, ob er auf seine alten und leider auch gebrechlichen Tage sein dieselsaufendes Schlachtschiff gegen ein neues Fahrzeug eintauscht. Das wäre völlig unnütz, die Tage, an denen er noch aktiv am Straßenverkehr teilnimmt, sind gezählt. Weniger wegen kognitiver Fähigkeiten was das Fahren betrifft - er stört sich an fehlenden Parkmöglichkeiten und den entsprechend langen Wegen, die er mit dem Rollator von dort zum eigentlichen Ziel noch zurücklegen müsste. Deshalb bleibt er weitestgehend zuhause und minimiert Auswärtstermine (Arztbesuche meist) auf ein Minimum. Das verbliebene Pensum an Fahrten geht noch gut mit dem aktuellen Auto, das aber auch schon das eine oder andere Zipperlein plagt. Meinen Hinweis, dass es sich vielleicht nur dem Fahrer anpassen möchte; moderne Fahrzeuge haben so ein Feature, um sich optimal an das Fahrpersonal einzustellen, wurde als nicht wahr weggebügelt und die Option eines Neufahrzeugs präsentiert. Zur Wahl stand eigentlich nur ein Modell: das exakt gleiche wie aktuell, nur in neuer. Also wieder Diesel, wieder viel zu groß und völlig übermotorisiert. Kompletter Schwachsinn. In minimalsten Dosen und in feinchirurgischer Kleinarbeit habe ich über Wochen den Samen "E-Auto" gesät. Wie toll die doch sind, gerade für Kurzstrecken, was ja das Gros der Fahrten ausmache, schnell sind die Dinger auch und als Top-Argument: es gibt spezielle Parkplätze und die sind oft sehr nah am Eingang der anzufahrenden Stätten. Ein bisschen ging der Keim auch auf. Sogar das Thema "Wallbox" schimmerte plötzlich durch, aber... diese dauernden Brände. Den Worten meiner Eltern nach, brennt es gerade in halb Deutschland und Grund sind einzig und alleine die E-Fahrzeuge. Jeder Online-Artikel zu irgendeinem Brand landet in meiner Inbox und sei es in den hintersten Winkel der Republik, in die mein Vater noch nicht mal mit seinem Diesel-Monster fahren würde. Keine Ahnung, wie sie auf diese Artikel stoßen. Vielleicht sind sie in einer obskuren Telegram-Gruppe. Ich habe mittlerweile eine Liste an Studien, die auf die Zuverlässigkeit von E-Autos hinweisen. Es ist wie mit den Gegenzöllen: auf jeden Link von Trump meinen Eltern folgt ein Link von mir. Das ist alles nicht schön, aber man muss dem ja was entgegensetzen. Und nun das... ein Brand in direkter Nachbarschaft. Ein Garagenbrand noch dazu. Die Ursachen sind noch unklar, zumindest für die Feuerwehr. Meine Eltern haben aber einen Verdacht... Es bleibt schwer.

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Dienstag, 15. April 2025
Mit Musterhausküchenfachgeschäft war alles besser

Keine weiteren Emails; es war wohl eine einmalige Nacht der Tiraden. Es sei denn, da käme wirklich ein Brief vom Anwalt oder eine Email an meinen Arbeitgeber. Beides wäre spannend, beides wäre nervig. Ich gehe davon aus, dass Beides nicht passieren wird.

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Diese Woche kein Besuch im Headquarter. Von meinen "Kontaktpersonen" ist niemand da und die Zeit, die ich für An- und Abreise benötige, brauche ich viel dringender für ein Projekt, das diese Woche beendet sein muss. Ob das klappt, wird sich zeigen. Immerhin kann ich trotzdem noch einigermaßen schlafen.

Die An- und Abreise fehlt mir ein bisschen. Ich fahre gerne Bahn und tatsächlich ist der Tag im Headquarter die Zeit, an der ich am meisten unter Menschen bin. Nicht, dass ich ausgiebig da ausgiebig sozialen Kontakt und ausufernde Konversationen hätte, aber da sind immerhin andere Menschen. Das gilt nicht unbedingt für die restliche Zeit. Ich genieße es auch, einfach nur da zu sitzen und die vorbeirauschende Landschaft zu genießen. Die aufgehende Sonne über den Bergen ganz weit hinten, die Felder an Fahrzeugen, die auf einem riesigen Gelände auf ihren Abtransport warten, die Einfahrt in die Stadt, vorbei an den Staus auf dem Zubringer, die ersten Lichter in den Bürokomplexen am Bahnhof. Sogar die Wanderung der Kolonne Richtung Ausgang und den U-Bahnen hat seine Momente. Beim Warten auf die U-Bahn sieht man in der Menge immer wieder bekannte Gesichter. Bekannt nicht im Sinne von Kennen, aber es sind eben immer die gleichen Leute. Der Mann mit FSP-Maske und dem gut geschützten Tablet, der ungern U-Bahn fährt, deshalb ganz vorne stehen muss, wenn die U5 einfährt, damit er als erstes einsteigen kann und der sich auch direkt nach Abfahrt von der vorletzten Station vor seinem Ausstieg wieder an die Tür drängelt, damit er auch als erstes wieder raus kommt. Der modebewusste junge Mann mit den nach hinten gegelten Haaren, der streng darauf achtet, dass auch wirklich jedes Kleidungsstück gut sichtbar das Logo oder den Namen eines teuren Herstellers trägt, der nichts anderes zu besitzen scheint als Sneaker-Socken, von denen nur ein kleiner Rand aus den Designer-Schuhen herausblitzt - auch im Winter, wenn es eigentlich zu kalt für nackte Knöchel ist. Seine Haut ist schlecht, aber das ist dem Alter geschuldet. Die Pubertät ist noch nicht sehr lange her.
Man ist immer kurz davor, diesen Leuten zuzunicken, wenn man von der Rolltreppe auf den Bahnsteig tritt. Ein kurzes, wissendes Nicken, ein kurzer Gruss, weil: man kennt sich.

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Musterhausküchenfachgeschäft. Als die Werbung dafür noch im Radio kam, war alles ...naja, nicht gut, aber bei weitem besser. Ich wäre dafür, dass diese Werbung wieder kommt. Vielleicht hilft es. Crowdfunding?

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Montag, 14. April 2025
Die Dämonen sind wieder erwacht

Um 19.27 Uhr kam die erste E-Mail, drei Sätze, wenige Schreibfehler, noch einigermaßen verständlich geschrieben (die Anordnung der Wörter betreffend, nicht den Inhalt.). Dann immer wieder im Minutentakt einzelne Sätze, gefolgt von längeren Pausen, dann wieder ein E-Mail-Stakkato. Der Ton wurde von mal zu mal aggressiver, der Inhalt immer wirrer. Man konnte den steigenden Pegel förmlich herauslesen. Die letzte E-Mail kam um 21.12 Uhr. Danach Ruhe, die bis jetzt anhält. Ich gehe auch nicht davon aus, dass noch etwas kommt. Genauso wenig werden die Drohungen wahr gemacht, wobei es schon fast witzig wäre, wenn mein Arbeitgeber kontaktiert würde. Schon alleine um herauszufinden wegen was.

Tatsächlich wäre es natürlich nicht witzig. Es ist auch nicht witzig, jemanden beim Zerfall zu erleben. Es wundert, dass es nicht schon längst zu Ende ist, aber der menschliche Körper ist manchmal hart im Nehmen. Die menschliche Psyche auch, wobei es nicht einfach war, diese Nachrichten zu ignorieren. In einem unstabileren Moment, wäre mir so eine Aktion wie gestern abend gefährlich geworden. So nervt sie nur, erzeugt einen letzten Hauch von Mitleid und die größte Befürchtung ist, wegen dem Mist wieder zu einem Anwalt zu müssen. Diese unnütz verlorene Zeit. Aber selbst diese Aussicht nervt nur und der Puls geht beim Gedanken daran auch nur leicht nach oben. Dass es diese Gedanken allerdings überhaupt gibt, nervt mich dann schon wieder. Man muss aufpassen, da nicht in eine fiese Spirale zu rutschen.

Heute und in den nächsten Tagen wird nichts mehr kommen; es ist wieder Ruhe. Eventuell bis Mariacron wieder im Angebot ist, vielleicht auch länger. Vielleicht kommt auch nie wieder etwas und die letzte Nachricht wird die vom Amt sein. Keine Ahnung.

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Sonntag, 13. April 2025
Ruhetag

Heute sollte er kommen: der langersehnte Regen. Es wird wirklich Zeit. Gestern auf der Wanderung kam man sich selbst im tiefsten Wald vor wie in der Wüste. Die Wege waren trocken und staubig, wie man es sonst nur an den heissesten Tagen im Hochsommer kommt.

Am Ende waren es 15 Kilometer und die spüre ich heute in den Beinen. Wird wohl eher nichts mit dem gechillten Lauf am Morgen; heute ist Ruhetag.
Die Tour dauerte im Gesamten ca. viereinhalb Stunden mehr oder weniger reine Gehzeit ohne die etwas längere Essenspause auf Hälfte der Strecke. Zu Anfang waren wir etwas langsamer, weil es gleich mal steil nach oben ging, gegen Ende waren wir schneller, weil die Wege breiter und ohne nennenswerten Steigungen waren. Dafür waren da die Beine schon schwer und die Geschwindigkeit etwas gedrosselt. Viereinhalb Stunden ist also ein ganz guter Schätzwert für den Mammutmarsch im August. Da stehen 30 Kilometer auf dem Programm. Also nochmal soviel wie gestern. Das ist schon nicht ohne und wird sicher herausfordernd. Aber ist ja noch genug Zeit, um sich bis dahin in Form zu bringen. Oder eine gute Ausrede zu finden, um kurzfristig abzusagen.

PS: der Regen kam nicht.

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Samstag, 12. April 2025
Nur der Wind war Zeuge

Das Wandern ist des Müllers Lust. Ob es auch meine ist, wird sich am heutigen Tag zeigen. 14 Kilometer, 400 Höhenmeter, irgendwo in der Wildnis. Grundsätzlich machbar und kein Problem, allerdings steckt mir der gestrige Lauf noch in den Knochen und vor allem im kaputten Knie. Das war ein bisschen viel und das lässt mich das Knie auch wissen. Sogar im Sitzen und im Liegen tat es gestern weh, die Nacht war auch nicht ohne und sogar jetzt am Morgen spüre ich noch die Nachwehen. Und nun die 14 Kilometer-Tour. Aber zugesagt ist zugesagt und der Lauf am Vortag war dumm, aber auch gut fürs Selbstvertrauen. Also kein Gejammer, ich habe ja eine Orthese und den Rest muss Ibuprofen richten.

Es wird eine relativ große Truppe bei der Wanderung. Acht Leute, einige davon mit durchaus ausgeprägtem Ego. Dürfte spannend werden. Vielleicht entwickelt sich das Ganze noch zur Krimiwanderung: war es ein Unfall oder falls nicht: wer hat XY über die Klippe geschubst? Also unbedingt drauf achten, immer ein Alibi zur Hand zur haben. Oder einen wasserdichten Plan, den die niemals herausfinden.

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Freitag, 11. April 2025
Smells like Brackwasser

Früher Vogel und so: eine Minute nach 8 Uhr als alleeallererster an der Autowaschanlage beim Supermarkt. Keine Schlange, kein nerviges Anstehen, es kann direkt losgehen. Naja, so halbdirekt. Die Bürsten liefen noch im Warmlaufmodus und die Einfahrt wurde noch durchgekärchert. So früh ist da anscheinend sonst niemand. Heute schon. Zur Feier des Tages dann auch gleich mal das Vollprogramm genommen, das von oben, unten, vorne und hinten, dazu noch Felgen und am Ende wird extra heftig geblasen. Zum Trocknen.

Der Nachteil, wenn man so früh dran ist: die Anlage stand die ganze Nacht still. Inklusive dem Brackwasser des letzten Tages. Vielleicht lassen die deshalb am Morgen das Teil erstmal eine halbe Stunde leer durchlaufen, bevor die ersten Kunden kommen. Außer heute, denn heute stand der erste Kunde schon Punkt 8 auf der Matte. Was den ersten Kunden, sprich mich, somit in den Genuss frisch aufgewirbelten Dreckwassers brachte, was eine Nacht lang vor sich hingegärt hatte. Nun ist der menschliche Körper seit Corona ja an fiese Aerosole gewöhnt, aber das war schon eine fiese Sache. Vor allem kriegt man den Geruch nur schwer wieder aus dem Wagen. Es dauert eine Weile und einige Kilometer bei offenem Fenster, was bei 4 Grad am Morgen erfrischend, aber nicht nachahmenswert ist. Und so richtig sauber ist das Auto auch nicht. Da kann die Waschanlage aber nichts für; die letzte Autowäsche ist ewig her und gleiches gilt für Regen (selbst bei Regen wird der Wagen nicht immer nass - Carport sei Dank). Nun denn: ich bin nun hellwach, das Auto nur noch halb so dreckig, der Geruch ist weg (das was noch da ist, kommt von mir - auch da kein Vorwurf an die Autowaschanlage) und es ist noch nicht mal 10 Uhr. Eingekauft ist übrigens auch schon - war ja eh beim Supermarkt. Ein produktiver Morgen.

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Donnerstag, 10. April 2025
Wieder jemand, der sich nicht nur so anstellt

Vielleicht war ich einfach nur Vorreiter? Endlich mal. Vielleicht war es auch einfach Zufall, dass mein "Geht nicht mehr" ein paar Jahre früher kam.

Mittlerweile sind es zwei im direkteren Umfeld, die "es erwischt hat". Die (wahrscheinlich bald ehemalige) Kollegin, die aber immer noch von einem Komplott ausgeht und nicht erkennt, dass die Gründe völlig anders gelagert sind. Dann plötzlich die Info eines Freundes, dass er vorerst nicht mehr zur Arbeit geht. Er sagte das in einem Nebensatz, ganz beiläufig und so war es auch gewollt. Er wollte testen, wie das ankommt und als er sah, dass es kein Entsetzen, dafür aber interessierte Blicke gab, erklärte er, dass er für den folgenden Tag einen Arzttermin habe und sich krankschreiben lassen werde, denn: es ginge nicht mehr. Das kam aus der Kalten und von einer Person, von der es nicht zu erwarten war. Er zählte bisher zur Fraktion "Der soll sich nicht so anstellen", "Es gibt eben manchmal schlechte Tage" und "Bei mir ist auch nicht alles Zuckerschlecken". Umso schöner, dass er für sich erkannt hat, dass es eben was anderes ist als mal ein schlechter Tag und man sich nicht nur so anstellt.

Er ist beim gleichen Arzt, der mich damals krank geschrieben hatte - stößt dort somit nicht auf blanke Hilflosigkeit (und ich war sicher auch nicht der erste, der damit bei denen ankam). Er wird in guten Händen sein und hoffentlich auch die Hilfe annehmen, die man ihm bietet. Aber nach diesem "Outing" bin ich da guter Dinge.

Ich habe es damals nicht erwähnt. Meinen Eltern gegenüber natürlich schon und auch bei D., die mich entsprechend ansah, als der Freund davon erzählte, dass es nicht mehr geht. Es ging nicht darum, das zu verheimlichen, ich wartete nur auf den richtigen Zeitpunkt, der aber nie kam, bzw. immer schon vorbei war, bis ich ansetzen wollte. Nun ist vielleicht doch noch die richtige Zeit und sei es nur dem Freund gegenüber, damit er weiß, dass er nicht der erste ist, der in dieser Nummer steckt. Und dass er jemanden hat, den er bei konkreten Fragen zu den jeweiligen Situationen (und da kommen ja die verschiedensten) kontaktieren kann. Oder auch einfach so. Macht man ja auch viel zu selten, vor allem auch unter Leuten, wo man sich "nicht so anstellt".

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Mittwoch, 9. April 2025
4.10 Uhr

4.10 Uhr. Was für eine räudige Zeit, um wach zu sein. Okay, grundsätzlich ist es eine Uhrzeit wie jede andere und es gibt sicher viele Menschen, die um diese Uhrzeit wach sein müssen, weil der Job oder die Situation es verlangt und ebenso sicher gibt es Menschen, die freiwillig wach sind, weil sie vielleicht gerade aus dem Berghain kommen oder grundsätzlich Nachtmenschen. Ich hätte um 4.10 Uhr lieber noch geschlafen. Vielleicht nicht bis zum Weckerklingeln um 6.45 Uhr, aber so 5.38 Uhr wäre super gewesen. Ging aber nicht. Der Körper weigerte sich, wieder einzuschlafen. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Ich war früh im Bett, habe noch gelesen, aber kurz vor Zehn das Licht ausgemacht. Das wären dann etwas über sechs Stunden Schlaf bis 4.10 Uhr. Manchmal reicht dem Körper das, meinem heute anscheinend auch. Dann war da noch das Gedankenkarussell in mannigfaltiger Form. Es gab nicht DEN EINEN Gedanken, sondern derer viele und die auch noch wild durcheinander. Das ist keine gute Voraussetzung für eine Fortsetzung von Schlaf. Last but not least meinte die kleine Katze auch noch, dass nun Zeit zum Spielen und Putzen wäre. Erstaunlich wie geräuschvoll das vonstatten geht. Wahrscheinlich passiert das öfter, nur schlafe ich dann. Heute aber, wo der Mantel des Schlafs eher seiden, denn wollig-schwer war, klang das wie Bauarbeiter, die hochmotiviert zum Start ihrer Schicht die Fassade vom Haus kratzen.

Es ist sehr langweilig morgens um 4.10 Uhr. So langweilig, dass man fast beim Vorsichhinexistieren einschläft - so man denn schlafen könnte. Konnte ich aber nicht. Frühstücksfernsehen fängt übrigens erst um 5.30 Uhr an. Noch ein Brocken unnützes Wissen, das ich mir lieber erspart hätte. Und stattdessen geschlafen. Nun denn. Willkommen, neuer Tag.

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Dienstag, 8. April 2025
Orthese on Tour

Der erste „ganze“ Tag mit Orthese und es ist super. Laufen und so ist wie immer, das Ding stört ein bisschen, aber man kann das gut wegignorieren. Dafür wird man von allen ein bisschen mitleidig betrachtet. Niemand drängelt sich an einem vorbei, um den letzten Platz in der Bahn zu bekommen, die Kolleginnen und Kollegen fragen alle besorgt nach und es kommt mir so vor, als knacke das Knie nicht mehr ganz so oft und weniger laut als ohne dieses Ding. Ich gehe nie wieder ohne aus dem Haus - selbst im Falle eine Wunderheilung. Man muss es dann ja nicht so eng schnüren; es muss nur vorhanden und sichtbar sein. Ein Hoch auf die moderne Medizin!

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Apropos Medizin: ich ergänze ja meine Nahrung, dies passenderweise in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich bin da ein Opfer von Internet und Co. Wenn ich einen Artikel zu dem Thema lese oder einen entsprechenden Podcast höre, kann es gut passieren, dass die erwähnten Mittelchen schon am nächsten Tag im heimischen Regal stehen. So auch letztens wieder geschehen und zwar mit L-Kreatin. Hammerzeugs, super gut für sportliche Leistung, damit geht es ab. Tja, das mag schon so sein, aber hätte ich mal das Kleingedruckte gelesen. Mit sportlicher Leistung ist jene im hohen bis höchsten Segment gemeint und da auch eher kraftlastige Aktionen. Also genau das, was ich nicht so mache. Nebenwirkungen: Wassereinlagerungen, man nimmt dadurch auch zu. Das wiederum ist genau das, was ich mache. Stand auch in besagtem Artikel, steht überall im Internet, kann man nachlesen und -hören. Man kann aber auch selektiv Informationen aufnehmen und genau das habe ich gemacht. Leistung steigern, Wassereinlagerung, Energiezuwachs, gefühlt mehr Muskelmasse, was allerdings auch auf eingelagertes Wasser zurückzuführen sein kann.
L-Kreatin wird also wieder aus der Pillendose geworfen. Die BCAA-Trümmer (die sind wirklich riesig!) dürfen vorerst noch bleiben, auch wenn sie am meisten Platz weg nehmen. Pro Tag wirft man sich nämlich 8 davon ein. Neu hinzukommen wird ab morgen L-Carnitin. Das ist super. Wahrscheinlich habe ich das L-Kreatin auch damit verwechselt. Klingt ja auch ähnlich. So ein bisschen wie bei Aspirin und Arsen. Muss man auch aufpassen. L-Carnitin ist jedenfalls sensationell. Es verbrennt das Fett quasi ab dem Moment, an dem die Cellulose der Tablettenhülle die Lippen berührt. Nebenwirkungen: keine. Im Gegenteil. Alles wird gut... Fett geht weg, Zeugungsfähigkeit steigt, Herz und Leber frohlocken. Das wird so toll. Es könnte allerdings sein, dass die Fettverbrennung am Anfang noch etwas stockt. Bei dem vielen Wasser im Körper wird es schwer da überhaupt irgendwas zu verbrennen.

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Montag, 7. April 2025
Ignorieren kann ich

In den Nachrichtenportalen überall der gleiche Tipp: wenn man sein Geld längerfristig angelegt hat, bloß nicht auf die Kurse schauen. Und genau so handhabe ich das. Ich war nun schon seit einer Woche nicht mehr in der App, habe keine Ahnung, wie es um mein Portfolio steht, lasse alles laufen wie bisher. Sogar die Sparpläne. Teilweise investiere ich deshalb sogar in den Markt, wo es von verhaltensauffälligen Machtmenschen nur so wimmelt. Aber die Profis sagen: Füße still halten, weitermachen. Hat ein bisschen was von der Szene in "Die nackte Kanone", wo es im Hintergrund übelst explodiert, kracht, scheppert und brennt und Frank Drebin steht da und beschwichtigt "es gibt nichts zu sehen". Das Schlimmste daran: mir wäre Frank Drebin als Präsident fast lieber. Er war zumindest emphatisch.

Wenn ich vielleicht die nächsten zwei, drei Jahre nicht mehr in die App schaue... einfach alles weiterlaufen lasse... wer weiß. Vielleicht ist dann alles gut, die Kurse sind in schwindelerregenden Höhen, die Märkte haben sich nicht nur erholt, sondern sind höher denn je. Vielleicht spiele ich dann in einer Liga mit Bezos, Zuckerberg und den ganzen Superreichen. Vielleicht sollte ich mir schon mal einen schönen Namen für meine Yacht überlegen. Eventuell ist aber auch der Anbieter meiner App insolvent, die Kohle futsch, das Management aber nicht zu belangen. Eventuell haben die dann schöne Namen für ihre Yachten und ich das Nachsehen.

Grundsätzlich ist das Ignorieren der Kurse eine gute Idee, nur sind vielleicht mehrere Jahre des Ignorierens ein zu langer Zeithorizont.

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