Samstag, 12. März 2011
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Angesichts der Zustände in Japan und Lybien empfände ich es unpassend hier zu jammern. Probleme sind immer relativ und für den einen sind manche Dinge ungleich dramatischer als sie für einen anderen wären. Japan und Lybien (und vermutlich noch vieles andere woanders) spielen aber in einer eigenen, traurigen Liga. Also kein Gejammer.

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Freitag, 18. Februar 2011
Beschissen

Irgendwann fang ich dann an...

Gibt so Tage, die man nicht beschönigen kann. Sie sind einfach nur beschissen, ohne wenn und aber abgrundtief beschissen. Manchmal sind es auch viele Tage am Stück. Wenn es Wochen werden ist das unschön und wenn es noch länger dauert, sollte einem das zu denken geben. Das Perfide: man gewöhnt sich an so manche Scheiße, akzeptiert sie womöglich irgendwann sogar. Aber das sollte man nicht. Das Leben ist nicht dazu da nur beschissen zu sein. Es sollte auch lichte Momente geben. Es sollte sogar grell leuchtende Momente geben. Momente, die einem soviel Kraft geben, dass sie die paar beschissenen Phasen mühelos überscheinen. Bestimmt gibt es diese Momente auch. Bei jedem. Gefährlich wird es, wenn man diese Momente nicht mehr zu schätzen weiß, sie nicht mehr erkennt oder sie einfach nicht mehr würdigt (vielleicht gerade deshalb, weil man sie nicht mehr erkennt). Das ist dann so richtig beschissen.

Vielleicht ist es aber auch schon ein erster lichter Moment, wenn man das erkennt. Aber selbst das ist frustrierend.

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Montag, 7. Februar 2011
Termine, Termine

Einen Termin beim Jugendamt absagen zu müssen, weil man an dem Tag schon einen Termin beim Diplom-Sozialpädagogen hat, sagt eigentlich alles über die aktuelle Situation.

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Freitag, 14. Januar 2011
Ämter

Die eine Person schreibt, sie sei nicht mehr zuständig, die andere ist krank und eventuell nächste Woche erreichbar, aber so richtig weiß man das noch nicht. Die dritte Person ist nicht erreichbar, den ganzen Tag. Wahrscheinlich definieren die Notfall anders, was vielleicht auch mit der Sichtweise und der Relation zusammenhängt. Trotzdem frustrierend. Und hinterher will es wieder keiner gewesen sein; jeder hat alles richtig gemacht. Hätten sie vielleicht auch, so sie denn darüber informiert gewesen wären.

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Dienstag, 11. Januar 2011
It' all 'bout the money

Die Bankkonten zu checken machte auch schon mal mehr Spaß. Jetzt kann man zuschauen, wie es täglich weniger wird, einmal im Monat gibt es dann einen kleinen positiven Schub, der das Ganze aber nie wieder auf den Stand des Vormonats hieven kann. Es ist abzusehen, wie lange das noch funktioniert. Genau genommen läuten die Alarmglocken schon schriller als Nina Hagen je singen könnte und die Warnlampen leuchten sich wund. Das Frustrierende dabei ist, dass nicht einmal ein Zwegat etwas dagegen machen könnte. Es ist einfach so, dass ich Monat für Monat umsonst schufte, weil klar ist, dass ich am Ende des Monats noch mehr in den Miesen stecke als im Monat zuvor. Kein Ausweg in Sicht, keine Rettung möglich. Die einzige Motivation morgen für morgen aufzustehen ist, dass es ohne Arbeit dann doch ziemlich langweilig ist - und wenn man dazu noch so megagefrustet ist auch ziemlich gefährlich. Da kann man auf dumme Ideen kommen.

Andererseits gibt es Momente, in denen ich sogar bezahlen würde, um im Büro zu sein. Die "Never fuck the company"-Ignorierer sind beispielsweise ein täglicher Quell der Freude und werden dieses Jahr noch um einiges amüsanter werden. Oder die Damen mit Dauer-PMS, die mit ihrem ewigen Gezicke, Gemeckere und Getobe so lachhaft sind wie eine gute Britcom. Last but not least werde ich dort auch bekocht und schon alleine deshalb lohnt es sich dort zu sein. Sonst würde ich mich ja nur noch von Junk ernähren.

Trotzdem alles ziemlich anstrengend.

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Samstag, 1. Januar 2011
2010

2010 war ein ziemlich durchwachsenes Jahr, aber im Rückblick waren das so ziemlich alle Jahre im letzten halben Jahrzehnt. 2011 könnte besser werden, aber da muss ich meinen Arsch wohl selber hochkriegen. Vorsätze und so, Sie wissen schon.

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In den letzten Wochen saß ich mehrfach mit Freunden zusammen, eine Sache, die man viel öfter tun sollte. Es ist ein schönes Gefühl, mit diesen Menschen zusammenzusitzen. Zu sehen, wie wir gemeinsam alt werden und trotzdem manchmal von Weisheit so gar nichts zu spüren ist. Nächstes Jahr wollen wir zum Beispiel ein Event wiederholen, das schon 23 Jahre her ist. Wir werden unsere müden Knochen zu einem See am Arsch der Welt bewegen, in Zelten übernachten, die nach modrigem Leinen riechen, in einem großen Kessel irgendwas zusammenkochen, egal was, aber Knoblauch muss rein. Wir werden diese hinterwäldlerische Campingplatztrinkhalle an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen und nachts ein Bad in dem eiskalten See nehmen. Wir werden einen Heidenspaß dabei haben und am nächsten Tag mit einer Mördererkältung, aber einem Lächeln heimfahren.

Gestern habe ich mit den Kindern eines Freundes “Schwarzer Peter” gespielt und ich war gut. Einmal wurde ich abgezockt, einmal habe ich gewonnen. Und bei Mario Party auf der DS konnte ich auch ganz gut mithalten. Den Vater der Kinder kenne ich schon seit ich so alt war wie sein Jüngster jetzt. Das ist eine verdammt lange Zeit. Wenn man die letzten paar Jahre in Relation setzt, waren die zwar teilweise so richtig beschissen, aber dennoch nur ein kleiner Teil des Ganzen. Also scheiß drauf.

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Nein, 2010 war nicht wirklich schön, aber im Gegensatz zu 2009 schon mal eine Spur besser. Sieht also nach Aufschwung aus. Juhuu.

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Mittwoch, 1. Dezember 2010
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Hätte nie gedacht, dass ich mal an den Punkt komme, an dem ich gewisse Meldungen in der Zeitung aus einem anderen Blickwinkel betrachte und mir sogar vorstellen kann, warum manche Menschen so handelten, wie sie handelten, was aber so außerhalb der Norm lag, dass es eine Meldung wert war.

Ich habe keine Lust das Programm der letzten Jahre noch einmal zu fahren und schon gar nicht die verschärfte Variante des letzten Jahres. Eigentlich dachte ich, dass es Möglichkeiten gäbe; dass so etwas nie wieder geschehen würde, aber dem scheint nicht so zu sein. Klar gibt es Möglichkeiten, aber die erst ab einem bestimmten Punkt. Ich stehe wieder genauso alleine da wie letztes Jahr und kann wieder nur hoffen, dass nichts Schlimmes passiert. Oder besser noch: hoffen, dass etwas Schlimmes passiert, aber das nur partiell und nur bestimmte Personen betreffend. Die Chancen stehen morgen ganz gut: es ist glatt und die Reaktionszeit wahrscheinlich noch nicht die Beste.

Die Chance war da, aber sie wurde nicht genutzt und Mitleid habe ich schon lange nicht mehr. Angestaute Aggressivität lässt sich nur bis zu einem bestimmten Maß in Selbstzerstörung ummünzen und dieses Maß ist übervoll. Und schwupp ist man dann eine Meldung in der Zeitung. Aber keine Sorge: noch halten die pazifistischen Gene das Ganze einigermaßen im Zaum. Aber wer weiß wie lange noch. Es wird ja nicht einfacher, sonder immer schlimmer. Das zeigt die Erfahrung.

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Dienstag, 5. Oktober 2010
Es bleibt spannend

Der Sonntag Abend war ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen könnte. Ein Revival des letzten Jahres und das letzte, was ich will. Wobei... stimmt so nicht ganz: in komprimierter Form wäre das gar nicht mal das Schlechteste. Ein kurzes Anklingen lassen so wie jetzt, dann im Schnellverfahren und auf Fast Forward das restliche Prozedere, um dann in ein oder zwei Wochen das Grande Finale einzuläuten - idealerweise mit einem Big Bang im nicht-übertragenen Sinn. Die Chancen dafür stehen allerdings nicht so gut; dafür hat sich das Miststück noch zu gut im Griff. Noch, aber sowas kann sich, glaubt man den einschlägigen Foren und Berichten, auch schneller ändern als man denkt.
Tatsächlich klicke ich mich schon täglich durch die Onlineausgabe der Regionalausgabe, in der Hoffnung bei den Polizeinachrichten eine passende Meldung zu finden. Das ist nicht nett, aber die Kuschelkurszeiten sind so langsam mal vorbei und auch bei Günter Jauch sind die Joker irgendwann mal aufgebraucht. Ich bin nicht die Heilsarmee und meinetwegen darf sich jeder so arschlochmäßig verhalten wie sie/er es für angemessen hält, aber wenn andere darunter leiden ist das Ende der Fahnenstange schon mehrere Handbreit überschritten. Absturz mag Grundrecht sein, aber dann bitte alleine.

Es ist übrigens durchaus faszinierend, zu welchen Gewaltphantasien man imstande ist. Und fast noch faszinierender ist manchmal, wie man es schafft, dass es Phantasien bleiben. Und so richtig faszinierend ist, dass das weniger mit Hass denn mit Hilflosigkeit zu tun hat - wobei sich aus dieser Hilflosigkeit natürlich auch Hass entwickelt. Aber in der zeitlichen Abfolge kam der später.

Es bleibt spannend.

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