Donnerstag, 15. September 2011
Nur noch kurz die Welt retten

Das linke Augenlid flattert. Ist bestimmt ein Anzeichen für irgendwas. Nervt übrigens auch tierisch.

Morgen dann zum Psychoheini. Bin mir noch nicht sicher, ob ich die sarkastische Nummer abziehen soll, aber wahrscheinlich bietet sich eine gelassenere Variante mehr an. Auch in Anbetracht der anstehenden Dinge. Muss nur noch kurz die Welt retten, quasi. Wenn auch nur für einen kleinen Kerl, für den es aber enorm wichtig ist, dass seine kleine Welt gerettet wird. Also mach ich das mal. Und danach bin ich dann hier. Ab und an.

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Montag, 5. September 2011
Erkältet bin ich auch

Manchmal lässt sich Dummheit auch monetär bewerten und der Anwalt meint, ich solle das tun. Auch auf die Gefahr hin dabei schlechter zu fahren als beim Abo-Modell, weil man ja nicht sagen könne, wie lange das nun liefe, aber dennoch. Er meint, und ich gebe ihm da recht, dass ein finaler Abschluss genau das sei: ein Abschluss. Aus, vorbei, gegessen, Leichen zählen. Noch ein paar Jahre was abbezahlen, aber dann ist gut. Asta la Vista, Baby. Eat my shorts.
Ein Problem dabei ist, dass ich soviel Bares gar nicht auf die Schnelle bekomme und so oder so werde ich betteln müssen. Das ist mir zutiefst zuwider, aber anders ginge es nicht. Das große Plus: die Geldgeber wären mehr als froh, wenn dieser Mist abgeschlossen ist - wenn auch so unelegant. Aber tief im Herzen bin ich ja Katholik und somit der festen Überzeugung, dass sich alles in irgendeiner Art und Weise rächt und Gerechtigkeit übers Land zieht. Wäre eigentlich auch ein cooler Spruch für Smith & Wesson: Gerechtigkeit zieht übers Land. Alternativ: 0,44 Zoll Gerechtigkeit. Müsste für meinen Fall aber aus reinem Silber sein und zur Sicherheit sollte man auf jeden Fall hinterher noch einen Holzpfahl reinhämmern. Und Knoblauchzehen auslegen. Ein Eimer Weihwasser kann auch nicht schaden.

So ist das. Ach ja: erkältet bin ich auch.

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Montag, 25. Juli 2011
Zweihundert

Zweihundert sind auch auf der Landstraße locker machbar. Be- und Beunruhigend zugleich.

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Mit dem festen Vorsatz dem Körper, der Seele und dem allgemeinen Wohlbefinden etwas Gutes zu tun in die Kantine gegangen. Dann gabs da Currywurst mit Pommes...

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Der Drang nach körperlicher Gewalt wird mit jeder gesprochenen und/oder geschriebenen Silbe größer. Wenn dann noch ein Anwaltsschreiben in der Post liegt, ist es fast nicht mehr auszuhalten. Ich lese manche Familiendrama-Meldungen in der Zeitung mittlerweile aus einem anderen Blickwinkel.

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Noch 9,5 Jahre, dann geht alles noch vorhandene Geld über verschlungene Wege auf irgendein Konto weit weit weg und ich hinterher. Eine Finca auf Malle, eine Strandlaube in der Karibik, irgendsowas. Eine ehemaliger Kollege ist anscheinend mittlerweile "Facility Manager" für ein paar verkommene Appartments in der Dom Rep. Wie ich ihn kenne gehts ihm gar nicht schlecht dabei.

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Für morgen den festen Vorsatz, dem Körper, der Seele und dem allgemeinen Wohlbefinden in der Kantine etwas Gutes zu tun. Allerdings: es gibt Gyros.

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Dienstag, 12. Juli 2011
Psych

Am Donnerstag ist wieder ein Termin beim Psycho-Heini. Er mag mich nicht mehr. Beim letzten Mal habe ich ihm seine Widersprüche ziemlich klar vor Augen geführt. Fand er nicht so gut. Naja, mag wohl niemand wirklich, aber bei ihm ist es die Quintessenz des Jobs Wissen und Durchblick vorzugaukeln und wenn da der Vorhang fällt, ist das neben peinlich auch existenzgefährdend.

Diesmal nehme ich mir Stift und Papier mit. Ich kann kein Steno, aber für die wichtigsten Eckpunkte wirds reichen. Ich erinnere mich noch an so ziemlich jedes Gespräch, aber wenn man die Widersprüche – nicht nur von ihm – nur im groben Wortlaut wiedergibt, ist der Effekt, der Hall des ganzen vorherigen einfach nicht mehr da. Außerdem will ich für mich wissen, worum es wann genau ging.

Diesmal, so mein Tipp, werden skurrile Vorwürfe der Satanstochter kommen (btw: Satan ist tot. Aber das ist einen extra Eintrag wert) und ich bereite mich wie ein Schachspieler darauf vor. Spiele Konstellationen durch, bereite Gegenangriffe vor, überlege, wo ich wie parieren kann, muss, sollte. Das Problem dabei ist nämlich, dass der Psycho-Heini – wie geschildert – auch nicht wirklich auf meiner Seite steht. Wie er das mit sich selbst vereinbaren kann ist mir ein Rätsel, aber er sieht mir nicht so aus, als würde er sich solche Sorgen von der Seele kiffen. Er lächelt immer sehr verkniffen. Vielleicht frisst er die Sorgen anderer in sich hinein und hat deshalb Verstopfung. Ehrlich gesagt: ich würde es ihm gönnen. Mitsamt schmerzhafter Hämoriden. Er hat es verdient. Sie denken jetzt vielleicht, ich wäre ein zorniger misanthropher Mensch. Sie haben recht, was den Zorn betrifft. Das habe ich bei dem Typen tatsächlich (und bei der Tochter Satans um ein millionenfaches mehr), aber ich bin das zurecht. Ich kann Zeugen benennen, die mir da recht geben.
Die Vorwürfe, so sie denn kommen, werde ich mir anhören. Ich muss darauf achten, beim Zuhören nicht mit den Augen zu rollen oder immer wieder leise “Pah” zu sagen. Ob Deine meine durchdachten, durchspielten und bis ins Detail ausgearbeiteten Antworten kommen weiß ich noch nicht. Ich bin letztlich von der Meinung des durchgeknallten Psycho-Heinis abhängig. Bzw. nicht ich, aber jemand sehr wichtiges. Und deshalb sollte man soweit es geht nach des Psychos Pfeife tanzen. Am besten so, dass er nichtmal merkt, dass man ihm nur aus Gründen recht gibt.

Und irgendwann ist das alles hoffentlich durch.

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Freitag, 15. April 2011
...

Ok, wieder ein bisschen beruhigt. Und das trotz des heutigen Anrufs vom Anwalt. Es bleibt spannend und ohne richterlichen Segen wird nichts mehr gemacht. Hoffentlich erwischt diese Nachricht das Miststück in einem Moment, in dem die Wirkung der Happy-Pills nachlässt, die sie zur Zeit zweifelsohne schluckt. So eine Laune hat man nicht ohne Chemie. Nicht mit diesem Leben. Ich bin kein Happy-Pills-Experte, aber ich gehe davon aus, dass man - so man nicht auf Level gehalten wird - hinterher in ein Loch fällt. Mit etwas Glück füllt sich dieses Loch mit einem Haufen Fusel und mit noch mehr Glück passieren dann Dinge. Aktuell wäre ich mit grobem Unfug zufrieden, aber es gab auch schon Momente, die geistigem Mord sehr nahe kommen.

Als Ausgleich zu dem ganzen Mist habe ich ja die Arbeit. Da machts momentan Spass, das glauben Sie gar nicht. Diese Woche war ich kurz davor, nach fünf Minuten Anwesehenheit das Büro wieder zu verlassen, nachdem mich die Chefin in ihrer zeitlich unbegrenzten PMS-Laune dumm engepflaumt hat. Bin aber dann doch geblieben. Warum kann ich nicht mal sagen.

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Montag, 11. April 2011
BUUUMMMMMMM

Über die letzten Monate hin habe ich eine Theorie entwickelt, die in ihrer Aussage so heftig ist, dass ich sie noch nicht mal unter Androhung von Gewalt darlegen würde und doch bin ich mir sicher, dass ich in vielen Fällen richtig damit liege. Es liest sich in der Presse nur anders.

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Heute in der Fabrik mehrfach an einem Zusammenbruch vorbeigeschlittert. Das Brutale: noch nicht mal der gute alte "Das wird schon wieder besser"-Spruch zieht. Es wird auf absehbare Zeit keineswegs besser, sondern immer nur schlimmer und das nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich. Und das nicht nur in der Fabrik sondern an allen Kriegsschauplätzen. Sich täglich neu zu motivieren ist mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit. Letztlich ist es nur noch ein Funktionieren und das auch nur noch halbwegs. Früher oder später reissen die letzten Seile, an denen noch alles hängt und dann wird alles mit einem Höllenlärm explodieren.

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In der Mailbox eine Email einer Headhunterin. Sie will meine Telefonnummer. Das ist der Lichtblick des Tages. Wenn man sich die Website des Ladens anschaut, wird aus dem Licht allerdings ziemlich schnell eine schwaches Leuchten. Ich lasse mich trotzdem mal anrufen. Wer weiß.

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Statistisch gesehen bin ich bei den Kandidaten, die an Krebs erkranken werden aufgrund diverser Indikatoren ganz vorne mit dabei. Die armen Schweine, die an japanischen Schrottreaktoren herumdoktoren müssen mal ausgenommen.

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Immerhin habe ich keinen Heuschnupfen.

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BUUUMMMMMMM

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Mittwoch, 23. März 2011
...

Ich habe kein Problem damit, wenn Leute sich bei mir auskotzen. Ich gebe dann mehr oder weniger gute Ratschläge oder höre auch einfach nur zu. Es wird nie zu meinem größten Hobby werden, aber manchmal gebietet es die Höflichkeit dies zu tun, manchmal sind einem die Menschen wichtig. Meistens ist es ja auch ein Geben und Nehmen. Aber bei dieser Person kann und will ich das nicht tun. Ich will nicht wissen wie ihr Tag war, mich interessiert es nicht, was sie getan, erlebt geschweige denn gefühlt hat. Sie soll das tun, was richtig ist – und anscheinend tut sie das, aber ich will nicht wissen, wie das abläuft.
Wie einsam und verlassen muss man sein, wenn die Person, der man über eine lange Zeit das Leben zur Hölle gemacht hat, der einzige Mensch ist, denn man den ganzen Mist erzählen kann.

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Sonntag, 20. März 2011
Entwarnung

Wunder gibt es immer wieder, sang schon Katja Ebstein. Ich durfte heute eins erleben. Hoffentlich war es nicht nur ein kurzes Aufflackern, sondern echte Einsicht. So oder so: erstmal Entwarnung. Gott sei Dank. Das ist alles so unglaublich anstrengend.



OT: Diese Klamotten! Die Frisuren! Die Bembel im Hintergrund!

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Donnerstag, 17. März 2011
Bummm

Die Einschläge kommen immer öfter. Diese Woche war anscheinend Dauerfeuer. Ich war nicht dabei, aber das macht es nur noch schlimmer. Jetzt ist ein langes Wochenende Zeit, damit sich endlich das erfüllt, was ich mir so sehr wünsche. Es geht um Bäume und Unfälle.

Und auch wenn Sie es vielleicht nicht glauben: mein Weg wäre um einiges weniger brutal als das, was ich von dem wirklich Betroffenen heute gehört habe. Da ging es um Waffenläden, Laserschwerter und ziemlich heftige Gedankengänge. Und das von einem Kind, das diese Person eigentlich liebt.

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Montag, 14. März 2011
Wirr

Am Vormittag die erste seltsame Email, dann ein Anruf. Ein unnötiger Anruf, wie sich herausstellt. Später noch ein Anruf. Sie erkennt meine Stimme nicht und fragt nach, wer da spricht. Sie kommt nicht drauf, obwohl sie mich angerufen hat. Später dann eine Email an den Organisator eines Events, ich in CC. Sie lässt komplette Satzteile weg, der Inhalt ist dadurch wirr und teilweise unverständlich. Ich frage via Email nach, was das bedeuten soll. Sie ruft an, redet wirres Zeug, ist der Meinung, dass das sehr wohl verständlich sei, redet noch mehr wirres Zeug und legt schließlich mit einer letzten Beleidigung gegen mich auf. Sie schreibt an den Organisator des Events eine weitere, noch viel wirrere Email. Ich informiere das Amt und den Psychoheini über diese Aktion.
Am Abend rufe ich an, frage den kleinen Mitbewohner, ob alles in Ordnung sei. Er bejaht das. Wahrscheinlich störe ich ihn bei den abendlichen Fernsehserien. Ich rede mit ihr. Sie spricht seltsam. Bei einer Kontrolle würde man sie pusten lassen. Ich habe sie zu den Hochzeiten erlebt und mit dem Wissen was die Pustemaschine damals angezeigt hat, würde ich heute auf eine Zahl mit einer Eins davor tippen. Aber man kann da wenig bis nichts machen. Auch die Dame vom Amt wird nichts unternehmen, geschweige denn der Psychoheini. Es ist auch nur ein schwacher Trost, dass sie informiert sind. So kann man im Fall der Fälle zumindest die Schuld auf mehrere Schultern verteilen. "Aber ihr habt es doch auch gewusst!". Nicht, dass einem das etwas bringen würde. Es ist ein Stück Seelenhygiene, aber letztlich ziemlich nutzlos.

Beim letzten Treffen fragte der Psychoheini, ob sie wisse, was sie dem kleinen Mitbewohner damit antue, wenn so etwas passiert. Ich weiß gar nicht mehr, was sie sagte, aber das ist auch egal. Es war unnützes Gelaber wie so vieles in dieser Sache. Hohle Phrasen ohne Sinn und Zweck. Leere Versprechungen und dummes "Hach, mir geht es ja jetzt wieder so gut"-Geschwätz. Ob sie jemanden habe, den sie anrufen könne, wenn sie mal wieder kurz vor einem Rückfall stünde. So etwas hat man wohl, wenn man zum Kreis der Geläuterten gehört, habe ich da rausgehört. Ja, sie hätte auch so jemanden. Auch das glaube ich ihr nicht. Aber sie gehört ja auch nicht zum Kreis der Geläuterten. Sie ist da passives Teilzeitmitglied mit gelegentlichen Besuchen im Stuhlkreis. Mehr nicht.

Wie sang schon Roland Kaiser: "Ich glaub es geht schon wieder los. Das darf doch wohl nicht wahr sein." Recht hat er.

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