Samstag, 11. Mai 2019
Banksy im TV-Format

Am Bahnhof, an dem ich in letzter Zeit gelegentlich bin, hat man nun Kunst. Mitten in der riesigen Bahnhofshalle stehen verloren einige Monitore, auf denen irgendwelche Bilder herumflirren. Eine Installation also. Man erkennt nicht, was auf den jeweiligen Bildern zu sehen ist. Vielleicht soll es die Landschaft aus Sicht eines Fahrgasts symbolisieren, wenn er bei voller Fahrt aus dem Fenster schaut. So ein bisschen wie in dem Film „Top Secret“, wo der Protagonist vor einer Staffelei in einem Abteil sitzt, aus dem Fenster sieht und malt. Auf dem Bild sind nur Streifen zu sehen (siehe auch eins der Cover von „Tschick“. Das ist anscheinend ein immer wiederkehrendes Thema).
Das vermeintliche Kunstwerk verliert sich in dem gewaltigen Bau. Man hat rot-weises Absperrband darum gemacht, damit kein Reisender versehentlich dagegen läuft. Das hat bisher wohl geholfen: es steht noch alles. Viel mehr würde ich mich allerdings um die Bestandteile des Ganzen sorgen. Man darf gespannt sein, wann der erste Fernseher - wenn nicht gleich alle auf einmal - verschwunden ist. Der Bahnhof ist zu allen Seiten hin offen, man ist schnell an einem Ausgang und die Stadt ist nicht weit. Man könnte sogar einen Komplizen direkt davor parken lassen, auch mit einem kleinen Transporter, um alles in einem Rutsch mitzunehmen.
Aber vielleicht ist das ja so gewollt. Wie bei dem Banksy-Bild, das sich selbst geschreddert hat. Vielleicht sind in der Halle überall Kameras verteilt, die den Raub filmen werden (Bzw. Kameras gibt es ja eh schon ohne Ende. Vielleicht gibt es ein Abkommen mit der Deutschen Bahn, das man die Aufnahmen dann verwerten darf)?

Nächste Woche bin ich wieder vor Ort und werde sehen, ob noch alles da ist. Ansonsten könnte ich ja mal testweise einen Fernseher mitnehmen - nur um zu sehen, was passiert. Man tut ja, was man kann, um die Kunst zu unterstützen.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 10. Mai 2019
Antizyklisches Reifenwechseln

Endlich geschafft, einen Termin zum Reifenwechseln auszumachen. Es ist - weil noch viele andere wohl so spät dran sind wie ich und die Werkstatt aus genau einer Person besteht - Ende Mai. Vielleicht habe ich ja Glück und es kommt nochmal ein Wintereinbruch, so ein richig heftiger. Mit halbwegs warmen Tagen und eisigen Nächten, bei denen tagsüber alles schmilzt und nachts zu einer dünnen grieseligen Eisschicht gefriert, bei der Sommerreifen keine Chance, 3 bis 4 Jahre alte Winterreifen aber ideal sind. Das wäre dann mein persönlicher kleiner Sieg über die Faul- und Vergesslichkeit der letzten Wochen, die verhindert haben, dass ich nicht schon längst wie vom altbewährten O-bis-O-, also Oktober bis Ostern-Prinzip vorgesehen Sommerreifen auf dem Auto habe. Als antizyklisches Wechseln kann ich es auch nicht bezeichnen; dafür müsste ich die Winterreifen jetzt bis Oktober drauflassen und über den Winter die Sommerreifen aufziehen. Es wäre eine kleine Rebellion, aber keine wirklich sinnvolle, geschweige denn schlaue. Ich lebe also mit der Tatsache, dass ich einfach ein bisschen spät dran bin.

Und wenn das Auto eh in der Werkstatt ist, kann er auch gleich noch die Skiträger vom Dach machen.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 9. Mai 2019
Morgens scheint immer die Sonne

Der Tag beginnt wie immer mit Sonne, ein Versprechen für einen schönen Tag, das aber - wie immer in den letzten Tagen - nicht eingehalten werden wird. Schon bald drängen sich dunkle Wolken vor die Sonne, trüben das Licht und es dauert nicht lange, bis die ersten Tropfen auf die Erde prasseln.
Es mag die Bauern freuen und auch die Hobby-Gärtner, die man so kennt, sind zwiegespalten, mögen sie doch durchaus sonnige Tage, denken aber auch an ihren Garten, der sich, ganz wie die Bauern, über den Regen freut. Ich habe einen Garten, bin aber der Meinung, er sollte auch mal mit ein bisschen Sonne klarkommen und wenn es richtig heftig wird, werde ich ihn schon gießen. Wird er ja im Sommer sehen, denn diesen Sommer mache ich das tatsächlich. Die letzten Jahre war ich da etwas nachlässig; vielleicht erklärt das auch den einen oder anderen Totalausfall auf Pflanzenebene (wobei ich das für eine übertriebene Reaktion halte, aber seis drum). Vorerst bin ich der Gießpflicht dank dem Wetter aber enthoben, im Gegensatz zu Bauern und Hobby-Gärtnern aber nicht so wirklich glücklich darüber. Eigentlich wollte ich heute mal endlich wieder etwas Bewegung in den Alltag bringen, aber nachdem mein letzter Lauf durch tiefsten Matsch im Wald und die letzte Radtour durch strömenden Regen (inklusive vollgelaufener Schuhe - gibt übrigens ein lustiges Geräusch) ging, hätte ich heute gerne im Trockenen den faulen Hintern bewegt. Vorhin sah es noch ganz gut aus: helles, strahlendes Sonnenlicht durchflutete die Räume und auch ein Blick nach draußen verhieß nur Gutes... bis man in die andere Richtung schaute. Da war dunkel und grau und genau dieses dunkle Grau ist jetzt da. Ich schätze, dass der Regen in so ca. zehn, fünfzehn Minuten einsetzt. Soviel zum Thema Laufen in der Mittagspause.

Jetzt gibt es bestimmt Leute, die sagen: lauf doch morgens, wenn die Sonne noch da ist. Dazu gibt es nur zwei Dinge zu sagen:

1. Hallo? Morgens? Das ist voll früh!
2. Niemand mag Klugscheißer!

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 28. April 2019
Die große Katze und ich

Die große Katze und ich… mittlerweile ein schwieriges Thema. Ich habe da wohl grundlegende Dinge falsch gemacht und das von Anfang an. Eins davon war Fellpflege. Dabei war es bei ihr meistens um einiges einfacher als bei der Kleinen. Sie ließ es meistens zu und ab und an eine Verfilzung rauszuschneiden war kein Problem. Das ist jetzt gerade komplett anders. Komme ich ihr zu nahe, haut sie ab. Es ist kein genervtes Aufstehen und weggehen, sondern ein panisches Flüchten. Komplett verspielt habe ich noch nicht, denn nachts kommt sie doch noch gelegentlich ins Bett und kuschelt sich daneben, aber ansonsten bin ich ihr nicht geheuer.
Das ist ein Teufelskreis, denn von alleine gehen die Knoten im Fell nicht raus, im Gegenteil: sie verfilzen mehr und mehr und werden zu richtigen Fellmatten. Dann geht nichts mehr außer Tierarzt und weil die große Katze zwar eine nach außen hin eine toughe Lady, aber eigentlich dann doch auch ein bisschen ängstlich ist, wird es wohl nicht ohne Sedierung gehen… was unschön, aber notwendig ist. Und sie wird danach noch eingeschnappter sein. Aber nun denn. Da müssen sowohl sie wie auch ich durch. Und auch wenn ich mich anstrenge und immer eifrig bürste, entknote usw. - früher oder später wird sie wieder zicken, die Knoten werden mehr, meine Nerven weniger, sie noch zickiger, wenn ich doch mal rangehe usw. usf. und dann gehts wieder zur Narkose und unters Messer. Vielleicht habe ich auch mittlerweile eine Junkie-Katze, die zwar versucht, von dem Stoff wegzukommen, es aber nicht schafft und sich deshalb immer mal wieder zum wandelnden Dread Lock verwandelt, um vom Tierarzt wieder einen Schuss zu kriegen. Zuzutrauen wäre es ihr. Andererseits scheint ihr auch eine gewisse Eitelkeit zu eigen zu sein. Vielleicht mache ich also diesmal ein Foto, wie sie nach dem Scheren aussieht und klebe das Bild direkt an den Napf. Damit sie immer und immer wieder damit konfrontiert wird, wie scheiße das aussieht. Wer weiß: vielleicht hüpft sie mir dann freiwillig auf den Schoss, die Bürste im Maul und bettelt um eine Kämm-Session.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 27. April 2019
Karusselfahren auf lebenden Einhörnern

Die Ex heiratet in der nächsten Woche. Das ist schon die zweite Ex in kurzer Zeit, die heiratet. Wahrscheinlich wollen sie schnell alles unter Dach und Fach bringen, um nicht zu riskieren, wieder an einen Typen wie mich zu kommen. Warum auch immer. Kann man ja so oder so interpretieren. Ich interpretiere es mal so. Eingeladen bin ich übrigens zu keiner der beiden Hochzeiten. Wieso eigentlich nicht? In die Kirche kann man auch so, oder gibts da mittlerweile Türsteher? Die größten und sperrigsten Messdiener mit massiven Kreuzen in der Hand und einem Weihrauchkessel in der anderen. So brutale Messdiener, dass sogar der Pfarrer die Finger (und den Rest) von ihnen lässt. Tatsächlich habe ich aber eh keine Lust, mir dass anzutun. Sollen sie glücklich werden. Bei der einen Ex bestehen gute Chancen, dass das passiert. Bei der anderen wundert mich, dass sie noch lebt und der neue Typ ist eigentlich kein Garant, dass sich etwas bessert. Ist mir aber auch egal. Bin diesbezüglich schuldenfrei und der Rest interessiert mich nicht.

Apropos Heiraten: vorhin habe ich auch was Blödes gemacht. In kompletter meteorologischer Fehleinschätzung bin ich in einer Regenpause aufs Rad, weil: das hält jetzt. Tat es auch, aber nur ein paar Minuten. Das war wie Luftholen, bevor man 100 Meter tief taucht. Sagen wir mal so: Radfahren im Wald bringt bei Hagel ein kleines bisschen was: die leichteren Hagelkörner werden etwas zurückgehalten und somit donnern die großen, harten Körner durch. Der Boden ist durch die lange Trockenphase trocken, was schon alleine vom Wort her Sinn macht und er ist komplett überfordert, wenn dann plötzlich Wasser von oben kommt. Wenn es gleich soviel auf einmal ist erst recht. Das hat zur Folge, dass der Boden nicht mehr trocken, sondern sehr matschig ist. Dafür haben schlaue Leute Schutzbleche erfunden, die den Schmutz daran hindern, sich in Richtung des Fahrers zu verbreiten. Grundsätzlich eine tolle Sache, nur… ich habe keine. Es war also alles in allem eine dreckige, eklige, schmutzige Sache. Also quasi wie die Scheidung von der einen Ex, die nun wieder heiratet. Im Gegensatz dazu war das heute aber Karusselfahren auf lebenden Einhörnern. Im Feenstaubregen.

referral   ... link (1 Kommentar)   ... comment