Sonntag, 21. August 2022
Knocked out

Wer hätte gedacht, dass es mich mal so extrem und nachhaltig ausknockt. Und wer hätte gedacht, dass es nichts physisches ist. Wäre ja naheliegend bei all dem Schindluder, was diesem Körper schon angetan wurde. Am Ende hat er zwar auch gemeckert, aber letztlich nur um auf den ganzen anderen Scheiß hinzuweisen, der da vor sich hinbrodelt wie ein blubbernder Haufen Gülle kurz vorm Eskalieren. Trotzdem war er nur ein Faden in der Reissleine, die dann gezogen wurde. Der Fallschirm ging sofort auf und seitdem bin ich zwar weiterhin im freien Flug, aber er ist extrem abgebremst. Zum Glück.

Tja, bin dann also auch im Game. Hab heimlich im Hintergrund vor mich hingeübt, was mal mehr, mal weniger geklappt hat. In letzter Zeit hat es eigentlich nur rudimentär geklappt und weil es vielleicht ganz gut ist, wenn man sich Mist von der Seele redet respektive schreibt... naja, schauen wir mal.

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Ein bisschen stolz bin ich, dass ich mit dieser komischen Grundsteuer-Sache angefangen habe. Dauerte auch nicht lange, weil: um es online auszufüllen braucht man diverse Codes und einen davon kriegt man postalisch. Und ich dachte das Registrieren beim amerikanischen Apple Store sei schwierig (es geht, aber einfach ist es auch nicht), das hier ist aber noch mal eine Stufe drüber. Bin gespannt, ob der Brief einfach so kommt oder ob ich den Erstgeborenen mitsamt Abschnitt von der Beschneidung vorlegen muss. Wird schwer, das Ding wieder auszugraben. Also nicht den Erstgeborenen... egal.

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Meine Sport-Uhr bietet Challenges. Die Radfahr-Dinger kriege ich meistens, die Lauf-Challenges eher nicht. Nun wäre der Grundgedanke ja: laufe mehr, weil... ist ja eine Challenge, ergo: streng Dich an. Dafür fahre ich mehr Rad, weil ich da auf der sicheren Seite bin. Wäre vielleicht ein Thema anstehende Therapiestunden. Nachteil wäre, dass die mir eventuell mehr Laufen raten und ich dann weder die Rad- noch die Laufchallenges packe. Frust galore.

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America first vs. First Steps. Bin für letzteres und auch schon dabei.

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Samstag, 30. April 2022
Kreislauf

Es ist ein Kreislauf.

Beschissen geschlafen und viel zu früh wach. Lange vor dem Wecker und viel zu lange vor dem Arzttermin. Dadurch immerhin viel zu viel Zeit für Kaffee, Dusche und alles andere. Arzttermin ging relativ schnell: gerade als er für ein längeres Gespräch ansetzen wollte, musste er dringend an ein anderes Telefon, irgendwas mit Kardiologie und so. Körperliche Belange gehen bei Notsituationen klar vor. Als er zurück kam, war der Gesprächsfaden in gerissen, was nicht schlimm war, das Wichtigste war eh gesagt. Man sieht sich bald wieder, viel Erfolg für das, was kommt, wir schauen dann weiter.

Entwurzelt ist wahrscheinlich das richtige Wort. Die Mails werden schon aus dem "Versendet"-Ordner geholt und leicht abgewandelt mit den neuen Daten wieder verschickt, der Briefumschlag liegt schon adressiert und mit Briefmarke bereit. Eine seltsame Routine, die keine sein sollte, aber eine ist und leider auch noch sein muss. Und immer wieder der Gedanke, dass man es morgen aber garantiert anders angeht, das man da was gebacken kriegt, dass da endlich mal was geht und es läuft und zwar tagsüber und nicht erst am Abend. Und dann geht da nichts, dann läuft da nichts, dann ist es das schlechte Gewissen, dass einen am Abend immerhin zu ein bisschen was antreibt und man wenigstens ein kleines bisschen Output in irgendeiner Form hat.

Die Tage, an denen sich Versagensangst so definiert, dass man Angst hat weiterhin zu versagen. Wo Versagen - wenn vielleicht auch nur gefühlt, aber das reicht ja auch schon - der Standard ist.

Man schläft dann schlecht, wacht viel zu früh auf, vor dem Wecker, den man sich eigentlich eh nicht stellen braucht, denn es wird ja ohnehin nichts laufen, nichts gehen, kein Output da sein am nächsten Tag.

Es ist eigentlich kein Kreislauf. Es ist eine Spirale und sie geht in die falsche Richtung.

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Donnerstag, 28. April 2022
Der Igel ist erwacht

Weiterhin negativ und somit kann ohne schlechtes Gewissen morgen zum Hausarzt und hoffentlich auch nächste Woche zum wichtigen Termin. Puh.

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Hier wohnt jetzt ein Igel. Er war gestern rund um die Garage unterwegs und heute Nacht auch auf der Terrasse. Eingefangen von den Kameras, die ich mal in Zuge einer Online-Aktion relativ günstig gekauft habe und die mir nun aufnehmen, wenn die Katzen rein und raus gehen, wenn draußen Marder rumlaufen und eben auch jener Igel.

Letztes Jahr war schon mal einer unterwegs und vielleicht ist das jener, der dann im Winterschlaf war und nun wieder aktiv ist. Er scheint kein Handy zu haben und sich auch sonst keine Nachrichten zu geben. Ansonsten wäre er wahrscheinlich liegen geblieben. Nochmal ein paar Blätter über den stacheligen Körper, das Magengrummeln ignoriert und Augen zu. Nun ist er aber da und streift herum. Sehr schön, hat mich gefreut, ihn auf den Aufnahmen zu entdecken. Komm gut durchs Jahr, lieber Igel.

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Lese gerade ein Buch zum zweiten Mal, das mir beim ersten Mal schon ein großer Anstoß in die richtige Richtung war. Diesmal auch, nur bin ich anscheinend noch nicht soweit. Sollte es aber sein. Ach egal. Ich lese es nun eben zum zweiten Mal, fühle mich bei jedem Satz ertappt und weiß auch, was zu tun wäre oder besser zu lassen wäre, aber kriege es noch nicht hin.
Das sind so die Dinge, über die man viele Jahre später innerlich lacht. Die Dinge, die man als fast unüberbrückbare Hürde sah, die das aber nicht sind, nie waren. Es ist alles so eine riesige Pappkulisse und man weiß das eigentlich, aber erkennt es nicht. Und Jahre später, mit viel Abstand, ärgert man sich über die eigene Dummheit. Es ist wie ein Christopher Nolan-Film, wo sich am Ende erst diese monumentale Einsicht einstellt. Nur, dass man sich bei Christopher Nolan nicht ärgert.

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Mittwoch, 27. April 2022
Landwirtschaftlicher Verkehr frei

Weiterhin negativ. Anscheinend bin ich dann doch immun. Wäre mit ganz recht wegen besagtem Termin nächste Woche.

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Dorfleben... es gibt einen recht große Baustelle und aus dieser resultierend größere Umleitungen. Und es gibt Feldwege, die man nur landwirtschaftliche Fahrzeuge befahren sollen, was den Leuten aber auch ohne die aktuelle Baustelle völlig schnuppe ist. Das stört die Anwohner an der Stelle, wo dieser Weg in den Ort führt, aber was will man machen. Na zum Beispiel kontrollieren und genau das hat die Polizei heute gemacht. Großer Aufruhr. Geld scheffeln wollen die! Das ist ganz recht so, die sollten da ständig kontrollieren! Großes Drama mit zwei Fronten. Nicht ganz auf Impfgegner/Quertrottel vs. Normalos-Level, aber nahe dran. Nur weiß man in dem Fall nicht, auf welcher Seite eher die Reichsbürger mit privat gehorteten Waffen sein könnten. Ich halte mich da raus, ich wohne nicht in der Ecke und den Weg fahre ich höchstens mit dem Fahrrad. Sollte ich also mal von einem Auto umgenietet werden, habe ich vielleicht Glück und die Polizei ist zufällig in der Nähe und kann das Ganze versicherungsrechtlich absichern. Wäre ja nett. Außerdem kommt vielleicht auch der Notarzt schneller, wenn er von offizieller Stelle angefordert wird. Als Kassenpatient wartet man da vermutlich ein paar Minuten länger.

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Am Freitag wieder Arzttermin. Noch eine Runde, nehme ich an. Alles andere macht keinen Sinn. Überhaupt... Sinn. Da gibt es viel nachzudenken. Eigentlich. Aber wenn man sich den schwarzen Gürtel im Prokrastinieren schon zu normaleren Zeiten geholt hat, wird es in diesen Zeiten nicht wirklich leichter, damit aufzuhören.

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Dienstag, 26. April 2022
Lauf, lauf, lauf

Weil eigentlich zuviel Freizeit war der Lauf auf etwa halb Zwölf terminiert. Da grummelte allerdings der Himmel, es wurde schlagartig dunkel und es fing an zu donnern. Kein Lauf also. Stattdessen vorgezogenes Mittagessen. Um halb Eins perfektes Wetter, aber auch relativ frisch gegessen. Kein Lauf. Stattdessen Kaffee und Buch und Nerven beruhigen. Um Zwei zum Einkaufen. Maskensituation okay, wenig Mist gekauft, im Falle eines Atomangriffs gingen die nächsten zehn bis zwanzig Tage klar. Daheim war das Wetter durchwachsen, aber ich guter Dinge. Laufen gegangen. War so mittelmäßig. Laut Plan hätte ich langsamer sein sollen, laut Körper wäre etwas mehr Luft und Ausdauer nett gewesen. Alles suboptimal, aber immerhin den faulen Arsch auf die Piste gebracht (was morgen wieder ansteht). Werde trotzdem das Monatssoll an Schritten nicht schaffen. Nervt etwas, vor allem, weil ich ständig die Statistiken eines Ex-Kollegen sehe, der in ganz anderen Hemisphären unterwegs ist - das aber allumgreifend und nicht immer im positiven Sinn. Allerdings machen seine Ganzkörperfotos in den einschlägigen Portalen um einiges mehr her als meine; wenn ich denn welche posten würde, was ich aus vielerlei Gründen nicht tue. Und der Sack kommt auf eine Unmenge an Schritten und Kilometer und überhaupt. Ich glaube, der sitzt nie. Niemals nie. Er frühstückt beim Gehen, er hat Meetings im Laufen, er bewegt sich immer. Wahrscheinlich kackt er auch beim Joggen. Ohne anzuhalten. Keine Ahnung, wie er das macht, aber er bescheisst sicher nicht bei den Zahlen, dafür ist sein Ego zu groß.

Egal. Ich war laufen, werde es morgen wieder tun, dann am Freitag und Sonntag wieder. So der Plan, das Wetter passt, meine Corona-Tests sind entgegen aller Wahrscheinlichkeit weiterhin negativ. Läuft. Sozusagen.

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