Montag, 25. Dezember 2023
Ruhetag

Die Nachbarn haben ein denkbar mieses Weihnachten - davon gehe ich zumindest aus. Wenn ständig Rettungswagen mit Blaulicht vorfahren (in Summe waren es drei Stück) und nach längerem Raus- und Reinlaufen von Sanitätern am Ende eine Person mitgenommen wird, spricht das zumindest nicht für eine gute Zeit. Ich drücke die Daumen, dass gut ausgeht. Auch übrigens typisch Dorf: der letzte Rettungswagen war gerade um die Ecke, stand schon ein anderer Nachbar bei den Leuten, die gerade jemanden Richtung Krankenhaus verabschiedet hatten, um sich direkt an der Quelle zu erkundigen, was denn los sei. Um es positiv zu sehen: so werden Fake News immerhin gleich mal im Keim erstickt.

Mein gestriger Abend war nicht so dramatisch, als dass ein Rettungseinsatz vonnöten gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Gesellschaftsspiele haben den enormen Nachteil, dass sie in Gesellschaft stattfinden und man spielen muss. Speziell Monopoly ist so unendlich langweilig, vor allem, wenn man aus alkoholischer Sicht hinterher hinkt. In meiner Not, habe ich mir zwei Schnaps einverleibt. Schmeckte ganz okay, aber mehr musste dann auch nicht sein. Ich rede mir ein, dass ich die zwei heute morgen beim Morgenlauf als schwächendes Element wahrgenommen habe. Tatsächlich war das aber wohl eher die Ausläufer der Sturms, der immer noch andauernd aus der Richtung bläst, in die ich zu laufen gedenke.

Heute ist Ruhetag bei den Weihnachtsfeierlichkeiten, bevor morgen das große Finale Teil 1 und übermorgen der zweite Teil ansteht (wohlwissend, dass das gar kein Weihnachten mehr ist. Ging aber terminlich nicht anders). Überraschenderweise gibt es keine Reste, dabei hätte ich so gerne Kartoffelsalat (den ich gestern nicht hatte, weil ich zum Essen woanders war). Wer plant den so, dass es keine Reste gibt? Ich kann das noch immer nicht fassen und habe mir auch fest vorgenommen, dies bei Gelegenheit anzusprechen. Am Besten, wenn wieder ein Abend mit Gesellschaftsspielen ansteht. Den Skandal der nicht vorhandenen Reste in dieser Situation anzusprechen bieten die Chance, dass ich aus der Gesellschaft ausgeschlossen werde und somit auch nicht spielen muss. Das wäre ein fehlender Kartoffelsalat ja fast wert.

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Samstag, 23. Dezember 2023
Jumbo Schreiners krosser Traum

Es ist unerwartet viel los auf den drei Weihnachtsmärkten in der Stadt. Haben die Leute keinen Respekt vor Sturm "Zoltan", der im Norden schon große Schäden, einen daniederliegenden Bahnverkehr und Überschwemmung auf dem Hamburger Fischmarkt verursacht hat? Das scheint die Leute in dieser Ecke Deutschlands nicht zu interessieren und somit ist es in der Stadt zwar windig, aber auch voll. Eigentlich wollte ich nur kurz zwei Gutscheine holen und mir vor allem eine Bratwurst einverleiben. Die reich verzierten Holzschilder am Grillstand auf dem nächstgelegenen Weihnachtsmarkt künden verheißungsvoll von einer "XXL Feuerwurst im Riesebaguette". Ein kross gewordener Traum von Jumbo Schreiner und auch mein leerer Magen ist der Meinung, dass das jetzt ja wohl genau das richtige sei. Der Meinung sind leider auch noch sehr viele andere und entsprechend lang ist die Schlange der Hungrigen, die da ansteht. Darauf habe ich wiederum so gar keine Lust und lasse es bleiben. Tut mir im Hinblick auf Cholesterin und Kalorien auch ganz gut. Eigentlich die perfekte Idee für Menschenmassenvermeider wie mich: die Überfüllungsdiät. Immer nur da hingehen, wo man schon weiß, dass an den neuralgischen Punkten viel los sein wird und schwupp wird das ungesunde Zeug vermieden, weil ich mich keinesfalls da anstellen würde. Wird aber leider nicht funktionieren. Bin schon oft genug an Stellen vorbeigekommen, wo die Schlange für das kalorienvermeidende Unterfangen um den ganzen Block hätte gehen sollen, aber es war nur wenig bis nichts los. Es gibt Schwachstellen bei meiner Idee. Und Bratwurst gibt es auch nicht.

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Freitag, 22. Dezember 2023
Morningshopping

Manchmal ist sie von Vorteil, die innere Uhr, diese verdammte innere Uhr, die macht, dass man aufwacht, auch wenn es eigentlich viel zu früh ist, um aufzuwachen. Auch heute klingelte der Wecker der inneren Uhr, lautlos zwar, aber wach ist man trotzdem. Oft nervt das, aber heute ist es okay. Ich wollte eh früh raus (habe aber nicht Wecker auf dem Nachttisch gestellt - um die Zuverlässigkeit der inneren Uhr wissend), denn es müssen Dinge eingekauft werden. Salat und Paprika und Gurke. Dinge für das anstehende Weihnachtsfest, das dieses Jahr so liegt, dass nur noch heute und morgen eingekauft werden kann. Salat und Paprika und Gurke sind für den 26., so lange müssen sie sich frisch halten und natürlich werden sie das schaffen. Da wird es für mich schwieriger. Da liegen schon zwei Tage Full-Speed-Weihnachten hinter mir, zwei Tage voll von Menschen, Harmonie und Plätzchen (neben all dem anderen Genusskram). Rotwein wird dieses Jahr nicht dabei sein. Besser ist das. Dafür vielleicht der eine oder andere Weihnachtslauf - das hängt ein bisschen vom Sturm ab. Gestern ging da gar nichts. Sogar Autofahren war gestern eine wackelige Angelegenheit und auch jetzt weht es noch mit lautem Gedöns ums Haus und die Katzen haben Sturmfell, wenn sie von draußen reinkommen.

Heute also einkaufen. Ich möchte Punkt Acht auf der Matte stehen und das Ding durchziehen. Um Acht wird noch nicht so viel los sein und ich habe alles schnell erledigt. Der Einkaufszettel liegt bereit, die einzukaufenden Dinge sind in der Reihenfolge notiert, wie man (zumindest ich) durch den Laden geht. Es ist ein großer Supermarkt, einer in dem es alles gibt (außer Getränke, das ist nochmal separat), verteilt auf zwei Stockwerken. Man ist immer in Versuchung mehr mitzunehmen, als man eigentlich wollte. Duftkerzen zum Beispiel. Oder Deo (hab ich noch zuhause? Mal lieber zwei mitnehmen... und dann zuhause feststellen, dass man noch sehr viel hatte). Heute passiert das nicht, denn ich habe einen Plan. Ich werde mich strikt an den Einkaufszettel halten, keine Zwischenstopps. Am Besten auch kein Blick zur Seite, denn das ist gefährlich. Dort sind die Dinge, die einen in Versuchung führen (sieh an, Dosentomaten. Hab ich noch welche? Hm, ich nehme mal lieber welche mit), aber nicht heute. Das Ziel meines Plans ist, die Sache in etwa einer halben Stunde durchzuziehen. Um 9 Uhr möchte ich wieder zuhause sein, Salat., Paprika und Gurke verstaut, damit sie am 26. noch frisch und ansehnlich sind.

Wenn das klappt ist alles gut. Dann kann Weihnachten starten. Dann bin vorbereitet und alles ist gut... außer ich habe kein Deo mehr zuhause - dann müsste ich morgen nochmal los.

Nachtrag: 8.50 Uhr. Bin wieder zuhause.
Ich war tatsächlich Punkt 8 Uhr dort und vor dem Eingang war schon eine Schlange! Drinnen großes Gewusel (und der Laden ist riesig), vor der Fleischtheke an die DDR erinnernde Menschenreihen. Unglaublich. Das hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Zum Glück stand auf meinem Zettel kein Fleisch, sondern Salat, Paprika und Gurke. Das hab ich alles. Und somit kann Weihnachten losgehen. Heute noch mal Sparmenue. Nudeln mit Tomatensoße. Gleich mal schauen, ob ich noch Dosentomaten da habe.

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Donnerstag, 21. Dezember 2023
Endspurt

Der letzte Arbeitstag für dieses Jahr - dem Jahr nach der Zwangspause, den Dramen und allem. Es war ein merkwürdiges Jahr, was zu erwarten war. Ein sensibler Start, eine Art Neuanfang mit vorsichtigem Herantasten von allen Seiten und allen Beteiligten, dann eine angespannte, aber doch ganz gute Phase, bei der es kleine Höhen und ebensolche Tiefen. Natürlich, so ist es immer. So war es vorher und so wird es immer sein. Nur ist da diese neue Sensibilität, dieses Schreckhafte, dieses „ständig auf der Hut sein“, wie ein Tier im Dschungel, immer in Erwartung einer Falle.
Es gab keine Fallen, zumindest keine, die ich bemerkt hätte. Die überbordende Vorsicht wurde weniger, aber sie ist noch da. Nicht mehr so schlimm wie zu Anfang oder Mitte des Jahres und keinesfalls so gewaltig wie vor dem großen Drama damals, aber trotzdem noch spürbar. Vielleicht muss ich deren Vorhandensein einfach akzeptieren und damit klar kommen. Denke, das ist sogar ganz gut machbar.

Nun stehen die Feiertage an. Sie werden gechillt, erholsam und entspannt und ich freue mich sehr darauf. Weniger auf die Unmengen an Kalorien, aber auch diesbezüglich sollte ich entspannter und gechillter werden. Wird schon nicht so schlimm und so ein bisschen Serotonin wird meinem Körper sicher gut tun. Von meinen Eltern wird es wieder sehr teuren Rotwein geben, ihnen gehen die Ideen aus, sie sind ihnen schon vor Jahren ausgegangen und ich verstehe das. Mir geht es ja nicht anders. Mein Vater bekommt, wieder, einen Gutschein vom bösen Alles-Versender, meine Mutter immerhin mal kein Buch, sondern eine Geschenkbox von einem Edel-Duftladen. Alles nicht sonderlich kreativ, aber was will man auch Leuten schenken, die wirklich alles haben außer Hobbys.

Der letzte Arbeitstag für dieses Jahr. Und der vorerst letzte in Vollzeit. Im neuen Jahr reduziere ich die Stunden. Das hatte ich dieses Jahr schon, aber da war es wegen sehr viel Resturlaub noch voll bezahlt. Nächstes Jahr werden es also weiterhin weniger Stunden, aber auch weniger Gehalt sein. Fühlt sich noch seltsam an, aber ich werde es überleben. Wieso auch nicht. Reich sterben macht ja auch keinen Spaß.

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Mittwoch, 20. Dezember 2023
11 to go

Nur noch 11 Tage... ich sollte so langsam mit dem 2024 bei Datumsangaben zu arbeiten; umso schneller habe ich mich daran gewöhnt. Wenn ich jetzt schon damit loslege, wird sich das 2023 vielleicht schon Ende Januar ausgeschlichen haben und nicht erst irgendwann im Februar. Da gefühlt eh schon alle in Weihnachtsurlaub sind, würde so ein vorgezogener Jahreswechsel wahrscheinlich gar nicht weiter auffallen. Leider gibt es auch kaum Gelegenheiten, die eine Datumsangabe benötigen (weil alle nicht nur gefühlt, sondern anscheinend tatsächlich in Weihnachtsurlaub sind) und die Steuererklärung ist vielleicht nicht optimal, um damit anzufangen.

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