Sonntag, 30. November 2025
Adventssonntag in Müde

30. November. 1. Advent. So schnell geht das manchmal.

Gestern da gestanden, wo Helmut Kohl dereinst allerhand Staatsgäste zu Saumagen genötigt hat. Ich wurde zu Schnaps und warmen Likören gezwungen, musste aber danach keine wichtigen Papiere mehr unterschreiben. Oder vielleicht doch und ich weiß es nur nicht mehr. Egal. War ein schöner Abend bei angenehmen Temperaturen und netten Gesprächen. Einziges Manko: Für schmerzfreie Nächte auf einer Schlafcouch bin ich einfach zu alt.

Dabei wäre guter Schlaf so wichtig gewesen, denn die kommende Woche wird anstrengend. Mit Ansage und mit Garantie. Die Freude ist schon jetzt sehr groß und kaum zu bändigen. Dafür ist aber auch der Urlaub rund um Weihnachten in greifbarer Nähe. Ein kleiner Trost. Immerhin.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 29. November 2025
Kekse

Gestern dann doch in die Weihnachtsplätzchenproduktion eingestiegen. Vanillekipferl und aus Vanillekipferlteig gefertigte, ausgestochene Plätzchen. Die, bei denen Marmelade drauf kommt und dann noch ein Deckel. Viel zuviel Aufwand aus meiner Sicht, aber ist halt Tradition. Manchmal hat "Das haben wir schon immer so gemacht ja durchaus seine Daseinsberechtigung. Allerdings steht die Verzehrgeschwindigkeit in keinem Verhältnis zur Produktionszeit. Aber das ist ja bei vielen zubereiteten Speisen der Fall. Man steht stundenlang in der Küche und verputzt ist alles in Rekordzeit. Naja, das ganze Prozedere hat immerhin etwas Zen-artiges. Teig herstellen, Teig kneten, Teig ausrollen, Teig ausstechen, usw. Was will man auch sonst tun an einem Freitag Abend.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 28. November 2025
Antizyklische Nussproduktion

Um 9 Uhr hole ich sie ab. Passend dazu ist der Tag düster und grau. Kein schöner Tag für eine Verabschiedung im Wald, aber das muss ja auch nicht heute sein. Ich hoffe, die "Box" ist nicht wie ein Schuhkarton. Und überhaupt ist der Gedanke, sie in einer Box hier irgendwo rumstehen zu haben seltsam. Aber was ist schon normal in solchen Momenten. Man hat das - zum Glück - ja nicht so oft. Außer man ist Bestatter.

---

Um 10 Uhr habe ich einen Call. An meinem freien Tag. Den Dienstleister in mir kriege ich wohl nicht mehr raus, aber okay. Damit kann ich leben.

---

In der Küche stehen 1,5 Kilo Mandeln, die gebrannt werden wollen. Wird so langsam mal Zeit, wenn das noch vor Weihnachten über die Bühne gehen soll. Andererseits: antizyklische produzieren hat ja auch was - außer Abnehmer, denn nach den Feiertagen wird niemand mehr Lust auf zuckersüße Nüsse und übermäßig viele Kalorien haben. Bliebe mehr für mich, aber das ist ja nicht die Idee dahinter.

---

Ich übe übrigens weiterhin das 10-Finger-System. Das bedeutet aber auch, dass man möglichst nicht zwischendurch in sein eigenes Wievielauchimmerfinger-System zurückfallen soll. Gar nicht so einfach. Mit 10 Fingern geht es (noch) viel langsamer als auf die gewohnte chaotische Art und Weise, aber am Ende wird es sich auszahlen. Ich bleibe also tapfer dran.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 27. November 2025
Ü30-Party in der Großraumdisco

Es fühlt sich noch viel zu früh an für Weihnachten, dabei steht am Wochenende schon der erste Weihnachtsmarktbesuch an. Verrückt. Die Leute, bei denen ich auf den Balkon schauen kann, haben selbigen auch schon ausgiebig illuminiert. Es ist jedes Jahr die gleiche Lichterkette, die blinkt, als gäbe es kein Morgen. Ich hoffe, dass der Sohn, der kognitive Beeinträchtigungen hat, zum einen sein Zimmer nicht nach hinten raus hat und er vor allem nicht sensibel auf grell-blitzblinkende Lichter reagiert. Ansonsten wäre es nicht verwunderlich, wenn die Weihnachtszeit für ihn die beschissenste Zeit des Jahres ist.

Der Weihnachtsmarkt am Wochenende ist in der Toskana Deutschlands. Inklusive Übernachtung. Ich bin gespannt, denn in der Ecke gibt es durchaus sehr schöne Weihnachtsmärkte, es gibt aber auch welche, die den Namen "Weihnachtsmarkt" nicht verdient haben. Vier Buden, davon zwei von irgendwelchen mies gelaunten Dorfvereinsmenschen, die bei der Dienstauslosung verloren haben. Man muss dann hoffen, dass es kalt genug ist, damit der Waffelteig, der stundenlang offen rumsteht, kein Eigenleben entwickelt. Oder vielleicht wäre in solchen Momenten gerade das gut - ein vergorener, psychoaktiver Waffelteig. Wenn sich das herumspräche, wäre für einen regen Besucheransturm garantiert. Allerdings auch vom Ordnungsamt und der Polizei aus der nächstgrößten Stadt (die Dorfpolizisten können nicht: die haben Dienst an der anderen Bude, wo es Glühwein und ganz neu "Glüh-Gin" gibt).

Aber ich bin guter Dinge, dass es ein schöner Weihnachtsmarkt ist, der mit ein paar mehr Buden und auch anderen Dingen außer Waffeln und Glühwein aufwartet. Ansonsten - so habe ich im Internet gesehen - wäre am späteren Abend noch eine Ü30-Party in der dort ansässigen Großraumdisco. Na dann.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 26. November 2025
Sanftes Streicheln reaktiviert den Chip

4.30 Uhr. Das ist definitiv zu früh. Und es nervt. Das zieht wieder einen Rattenschwanz an Müdigkeit nach sich, den ganzen Tag, so lange bis es nicht mehr auszuhalten ist und ich ins Bett gehe. Viel zu früh. Und dann bin ich wieder wach. Um 4.30 Uhr. Ein Teufelskreis. Liegen bleiben und Schäfchen zählen hätte aber auch nichts gebracht. Es rattert eh die ganze Zeit im Kopf - womit wohl auch der Grund gefunden wäre, wie es zu 4.30 Uhr kam.

Die kleine Katze ist ein bisschen genervt, dass um diese Uhrzeit schon Bewegung im Haus ist. Sie verzieht sich in den Keller in der Hoffnung, dort weiterhin ihre Ruhe zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr schon klar ist, was mit ihrer Schwester los ist. Sie haben zwar nicht sehr viele Berührungspunkte gehabt, aber ständig gesehen haben sie sich schon und sie sind natürlich auch aneinander vorbeigelaufen. Wenn es Futter gab, hat die große Katze immer gewartet, bis ihre kleine Schwester fertig war, aber ansonsten war jede für sich. Aber natürlich ist es trotzdem ein gravierende Veränderung, wenn da plötzlich niemand mehr etwas abseits vom Napf sitzt, während man futtert und auch das Klacken der Klappe, wenn die andere raus- oder reingeht. Vielleicht registriert die kleine Katze das alles, aber es ist ihr einfach egal. Wer versteht schon Katzen.

Morgen oder Übermorgen kommt die große Katze zurück. Einen groben Plan, was ich machen werde habe ich. Aber nicht an diesem Wochenende. Es braucht einen sonnigen Tag und einen ruhigen Moment für mich. Oder besser: für uns.

---

Der junge Mann in Bayern, der wegen Mordes verurteilt wurde, ist frei, weil er (wahrscheinlich) keinen Mord begangen hat. Unschuldig im Knast. Puh.

Würde mich mal interessieren, wie es der (wahrscheinlich ehemals) besten Freundin, deren Schwester und der Mutter der Beiden gerade so geht. Alle drei haben falsch ausgesagt, man könnte es lügen nennen, und sind damit mitverantwortlich, dass der junge Mann hinter Gittern landete bzw. dort so lange blieb.

Diese Ungerechtigkeiten machen mich fertig. Das Drama um Harry Wörz (das für ihn noch immer eines ist) machte mich dazu noch wütend. Dieser Polizist, der (wahrscheinlich) der wahre Täter ist, läuft noch frei herum. Der Vater des Opfers... ach, egal.

Nein, eigentlich nicht egal. Man kann hier ein gewaltiges Fass aufmachen. Dem Polizisten ist nichts passiert; versuchter Mord, aber der läuft frei rum. Diese Gören, die Dinge erfinden und einem jungen Mann damit das Leben zerstören... egal, haben sie sich halt geirrt. Diese Rich-Kids-Nazis auf Sylt. Die haben sicher alle wieder ihre coolen Jobs in edlen Agenturen oder (eh schon pervers genug) in Kanzleien, wo sich Chef und der Herr Papa des Nazi-Songs-gröhlenden Balgs gut kennen (man trifft sich öfter auf dem Golfplatz und saß letztens bei der Charity Gala am gleichen Tisch). Beim nächsten Trip nach Sylt benehmen wir uns aber, oder? Zwinker, zwinker. Den Leuten aus der damaligen Politikriege und den ach so schlauen Vorständen der Bahn, die damals dieses Stuttgart 21 durchgewunken oder besser durchgeprügelt haben, die sind weg. Boni eingestrichen und tschüss. Okay, der Mappus nicht, der war sogar zu blöd, sich einen Posten bei der Bahn zu sichern. Die Bayer-Leute, die der Meinung waren, dass der Kauf der Glyphosat-Firma eine tolle Idee sei. War sie sicher für die Bilanzen und ganz sicher für die Zielerreichungsvorgaben der Vorstände. Die Vorstände sind weg, gutbezahlt und wohldotiert, aber Bayer hechelt von einem Prozess zum nächsten. All diesen Leuten ist gemein, dass ihnen nichts passiert ist. Sie kamen mit der ganzen Scheisse durch. Es ist ekelhaft. Aber dann gibt es auch Lichtblicke, wie die 27 Jahre für Bolsonaro. Wobei ich mich bei dem Gedanken erwische, dass man das eben so macht, ab und an doch mal einen verknacken, ein Bauernopfer, damit die weltweite Revolte doch nicht kommt. Aber dann atme ich dreimal tief durch und erinnere mich daran, dass jetzt der Schritt zu Chemtrails und Mondverschwörung auch nicht mehr weit ist. Dann streichle ich mir über den Oberarm, da wo die Corona-Impfung reinkam und ganz langsam beruhige ich mich wieder. Vielleicht wird durch das Oberarmstreicheln der Chip neu aktiviert. Man weiß es nicht.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment