Sonntag, 24. August 2025
30 Kilometer
Sind ja nur 30 Kilometer. Das ist kein Problem. Die paar Höhenmeter. Pah. Aber für den Anfang starten wir mal mit der Kurzstrecke, höhöhö.
Das war vorher.
Dreissig Kilometer klingt wirklich nicht so viel. Klar, es ist kein Sonntagsspaziergang, aber es ist auch keine Durchquerung der Antarktis. Und die Höhenmeter... 680 sind nicht wenig, aber das ist doch eigentlich auch kein Problem.
Die ersten drei, vier Kilometer lullen noch ein. Man läuft inmitten einer großen Menschenmenge erst durch, dann am Rande eines Parks. Schau mal wie schön. Hach, das Wetter ist heute aber auch toll. Mensch, wie toll die Leute hier wohnen, die können beim Frühstücken auf den Park schauen.
So geht es eine ganze Weile. Dann kommt man an den Stadtrand. Die Wege werden schmaler. Und sie führen nach oben. Das Stimmengemurmel wird weniger, man ist mit sich selbst und dem Anstieg beschäftigt. Der zieht sich, ist aber gut zu machen. Trotzdem sind es um die 600 Höhenmeter und die hat man in den Knochen. Die ganze restliche Zeit. Bei Kilometer 15 ist man am höchsten Punkt. Eine Aussichtsplattform, von der man in die Weite schauen kann. Die Füße tun hier schon etwas weh: durch An- und Abstieg wird entweder die Ferse oder der Ballen besonders belastet, was beide einem krumm nehmen.
Die letzten 7 Kilometer sind am Schwersten. Das Ziel ist nah, aber doch noch so fern. Die Strecke zieht sich. Und es geht nochmal steil nach unten, der Fußballen kommt an seine Grenzen; trotz gutem Schuhwerk. Am Schluss geht es auf dem gleichen Weg wie zu Anfang zurück zum, entlang am und durch den Park. Das sind noch ca. 5 Kilometer und man weiß um jeden Meter. Jeder Schritt ist eine kleine Kraftanstrengung. Man zählt erst die Kilometer (Noch vier, noch drei, noch zweieinhalb), dann die Meter. Plötzlich hört man die Musik und den Jubel. Es ist gleich geschafft. Noch 500 Meter, das Ziel in Sicht. Lächelnd geht man durch das Ziel, es werden Fotos gemacht, man bekommt eine Medaille. Finisher. Auch die Hunde. Die Uhr zeigt 29,75 Kilometer. Keine Ahnung wieso es nicht die vollen 30 sind, aber egal.
Zur Medaille gibt es eine Getränkemarke: Ein Freigetränk. Bei mir wird es ein alkoholfreies Bier. Es schmeckt herrlich, auf den Stufen in der Sonne sitzend. Mein Kreislauf meldet sich, mir wird schlecht. Aufstehen geht gar nicht so einfach, aber das liegt an den schweren Beinen, nicht am Kreislauf. Ich gehe in den Schatten, bin mir nicht sicher, ob ich mich übergeben muss. Es sind aber überall Leute, das wäre mir peinlich. Es dauert ein bisschen, dann beruhigt sich alles. Die Übelkeit ist weg und der Kreislauf ist wieder okay. Seltsam. Das kenne ich so nicht von mir.
Das Auto steht im Parkhaus am Bahnhof. Das sind nochmal 2 Kilometer. Die Schritte dahin sind holprig. Es kommen uns ständig Leute mit Rucksack und in Eventshirts entgegen. Das sind die 42er- und 55er-Gruppen. Manche sehen noch erstaunlich frisch aus, andere sind sichtlich am Ende. Sie haben es bald geschafft. Wir auch, der Bahnhof rückt näher.
Es gibt diese Märsche auch in der 100 Kilometer-Variante. 100 Kilometer in 24 Stunden. Das werde ich in diesem Leben nicht mehr machen. Wahrscheinlich auch keine 55 und voraussichtlich auch nicht die 42 Kilometer. Das war alles ganz wunderbar gestern, aber auch viele Menschen und ich bin wohl kein Herdentier. Aber es kann niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht! Hab ich und ich kann es beweisen. Die Medaille hängt noch am Rucksack.
Das war vorher.
Dreissig Kilometer klingt wirklich nicht so viel. Klar, es ist kein Sonntagsspaziergang, aber es ist auch keine Durchquerung der Antarktis. Und die Höhenmeter... 680 sind nicht wenig, aber das ist doch eigentlich auch kein Problem.
Die ersten drei, vier Kilometer lullen noch ein. Man läuft inmitten einer großen Menschenmenge erst durch, dann am Rande eines Parks. Schau mal wie schön. Hach, das Wetter ist heute aber auch toll. Mensch, wie toll die Leute hier wohnen, die können beim Frühstücken auf den Park schauen.
So geht es eine ganze Weile. Dann kommt man an den Stadtrand. Die Wege werden schmaler. Und sie führen nach oben. Das Stimmengemurmel wird weniger, man ist mit sich selbst und dem Anstieg beschäftigt. Der zieht sich, ist aber gut zu machen. Trotzdem sind es um die 600 Höhenmeter und die hat man in den Knochen. Die ganze restliche Zeit. Bei Kilometer 15 ist man am höchsten Punkt. Eine Aussichtsplattform, von der man in die Weite schauen kann. Die Füße tun hier schon etwas weh: durch An- und Abstieg wird entweder die Ferse oder der Ballen besonders belastet, was beide einem krumm nehmen.
Die letzten 7 Kilometer sind am Schwersten. Das Ziel ist nah, aber doch noch so fern. Die Strecke zieht sich. Und es geht nochmal steil nach unten, der Fußballen kommt an seine Grenzen; trotz gutem Schuhwerk. Am Schluss geht es auf dem gleichen Weg wie zu Anfang zurück zum, entlang am und durch den Park. Das sind noch ca. 5 Kilometer und man weiß um jeden Meter. Jeder Schritt ist eine kleine Kraftanstrengung. Man zählt erst die Kilometer (Noch vier, noch drei, noch zweieinhalb), dann die Meter. Plötzlich hört man die Musik und den Jubel. Es ist gleich geschafft. Noch 500 Meter, das Ziel in Sicht. Lächelnd geht man durch das Ziel, es werden Fotos gemacht, man bekommt eine Medaille. Finisher. Auch die Hunde. Die Uhr zeigt 29,75 Kilometer. Keine Ahnung wieso es nicht die vollen 30 sind, aber egal.
Zur Medaille gibt es eine Getränkemarke: Ein Freigetränk. Bei mir wird es ein alkoholfreies Bier. Es schmeckt herrlich, auf den Stufen in der Sonne sitzend. Mein Kreislauf meldet sich, mir wird schlecht. Aufstehen geht gar nicht so einfach, aber das liegt an den schweren Beinen, nicht am Kreislauf. Ich gehe in den Schatten, bin mir nicht sicher, ob ich mich übergeben muss. Es sind aber überall Leute, das wäre mir peinlich. Es dauert ein bisschen, dann beruhigt sich alles. Die Übelkeit ist weg und der Kreislauf ist wieder okay. Seltsam. Das kenne ich so nicht von mir.
Das Auto steht im Parkhaus am Bahnhof. Das sind nochmal 2 Kilometer. Die Schritte dahin sind holprig. Es kommen uns ständig Leute mit Rucksack und in Eventshirts entgegen. Das sind die 42er- und 55er-Gruppen. Manche sehen noch erstaunlich frisch aus, andere sind sichtlich am Ende. Sie haben es bald geschafft. Wir auch, der Bahnhof rückt näher.
Es gibt diese Märsche auch in der 100 Kilometer-Variante. 100 Kilometer in 24 Stunden. Das werde ich in diesem Leben nicht mehr machen. Wahrscheinlich auch keine 55 und voraussichtlich auch nicht die 42 Kilometer. Das war alles ganz wunderbar gestern, aber auch viele Menschen und ich bin wohl kein Herdentier. Aber es kann niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht! Hab ich und ich kann es beweisen. Die Medaille hängt noch am Rucksack.
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