Freitag, 7. November 2025
Zu früh am Morgen

4 Uhr. Keine Ahnung, ob der Supermond schuld ist - ich bin jedenfalls wach und finde nicht mehr in den Schlaf. Tatsächlich ist es erstaunlich hell, aber das ist es auch bei normalem Mond und da schlafe ich trotzdem. Vielleicht war es zuviel Koffein gestern, vielleicht rummelt es einfach auch im Kopf. Ist auch egal, nun bin ich also erstmal wach.

Die große Katze liegt da, wo sie in den letzten Tagen die meiste Zeit liegt. Ganz friedlich und eigentlich auch zufrieden. Gestern abend war sie draußen, blieb aber in der Klappe stecken, als sie wieder rein wollte. Sie kriegt die hinteren Beine nicht richtig koordiniert.
Sie ist wahrscheinlich neben dem Supermond ein weiterer Grund für die akute Schlaflosigkeit.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm und ich möchte endlich das neue Handy einrichten. Das bedeutet aber auch, dass es auf dem bisherigen Handy Vorbereitungen zu treffen gilt. Sollte schnell gehen, dachte ich gestern abend. Dem ist aber nicht so. Die Sicherheitsapp der einen Bank zickt und stürzt die ganze Zeit ab, weshalb ich nicht auf die eigentliche Banking App zugreifen kann. Die Sicherheitsapp de- und neu installieren geht, allerdings möchte sie nun einen Authentifizierungscode, den ich nicht (mehr) habe. WhatsApp macht kein Backup. Auch kein lokales. Sollte eigentlich leicht zu lösen sein - sagt das Internet inklusive einige der weltbesten KIs. Stimmt aber nicht. Es will einfach nicht. Somit könnte der Wechsel auf das neue Handy auch eine große Aufräumaktion diesbezüglich sein und viele alte Chats über den virtuellen Jordan jagen. Ist wahrscheinlich nicht die schlechteste Option. Überhaupt wäre das die Chance aufs große Reinemachen. Vielleicht nutze ich sie. Wahrscheinlich aber eher nicht, Jäger und Sammler, der ich bin. Eine schöne Umschreibung für Messie.

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Die Uhr weigert sich, den Schlafscore anzuzeigen. Wahrscheinlich geht sie davon aus, dass es noch nicht vorbei ist mit der Nacht. Schlaf kann per Definition zwischen 22.30 Uhr und 8.00 Uhr stattfinden. Dass er oft vorher startet akzeptiert sie allerdings. Technik... man muss sie nicht immer verstehen.

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Handyneueinrichtung startet wiederum erst so gegen 9 Uhr. Vorher gehe ich noch einkaufen und da brauche ich ein funktionsfähiges Handy zum Bezahlen. Wahrscheinlich würde das auch nach dem Datenübertrag problemlos mit dem neuen gehen, aber Teufel und Eichhörnchen und so... Lieber nicht.

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Donnerstag, 6. November 2025
Herbstmelancholie

Die große Katze ist weiterhin nicht fit. Sie schläft viel (noch mehr als sonst), wirkt tattrig und hat einen unrunden Gang. Wenn man sehr betrunken ist, peilt man manchmal das zu erreichende Ziel an, bringt sich in Stellung und läuft dann schnell darauf zu, in der Hoffnung, dann stabiler zu laufen. Sie macht es genauso. Gestern wollte sie so um die Ecke der Couch, landete aber mit einem Bein daneben und wäre fast abgestürzt. Es schmerzt da zuzuschauen. Heute morgen hat sie gefressen und getrunken und nun ist sie draußen. Alles nicht so toll, aber so ist das eben. Mein armes, altes Mädchen.

Überhaupt ist die Herbstmelancholie eingezogen. Gestern den Text vom Glumm gelesen und es hat mich fast zerrissen. Der Morgen ist grau und neblig. Die Dichtungen der Eingangstür sind hinüber, seit Jahren schon und als mich ich endlich darum kümmern wollte, kriege ich es nicht hin. Man braucht ein Muster, um die passende Dichtung zu bestellen. Ich schaffe es nicht, ein Stück Dichtung aus der Tür zu schneiden. Sie zerbröselt unter meinen Fingern. Das ist schon fast ein Sinnbild für so vieles.

Man muss aber aufpassen, dass die Melancholie nicht wuchert und überhand nimmt. Es gibt auch gute und schöne Dinge. Die herbstsonnigen Tage in dieser Woche. Ich war jeden Tag laufen bisher. Das war großartig. Keine Weltbestzeiten, einfach nur gechillte Läufe. Deshalb ist die Waage gerade auch mein Freund. Beides zusammen hält die Herbstmelancholie auch im Zaum. Die Endorphine müssen nun allerdings auch noch ein bisschen nachwirken. Die nächsten Tage werden eher grau, ob es für Mittagspausenläufe reicht, ist noch nicht sicher. Am Abend ist es mir zu dunkel; ich bin noch nicht bereit für Stirnlampe und lange Laufhosen. Aber man wird sehen.

Ein bisschen kam auch die Kaufsucht wieder auf. Ich habe viel zu viele Bücher auf Halde, dazu ein neuer Leatherman, weil der, den ich habe keine Schere im Portfolio hat. Nicht, dass ich eine gebraucht hätte, als ich das Ding im Urlaub dabei hatte... aber man weiß ja nie und eine Schere braucht man eher mal als einen Fischentgräter. Deshalb der neue Leatherman und der "alte" (ist auch noch keine drei Monate alt) kommt in die Küchenschublade, falls ich da mal einen ungenutzten Fisch habe. Neue Laufschuhe habe ich auch bestellt. Und dies und das. Naja. Es ist zumindest nicht völlig unnützes Zeug dabei. Die Chance bestünde nämlich auch, nachdem ich einen absurden Laden mit eben solchem Kram entdeckt habe... und die haben einen Onlineshop. Gefährlich.

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Mittwoch, 5. November 2025
Verdrängung ist innere Schonhaltung

Die große Katze ist merkwürdig drauf. Am frühen Morgen erschrecke ich sie unabsichtlich. Sie liegt in der Rumpelkammer unter der Couch, was ich nicht weiß. Als ich im Zimmer auf der Suche nach einer Jacke herumwühle, flüchtet sie aufgeregt. Das tut mir natürlich leid, aber sowas passiert schon mal. Diesmal ist sie aber über Stunden panisch und verstört. Sie sitzt draußen in sicherem Abstand auf einem alten Fußabtreter und schaut traurig. Erst am späten Nachmittag kommt sie dann doch mal rein, legt sich auf ein Kissen und bleibt dort die ganze Nacht liegen. Sie reagiert nicht auf den Fernseher, der sie sonst stört und dazu animiert, den Platz zu wechseln. Sie wirkt, als wäre sie tagelang auf Tour gewesen und einfach nur müde. Ich mache mir Sorgen.

Heute morgen liegt sie immer noch auf dem Kissen, aber sie meckert, als ich mich hinsetze und sie kommt auch gleich auf den Schoß. Das beruhigt mich etwas. Trotzdem muss ich mir eingestehen, dass sie zur alten Dame wird und auch, dass es irgendwann ein Ende hat.

Ich habe keine Ahnung, wie man damit umgeht und ehrlich gesagt, möchte ich mir auch keine Gedanken darüber machen. Als Meister der Verdrängung setze ich auch weiterhin auf eben jene Superkraft, die weder eine Kraft, noch super ist. Verdrängung ist doof, aber vermeintlich einfach. Hilft aber eben nur bedingt, weil sie - der Name gibt da einen dezenten Hinweis - nur verdrängt und nicht beseitigt. Die Gedanken und Bedenken sind auch nicht wirklich weg, sie wabern im Hintergrund vor sich hin, züngeln immer mal wieder durch und sind eine dauerhafte Bürde, die zwar gefühlt kleiner, aber weiterhin da ist. Verdrängung ist eine innerliche Schonhaltung, die kurzfristig den Schmerz verringert, aber er schimmert die ganze Zeit durch.

Ich werde aber nicht darum herumkommen, mich damit auseinanderzusetzen. Am Besten bald, auch wenn das Thema kein schönes ist.

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Dienstag, 4. November 2025
Kein Headquarter heute

6.24 Uhr wäre Abfahrt. Laut App dann plötzlich um 6.53 Uhr. Kein Problem, dann bleibe ich noch zuhause und gehe später los. Kurz darauf: Zug ist wieder pünktlich. Diese Nachricht hielt auch nur einen Moment, denn dann war die Abfahrt auf 7.05 Uhr terminiert. Ab da schwankte es zwischen 7.03 Uhr und 7.06 Uhr. Na gut, so um den Dreh halt.

Am Bahnhof war viel los, weil auch eine S-Bahn verspätet war und überhaupt war da Chaos. Laut App sollte der Zug nun um 7.06 Uhr kommen. Allerdings vorher noch einer Richtung Bregenz. Deshalb vielleicht die vielen Leute am Gleis. Der Zug aus Bregenz kam, viele stiegen ein. Auch Leute, die ich ab und an sehe, wenn ich in die große Stadt fahre. Eigentlich stiegen alle, die man sonst so sieht in diesen Zug nach Bregenz. Bis ich aber überlegt hatte, war der weg. Der Zug, auf den ich wartete, war allerdings noch nicht da. Das war der Moment, an dem ich den Scheiss abgebrochen habe. Egal wie: die S-Bahn in der großen Stadt hätte ich nicht gekriegt, was nochmal zwanzig Minuten mehr Wartezeit bedeutet hätte. Also kein Headquarter heute.

Was noch mit rein spielt: ich habe so eine gewisse Grundpankik bei mir erkannt. Ich möchte heute nicht unter Menschen. Nicht im Zug, nicht in der S-Bahn, nicht im Büro. Komisches Gefühl und kenne ich so ausgiebig in der Form nicht. Muss ich beobachten.

So wurde es ein weiterer Tag im Home Office, ein sehr produktiver noch dazu. Viel produktiver als es im Headquarter überhaupt möglich gewesen wäre. Nur die verlorene Zeit am Morgen nervt mich.

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Montag, 3. November 2025
Überdosis Motivation

Back to work. Musste gestern Abend erst mal schauen (und hoffen), ob ich das Passwort für den Firmenrechner irgendwo habe. Entgegen früherer Versionen sind hier keine aktuellen oder ehemaligen Haustiere und auch keine aktuellen oder ehemaligen Liebschaften involviert, es ist ein komplexes Gebilde - das ein mittelmäßiger Hacker mit einer mittelmäßigen KI wahrscheinlich trotzdem innerhalb weniger Sekunden geknackt hätte. Ich habe es auch so gefunden und so steht einem Login demnächst nichts im Weg.

Lust darauf habe ich keine. Aufstehen fiel mir schon schwer, was aber auch daran liegt, dass es noch dunkel ist, wenn ich raus muss. Herbst halt. Und die Zeitumstellung. Außerdem ist klar, dass diese Woche nicht ohne sein wird. Früher war das eine Herausforderung, heute ist es Stress. Habe auch komisch geschlafen mit seltsamen Träumen und fest verkanteten Kiefern. Völlig unentspannt. Der Schlafscore wird anderes sagen (hatte ja gestern auch noch ein entspanntes Konzert und eigentlich auch ein entspanntes Gesamtwochenende, aber die grundsätzliche Anspannung ist schon ein paar Tage da), aber da ich schon fast einen Muskelkater in den Wangen habe, wird mich meine Zahnärztin beim nächsten Besuch verfluchen.

Heute jedenfalls wieder Arbeit nach dem Urlaub. Die Anspannung ist jetzt halt nun mal da, aber was solls. Dann eben angespannt starten. Man muss es nur positiv definieren. Nennen wir es Lampenfieber. Das gehört dazu vor dem großen Auftritt, wenn kein Lampenfieber da wäre, würde man nicht brennen für das, was man tut. Es ist also quasi eine Überdosis Motivation. Das klingt doch gut. Eine Überdosis Motivation. Ist gekauft, das nehme ich. Und siehe da: alles ist gut. Naja, gut... alles halb so schlimm. Also los gehts. Ab ins Getümmel.

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Sonntag, 2. November 2025
Mobiltelefondramen

Mein Handy ist gar nicht so alt und eigentlich bin ich auch ganz zufrieden damit. Es ist nicht zu groß, nicht zu klein, es macht fantastische Fotos und dass der Akku nicht mehr ewig hält, ist auszuhalten. Vor einiger Zeit gab es eine Art Rückrufaktion. Es wurden in ein paar Modellreihen fehlerhafte Akkus eingebaut. Man konnte auf einer Website die ID seines Handys eingeben und so herausfinden, ob man betroffen war. Meins war betroffen. Bemerkt hatte ich davon nichts. Der Hersteller - Google - bot Reparatur gegen Einsendung an oder aber sowas wie Geld zurück. Man bekam eine ganze Stange Geld zurück, eigentlich fast soviel, wie das Handy mal kostete. Ich entschied mich für diese Variante. Somit hatte ich ein quasi kostenloses, funktionierendes Handy. Perfekt.

Es gab mal eine Situation, in der es zickte: es schaltete sich aus und wieder an und wieder aus und wieder an und dabei wurde es auch relativ warm. Das passierte ein paar Mal, dann war wieder gut. Nicht weiter schlimm, da hatte ich schon von übleren Bugs gehört. Ich hatte weiterhin ein funktionierendes Handy.

Natürlich war das Handy auch im Urlaub dabei. Musste es auch; da waren ja die Tickets und so drauf. Ein große Mappe an Reiseunterlagen im Westentaschenformat. Hinflug klappte schon mal ganz gut mit dem Online Ticket, Podcasts liefen auch hoch oben über den Wolken (im Flugmodus natürlich), es wurden wunderschöne Fotos gemacht und die sozialen Medien mit Angeberpostings zugepflastert. Alles wunderbar. Auch den zweiten (in der Pampa irgendwo am Fluss) und dritten (eine Wohnung, nur ein paar Ecken vom Meer entfernt) Teil der Reise war das Handy ein multimedialer Fels in der Brandung. Dann kam die Reise in die große Stadt, mit Auto abgeben am Flughafen und Fahrt mit der Metro in die Innenstadt. Da ging das Drama los: das Handy hatte erst keinen gescheiten Empfang - das allerdings in der Metrostation. Das kann schon mal passieren. Was allerdings auch wieder passierte waren die Ein-Ausschaltexzesse. Auch das wäre verkraftbar gewesen, hätte es wieder aufgehört wie beim ersten Mal. Es hörte allerdings nicht auf. Das Handy ging aus, startete neu, wurde von mir freigeschaltet, blieb ein oder zwei Minuten aktiv, dann ging es wieder aus und startete neu. Das hätte ich ewig so wiederholen können, ist aber eher langweilig. Das Internet sprach davon, das Handy mal im "Fastboot"-Modus zu starten. Hab ich gemacht, hat aber nicht geholfen. Es kamen dann auch irgendwann Fehlermeldungen, die darauf hinwiesen, dass etwas nicht stimmt (hatte ich schon vermutet) und ob ich nicht das Ding auf die Werkseinstellungen zurücksetzen möchte. Wollte ich nicht - aus vielerlei Gründen.

Zum Glück hatte ich mein "Laufhandy" dabei - das ist das Vorgängerhandy (vier Modellversionen älter) des nun kaputten Handys und auch zum Glück hatte ich hierfür letztens eine SIM-Karte besorgt, damit ich um Hilfe telefonieren könnte, wenn ich mal im Wald umfalle. Ja, ich bin so alt, dass ich mir darüber Gedanken mache.
Somit hatte ich also ein funktionierendes Handy und Cloud sei Dank waren auch alle wichtigen Unterlagen darauf verfügbar. Der Resturlaub war somit gerettet - das Leben danach allerdings nicht. Für einige Belange ist das Laufhandy einfach zu alt. Es ist super, um Spotify und ein Notfalltelefon bei einer Laufrunde dabeizuhaben, aber ansonsten merkt man ihm die Jahre an. Es musste also ein neues Handy her und wie der Zufall es wollte, gab es ein Angebot beim Elektrodiscounter: man bekam die Mehrwertsteuer erlassen. Das ist bei einem Handy ein ganzer Batzen Geld. Die Aktion lief am Montag aus, am Samstag davor ging mein Handy in den Streik. Perfekt Timing. Die Website (und die App) des Elektrodiscounters legten mir nochmal Steine in den Weg (naja, es war auch meine eigene Blödheit im Spiel), aber Montag Abend war es dann geschehen: ein neues Handy ward bestellt und zwar mehr oder weniger zu dem Preis, den ich damals bei der Rückrufaktion (ohne Rückruf, stattdessen mit Geld zurück) bekommen hatte. Wunder geschehen. Lieferung so um den Dreh, wenn ich wieder in der Heimat sein würde, also noch Zeit, es einzurichten. Da fügte sich alles ineinander, das hatte so sein sollen, es war Schicksal.

Mittwoch dann der Rückflug. Das kaputte Handy war die Tage vorher immer mal wieder kurz an, weil die Uhr damit verknüpft ist und die Synchronisation nur so funktioniert. Also Handy an und mit etwas Glück geht es erst aus, wenn die Synchronisation schon durch ist. Ansonsten noch eine Runde.
Nach der Landung habe ich das Handy wieder eingeschaltet, damit die Uhr sich auf die deutsche Zeit einstellt (es gab eine Stunde Zeitverschiebung). Ich ließ das Handy eingeschaltet im Rucksack; wenn es ausging und neu startete, kam es ja eh nur bis zur Anmeldung. Mitten in der Nacht kam ich zuhause an, begrüßte die Katzen, öffnete den Koffer, damit die Schmutzwäsche etwas Luft bekam und leerte den Inhalt des Rucksacks mehr oder weniger nur auf den Tisch, um mich tags drauf darum zu kümmern. Dann ging ich schlafen.

Am nächsten Morgen holte ich mir als erstes einen Kaffee, nahm noch etwas schlaftrunken den Kaffee und das Handy vom Berg der ausgeleerten Dinge aus dem Rucksack und setzte mich in den Sessel, um die Nachrichten im MoMa zu sehen. Es ging um (natürlich) Trump, Israel und dies und das. Nebenbei klickte ich auf dem Handy herum. Es waren sehr viele WhatsApp-Nachrichten drauf, ein paar Meldungen von Instagram und Facebook und noch ein paar andere Apps, die Aufmerksamkeit wollten. Nebenbei wurde mittlerweile das Wetter für den und die nächsten Tage verkündet. Hörte sich alles ganz gut an. Uber und Bolt meldete sich - ob ich nicht endlich mal eine Fahrt buchen wolle, hier direkt und gleich über das Handy... und da fiel es mir auf: das Handy lief immer noch. Es gab keinen Neustart, es lief noch seit der Landung. Eine plötzliche Selbstheilung? Einfach so? Ich machte einen manuellen Neustart, um die ganzen Bits und Bytes nochmal durchzuschütteln. Der übliche Weg: das Handy startete neu, ich loggte mich ein, die beim Start zu ladenden Apps wurden geladen, der Home Screen sah aus wie immer. Und das Handy blieb an. Auch beim Klick auf und in verschiedenen Apps. Ebenso beim Schließen der Apps. Egal was ich machte: das Handy blieb an. Es ploppte sogar eine Meldung auf: eine Sendung an mich sei unterwegs und komme am nächsten Tag an. Das neue Handy, mehrwertsteuerfrei und ohne Neustartproblematik.

Ein Dilemma. Eigentlich könnte ich es direkt wieder zurückschicken, aber in dem Moment, in dem ich es für die Rücksendung abgegeben habe, wird das wieder genesene Handy einen schweren Rückfall inklusive vieler Neustarts haben. So will es das Gesetz von Murphy, so würde es geschehen. Also behalte ich das neue Handy und aus dem bisherigen wird das neue Laufhandy. Das jetzige Laufhandy wird zum Notfallhandy für den nächsten Urlaub.

Aber was war geschehen? Wieso zickte das Handy so? Welch teuflischen Dinge waren hier am Werk? Nun, ich denke, der Akku hat tatsächlich seine Macken. Google wirft nicht umsonst mit Geld um sich, da wird es sicher Probleme geben. Dazu kam Teil 3 der Reise. Dieser beinhaltete Wohnen und Übernachten in einem Apartment mit Waschmaschine, die auch ausgiebig genutzt wurde. Die Wäsche kam auf einen Wäscheständer, den man gut auf den Balkon hätte stellen können - wäre der Regen nicht gewesen, der sich immer wieder ankündigte und auch immer wieder auch tatsächlich kam. Deshalb stand der Wäscheständer mitsamt der Wäsche drinnen und sorgte dort für feuchte Luft. Die Klimaanlage lief immer mal wieder, meistens auf "Heating", aber auch öfter auf "Dry" - geholfen hat das wenig. Die Luft in der Wohnung war klamm, was aber nicht nur an der Wäsche lag. Es scheint ein grundsätzliches Problem dort zu sein. Dass feuchte Wäsche zum Trocknen herumsteht, tut natürlich sein übriges. Nicht gut für die Wohnung, nicht gut für die Wäsche und auch nicht gut für Elektrogeräte. Speziell jene, die eh angeschlagen sind. So wie meins mit seinem angezählten Akku. Ich denke, dass die Feuchtigkeit über die Luft ins Gerät drang und dort dafür sorgte, dass die Technik durchdrehte. Nicht sofort - ähnlich wie beim Vergiften des Partners heißt es auch hier: langsam vorgehen, nicht alles auf einmal, immer nur ein bisschen, dafür kontinuierlich. Dazu kommt, dass es ein Urlaub voller Aktivitäten war und das Handy dabei die meiste Zeit in der schwitzfeuchten vorderen Hosentasche (links) verbrachte. Auch hier war es sicher klamm, dschungelesque und keine gute Umgebung für sensible High Tech Mobiltelefone. Mein Verdacht bekommt Futter durch die Tatsache, dass ein weiteres Handy von Mitreisenden nahezu zeitgleich ähnliche Sperenzchen aufführte. Dieses Handy fing sich allerdings schon bald wieder, meins (da noch) nicht. Das kam erst nach der Landung in Deutschland wieder zur Besinnung. Vielleicht half die trockene Luft und der Druck in der Flugzeugkabine, um die letzte Restfeuchte zu verdrängen? Man weiß es nicht und wird es wohl auch nie erfahren. Tatsache ist, dass es sich wieder erholt hat. Keine fiesen Meldungen mehr, keine Neustarts, alles gut. Aber vielleicht auch nicht. Eventuell ist es auch nur ein letztes Aufbäumen vor dem Ende. Ein finaler Gruß vom Sterbebett. Man wird sehen, wie es sich als neues Laufhandy macht. Im Laufe der nächsten Woche wird geswitcht. War früher ja eine aufregende Sache, mittlerweile geht das ganz einfach. Es fühlt sich ein bisschen an wie klonen.

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Samstag, 1. November 2025
Mit der Wäsche im Reinen

So schnell ist man also wieder raus. Dem Urlaub geschuldet kam es auch hier zu einer Pause. Der Urlaub ist nun vorbei, also geht hier weiter, aber das ist mit Anlaufschwierigkeiten verbunden. Wer hätte das gedacht. Dabei gibt es doch so vieles zu berichten. Nachzuberichten, um genau zu sein. Wenn einer eine Reise tut und so. Aber erstmal wieder die Finger in Schwung bringen. Und vielleicht das neue Handy einrichten. Dass ein neues Handy Einzug gehalten hat, liegt auch mit dem Urlaub zusammen. Dazu dann demnächst auch mehr. Alles ganz gemächlich.

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Vorgestern bestand der Tag gefühlt nur aus Waschen. Ist ja eigentlich undramatisch; die meiste Arbeit haben dabei die Waschmaschine und der Trockner, aber trotzdem kommt man irgendwie zu nichts, weil man auf die Waschmaschine wartet, damit man die Wäsche zeitnah in den Trockner und auf die Leine verfrachten kann, um gleich die nächste Fuhre zu starten.

Mit dabei in diesem Zirkus: eine dieser leichten Pseudo-Daunenjacken. Die war dabei im Urlaub, dort auch öfter im Einsatz und man merkte ihr die Strapazen an. Vor allem geruchlich. Ob man die Jacke waschen kann, stand bestimmt mal auf einem dieser Zettel, aber den habe ich wohl abgeschnitten. Versuch macht klug, also rein in die Maschine mit dem Teil. Es lag auch noch ein Ball herum, den man für exakt diese Art von Wäsche mit in die Trommel gibt. Ich bin mir unsicher: vielleicht ist dieser Ball auch für den Trockner gedacht, aber dafür ist er viel zu schwer, also kam er zur Jacke in die Waschmaschine. Klappte auch ganz gut: Jacke war danach gewaschen, aber auch sehr nass. Ich hängte sie in die Dusche, aber nach einem halben Tag ohne nennenswerten Trocknungsprozess war mir das zu blöd. Der neue Trockner kann ja so einiges, da wird er doch auch mit einer Pseudo-Daunenjacke klar kommen. Es gibt ein Programm namens "Lüften warm". Das klang gut und nach genau dem richtigen für die Jacke. Ein erster Testlauf mit dem Ball ergab: der ist auf jeden Fall zu schwer für den Trockner, also kam die Jacke ohne Ball zum "Lüften warm". Das Programm läuft eine halbe Stunde. Es lüftet und das warm und tatsächlich trocknet es die Jacke, aber nur ein bisschen. Man muss das Programm zwei, drei Mal wiederholen, dann ist es wunderbar. Allerdings möchte der Trockner unnötigerweise nach jedem Gang das Sieb gereinigt bekommen. Meinetwegen. Einmal sollte auch die Trockeneinheit einer Reinigung unterzogen werden. Auch das habe ich natürlich gerne gemacht. Am Ende war die Jacke so trocken, dass die Restfeuchtigkeit auch durch normales Herumhängen verschwinden sollte.

Die restliche Wäsche war nicht so divenhaft. Die wurde gewaschen, im AI-Programm getrocknet oder nur auf die Leine gehängt und fertig. Da lohnte sich dann auch das Säubern des Flusensiebs und beim Entleeren des Wassertanks plätscherte es wie an den Niagara-Fällen. Eine überaus befriedigende Tätigkeit, dieses Ausleeren.

Nun bin ich so ziemlich up-to-date in Sachen Wäsche, bin also quasi mit der Wäsche im Reinen und die Wäsche ist rein. Das ist gut so.

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Donnerstag, 23. Oktober 2025
Small und Medium

Man kann alles mit Karte zahlen und man braucht noch nicht mal eine Karte dafür. Einfach das Handy, das man sowieso ständig parat hat dranhalten, ein leises Piepsen und fertig. Früher brauchte es dafür einen „Mindestumsatz“. Diese Zeiten sind vorbei. Man kann eine Packung Kaugummi für 70 Cent auf diesem Weg kaufen. Oder einen High End Laptop für 1900 Euro. Geht beides gleich schnell. Und wie so oft im Leben gilt: abgerechnet wird am Ende. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Sind aber noch ein paar Tage hin.

Die Wettervorhersagen sind eher so grobe Schätzungen, die Genauigkeit lässt zu wünschen übrig und oft sind sie auch offensichtlich falsch. Gerade ist es zum Beispiel „stark bewölkt“ - sagt die App - aber das stimmt nicht. Es ist dezent bewölkt und man kann sogar die Sonne erkennen. In den letzten Tagen war von sonnig die Rede, während der Regen vom Wind unter den Schirm gepeitscht wurde. Man kann die Vorhersagen (genau wie die „So ist es zur Zeit“-Aussagen) also getrost vergessen. Nur bei den Temperaturen liegt die App einigermaßen richtig. Oder besser gesagt: die Apps, denn natürlich habe ich es auf verschiedenen getestet. Obwohl es tatsächlich leichte Unterschiede bei Aus- und Vorhersagen gibt, ist die Tendenz des Falschliegens übergreifend gegeben.

Ich mache mich also bereit, trotz der ach so schweren Bewölkung eine Runde zu laufen. Der Hunger ließ mich gestern eine „Medium“-große Pizza bestellen, die dann aber sehr groß war, mir noch lange im Magen lag und schon beim Verspeißen den Drang in mir auslöste, den nächsten Morgen (also jetzt) mit einem Lauf einzuleiten. Das hat nicht so ganz geklappt. Der Tag startete mit Kaffee, dann noch einem und schließlich einem weiteren. Ich habe zwar gut geschlafen, war aber doch noch irgendwie müde (habe die Pizza im Verdacht) und noch nicht laufbereit. Jetzt aber schon.

Es hätte einem übrigens zu denken geben können, dass es in der Pizzeria nur zwei Größen gab: Small und Medium. Naja.

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Dienstag, 21. Oktober 2025
No nose to tail - Schweinekopf am Straßenrand

Noch nicht mal im Urlaub kommt man um die Eskapaden der Amis rund um ihren Ober-Psycho herum. Es reichen die Überschriften, um den Puls zu beschleunigen. Die Artikel gebe ich mir schon gar nicht mehr. Aber völliges Ignorieren ist nicht möglich. Naja, doch, schon. Aber dafür muss man wohl Mitglied der Demokraten sein. Die kriegen es ja ganz gut gebacken.

Damit reicht es jetzt auch zu diesem Themenkomplex; eigentlich ist es eh schon zuviel...

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Die Sonne macht Pause, aber das ist nicht schlimm. Heute morgen dann endlich zum ersten Lauf des Urlaubs aufgerafft. An den bisherigen Locations klappte es nicht - entweder wegen Lage der Location oder aufgrund zeitlicher Überschneidungen. Man kommt zu nichts war diesbezüglich wörtlich zu sehen.

Der heutige Morgen sah auch nicht danach aus, als sei er für einen Lauf geeignet. Wobei es ja kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung gibt. Aber wenn alles grau und nass ist, macht das auch nicht wirklich Spaß. Dazu kommt, dass ich nur ein paar alte Laufschuhe mit sehr abgelaufener Sohle dabei habe, die Straßen dieser Stadt aber nur aus Kopfsteinpflaster besteht, das in feuchtem Zustand äußert glatt ist - was nicht stimmt, aber es wirkt so und dann läuft man wie auf rohen Eiern, übervorsichtig und hat Angst und das ist nicht gut für die Knie. Bin dann aber trotzdem los, die Steine waren nicht glatt, alles war gut. Ich war nur zu warm angezogen (merke: grau und düster bedeutet nicht zwangsläufig kalt) und bei steilen Abschnitten war ich trotz dem Wissen und die Nicht-Glattheit der Steine zu vorsichtig. Egal: am Ende waren es etwas über für Kilometer und die Laune gut. Morgen früh möchte ich wieder los.

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Es gibt erstaunlich viele Katzen hier. In der Stadt, aber vor allem am Hafen. Man hat ihnen ein „Hotel“ gebaut und überall stehen Kisten, in denen sie schlafen können. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Es sind schon sehr verwahrloste Tiere dabei und ich bin mir sehr sicher, dass die wenigsten sterilisiert oder kastriert sind. Somit dürfte fortwährend für genügend Nachmieter in den Hotels und Boxen gesorgt sein. Plus einiges an Sonstwoschläfern. Ob das überall hingestreute Futter nicht noch anderes Getier anlockt, wäre die nächste Frage. Aber vielleicht wissen die Leute hier auch, was sie tun. Die hatten das ja sicher nicht erst seit gestern und werden es auch noch haben, wenn ich schon lange wieder weg bin. Kann ja nicht überall die Welt retten; da müssen die jetzt mal selbst durch.

NACHTRAG: die haben sich gekümmert. Diese Ansiedlung der Katzen ist gewollt; so hat man sie an einem (bzw. drei - es gibt drei dieser Hotels) Ort, kann sie dort besser entwurmen und sterilisieren und man soll auch gespendetes Futter nur dort ablegen, um keine anderen Tiere anzulocken. Na also. Wieder was gelernt und ich nehme alles zurück.

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Apropos Tiere: vor ein paar Tagen kam ich beim Wandern an einer Stelle vorbei, wo ein kleiner Minibus gerade von der Einmündung zum Wanderweg herausfuhr. Das sind hier oft einfach nur sandige Wege, die direkt an einer Hauptstraße starten. Manchmal ist die Stelle dann etwas größer, sodass ein oder zwei Autos da theoretisch mitten in der Pampa parken könnte. Ich wüsste nicht wozu, bzw. doch: jetzt schon. Der Minibusfahrer hatte dort gehalten und Schlachtabfälle abgeladen. Ein halber Schweinekopf, einiges an Schwarte und entbeinte Knochen. Ich denke, dass es der Minibusfahrer war, der das dort hinterlassen hatte. Es war alles noch frisch, keine Fliegen oder andere Tiere dran. Wahrscheinlich hätte man noch eine Suppe draus kochen können. Eh seltsam, dass man das nicht gemacht hat. Die hiesige Küche arbeitet traditionell nach dem „Nose to tail“-Prinzip; dass da Knochen und Köpfe unverarbeitet weggeworfen werden ist eher ungewöhnlich. Aber auch das wird seine Gründe gehabt haben.

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Sonntag, 19. Oktober 2025
Urlaubs-FOMO

Der erste Regen dieses Urlaubs. Wird Zeit, sagt die Frau an der Rezeption. Sie warten hier schon sehnsüchtig auf den Regen. Ich habe nicht drauf gewartet, aber es ist auch nicht schlimm. So ist endlich mal Zeit, sich entspannt in die Lobby zu setzen, den Easy-Listening-Klängen zu lauschen, die alle wie Ed Sheeran klingen lassen und ein bisschen zu tippen. Kommt man ja sonst nicht zu, weil die Stadt alles von einem abverlangt. Urlaubs-FOMO.

Die Stadt ist nun um die hundertfünfzig Kilometer weg, aber sie halt noch nach. Wie immer alles nachhallt. Viele Menschen, viel zu viele Menschen. Im Sommer seien es noch viel mehr, sagte der Argentinier, der im Zug neben mir saß. Noch mehr Menschen? Wo sollen die denn hin? Es sind an manchen Stellen schon jetzt zu viele, manche Momente sind so anstrengend, dass es schon fast zu viel wird. Wie machen das die Leute, die dort einfach nur wohnen und leben wollen? Aber das ist ja nicht nur dort ein Thema und irgendwie scheint es zu funktionieren, nicht immer gut, aber irgendwie dann immer doch. Bis es kracht. Momentan kracht es noch nicht. Keine Einheimischen, die mit Wasserpistolen auf Touristen schießen, keine Proteste. Nur freundliche Menschen allerorten - ob professionell freundlich oder tatsächlich erkennt man nicht. Es ist auch egal, Freundlichkeit wirkt oft auf rein äußerlich.

Vielleicht demnächst mehr zur Stadt, aber nun gilt: neuer Ort, neue Eindrücke. Alles etwas ruhiger, ein bisschen ab vom Schuss. Es gibt Tagestouristen, aber auch nicht so viele, dass man von Massen reden könnte. Ein guter Ort, um mal durchzuatmen. Heute zehn Kilometer durch die Berge gelaufen und keine Menschenseele getroffen. Dafür zwei Hunde, die so penetrant bellten und herumsprangen, dass nicht klar war, ob das Freude oder eingebleuter „Ich verteidige den Hof mit meinem Leben“-Mentalität war. Zu lebensgefährlichen Verletzungen wäre es bei einem Angriff nicht gekommen, aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Deshalb lieber umgedreht und einen anderen Weg gesucht, nicht gefunden, aber doch irgendwie wieder zurück gekommen. Da war es nur in leichtes Nieseln, dann kam besagter (und herbeigesehnter) Regen.

Auch von diesem Hotel ein andermal mehr. Es ist es wert, noch einmal erwähnt zu werden. Nun gilt es aber die Ruhe weiterhin zu genießen und die Batterien aufzuladen. Es kommen auch wieder anstrengende Tage und darauf muss man sich vorbereiten. Ganz wichtig.

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