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Donnerstag, 25. April 2019
Vielleicht wird der Sommer ja gar nicht so schlimm
Es war um kurz nach halb Fünf am Abend, also eigentlich gar nicht so spät, aber natürlich kenne ich die Schichten von Zugbegleitern nicht. Trotzdem war es noch zu früh für schlechte Laune, zumal Zugbegleiter das wahrscheinlich schon laut Arbeitsvertrag nicht haben dürfen. Wenn sich die miese Laune dann noch gegen eine alleinreisende Mutter mit ihren zwei kleinen, zwar etwas aktiven, aber eben doch Kindern richtet - und gehörlos verpufft, denn die Frau sprach kein Deutsch. Lief aber wohl grundsätzlich alles etwas suboptimal, denn eigentlich wäre laut Plan ein anderer Zug noch davor dran gewesen, der war aber nicht da und deshalb zuerst die Anzeigetafeln, dann die Reisenden und schließlich alle verwirrt, denn keiner wusste so recht, ob das der noch hätte einzutreffende Zug oder schon der darauffolgende, aber laut Tafel noch nicht daseinsollende Zug war. Es war der noch nicht daseinsollende (aber pünktliche).
Im Zug die Frau, die ich morgens immer am Gleis sehe und die abends anscheinend ähnlich früh Feierabend macht wie ich. Zu den anderen Pendlern scheint sie nicht zu gehören. Oder sie mag sie nicht. Oder die Pendler sie nicht. Wer weiß.
Heute hat sie das erste Mal gelacht. Sie saß einen Sitz vor mir und nach all der Verwirrung kam eine Durchsage, in welchem Zug man nun konkret säße. Es war der richtige und so kam es zu einem kurzen erleichterten Durchatmen, einem Blick nach hinten ihrerseits (und einem von mir nach vorne) und einem leisen Auflachen. Mehr Kontakt hatten wir noch nicht, aber hey: das Spätzündergen legt man auch auf seine alten Tage nicht ab; ich hab es immer noch. Wenn dazu noch Prokrastination kommt, ist das eine dramatische Kombination. Tinder ewig lange ignoriert und jetzt ständig Ausreden, wenn es um Wischen (und überhaupt agieren) geht… kein Wunder liegt mein Sexualleben brach, wie die Felder im anstehenden Dürresommer. Das ist jetzt vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben… vielleicht wird der Sommer ja gar nicht so schlimm.
Im Zug die Frau, die ich morgens immer am Gleis sehe und die abends anscheinend ähnlich früh Feierabend macht wie ich. Zu den anderen Pendlern scheint sie nicht zu gehören. Oder sie mag sie nicht. Oder die Pendler sie nicht. Wer weiß.
Heute hat sie das erste Mal gelacht. Sie saß einen Sitz vor mir und nach all der Verwirrung kam eine Durchsage, in welchem Zug man nun konkret säße. Es war der richtige und so kam es zu einem kurzen erleichterten Durchatmen, einem Blick nach hinten ihrerseits (und einem von mir nach vorne) und einem leisen Auflachen. Mehr Kontakt hatten wir noch nicht, aber hey: das Spätzündergen legt man auch auf seine alten Tage nicht ab; ich hab es immer noch. Wenn dazu noch Prokrastination kommt, ist das eine dramatische Kombination. Tinder ewig lange ignoriert und jetzt ständig Ausreden, wenn es um Wischen (und überhaupt agieren) geht… kein Wunder liegt mein Sexualleben brach, wie die Felder im anstehenden Dürresommer. Das ist jetzt vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben… vielleicht wird der Sommer ja gar nicht so schlimm.
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