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Mittwoch, 14. August 2013
Zufrieden
Und dann sitzt man da, schaut in die Runde und denkt: "Scheiße, Euch alle kenne ich wirklich schon mein ganzes Leben lang". Und obwohl es nicht nur Verwandte sind, stimmt das. Ich kann mich noch erinnern, wie G. so flippig Altachtundsechzigermäßig unterwegs war, was wahrscheinlich daran lag, dass die Achtundsechziger noch gar nicht sooo lange her waren. Oder ihr Mann, der damals noch nicht ihr Mann war, aber schon lange ihr Lebensgefährte: er scheint nur minimal gealtert und schon damals wusste ich - soweit man als Kind so etwas wissen kann - dass die beiden garantiert noch in hundert Jahren zusammen sein werden, gerade weil sie grundauf verschieden waren. Sie haben sich angenähert in all den Jahren und trotzdem ist sie noch immer der flippigere Part, was er mit seiner stoischen Ruhe augenzwinkernd erträgt. Die große Liebe. Oder H., meine ehemalige Betreuerin im Kinderzeltlager, die Fotos von ihrer Tochter zeigt, die mittlerweile schon selbst bald Mutter sein könnte. H.s Mutter, die schon immer aussah wie eine italienische Mama, obwohl sie keine Italienerin ist - zumindest nicht, dass ich wüsste.
Die Geschichten von früher. Die erste große Sache damals in England und wie naiv man das anging. Ich war damals noch zu klein, um mich daran zu erinnern, aber die Geschichten dazu kenne ich in und auswendig. Später durfte ich manchmal mit und habe diese Momente genossen. Dieser Flair, die krächzenden Durchsagen aus den Lautsprechern, die Frühstücke in Mehrzweckhallen. Alles weit weg von Glamour aber unglaublich schön.
Wir reden über das Weltgeschehen, über Steuerhinterziehung (Hoeneß, Graf), Doping. Zwischen Knoblauchcreme und Schnittchen gibt es Insiderinformationen aus erster Hand, viel Gelächter und zufriedene Lächeln auf den Gesichtern. Ich nippe am Weizenglas und denke schon beim ersten Schluck, dass ich mal lieber was hätte essen sollen. Aber eigentlich ist es auch egal. Ich lächle auch. Zufrieden.
Die Geschichten von früher. Die erste große Sache damals in England und wie naiv man das anging. Ich war damals noch zu klein, um mich daran zu erinnern, aber die Geschichten dazu kenne ich in und auswendig. Später durfte ich manchmal mit und habe diese Momente genossen. Dieser Flair, die krächzenden Durchsagen aus den Lautsprechern, die Frühstücke in Mehrzweckhallen. Alles weit weg von Glamour aber unglaublich schön.
Wir reden über das Weltgeschehen, über Steuerhinterziehung (Hoeneß, Graf), Doping. Zwischen Knoblauchcreme und Schnittchen gibt es Insiderinformationen aus erster Hand, viel Gelächter und zufriedene Lächeln auf den Gesichtern. Ich nippe am Weizenglas und denke schon beim ersten Schluck, dass ich mal lieber was hätte essen sollen. Aber eigentlich ist es auch egal. Ich lächle auch. Zufrieden.
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Sonntag, 11. August 2013
Kroaten, Ostblockdamen und Sachsen
Ich kenne ein paar Leute mit kroatischem Background und was witzig ist: alle haben in etwa den gleichen Gesichtsausdruck, wenn sie sich mit dem Smartphone selbst fotografieren. Mal unabhängig davon, dass die Handlung an sich schon mal total affig ist, sieht das noch doppelt dämlich aus. Ich sollte mich bei Wetten Dass? bewerben: ich erkenne Kroaten an den Facebook-Fotos. Die würden mich aber bestimmt nicht nehmen, weil das irgendwie „diskriminierend“ wäre. Ist es aber gar nicht, es ist einfach nur eine Feststellung. Mittlerweile erkenne ich auch Damen aus dem Ostblock am Blick und am Outfit und Sachsen an der Sprache.
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Samstag, 10. August 2013
New kids in town
In der Straße sind neue Nachbarn eingezogen und irgendwie sind die seltsam. Die Anzahl der Kinder schwankt je nach Quelle zwischen drei und fünf, gesehen habe ich, soweit ich das beurteilen kann, zwei. Der Vater(?) macht eigentlich was mit Rolläden, zumindest steht das auf dem Transporter, der in der Straße parkt, aber gleichzeitig scheint noch was mit Autos zu gehen - zumindest sind davon vier auf der Straße geparkt: eins dürfte die Familienkutsche sein, von einem weiß ich es nicht und zwei sind abgemeldet. Außerdem werden ständig Reifen geliefert, die alten dann ab- und die neuen angeschraubt.
Die Frau raucht wie ein Schlot. Ich habe sie bisher nur selten gesehen, aber wenn, dann mit Kippe in der Hand. Einmal kamen Mann und Frau gemeinsam an, keine Ahnung, wo die drei bis fünf Kinder waren. Der Mann stiegt aus, ging zur Beifahrertür, öffnete ihr, half ihr aus dem Wagen und hakte sich unter, wie man das bei Schwangeren oder Leuten mit Schusswunden so macht. Sie ist aber weder schwanger, noch waren Schusswunden zu sehen. Mein Tipp wäre ein dezentes Alkoholproblem. Immerhin war sie aber noch fit genug, sich gleich nach dem Aussteigen eine Kippe anzubrennen. Ich werde das auf jeden Fall mal im Auge behalten und auch die Kinder durchzählen. Die, die ich schon hatte, kriegen einen Strich mit Edding hinters Ohr, damit ich nicht durcheinander komme. Selbst die zwei, die ich schon kenne, sind nur schwer zu unterscheiden. Wenn das bei den restlichen eins bis drei auch so ist, hätte ich sonst ein Problem.
Wenn ich die Leute mal sehe und ein fröhliches Hallo entgegenschmettere, ist die Reaktion eher unterkühlt. Ich habe es kontrolliert: der Hosenschlitz war zu, kein Spinat zwischen den Zähnen und auch ansonsten gab meine Person keinen Grund für dieses Verhalten. Ich habe auch lange nachgedacht, kam aber auf kein Ereignis in der Vergangenheit, bei ich diese Personen schon mal getroffen und dabei beleidigt oder sonstwie schlecht angegangen haben könnte. Sie kommen auch nicht aus dem Norden, wo man den Leuten ja eine gewisse Distanziertheit nachsagt. Es ist mir ein Rätsel.
Naja, vielleicht tauen die ja noch auf. Immerhin weiß ich, wo ich Kippen her kriege, wenn meine mal mitten in der Nacht ausgehen und was Reifenwechseln angeht, habe ich nun auch einen Fachmann in nächster Nähe. Ist doch auch was wert.
Die Frau raucht wie ein Schlot. Ich habe sie bisher nur selten gesehen, aber wenn, dann mit Kippe in der Hand. Einmal kamen Mann und Frau gemeinsam an, keine Ahnung, wo die drei bis fünf Kinder waren. Der Mann stiegt aus, ging zur Beifahrertür, öffnete ihr, half ihr aus dem Wagen und hakte sich unter, wie man das bei Schwangeren oder Leuten mit Schusswunden so macht. Sie ist aber weder schwanger, noch waren Schusswunden zu sehen. Mein Tipp wäre ein dezentes Alkoholproblem. Immerhin war sie aber noch fit genug, sich gleich nach dem Aussteigen eine Kippe anzubrennen. Ich werde das auf jeden Fall mal im Auge behalten und auch die Kinder durchzählen. Die, die ich schon hatte, kriegen einen Strich mit Edding hinters Ohr, damit ich nicht durcheinander komme. Selbst die zwei, die ich schon kenne, sind nur schwer zu unterscheiden. Wenn das bei den restlichen eins bis drei auch so ist, hätte ich sonst ein Problem.
Wenn ich die Leute mal sehe und ein fröhliches Hallo entgegenschmettere, ist die Reaktion eher unterkühlt. Ich habe es kontrolliert: der Hosenschlitz war zu, kein Spinat zwischen den Zähnen und auch ansonsten gab meine Person keinen Grund für dieses Verhalten. Ich habe auch lange nachgedacht, kam aber auf kein Ereignis in der Vergangenheit, bei ich diese Personen schon mal getroffen und dabei beleidigt oder sonstwie schlecht angegangen haben könnte. Sie kommen auch nicht aus dem Norden, wo man den Leuten ja eine gewisse Distanziertheit nachsagt. Es ist mir ein Rätsel.
Naja, vielleicht tauen die ja noch auf. Immerhin weiß ich, wo ich Kippen her kriege, wenn meine mal mitten in der Nacht ausgehen und was Reifenwechseln angeht, habe ich nun auch einen Fachmann in nächster Nähe. Ist doch auch was wert.
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Samstag, 10. August 2013
Prosecco Rosé II
Beim letzten Mal hat es nicht geklappt mit dem Biergartenbesuch, dafür aber gestern. Es ist klasse dort! Ein wunderschöner Garten, extrem ambitioniertes Personal, tolle Gäste und leckeres Essen. Und Getränke. Apfel-Sauerkirsch-Schorle. Hammer!
Rechts und links von uns saßen dann auch tatsächlich zwei schwule Pärchen und prompt tauchte auch noch der schwule Bekannte der Begleiterin nebst Ehemann desselben auf; die Herren in Begleitung ihrer zwei wahrscheinlich ebenfalls schwulen Hunde.
Ich habe nicht so viele schwule Bekannte, zumindest keine bekennenden und den einzigen, den ich ein bisschen näher kenne, ist meistens so auf Droge, dass keine sinnvollen Gespräche möglich sind. Insofern war es spannend gestern mal den Helden des stilvollen Lästerns zuzuhören. Ich bin begeistert! Den Jungs fielen Dinge auf, die mir völlig entgangen wären: unpassende Schuhe zu farblich sehr gewagten Röcken. Wer mit wem und wie und vor allem: warum. Urlaubsparadiese und Urlaubsflops. Der direkte Vergleich des Essens zum vorherigen Mal. Pro/Contras von der aktuellen grünen Hemdmode. Usw. usf. Faszinierend. Ich habe viel gelernt über die großartige Welt des Lästerns und eigentlich war ich der Meinung, ich könne das auch ganz gut. Ich wurde eines besseren belehrt. Auf sehr unterhaltsame Weise.
Der Flammkuchen war übrigens sehr lecker, den Knoblauch schmeckte man so gut wie gar nicht (vielleicht war auch gar keiner drin) und das nächste Mal gehe ich mit richtig Hunger hin, denn der Salat sah hervorragend aus - war aber wie immer in solchen Läden extrem überdimensioniert. Die mit Käse überbackenen Maultaschen: ein visueller Traum. Eigentlich sah alles hervorragend aus. Das nächste Mal also zwei Tage vorher schon nichts mehr essen, dann kann es losgehen.
Rechts und links von uns saßen dann auch tatsächlich zwei schwule Pärchen und prompt tauchte auch noch der schwule Bekannte der Begleiterin nebst Ehemann desselben auf; die Herren in Begleitung ihrer zwei wahrscheinlich ebenfalls schwulen Hunde.
Ich habe nicht so viele schwule Bekannte, zumindest keine bekennenden und den einzigen, den ich ein bisschen näher kenne, ist meistens so auf Droge, dass keine sinnvollen Gespräche möglich sind. Insofern war es spannend gestern mal den Helden des stilvollen Lästerns zuzuhören. Ich bin begeistert! Den Jungs fielen Dinge auf, die mir völlig entgangen wären: unpassende Schuhe zu farblich sehr gewagten Röcken. Wer mit wem und wie und vor allem: warum. Urlaubsparadiese und Urlaubsflops. Der direkte Vergleich des Essens zum vorherigen Mal. Pro/Contras von der aktuellen grünen Hemdmode. Usw. usf. Faszinierend. Ich habe viel gelernt über die großartige Welt des Lästerns und eigentlich war ich der Meinung, ich könne das auch ganz gut. Ich wurde eines besseren belehrt. Auf sehr unterhaltsame Weise.
Der Flammkuchen war übrigens sehr lecker, den Knoblauch schmeckte man so gut wie gar nicht (vielleicht war auch gar keiner drin) und das nächste Mal gehe ich mit richtig Hunger hin, denn der Salat sah hervorragend aus - war aber wie immer in solchen Läden extrem überdimensioniert. Die mit Käse überbackenen Maultaschen: ein visueller Traum. Eigentlich sah alles hervorragend aus. Das nächste Mal also zwei Tage vorher schon nichts mehr essen, dann kann es losgehen.
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Mittwoch, 7. August 2013
Bewusstseinserweiternde Küche
Das ist nicht kochen, was ich da mache, es ist Krieg. Für ein simples Gericht wie Spaghetti mit Tomatensauce und Fleischbällchen sind drei Herdplatten im Einsatz, die Anzahl der verwendeten Gerätschaften ist Legion und es herrscht eine Grundpanik wie vorm ersten Casting bei DSDS. Und ich bin der Bohlen und scheisse die Tomaten zusammen, weil sie sich so beschissen schneiden lassen.
Aber ich muss mich mal loben: das Endergebnis war klasse. Die Tomatensauce war exzellent, die Fleischbällchen eine Spur zu salzig, was aber perfekt war, denn den Spaghetti fehlte es am Ende an Ausdruckskraft. Somit war die Gesamtkomposition formvollendet und geschmacklich auf der Siegerstraße. Morgen wirds spannend. Im Kühlschrank wartet eine Zucchini, Zuckerschoten und Champignons auf das was da kommen wird - nur weiß ich noch gar nicht, was das sein wird. Irgendwas mit Zitrone. Frisch. Sommerlich. Was man halt so macht bei den Temperaturen ... die da morgen so um die 20 Grad sein werden. Grmpf.
Aber bevor das losgeht, müssen erstmal wieder die ganzen Kampfutensilien wie Pfannen, Töpfe, Messer usw. bereitstehen. Und vielleicht jemand mit Erste-Hilfe-Kentnissen. Speziell, wenn es um Nervenzusammenbrüche geht.
Ich übertreibe natürlich maßlos. Das wird alles klappen, es wird ein kulinarisches Fest und so schlimm sieht die Küche mittlerweile auch nicht mehr aus. Ich weiß allerdings tatsächlich noch nicht so wirklich, was ich aus den Zutaten zaubere. Es wird wie immer enden: eine Gemüse-Irgendwas-Pfanne. Ist ja aber auch nicht schlimm: schmeckte bisher jedes Mal.
Und demnächst dann Molekularküche. Falls es nicht schmeckt kann man immer noch testen, ob es bewusstseinserweiternde Funktionen hat. Wäre bestimmt auch ein Renner.
Aber ich muss mich mal loben: das Endergebnis war klasse. Die Tomatensauce war exzellent, die Fleischbällchen eine Spur zu salzig, was aber perfekt war, denn den Spaghetti fehlte es am Ende an Ausdruckskraft. Somit war die Gesamtkomposition formvollendet und geschmacklich auf der Siegerstraße. Morgen wirds spannend. Im Kühlschrank wartet eine Zucchini, Zuckerschoten und Champignons auf das was da kommen wird - nur weiß ich noch gar nicht, was das sein wird. Irgendwas mit Zitrone. Frisch. Sommerlich. Was man halt so macht bei den Temperaturen ... die da morgen so um die 20 Grad sein werden. Grmpf.
Aber bevor das losgeht, müssen erstmal wieder die ganzen Kampfutensilien wie Pfannen, Töpfe, Messer usw. bereitstehen. Und vielleicht jemand mit Erste-Hilfe-Kentnissen. Speziell, wenn es um Nervenzusammenbrüche geht.
Ich übertreibe natürlich maßlos. Das wird alles klappen, es wird ein kulinarisches Fest und so schlimm sieht die Küche mittlerweile auch nicht mehr aus. Ich weiß allerdings tatsächlich noch nicht so wirklich, was ich aus den Zutaten zaubere. Es wird wie immer enden: eine Gemüse-Irgendwas-Pfanne. Ist ja aber auch nicht schlimm: schmeckte bisher jedes Mal.
Und demnächst dann Molekularküche. Falls es nicht schmeckt kann man immer noch testen, ob es bewusstseinserweiternde Funktionen hat. Wäre bestimmt auch ein Renner.
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