Dienstag, 24. September 2013
Glatze

Ein Kollege, ganz entfernte Abteilung und ich sehe den auch eher selten, hatte die letzten Wochen plötzlich sehr lichtes Haar. Ok, sowas kommt vor, ist aber dann in der Kürze der Zeit, in der das passierte, doch eher ungewöhnlich. Heute sah ich ihn wieder und aus dem lichten Haar wurde eine Glatze. Erster Gedanke: Fuck! Zweiter Gedanke: Hm, eigentlich sieht er aber ziemlich fit aus.

Was sagt man in so einer Person? „Hui, Krebs?“ oder „Steht Ihnen aber auch gut“… oder sagt man gar nichts und versucht das zu ignorieren, was man nicht ignorieren kann? Er hatte vorher recht volles Haar. Vielleicht ist es auch kein Krebs und er meint nur, das sähe total hipp aus. Dann tritt man mit der Krebs-Ansprache natürlich vollends ins Fettnäpfchen. Gar nicht so einfach. Aber zum Glück funktioniert in dem Laden vieles zwar nicht, aber der Flurfunk dafür 1A. Früher oder später (eher früher) werde ich also wissen, was der Hintergrund des Ganzen ist und kann entsprechend reagieren. Oder eben auch nicht. Einen Mode-Faux-pas werde ich sicher nicht kommentieren, beim anderen kann ich mir schon vorstellen, ihn darauf anzusprechen. Wieso auch nicht.

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Samstag, 21. September 2013
Der Kater und seine Blähungen

Als der Kater noch lebte, fraß er die ekelhaftesten Dinge. Am Schlimmsten waren die Momente, wenn man nach durchzechter Nacht eine Tüte Nassfutter aufmachte und am liebsten direkt in die Futternäpfe gekotzt hätte. Es fehlte oft nicht viel. Auch extrem widerlich waren seine Schmußattacken direkt danach, wenn er den Kopf so niedlich an die Wange gehalten hat und man den Thunfisch noch riechen konnte. Seltsamerweise hat er das Zeug wunderbar vertragen. Es gab allerdings eine Sorte, die ihm außerordentlich gut schmeckte, aber seinem Verdauungssytem nicht wohlgesonnen war. Nicht, dass er gemeckert oder gejammert hätte - er war eigentlich wie immer, nur roch es die ganze Zeit übelst. Man konnte anfangs nicht ausmachen, was das genau war, aber irgendwann stieg ich dahinter, dass der Kater Blähungen vom anderen Stern hatte. Ihm schien das nichts auszumachen, was mir ein Rätsel ist, wo Katzen doch einen so exzellenten Geruchssinn haben sollen. Man hat auch nichts gehört, es war einzig und alleine der Gestank, der Aufschluss darüber gab, dass er an diesem Tag wieder dieses eine Futter bekommen hatte.

Jetzt fragen Sie mich bitte nicht, warum mir das gerade einfiel…

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Freitag, 20. September 2013
Gna!

So, heute dann mal gewählt. Nicht sonderlich clever gewählt, aber hey: was ist bei diesen Wahlen schon clever. Und es gibt kein kleinstes Übel: die sind alle zum Kotzen. Das war eigentlich schon immer so, aber diesmal ist die Menge an Erbrochenem so exorbitant hoch, dass ich gar nicht mehr weiß wohin ich noch reihern sollte. Was für ein Haufen fieser, dreckiger Lügner und Mistböcke. Und Mistböckinnen. Das heißt sicher nicht so, aber ist jetzt auch egal. Jedenfalls bin ich tierisch angekekst von diesem Haufen Idioten, der sich Regierung schimpft. Immerhin sind diese Lumpen dämlich genug, mich über die Zukunft mitentscheiden zu lassen. Das aber sicher auch nur, weil sie dank ihrer Abhörtechniken eh schon berechnen können, wer gewinnen wird. Wären das nicht die aktuellen Deppen, wäre das Wahlrecht schon lange weg. Zum Schutz vor Terroristen oder so. Naja, was solls. Hab ja eh nichts zu verbergen. Gna.

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Donnerstag, 19. September 2013
Verdammt, ich muss so langsam aber wirklich dringend!

Wenn man im Stau steht (und das tat ich heute ausführlichst), hat man viel Zeit zum Nachdenken. Man denkt dann zum Beispiel: „Scheiße, Stau. Müsste jetzt aber auch nicht sein“ oder auch „Boah, so langsam könnte es mal weitergehen“ und ganz beliebt: „Verdammt, ich muss so langsam mal aber wirklich dringend!“
Später kommen noch die Gedanken an die armen Leute, die in den Käffern wohnen, durch die man geleitet wird, weil die Autobahn gesperrt ist. Ist ja auch nicht jedermanns Sache, so mit der eigenen Schwester, aber was will man machen, wenn das Angebot ansonsten eher im häuslichen Stall zu finden ist. Man erkennt in diesen Momenten den tieferen Sinn in „Bauer sucht Frau“ und unterdrückt weiter den Gedanken an „Verdammt, ich muss so langsam aber wirklich dringend!“. Außerdem sucht man nach positiven Aspekten dieser Herumfahrerei, findet sie aber nicht. Eigentlich will man nur nach Hause, auf dem schnellsten Weg. Wir sind hier nicht in der Toskana, wo der Weg das Ziel ist. Hier ist alles das Ziel, nur nicht der aktuelle Standort und schon gar nicht der Weg. Ist dem Stau und den Umleitungen aber vollkommen egal. Somit werden dann also aus einer geschätzten Fahrzeit von einer eine tatsächliche von drei Stunden. Man kennt viele neue Flüche, jeden Stein im Asphalt auf einer Strecke von fünf Kilometern (auf der man eine Stunde verbrachte) und der einzige Glücksmoment in dem ganzen Drama ist, wenn man dann doch endlich ankommt. Und dem „Verdammt, ich muss so langsam aber wirklich dringend!“ endlich nachgeben kann.

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Mittwoch, 18. September 2013
Wenn es piepst geht die Tür auf

Beim Caterer, der mittags immer das Essen bringt, gibt es einen neuen Ausfahrer, der eingelernt wird. Ich wurde Zeuge der Einarbeitung beim Türöffnen:

Sie: So, und den Chip müssen Sie hier dran halten, dann geht die Tür auf.
Er (versucht den Chip im exakten 90 Grad-Winkel an den Sensor zu halten): So?
Sie: Wenn es piepst geht die Tür auf.

Es piepst nicht. Er wird nervös und fuchtelt mit dem Chip vor dem Sensor rum. Die beste Methode übrigens. Es piepst.

Sie: Sehen Sie, jetzt ist die Tür auf.
Er: Ja, Danke. Das hab ich verstanden.

Ich warte darauf, dass er einen Block rausholt, um sich das zu notieren. „Chip zuerst im 90 Grad-Winkel an Sensor halten, dann wild davor herumfummeln. Tür öffnen“. Macht er aber nicht. Ist auch nicht wichtig: Erfahrungsgemäß funktioniert wild davor herumfummeln sowieso immer. Wenn nicht, ist der Chip kaputt.

Was sie ihm übrigens nicht beigebracht hat: wie man das Zeug warm anliefert. Kommt aber vielleicht noch.

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